Zukunftsdialog SPD - Legalisierung von Cannabis

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Gerd50
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Re: Zukunftsdialog SPD - Legalisierung von Cannabis

Beitrag von Gerd50 »

Hi Marshall,

was hast du dem Herrn Roth geschrieben, das der geantwortet hat? 'Mein' Abgeordneter der
SPD, Herr Holger Ortel, hält es leider nicht für nötig zu antworten. Auch 'meine' MdB der FDP,
Frau Angelika Brunkhorst, antwortete bisher nicht.

Bei deinem Antwortschreiben würde ich dieses:
Das ist doch mal ein Ansatz auf dem wir aufbauen können.
Hierzu hätte ich einige Vorschläge, unter anderem auch aus den beiden US-Staaten Washington und Colorado, die grade eine sehr gute Vorarbeit leisten.
Mein Kompromissvorschlag wäre:
ändern zu:
Hierzu hätte ich einige Vorschläge, unter anderem auch aus den beiden US-Staaten Washington und Colorado,
die eine sehr gute Arbeit leisten und würde gerne Ihre Meinung zu meinen Anregungen erfahren.

Mein Kompromissvorschlag wäre:
Viel Glück und ich glaub ich muss bei 'meinen' noch mal nach haken :roll:


Edith: ich habe nochmal komplett bearbeitet:
Sehr geehrter Herr Roth,

Danke für ihre Antwort auf meine Anfrage bezüglich der Legalisierung von Cannabis.

Sie schrieben:

„Zur Klarstellung: Die Legalisierung von Cannabis in Colorado und Washington hat faktisch auch in den USA keinerlei Auswirkungen, da auch dort Bundesrecht Staatenrecht bricht. Und die Bundesgesetzgebung verbietet dann eben Cannabis in Colorado und Washington. Ihr Optimismus, dass sogar in den USA Cannabis legalisiert wird, ist daher unbegründet."

Dazu möchte ich ihnen gerne 2 youtube-Videos schicken:

http://www.youtube.com/watch?v=OulWnd_7c3E

http://www.youtube.com/watch?v=EVtQbHce7ls

Ersteres belegt, das die Legalisierung in Washington seit dem 06.12.2012 tatsächlich Einzug gehalten hat.
Das zweite Video zeigt einen Ausschnitt aus den amerikanischen Medien dazu und wie es gehandhabt
werden wird.

In Washington gilt demnach folgende Regelung:

- eine Unze (ca. 30 Gramm) darf besessen werden
- Konsum ist nur in den eigenen 4 Wänden legal
- Kauf und Verkauf von Cannabispräparaten ist weiterhin illegal

Letzterer Punkt gilt nur bis Dezember 2013. Bis dahin werden Anbau- und Handelslizenzen vergeben.

In Colorado ist zusätzlich der Anbau zum Eigenbedarf legalisiert. Das heißt maximal 6 Pflanzen von denen
maximal 3 in Blüte stehen dürfen.

Sie schrieben:

„Cannabis kann gerade für den medizinischen Gebrauch nützlich sein und eine vergleichsweise günstige Therapie ermöglichen. Dies hat sogar die schwarz-gelbe Bundesregierung erkannt und in der "25. Verordnung zur Änderung betäubungsmittelrechtlicher Vorschriften" Cannabis unter bestimmten Umständen für den medizinischen Gebrauch erlaubt. Die Praxis hingegen sieht anders aus, so ist die Anerkennung von cannabishaltigen Arzneimitteln bei den Krankenkassen noch problematisch. Die SPD-Bundestagsfraktion hat sich deshalb an das Bundesgesundheitsministerium mit der Bitte um eine Bewertung gewandt. Die SPD-Bundestagsfraktion setzt sich für verbesserte Verschreibungsmöglichkeiten seitens der Krankenkassen ein. „

Das stimmt teilweise. Kranke Menschen, die in Deutschland Cannabispräparate zu ihrer Behandlung
nutzen wollen, müssen einen sehr mühseligen Weg der Antragstellung bei der Bundesopiumstelle gehen, in
viel zu vielen Fällen erfolglos.

