wie ich als nicht-Konsument über Cannabis dachte

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Jen
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wie ich als nicht-Konsument über Cannabis dachte

Beitrag von Jen »

Hallo,

ich bin 26 (w), seit 6 Jahren selbständig und vermutlich der einzigste hier im Forum der noch nie Cannabis konsumiert hat.

Dennoch bin ich für eine Legalisierung.

Es ist wirklich wichtig, dass ihr leute erreicht, die eher skeptisch und unwissend über das Thema sind. Im Moment kommt es mir so vor, als würde man nur innerhalb der Kiffergemeinde versuchen unterstützlung zu finden, aber es ist wichtig, dass man auch Zuspruch bei den jenigen findet die kein Cannabis konsumieren.


Ich bin dafür, dass jeder (erwachsene!) Mensch frei sein sollte. Er sollte entscheiden dürfen was er nimmt und was nicht, vorallem bei einer Droge die weitaus ungefährlicher ist als bereits legale Drogen.
Dies war nicht immer meine Meinung!

Wir ich über Cannabis dachte:

im Alter von ca. 12 bis 19:
in der Schule gab es keine Aufklärung über Drogen. Ich dachte alle Drogen wären so schlimm wie Heroin. Ehrlichgesagt emfand ich jemand der Cannabis konsumiert hat als naja wie soll ich das jetzt sagen....als eklig (sorry, ich schäme mich heute selbst für mein Denken). Ich dachte man nimmt ein Zug an einer Bong und landet auf der Straße. Zudem fand ich es als sehr abschreckend wie es aussieht wenn man eine Bong benutzt. Meine Meinung zu Cannsbis war sehr negativ.

im Alter von 20 bis 24:
in der Zeit hat sich mein Denken etwas verändert. Ab und zu hat man in den Medien mal etwas über Cannabis mitbekommen. Ich hab mitbekommen, dass nicht alle Drogen gleich sind und dass unter Drogen auch Alkohol, Zigaretten und selbst Koffein zählt. Mein Wissen über Cannabis (oder andere Drogen) war nicht wirklich groß, aber ich hab ein wenig drüber gelernt und meine Meinung zu Cannabis war zu dem zeitpunkt eher neutral.

Im Alter von ende 24, anfang 25:
Ich wurde Krank, ich kam wegen einem Tumor ins Krankenhaus (bin heute aber wieder kerngesund). Die Schmerzen waren schrecklich, mit wurde von dem Schwerzmittel sowas von schlecht und zudem hat es auch nicht besonders geholfen. Meinen Zimmernachbarin ging es nochmal schlechter wie mir. Sie hatte eine sehr aggressiven Krebs und das selbe Problem mit dem Scherzmittel. Sie hat Andeutungen gemacht dass sie, wenn sie zuhause ist, Cannabis nimmt (sie hat es nicht direkt gesagt und ich wollte auch nicht genauer nachfragen).
Als ich aus dem Krankenhaus raus kam, hab ich im Internet nachgesehen. Nach kuzer sucher "WAS??? Cannabis kann man als Medizin verwenden???? Und ich musste dieses ***** Schmerzmittel nehmen???" Ich war total Perplex. Dann hab ich angefangen mich zu informiert, viel über Drogen und Cannabis gelesen und mich gefragt, wieso ich so ein schlechtes Bild darüber hatte. Meine Meinung zu Cannabis: prositiv (natürlich nur wenn es erwachsene nehmen).

Das war mein Auslöser dafür, dass ich für die Legalisierung bin. Ich bin übrigens nicht nur dafür Cannabis in der Medizin zu legalisieren (was man evtl. aus dem Text interpretieren könnte).

