Erfahrungen bei Aufklärungsarbeit

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M.H. Hanffreund
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Erfahrungen bei Aufklärungsarbeit

Beitrag von M.H. Hanffreund »

ich habe gestern in einem nahe gelegenem Ort ca.600 Flyer verteilt
in Briefkästen und an Leute auf der Straße
nachdem ich das noch nich so lange mache wollte ich von euch einfach mal wissen was ihr für Erfahrungen ihr gemacht habt
ich hab insgesamt mehr freundliche Leute erlebt als unfreundliche
eine ältere Dame wollte mich garnichtmehr gehn lassen, weil sie sich so gefreut hat, dass sich "die jungen Leute" heutzutage für sowas einsetzen :-D
viele haben die Flyer auch einfach nur mit einem Lächeln hingenommen und sind nich weiter drauf eingegangen
aber es hat Spaß gemacht und ich werde auch in Zukunft wieder welche verteilen

freu mich auf eure Erfahrungen

lg M.H. Hanffreund
Florian Rister
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Re: Erfahrungen bei Aufklärungsarbeit

Beitrag von Florian Rister »

Ja ich habe auch beim direkten Flyer verteilen bessere Reaktionen, als wenn wir einen festen Infostand machen. Ich gehe immer mit nem kleinen Lächeln auf die Leute zu, sage freundlich Hallo und dann können die eigentlich schon gar nicht mehr böse sein. Man sollte imho immer beide Flyer dabei haben ("Legalisierung aus Vernunft", und "Legalisierung Warum eigentlich?") Den ersteren gebe ich an potentielle Konsumenten oder Unterstützer, den zweiten für alle anderen.

Die Gespräche sind dabei fast noch wichtiger als der Flyer... Auch wenns mal schlecht läuft: Immer freundlich bleiben, nicht mit Argumenten um sich schlagen sondern ein oder zwei Argumente gut ausführen. Man muß dann auch akzeptieren, wenn der andere nicht sofort die eigene Meinung annimmt (logisch), sondern immer nett bleiben. Auch mal 3 Minuten die andere Person reden lassen, auch wenn man sich schon sofort denkt, dass das gesagte Schwachsinn ist.

Am Ende nochmal den eigenen Standpunkt klarmachen und sich möglichst freundlich verabschieden. Dann denken die Leute zu Hause nochmal drüber nach, und reflektieren automatisch ihre eigenene Vorurteile...

Also insgesamt kann ich es jedem empfehlen. Macht Spaß (wenns nicht so kalt ist wie jetzt :D ) und bringt auch was. Steter Tropfen höhlt den Stein
Legalisierungsbefürworter seit 2000
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M.H. Hanffreund
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Re: Erfahrungen bei Aufklärungsarbeit

Beitrag von M.H. Hanffreund »

ja stimmt ist vielleicht garnich so ne schlechte Idee mit beiden Flyern...
ich hatte jetz nur den neuen: "Cannabis Legalisieren?"
aber wie gesagt war des erste mal, dass ich für irgenwas Flyer verteilt hab und ich hab eigentlich mit schlimmeren oder unfreundlicheren Reaktionen gerechnet :-)
CosmicWizard
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Re: Erfahrungen bei Aufklärungsarbeit

Beitrag von CosmicWizard »

Ja, Flyer verteilen und vor allem mit den unaufgeklärten Menschen ins Gespräch kommen ist eine der wichtigsten Aufgaben, um zu einer möglichen Legalisierung von Cannabis beizutragen. Ich muss mich auch mal wieder auf den Weg machen. :)
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His Master's Voice
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Re: Erfahrungen bei Aufklärungsarbeit

Beitrag von His Master's Voice »

Hi
ich suche in letzter Zeit aktiv im Netz (google) nach möglichst aktuellen Artikeln und Meldungen in Online-Zeitungen zum Thema Cannabis. Wenn dann da mal wieder die üblichen Räuberpistolen (Tausende Jugendliche mit Cannabis-Vergiftung im Krankenhaus!) stehen, oder auch nur verfälschende Darstellungen wissenschaftlicher Studien, schreibe ich einen aufklärenden Kommentar. Gut anschreiben kann man auch gegen Meldungen vom Schwarzmarkt (Drogendealer mit 5 kg Haschisch festgenommen!) weil die beste Antwort auf den Schwarzmarkt der geregelte Markt ist.