Es ist de fakto nicht so, das ihr Arzt ihnen ein Rezept ausstellt und sich die Patienten das Medikament aus
der Apotheke holen können. Auch ist es für Ärzte sehr schwierig, Patienten bei der überaus komplizierten
Antragstellung behilflich zu sein. Patienten mit sehr schweren Erkrankungen (z.B. Multiple-Sklerose, AIDS
oder Krebs) haben weder die Zeit noch die Kraft auf sich allein gestellt ein langjähriges Antragsverfahren
durchzustehen, um ein Medikament bewilligt zu bekommen, welches ihnen hilft. In diesem Punkt besteht
dringender Handlungsbedarf!

Sie schrieben:

„Ich halte weder etwas von einer gänzlichen Legalisierung von Cannabis noch von einer Kriminalisierung kleinerer Mengen für den Eigengebrauch. Cannabis ist kein harmloses Genussmittel, es ist und bleibt eine Droge. „

Hierzu hätte ich einige Vorschläge, unter anderem auch aus den beiden US-Staaten Washington und
Colorado, die eine sehr gute Arbeit leisten und würde gerne Ihre Meinung zu meinen Anregungen erfahren.

Mein Kompromissvorschlag wäre:

- Legalisierung geringer Mengen zum Eigenbedarf (z.B. 30 Gramm)
- Anbau (bis zu 5 Pflanzen) und Besitz (eine Erntemenge/ein Jahresbedarf) sollten von der Straftat zur
Ordnungswidrigkeit erklärt werden
- Kauf und Verkauf von Cannabis sind weiterhin strafbar

Wäre mein Vorschlag nicht ein Mittelweg, mit dem beide Seiten leben könnten? Sie und auch viele ihrer Parteigenossen sind für die Entkriminalisierung von Cannabis. Das wäre hiermit gewährleistet.

Auch würde der Handel stark eingeschränkt werden, da sicherlich viele Menschen die Möglichkeit zur
Selbstversorgung wahrnehmen würden. Der legale Anbau in kleinen Mengen würde die Möglichkeit von
Cannabis-Social-Clubs bieten. Damit wäre endlich der Jugendschutz gewährleistet, den ein Schwarzmarkt
nicht interessiert.


Mit freundlichen Grüßen
Zuletzt geändert von Gerd50 am Di 11. Dez 2012, 11:59, insgesamt 2-mal geändert.
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Marshall
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Re: Zukunftsdialog SPD - Legalisierung von Cannabis

Beitrag von Marshall »

Gerd50 hat geschrieben:Hi Marshall,

was hast du dem Herrn Roth geschrieben, das der geantwortet hat? 'Mein' Abgeordneter der
SPD, Herr Holger Ortel, hält es leider nicht für nötig, zu antworten. Auch 'meine' MdB der FDP,
Frau Angelika Brunkhorst, antwortete bisher nicht.
Leider habe ich den Originaltext nicht mehr, er kam dem Mustertext den wir hier ausgearbeitet haben sehr Nahe.
Offensichtlich scheint es Glückssache zu sein ob man Antwort bekommt oder nicht.

Danke für die Überarbeitung. Ich habe die Mail jetzt mal rausgeschickt. Sollte da Antwort kommen setze ich sie wieder hier rein.
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bushdoctor
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Re: Zukunftsdialog SPD - Legalisierung von Cannabis

Beitrag von bushdoctor »

@Marshall: Der Vorschlag von Gerd gefällt mir persönlich sehr gut! Den könntest Du ohne weiteres so an Deinen "Herrn Abgeordneten" weiterschicken...

Die Herausarbeitung der Probleme, die kranke Menschen haben, wenn Sie Cannabis verordnet bekommen wollen, ist sehr wichtig, da der "Herr Abgeordnete" da wohl der regierungseigenen Propaganda auf den Leim gegangen ist.

Fakt ist: Es ist unheimlich schwierig legal an cannabis-basierte Fertigarzneien zu kommen und noch viel, viel schwieriger ist es, legal Cannabis-Blüten zu beziehen!

Vielleicht solltest Du diesen Herrn mal an das Selbsthilfe-Netzwerk Cannabis Medizin verweisen...
Marshall
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Re: Zukunftsdialog SPD - Legalisierung von Cannabis

Beitrag von Marshall »

@ bushdoctor: Hab auch die überarbeitete Version einfach kopiert und abgeschickt.