Ich denke, dass ich evtl. eine andere Sichtweise hab, da ich 1. mal total gegen Cannabis war und zum 2. noch nie Cannabis genommen hab. Falls jemand Fragen hat, bitte fragt. Ich würde mich freuen wenn ich etwas dazu Beitragen kann den ein oder anderen Cannabis-Gegener "umzupolen" :D
Zuletzt geändert von Jen am Di 12. Mär 2013, 02:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Bom
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Re: wie ich als nicht-Konsument über Cannabis dachte

Beitrag von Bom »

Wahnsinn. Also erstmal herzlich willkommen und verflixt, ja, wir brauchen dringend mehr nicht-kiffer hier. Finde ich klasse, was du schreibst. Und ich muss sagen, ich kann deine ehemalige Einstellung durchaus nachvollziehen, ich habe früher (bis ich 17 war) cannabis auch mit amphetaminen, ecstasy etc. auf eine ebene gestellt. mit 18 habe ich mich generell mehr mit pflanzen beschäftigt (nicht nur rauschpflanzen, und diese meist nur in der theorie.) und bin dann auch mal zum ausprobieren gekommen... naja :) that's my story möglichst kurz gefasst^^
Kommt, wir packens jetzt an!
CosmicWizard
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Re: wie ich als nicht-Konsument über Cannabis dachte

Beitrag von CosmicWizard »

Hallo! Super, dass du dich als Nicht-Konsument ''getraut'' oder dich dazu entschlossen hast dem DHV-Forum beizutreten. Mir imponiert dieser Schritt sehr und vor allem deine liberale Einstellung bezüglich Cannabis, obwohl du im Grunde noch nie aktiv damit in Berührung gekommen bist.
Aber an deinem Beispiel sieht man, wie leicht es wäre, sich von alten, unwahren Denkmustern zu lösen und durch ein wenig Recherche usw. zur ''Wahrheit'' zu finden. Ich denke, dass eine solche ideologische Wandlung durch vermehrte positive Aufklärung und Berichterstattung bei nahezu 90% der Bevölkerung zu erreichen wäre.

Auch ich persönlich hatte bis zum meinem 16. Lebensjahr noch keinerlei Kontakt zu illegalen Drogen und habe mir darüber auch wenig, bis gar keine Gedanken gemacht. Trotzdem muss ich sagen, dass mich meine erste Berührung mit Cannabis beinahe keine Überwindung gekostet hat und ich schnell bemerkt habe, um welch eine harmlose, diskriminierte Substanz es sich dabei handelt.
Man sieht also auch an meinem konkreten Beispiel: Repression bewahrt nicht vor Konsum. Wenn etwas vor Konsum bewahrt, dann die persönliche Umgebung, sprich Orientierung der Freunde etc.
Jen
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Re: wie ich als nicht-Konsument über Cannabis dachte

Beitrag von Jen »

@Bom: Danke :) Ich beschäftige mich auch viel mit Pflanzen. Wobei ich mich bei manchen Pflanzen echt frage wieso diese legal wenn Cannabis illegal ist. Nur mal als Beispiel Engelstrompeten. Was soll daran harmloser sein als an Cannabis?


@CosmicWizard: ich denke das Problem ist, dass sich die meisten diese Recherche nicht "antun" wollen, weil sie einfach denken "was mich nicht betrifft, interessiert mich nicht". Deshalb muss man diese Leute anders erreichen.
Wenn ich von den Scherzmittel nicht so fertig gewesen wäre, hätte ich mich evtl. auch nicht damit beschäftigt. Zudem hab ich mich dann auch mehr für Pflanzen interessiert, weshalb ich dann doch öfters mal was über Cannabis mit bekommen hab, was dann wieder dazu geführt hat, mich mehr über Cannabis zu informieren.
Ich denke auch nicht, dass man durch Repression wirklich jemand abhalten kann. Es hält evtl. ein paar Erwachsene davon ab, aber grade die Leute die davon abgehalten werden sollten (damit meine ich Kinder), kommen dadurch noch leichter ran. Denn wenn es legal wäre, würden Dealer mit der Zeit aufhören und dann würden 9-jährige nur noch sehr schwer an sowas rankommen.
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TomBombadil
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Re: wie ich als nicht-Konsument über Cannabis dachte

Beitrag von TomBombadil »

Toller Beitrag, Jen!