Diese Zeitungskurzmeldungen findet man erstaunlich oft. Ich habe schon gedacht, dass man im Grunde diese ganzen Lügenartikel zentral sammeln müsste und jeder, der sich berufen fühlt, kommt dann auch da hin und schreibt dagegen an. Son bischen Flashmob-mäßig. Einfach, dass die Zeitungen mal lernen, dass man nicht mehr einfach so Unwahrheiten über Cannabis verbreiten kann und hoffentlich irgendwann damit aufhören. Und vor allem, um die Mitbürger aus ihren Denkfallen zu befreien.

Aktuell verweise ich auch immer noch nebenbei auf den DHV-Vorschlag beim Zukunftsdialog.
Wir sind Millionen...
M.H. Hanffreund
Beiträge: 7
Registriert: Do 23. Feb 2012, 15:33

Re: Erfahrungen bei Aufklärungsarbeit

Beitrag von M.H. Hanffreund »

danke "his master´s voice" für deine antwort
ich fände deine idee mit dem sammeln der artikel garnicht schlecht
vllt könntest du hier im forum ein thema ("zeitungsartikel") erstellen
ich persönlich bin immer schön am voten bei diesen online-umfragen so auch der zukunftsdialog
bin aber der meinung dass sie bei frau merkel warscheinlich keinen bleibenden eindruck schaffen werden
ich denke also nicht dass sich auf grund eines solchen votings etwas ändert (leider :cry: )
aber es ist schon mal erstaunlich dass wir bei "wie wollen wir zusammenleben?" gleich an zweiter stelle stehen und sogar zwischenzeitlich erste waren
auch kleinfieh macht mist :-)
Jen
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Re: Erfahrungen bei Aufklärungsarbeit

Beitrag von Jen »

ich war letztes mal bei einem Vortag wie man effektiv Werbung macht und hab mir überlegt, dass man da mache Tipps auch auf das Thema Cannabis übertragen kann.

Bei Flyer verteilen hab ich mir dazu mal ein paar Gedanken gemacht.

Also man soll, wenn man Flyer verteilt, nicht hingehen und eine Frage stellen die man mit "nein" beantworten kann (also man sollte NICHT fragen: "kann ich ihnen eine Flyer mitgeben" "sind Sie für die Legalisierung" etc.). Man soll die Leute neugierig machen auf den Flyer zu schauen (viele die einen Flyer annehmen, werfen ihn sonst spätesten beim nächsten Mülleimer weg)

Wie findet ihr wenn man so oder so ähnlich auf die Leute zugeht:
- Wie denken sie über Cannabis? (zu direkt?)
- Sollten Kinder vor Cannabis geschützt werden....dann seien Sie für die Regulierung des Marktes! (könnte das negativ aufgefasst werden?)
- Sind sie gegen Diskriminierung? (vll. verstehen die Leute nicht worauf man dabei hinaus will ?!)

habt ihr noch andere Ideen?
oder denkt ihr, dass es besser den Leuten die Flyer einfach in die Hand zu drücken? (weil zeitsparender)

@M.H. Hanffreund: wie hast du die Leute angesprochen? Wie kam es an?
M.H. Hanffreund
Beiträge: 7
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Re: Erfahrungen bei Aufklärungsarbeit

Beitrag von M.H. Hanffreund »

also ich hab entweder gefragt "entschuldigung kann ich sie kurz entwas fragen??" <--darauf wird meistens gern eingegangen
dann als nächsten schritt die frage "haben sie schon mal über die legalisierung von cannabis nachgedacht" <-- meistens folgt darauf ein grinsen des gegenübers und dann hatt man die barriere auch schon gebrochen denke ich
dannach kann man sie dann mit der geballten kraft der legalisierungs argumente verbal in den boden hämmern xD
wobei es wichtig ist, vorallem wenn das gegenüber etwas zu sagen hat, sich dessen/seren vorschläge anzuhören das macht ein gutes gespräch erst wirklich möglich
wenn man ihnen nur ein argument nach dem anderen vor den latz knallt werden dannach die wenigsten überzeugt sein
der sinn des gesprächs is es ja das gegenüber zum nachdenken anzuregen
--> wer jemand anderem über den mund fährt wird nicht ernst genommen