Mal schauen ob eine Antwort kommt, und wenn ja, wie diese ausfällt. Sollte eine kommen und es liest sich Interesse heraus werde ich Herrn Roth sicherlich nochmal anschreiben und ihm einige Links schicken. U.a. auch vom DHV.
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Re: Zukunftsdialog SPD - Legalisierung von Cannabis

Beitrag von Vorarim »

Falls ihr solche Briefe in Zukunft häufiger schreiben wollt würde ich vielleicht auch direkt auf Tatsachen hinweisen um die Lage von Patienten direkt zu untermauern.

Das Hajo hat dazu heute erst einen Bericht über die "überraschende Meinungsänderung" der AOK zur Kostenübernahme von Dronabinol und der Tatsache, dass aufgrund dieser das Gericht die Wegweisende Klage von Michael F. abgewiesen hat.

Stellt sich nun die Frage, ob das, nach Meinung der SPD, alle anderen Patienten auch so machen sollen..
  • erst Monatelang mit Ärzten usw rumärgern
  • danach mit der Krankenkasse, während einen das Überleben an den finanziellen Ruin führt.
  • Klagen zu müssen.. und hinterher nicht mal für Prozesskosten oder ähnliches entschädigt zu werden, weil sich ein Sesselwärmer bei Krankenkasse ABC "plötzlich" doch erbarmt das OK zu geben.
Link zur obigen News: http://hanfjournal.de/hajo-website/arti ... ienten.php

Sorry wenn das etwas polemisch rüberkommt, aber solche ungereimten, "plötzlichen Sinneswandel"...
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Gerd50
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Re: Zukunftsdialog SPD - Legalisierung von Cannabis

Beitrag von Gerd50 »

Das der Prozess von Herrn F. vor dem OVG Münster doch statt gefunden hat, nachdem
der Termin kurzfristig abgesagt wurde, habe ich erst heute durch das Hajo erfahren.
Die Klüngelei die gelaufen ist, die AOK als Helfershelfer für die Bundesregierung oder
Bundesopiumstelle oder beide, um in diesem Musterprozess Hanfeigenanbau von erkrankten
Menschen garantiert zu verhindern, finde ich eine Anfrage an die SPD wert.

Richten würde ich diese Anfrage zur Meinung der SPD diesen Vorfall betreffend gerne an den
oder die Drogenspezialisten/in der SPD. Weiß jemand, wer bei denen zuständig ist?

Ich sehe diesen Vorfall als 'Sonderfall'. Ursprünglich geht es ja darum damit zu beginnen,
jetzt schon zu möglichst vielen SPD Abgeordneten/Wahlkandidaten Kontakt aufzunehmen
und nicht erst nach den Wahlen. Für den Anfang halte ich zu viele Details für kontraproduktiv,
da die meisten Abgeordneten drogenpolitisch vermutlich nicht besonders gut informiert sind.

Edith: Hab rausgefunden wer für Gesundheit zuständig ist: Carola Reimann

http://de.wikipedia.org/wiki/Carola_Reimann
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Gerd50
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Re: Zukunftsdialog SPD - Legalisierung von Cannabis

Beitrag von Gerd50 »

Ich habe ein Schreiben an Frau Reimann verfasst und bin bereit, es mit meinem
Klarnamen auf Abgeordnetenwatch zu veröffentlichen. Könnte bitte jemand das
Schreiben an die gute Frau, von der ich auf awatch nichts gutes gelesen habe,
an ihr Abgeordnetenbüro

http://www.carola-reimann.de/index.php? ... &Itemid=74

schicken? Bin neugierig, ob da womöglich unterschiedliche Antworten kommen.
Sehr geehrte Frau Reimann,

am 7. Dezember fand vor dem Oberverwaltungsgericht Münster die mündliche
Verhandlung im Verfahren Michael F. gegen die Bundesrepublik Deutschland statt.
Herr F. besitzt eine Ausnahmegenehmigung zur Verwendung von Cannabis durch
die Bundesopiumstelle, um damit Symptome seiner Multiplen Sklerose zu behandeln.
Wie viele andere Erlaubnisinhaber kann er sich Cannabis aus der Apotheke jedoch
in der notwendigen Dosierung finanziell nicht leisten.