Ich kann das voll nachvollziehen, mir ging es früher auch so. Ich kämpfte jahrelang(!) gegen meinen Bruder an, der damals schon überzeugter Kiffer war, und wollte partout nicht wahrhaben, dass meine Position falsch war. Das Problem war wohl auch etwas, dass er damals noch zu jung war, um mir auf sachlicher Ebene entgegnen zu können. Im Rückblick erkenne ich heute, wie dogmatisch ich damals dachte, wie selbstverständlich und ohne jegliche Selbstkritik ich selektiv die Quellen suchte und ihm unter die Nase rieb, die meiner Position entsprachen - es dauerte sehr lange und war ein harter Prozess, bis ich endlich erkennen musste, dass der Gesellschaft und der Obrigkeit nicht immer alles geglaubt werden darf, und bis ich endlich begann, mich wirklich objektiv mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Es war auch erst dann, als ich diese ganze Entwicklung durchgemacht hatte, dass ich zum ersten Mal selbst Cannabis probierte. Da war ich wohlgemerkt bereits 20 Jahre alt!
Jen
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Re: wie ich als nicht-Konsument über Cannabis dachte

Beitrag von Jen »

da sieht man wieder, dass es nie zu spät ist sich zu ändern und was zu lernen :)
Jeder sollte sich mehr über so etwas informieren. Wenn man sich mit einem Thema nicht auskennt, sollte man auch auch keine Meinung bilden und würden sich mehr Leute mit dem Thema auskennen, hätten sie nicht so eine schlechte Meinung :D
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Fabius
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Re: wie ich als nicht-Konsument über Cannabis dachte

Beitrag von Fabius »

Eine ganz andere Art des Konsums und wenn es dir hilft finde ich das super ;) Beeindruckende Geschichte...............
„Je tiefer man in die lebendige Natur hineinsieht, desto wunderbarer erkennt man sie. Ich glaube, man fühlt sich dann auch geborgen.“
Zitat: Albert Hofmann
Thomas
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Re: wie ich als nicht-Konsument über Cannabis dachte

Beitrag von Thomas »

Sehr interessanter Beitrag!

Persönlich hatte ich mit Drogen keinen Kontakt bis zu meinem 15. Lebensjahr, sie gab es eigentlich nicht in meiner Welt.
Mal an einer Zigarette gezogen und fast gekotzt, mal am Bier vom Papa genuckelt... boar war das eklig.

Mit 15-16 kamen die ersten Erfahrungen mit Alkohol dazu,
wobei illegale Substanzen immer noch nicht in meiner Welt angekommen sind und kein Thema war.
Mit 16 durfte ich Quasi rauchen, wurde von klein auf eingeimpft... erst ab 16 das ist nichts für Kinder... ajo, seit dem ich 16 bin rauche ich, super.
Toll fanden es meine Eltern natürlich nicht, aber sagen konnten sie auch nicht viel da mein Vater starker Raucher war. Nicht zu vergessen, ab 16 wurde auch Alkohol toleriert. Zwar nichts hartes, besoffen kamen wir dennoch ab und an heim.

In meinem 17. Lebensjahr hatte ich zum ersten Mal Kontakt zu Cannabis, was sich eigentlich von Anfang an schnell etabliert hatte. War eigentlich nicht anders als bei Alkohol. Die Clique war groß, alle haben dort gekifft. Aufklärung außer keiner Macht den Drogen und Vorsicht vor den Menschen die vor Schulen Aufkleber mit Drogen verschenken gab es nicht. Es ist eben alles Teufelszeug, macht krank und abhängig. Ja es waren meine persönlichen wilden 70er (in den 90ern). Als die gefährliche Droge habe ich nie erlebt, ich habe erlebt dass mein Leben viel weniger gefährlich ist wenn ich kiffe anstelle ab und an zu saufen.
Bis zu meinen ersten Erfahrungen mit illegalen Drogen hatte ich mich erfolgreich in die Hauptschule runtergewirtschaftet und 7 Jahre lang war ich immer ein Wackelkandidat bei der Versetzung.

