Lügenpresse ?

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BasketCase
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Lügenpresse ?

Beitrag von BasketCase »

Jetzt begebe ich mich mal auf dünnes Eis. "Lügenpresse" ist das Unwort des Jahres 2014. Aber im Zusammenhang mit Hanf trifft das doch voll zu, oder ?

Die widersinnige Hanfprohibition und das ganze damit verbundene Elend in den letzten 45 Jahren war meiner Meinung nach nur durch das TOTALVERSAGEN der gesamten deutschen Medienlandschaft möglich. Sieht das jemand anders?
Palladium
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Registriert: Sa 27. Dez 2014, 08:55
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Re: Lügenpresse ?

Beitrag von Palladium »

Sehe ich anderst.
Die Medienlandschaft an sich ist ein Lügen- und Märchengespinnst.
Es gilt die Bürger zu unterhalten und zu illuminieren.
Unterhaltung: Unten halten.
Illumination: Gegenteil zur Information durch Massenmedien.

und bei unserer Hanfthematik greift das Ganze nicht mehr so recht.

Da spalten sich die Lager in der Medienlandschaft genauso wie die
Lager der deutschen Gesellschaft insgesammt.

Grob gesagt haben wir Medien, die voll noch im Gleis der Prohibition unterwegs sind.
Als auch Medien die der Thematik sehr aufgeschlossen und neutral gegenüber treten.

Ein negatives Beispiel von "Die Zeit"

Ein positives Beispiel von "The Huffington Post"
LIBERATE VOS EX INFERIS
Doc_A
Beiträge: 720
Registriert: So 31. Aug 2014, 11:21

Re: Lügenpresse ?

Beitrag von Doc_A »

Differenzieren.

"Die" Presse gibt es nicht. Wenn man sich umschaut, sieht man (auch zum Thema Hanf) die verschiedensten Meinungen. Diese verschiedenen Meinungen sind sogar in den einzelnen Redaktionen zu finden. Es gibt Journalisten, die recherchieren und es gibt Journalisten, die "plappern nach". Es gibt Journalisten, die informieren wollen und es gibt Journalisten, die Meinungen verbreiten wollen.

Zusätzlich besteht noch das Problem, daß es soviel Berichtenswertes gibt und eben nicht über alles berichtet werden kann (zumindest im "Mainstream"). Jedem Menschen sind andere Dinge wichtig, über die berichtet werden soll und auch wie berichtet werden soll. (Mal Hand auf's Herz: Die Einen krakeelen 'Hanf ist subber und jeder sollte mal...' und die Anderen brüllen 'Hanf bringt uns und unsere Kinder um'. Wer hat recht? Keiner, alle, jeder ein wenig? Ist derjenige, der nur über einen Aspekt berichtet, Lügenpresse?)

Vor ein paar Monaten gab's die Kampagne der (konservativen) New York Times, in der sich die Redakteure für eine Relegalisierung von Hanf ausgesprochen haben. Man konnte nachlesen, daß dieser Kampagne intern heftige, lange und tiefgründige Diskussionen vorausgegangen sind. Ist jetzt die böse Lügenpresse plötzlich zur guten Wahrheitspresse mutiert!?

Hinter der "Lügenpresse" stehen genauso viele Meinungen, Anschauungen und Verhaltensweisen wie die Anzahl der verschiedenen Individuen, die daran beteiligt sind. Im "Haus" der Focusgruppe erscheinen der 'Focus' und die 'Huffington Post'. Im Focus erscheinen zum Thema Hanf meist contra-Artikel, in der Huff.Post meist pro-Artikel. Soll das geleitete, konspirative Manipulation der Bevölkerung sein? Der Begriff "Lügenpresse" wird von schlichten Geistern verwendet, die ihre Interessen nicht vertreten sehen und nach einfachen Erklärungen suchen.

Und noch ein Gedanke: Mal angenommen, ein Redakteur oder Journalist berichtet über etwas, das von ihm/ihr nicht richtig dargestellt wird, weil er/sie nicht richtig informiert ist. Wie kann man die Person zum Um-/Nachdenken motivieren? Durch "Lügenpresse"-Beschimpfen? Durch konstruktive Gespräche?
:shock:
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