Anträge vor dem VG Köln und OVG Münster auf einstweilige Verfügung für
den Eigenanbau von Cannabis wurden abgelehnt. Das OVG Münster lehnte mit
der Begründung ab, die Krankenkasse von Herrn F. hätte einer Kostenübernahme
(nach jahrelanger Weigerung) für das Fertigarzneimittel Dronabinol zugestimmt.

So wie Herrn F. ergeht es vielen kranken Menschen in Deutschland, die sich
von Cannabis als Fertigarznei oder Medizinalblüten eine Linderung der Symtome
ihrer Erkrankung erhoffen und in vielen Fällen durch Ware vom Schwarzmarkt,
Schmuggelware aus den Niederlanden oder durch illegalen Anbau erfahren haben.

Nach der ablehnenden Haltung durch das OVG Münster wird befürchtet,
das auch andere Patienten, deren Krankenkassen die Kostenübernahme
für Hanfmedizin verweigern, zunächst den mühevollen Weg über
Verwaltungsgerichte gehen zu müssen, bevor ihre Kassen zur Kostenübernahme
bereit sind.

Die Probleme, mit denen Herr F. und viele andere seit Jahren kämpfen, dürften
Ihnen bekannt sein:

- Mangel an Ärzten, die mit Hanf als Medizin vertraut sind.

- Ärzte, die nicht bereit sind, ihre Patienten auf dem mühevollen Weg
der Antragstellung für Hanfmedizin zu unterstützen und zu begleiten.

- Finanzieller Ruin von Patienten, die sich überteuerte Produkte aus
der Apotheke auf Dauer nicht leisten können.

- Prozesskosten für im Grunde unnötige Prozesse, die das Budget zusätzlich belasten.

- Eine Genehmigung für die Behandlung mit dem Naturprodukt Hanf zu erhalten
ist nahezu unmöglich, eine Antragstellung wird über Jahre verschleppt.

Wird die SPD, sollte sie im nächsten Jahr Regierungsverantwortung übernehmen, die
genannten Missstände beseitigen und Menschlichkeit statt Bürokratismus walten lassen?


Mit freundlichem Gruß

Edith: Für awatch hat der Text zu viele Zeichen, ich habe das Schreiben an das Berliner Büro geschickt.
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Bayern
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Keine rede von Drogenpolitik

Beitrag von Bayern »

Hier kann man nochmal nachlesen,
welche Themen das Volk am meisten bewegen.

http://www.spd.de/aktuelles/84592/20121 ... A76BEAC615


Von Drogenpolitik oder Cannabis keine rede, obwohl der Vorschlag in der Übersicht die meisten stimmen erhalten hat.

Versteh ich hier was falsch oder verarschen die uns?
Wenigstens unsere Frau Merkel nam sich 3 Minuten zeit um Ihre Meinung zu sagen...
dont panic, its organic...
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CommanderSooS
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Re: Zukunftsdialog SPD - Legalisierung von Cannabis

Beitrag von CommanderSooS »

Da läuft doch was extrem schief O.o
warum ist nirgendwo (nicht mal in den Kommentaren) was von legalisierung zu lesen?
Vorarim
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Re: Zukunftsdialog SPD - Legalisierung von Cannabis

Beitrag von Vorarim »

Wahrscheinlich wird auch dort fleißig weg-moderiert was unangenehm ist.
Hanfige Gruesse

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Gerd50
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Re: Zukunftsdialog SPD - Legalisierung von Cannabis

Beitrag von Gerd50 »

Den Zukunftsdialog der SPD kann man genauso wie den von Merkel in die Tonne kloppen.
Da ist alles gelaufen, Abschlussveranstaltung war im September im Bundestag. Jeder
Kommentierende bekam eine Einladung zu der Veranstaltung, bei der Drogenpolitik kein
Thema war. Ich hatte dazu ein Schreiben verschickt, welches nicht beantwortet wurde.

https://hanfverband-forum.de/viewtopic.p ... t=20#p6508
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Bayern
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Re: Zukunftsdialog SPD - Legalisierung von Cannabis

Beitrag von Bayern »

Das heißt aber dann auch das die Spd sich drogenpolitisch noch schlechter aufstellt als
die Cdu.

