"Die Neudefinition des gesunden Blutdrucks"

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Sabine
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Registriert: Fr 18. Apr 2014, 09:15

"Die Neudefinition des gesunden Blutdrucks"

Beitrag von Sabine »

Mal wieder was aus der schönen bunten Pharma-Welt :

"In den USA gilt jetzt ein Wert von 130 zu 80 als Hochdruck. Damit ist fast die Hälfte aller Amerikaner betroffen. Was ist davon zu halten?

Gesunde gibt es nicht, nur Menschen, die nicht gründlich genug untersucht wurden. Blutwerte messen, Körperfunktionen testen, Bilder machen - irgendeine Abweichung wird sich schon finden, dazu sind die Diagnosemethoden mittlerweile ausgefeilt genug. Eine weitere bewährte Strategie, immer mehr Menschen zu Patienten zu machen, besteht darin, Grenzwerte zu senken. Gerade hat die American Heart Association, die Vereinigung amerikanischer Herzexperten, davon Gebrauch gemacht und die Schwelle zum Bluthochdruck nach unten korrigiert. Statt 140 zu 90 sollen fortan 130 zu 80 Millimeter auf der Quecksilbersäule (mmHg) als Grenze für den Druck gelten, mit dem das Blut durch die Adern pulsiert.
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In der Praxis bedeutet dies, dass in den USA künftig 46 Prozent aller Erwachsenen die Diagnose Bluthochdruck verpasst bekommen - den alten Grenzwerten zufolge waren es 32 Prozent. Beträgt der obere Wert dezente 120 bis 129 mmHg, soll das bereits als "erhöhter" Druck gelten.
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Zwar betonen auch die Autoren der US-Leitlinie, die wohl bald europaweit übernommen wird, dass zunächst das individuelle Risiko berücksichtigt werden muss und Änderungen des Lebensstils angeregt werden sollten, bevor Medikamente gegeben werden. Doch da die meisten Menschen nun mal nicht mehr Sport treiben, gesünder essen, weniger Alkohol trinken und ihren Stress reduzieren, werden eben doch mehr Pillen verordnet. Zudem leiden bis zu 15 Prozent der Blutdruckpatienten unter "Weißkittelhochdruck", haben also nur vor Aufregung beim Arzt erhöhte Werte."


http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/m ... -1.3750082
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