es gibt auch leute die wenn sie sehn dass man mit flyern in der hand daher kommt gleich direkt das weite suchen
is aber eher selten
was ich aber gemerkt habe ist, dass die frage "darf ich ihnen einen flyer anbieten" meistens verneint wurde
aber das hast du ("jen") ja auch schon prophezeit
vllt wäre es schlauer gewesen ich hätten deinen beitrag früher gelesen :-)
CosmicWizard
Beiträge: 389
Registriert: Fr 10. Feb 2012, 15:38

Re: Erfahrungen bei Aufklärungsarbeit

Beitrag von CosmicWizard »

Ich denke, dass man das Gespräch wirklich am besten mit ''Darf ich sie kurz etwas fragen.'' beginnen sollte, da es das Eis bricht und zumindest die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass nicht so viele der verteilten Flyer direkt im Mülleimer landen. Denn so werden nur die Leute den Flyer auch mitnehmen, die ihn wirklich haben wollen.
sohnderprohibition
Beiträge: 4
Registriert: Do 15. Mär 2012, 12:18

Re: Erfahrungen bei Aufklärungsarbeit

Beitrag von sohnderprohibition »

Was man auch NIE vergessen sollte:
eigene Eltern für eine Legalisierung überzeugen bzw. eine Entkriminalisierung der Konsumenten
auch bei Verwandten versuchen Oma/Opa wird wohl ziemlich schwierig aber meistens mögen die es ja wenn man sich für seine Meinung vertritt
eine Geschichte nebenbei als ich meinen Vaer letztens fragte nach der Anzahl der cannabistoten meinte er, wenn jemand um seine sucht zu finanzieren anfängt zu dealen (harte drogen)
kann er ja auch abgeknallt werden.
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Bom
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Registriert: Mo 13. Feb 2012, 18:39
Wohnort: Bremen

Re: Erfahrungen bei Aufklärungsarbeit

Beitrag von Bom »

hmm, das würde ich nicht verallgemeinern. es kommt auf die eltern an. wenn deine eltern extrem konservativ sind, keine ahnung von der thematik haben und wenn du das wort marihuana nur in den mund nimmst, dir die nächsten zwei jahre das leben schwer machen, würd ich mir das zweimal überlegen...
Kommt, wir packens jetzt an!
Kneisl
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Re: Erfahrungen bei Aufklärungsarbeit

Beitrag von Kneisl »

"Oma/Opa wird wohl ziemlich schwierig"

Bei dieser Generation ist es einfacher als man denkt weil die sich ersten noch daran erinneren können das Hanf angebaut wurde (mußte) ,
und zweitens die Medizinische Komponente sehr gute Argumente liefert.

Und auch die geschichtliche Seite kann mann erwähnen ,
Wie z.B das Queen Viktoria gegen ihre regelbeschwerden Cannabistinktur genommen hat,
oder so Klassiker das die Unabhängigkeiterklärung der USA auf Hanfpapier geschrieben ist........
sohnderprohibition
Beiträge: 4
Registriert: Do 15. Mär 2012, 12:18

Re: Erfahrungen bei Aufklärungsarbeit

Beitrag von sohnderprohibition »

Ok kommt natürlich immer auf den einzelfall an also meine eltern sind realtiv tolerant was drogen angeht cannabis nicht :( sie selber trinken ja auch des öfteren alkohol und ich nehme ritalin
meine oma (eigentlich alle großeltern von mir ) sind während des krieges groß geworden und hanf wurde ja nach hitler erst seeehr spät wieder angebaut in deutschland ich habs noch nicht probiert weil die in nrw wohnen ich in sh
aber jetzt zu meinem eigentlichen punkt für sehr ignorante eltern könnte man ihnen sachen vorwerfen wie wenn du sowieso so intolerant bist musst du dich nicht wundern wenn ich dich irgendwann anlüge
das solltet ihr natürlich nicht ausprobieren aber ihr versteht glaube ich was ich meine
ich hoffe ihr könnt meine sprache nachvollziehen

free the weed and let it grow :ugeek:
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