Im Dialog über Deutschland haben wir wenigstens eine ehrliche Antwort erhalten.

Die spd pickt sich ja dann nur die Themen raus die sie ohnehin in ihrem Programm haben.

oder liege ich falsch?
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Gerd50
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Re: Zukunftsdialog SPD - Legalisierung von Cannabis

Beitrag von Gerd50 »

Die spd pickt sich ja dann nur die Themen raus die sie ohnehin in ihrem Programm haben.
So siehts aus. Aber es gibt Hoffnung. Peer Steinbrück fängt langsam an zu begreifen, das er
mal in die SPD eingetreten ist.

Die drogenpolitische Aufstellung der SPD ist, soweit ich die verstehe:
Deutschland ist drogenpolitisch gut aufgestellt. Wir sehen keinen Handlungsbedarf.


Sprich sie stapfen in den Fußstapfen der CDU.
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His Master's Voice
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Re: Keine rede von Drogenpolitik

Beitrag von His Master's Voice »

@Bayern
Danke für den Link
Bayern hat geschrieben:Versteh ich hier was falsch oder verarschen die uns?
Wenigstens unsere Frau Merkel nam sich 3 Minuten zeit um Ihre Meinung zu sagen...
und ja ich denke, so kann man es inzwischen betrachten. Die SPD ist inhaltlich gelähmt. Mehr als sonst eine Partei in Dtl. Der schrödersche Thatcherismus und die Folgen haben denen das Herz zermalmt. Bei denen geht es in meinen Augen im Moment nur noch darum, selbst nicht unter zu gehen. Dort frisst man seit Jahren nur noch Kreide in der einzigen Hoffnung, um Gottes Willen irgendwie das Spiel der systemtreuen Volkspartei (sozial aber nicht radikal) weiterspielen zu können. Von der SPD erwarte ich persönlich inzwischen überhaupt nichts mehr. Und schon gar nicht unter den bis heute tonangebenden Köpfen in der Partei. Und damit spreche ich noch nicht mal vom entstandenen Vertrauensverlust unter Schröder, sondern allein von dem, was ich denen aktuell, jetzt, an zeitgemäßer Gestaltungskraft und Volksnähe zutraue. Die sind gelähmt vor Angst.

Und wie Bayern schon richtig bemerkte, die CDU traut sich wenigstens uns als Gegner gegenüber zu treten. Das spricht für deren innere Verfassung und politische Positionierungskraft. Damit kann man wenigstens irgendwas anfangen. Den "Sozialdemokraten" fällt zu unserem Thema nur Totschweigen ein.

Nur noch peinlich.
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DrGonzo
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Re: Zukunftsdialog SPD - Legalisierung von Cannabis

Beitrag von DrGonzo »

Bayern hat geschrieben:Das heißt aber dann auch das die Spd sich drogenpolitisch noch schlechter aufstellt als
die Cdu.
Imho ist die SPD wenigstens noch redebereit. Während die CDU schon seit Jahren eine repressive Schiene fährt und von dieser auch nicht abweichen kann/will.
Aufgrund möglicher Koalitionspartner (die Grünen) empfiehlt sich die SPD auch mehr als die CDU.

Drogenpolitik im Sinne des DHV wollen imho die Linke, Piraten und auch ein großer Teil der Grünen.
Wobei hier nur eine Partei realisitische Chancen hat bei der Bundestagswahl in die Regierungsverantwortung zu kommen. :mrgreen:
Für einen rationalen und verantwortungsvollen Umgang mit psychoaktiven Substanzen und Menschen die sie konsumieren.
Essener

-

Beitrag von Essener »

-
Zuletzt geändert von Essener am Mo 24. Dez 2012, 14:47, insgesamt 2-mal geändert.
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Gerd50
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Re: Zukunftsdialog SPD - Legalisierung von Cannabis

Beitrag von Gerd50 »

Priol und Pelzig sind auch der Meinung, die SPD ist wie Opel wegen Missmanagement ein Auslaufmodell.
Haben sie eben in Neues aus der Anstalt gesagt.

Ich habe mir vorgenommen, diesen Thread so gut ich kann ein wenig zu pflegen und deswegen den
SPD Beitrag von Blarto aus Raise your Voice

https://hanfverband-forum.de/viewtopic.p ... t=20#p9143

hier rüber kopiert. Um die SPD auf einem Haufen zu haben, was nicht so einfach ist :mrgreen:

Ich denke Blarto, deine Einschätzung
"Die Prohibition funktioniert nicht und verursacht mehr Schäden als Vorteile."
ist richtig. Argumentieren führt nur zu eine Studie jagt die nächste im Land des Studienmissbrauchs.

- Kinder handeln mit psychotropen Substanzen an Schulen.

- Psychotrope Substanzen werden unkontrolliert auf der Straße gehandelt, Jugendlich bleiben
auf der Straße hängen.

- Ausgaben für Strafverfolgung stehen in keinem Verhältnis zum Nutzen

- medizinischer Nutzen wird nicht anerkannt etc.

Das sollten wir der SPD zukünftig unter die Nase reiben. Wenn dann keine Antworten kommen
ist klar warum. Sie haben keine.

Hier der vollständige Beitrag von Blarto, die Antwort des Abgeordneten wirkt wie von Dyckmans diktiert:
Antwort Abgeordneter:

"Es ist in der Wissenschaft unbestritten, dass vor allem regelmäßiger und intensiver Cannabisgebrauch zu körperlichen sowie psychischen Erkrankungen, verbunden mit negativen sozialen Konsequenzen führen kann. Die öffentliche Anhörung im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages am 25.01.2012 hat dies noch einmal deutlich gemacht. Wie Prof. Dr. Rainer Thomasius betonte, werde in Deutschland Cannabis vor allem von Jugendlichen und jungen Erwachsenen konsumiert, leider auf hohem Niveau. Dies steigere das Risiko für Schulversagen sowie für Schul- und Ausbildugnsabbruch und Entwicklungsstörungen in dieser Entwicklungsphase.

Dies deckt sich offenbar mit den von Ihnen beschriebenen Erfahrungen mit Ihrem engsten Freundeskreis, wenn Sie schreiben, dass Cannabis für einige die Einstiegsdroge war. Cannabis ist keine harmlose Substanz, denn sie birgt gesundheitliche und soziale Risiken. Das darf nicht unterschätzt werden. Eine Legalisierung würde nach meiner Überzeugung nicht zu einem kontrollierten Umgang mit Cannabis führen, dieser Anspruch wird bereits beim Konsum von Alkohol nicht erfüllt. Den Handel und Besitz von Samen von Cannabispflanzen und den Anbau von Cannabis zun Eigengebrauch zu erlauben halte ich nicht für zielführend. Auch die diskutierte Einführung von Cannabis-Clubs ist nicht geeignet, den Besitz und Gebrauch von Cannabis zu beschränken. Der Forderung nach einer bundesweit einheitlichen Regelung der zulässigen Cannabis-Menge zum Eigengebrauch stimmt die SPD-Bundestagsfraktion zwar zu, allerdings ist die Menge von 30 Gramm deutlich zu hoch."
Kommentar Blarto:

Zunächst wird mir das Wort im Mund umgedreht, da meine Hauptintention war aufzuzeigen, dass die Einstiegsdrogenproblematik erwiesenermaßen nicht aus der Substanz hervorgeht, sondern a) aus dem Schwarzmarkt b) aus dem Verlust von Glaubwürdigkeit gegenüber Drogengefahren, wenn Cannabis verteufelt wird.

Ich habe noch einmal eine Antwort verfasst mit folgenden 3 Hauptpunkten:

1. Was ist mit medizinischen Cannabis?

2. Die Argumente sind auch auf Alkohol anwendbar. Warum wird dieser nicht verboten?

3. Prohibition hat sich als unwirksam erwiesen und hat mehr Nach- als Vorteile.

Der Größte Fehler in der Argumentation des SPD-Abgeordneten ist doch die implizite Annahme, dass die Prohibition funktioniert. Ich glaube auch man wird nie jemanden überzeugen können, dass Cannabis harmlos ist. Und selbst wenn man begründet, dass es für Erwachsene harmlos wäre, so denkt man dann ja gleich: "Aber die Kinder, nur damit Erwachsene ihrer Rauschsucht nachgehen können, werden Kinder gefährdert!".

Was man wirklich verbreiten sollte ist die Nachricht: "Die Prohibition funktioniert nicht und verursacht mehr Schäden als Vorteile." Dann braucht auch nicht irgendwelche Experten und Gutachten gegeneinander antreten lassen, wobei dann jeder sowieso auf seine eigene Auswahl vertraut. Prof. Thomasius sagt Cannabis ist böse und hat einen akademischen Titel. Das reicht diesen Leuten. Da kann man jetzt noch so viele Gegenbeispiele bringen, das wird nicht viel ändern.
Auslaufmodell hin oder her, noch müssen wir mit den rechnen. Niedersachsen könnte eine
Überraschung parat haben. CDU gewinnt mit 39 %. FDP fliegt ne Runde, SPD und Grüne
bekommen zusammen 45 %.

Max hatte das Anfang Oktober denke ich im Auge, als ich eine Stellenausschreibung für
die Bearbeitung der Niedersachsen SPD las. Ich habe mich nicht beworben, da ich die
Profilanforderungen nicht erfülle (kann OpenOffice installieren, bedienen ist Glückssache)
und wußte, das ich erst ab Ende November Zeit für intensiveres haben würde.

Gibt es da hinter den Kulissen Aktivitäten und wenn ja, kann ich mich noch beteiligen?
Ich glaube an alles. Außer an Menschen.
F.R.
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Re: Zukunftsdialog SPD - Legalisierung von Cannabis

Beitrag von F.R. »

Allein die Tatsache das jedes politische Lager immer Prof. Thomasius anführt ist lächerlich. Selbst die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) hat doch erst kürzlich ihr eigenes Mitglied Thomasius kritisiert. Des Weiteren sind viele seiner Thesen nicht wissenschaftlich untermauert oder sogar wiederlegt. Ein Armutszeugnis sich immer nur auf diesen einen Experten zu berufen...
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Gerd50
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Re: Zukunftsdialog SPD - Legalisierung von Cannabis

Beitrag von Gerd50 »

Das Vorhaben, SPD auf die Pelle rücken, gebe ich auf. Leider kann ich nicht aus dem
Nähkästchen einer mir sehr nahestehenden Person plaudern, die Berufs bedingt
Kontakte zur regionalen Basis pflegen muss. Teilweise ist die sehr aufgeschlossen
gegenüber allen möglichen Themen und genauso verzweifelt wie wir darüber, das die
Funktionärsetagen in ihren Elfenbeintürmen nicht erreichbar sind.

Steinbrück tut sich sehr schwer damit, sich dem linken Flügel seiner Partei zu nähern.
Siehe die Fettnäpfchen, in die er bei dem Versuch der Näherung latscht und von den
Medien ausgeweidet werden. Mir hat sein Auftritt bei den Nordseewerken Emden den
Rest gegeben, als er den Schweißer am Windkraftspargel fragte, "wie lang wird denn das
Ding?"

Anstatt zu fragen, wie sind die Arbeitsbedingungen, Zukunftsperspektiven, lebt die
Familie sorgenfrei... Jedenfalls dachte ich bei dem Auftritt, ich bin nichts als die
Schweißnaht an dem scheiß Spargel, von denen schon viel zu viele in der Landschaft
stehen. Werften sind an Überproduktion zugrunde gegangen (Nordseewerke war
mal Nordseewerft) mit Spargeln wird es auch klappen.

Am Sonntag ist Wahl in meinem Bundesland. Nach 20 Jahren überzeugten Nichtwählerdasein
werde ich hingehen. Die SPD bekommt meine Stimme nicht.
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DrGonzo
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Registriert: Mo 13. Feb 2012, 17:42

Re: Zukunftsdialog SPD - Legalisierung von Cannabis

Beitrag von DrGonzo »

Gerd50 hat geschrieben: Am Sonntag ist Wahl in meinem Bundesland. Nach 20 Jahren überzeugten Nichtwählerdasein
werde ich hingehen.
SEHR GUT!
Für einen rationalen und verantwortungsvollen Umgang mit psychoaktiven Substanzen und Menschen die sie konsumieren.
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