18-23 Lebensjahr: Kontakt zu nahezu allen Partydrogen und Hang zu regelmäßigen Exessen in langen Disconächten, ich habe die Drogenpalette vollkommen ohne Vorurteile kennen gelernt aber dennoch vorsichtig rangetastet. Man haben wir gefeiert....
Nebenher habe ich mein Fachabitur gemacht (Schnitt 2,3).

24 Lebensjahr: Reduzierung aller Partydrogen, wurde steht’s uninteressanter. Wir hatten unseren Spaß und das war auch gut so. Diese Zeit werde ich nie und nimmer vergessen und auf einer ganz spezielle Art und Weise immer bei mir tragen. Auf die Erfahrung bin ich einfach nur stolz und bin froh sie gemacht zu haben.

27 Lebensjahr: Nach 4 Jahren Berufserfahrung habe ich mich Selbständig gemacht.

30 Lebensjahr: kann ich auch schon bald 4 jähriges Jubiläum feiern. Ich bin verfolgt aber eigentlich total zufrieden und glücklich. Dass mich mein Drogenkonsum negativ beeinflusst hat kann ich nicht behaupten, lediglich mein ADHS habe ich mir ca. 15 Jahre lang erfolgreich selber therapiert ohne es eigentlich zu wissen was mich noch immer an dieser Droge festhält und von einer Therapie der Schulmedizin abhält.

Die aktuelle Gesetzeslage hätte oder könnte mein Leben komplett aus der Bahn werfen oder hätte mich in meiner persönlichen Entwickung behindert um mich zu schützen. Das ist pervers und das lasse ich mir nicht länger gefallen in dem ich mich belügen lassen.
Jen
Beiträge: 137
Registriert: Di 6. Mär 2012, 03:03
Wohnort: Leipzig

Re: wie ich als nicht-Konsument über Cannabis dachte

Beitrag von Jen »

danke , dein Beitrag war auch sehr interessant :)

...aber ehrlich gesagt, wäre ich manchmal froh wenn ich noch meine alte Meinung hätte...nachdem ich den Beitrag geschrieben hab, wollte ich eigentlich auch in meinem Umfeld sagen wie ich darüber denke. Das war glaub ich nicht so ne gute Idee....
Ich experimentiere seit etwas über nem Jahr mit diversen Pflanzen rum. Seit ich meinem Freund ausführlich darüber geredet hab und auch berichtet hab, dass es da durchaus Sachen gibt die "wirken", ist er ziemlich angepisst, irgendwie abweisend und ständig kommen dumme Kommentare. Als ich vor nem Jahr das Thema Cannabis angekratzt hab, hat er gemeint er trennt sich sofort von mir wenn ich anfang zu kiffen (wir sind seit 7 Jahren zusammen!) jetzt sagt er dass er für die Legalisierung wäre....kA ob das jetzt wirklich seine Meinung ist...

..ich wünschte mir grad so sehr, dass ich immer noch total uninformiert wäre......sorry ich bin grad voll down :cry:
Zuletzt geändert von Jen am Mi 11. Apr 2012, 19:18, insgesamt 2-mal geändert.
Geek
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Registriert: Mo 13. Feb 2012, 18:20

Re: wie ich als nicht-Konsument über Cannabis dachte

Beitrag von Geek »

Jen hat geschrieben:danke , dein Beitrag war auch sehr interessant :)

...aber ehrlich gesagt, wäre ich manchmal froh wenn ich noch meine alte Meinung hätte...nachdem ich den Beitrag geschrieben hab, wollte ich eigentlich auch in meinem Umfeld sagen wie ich darüber denke. Das war glaub ich nicht so ne gute Idee....
Ich experimentiere seit etwas über nem Jahr mit diversen Pflanzen rum. Seit ich meinem Freund ausführlich darüber geredet hab und auch berichtet hab, dass es da durchaus Sachen gibt die "wirken", ist er ziemlich angepisst, irgendwie abweisend und ständig kommen dumme Kommentare. Als ich vor nem Jahr das Thema Cannabis angekratzt hab, hat er gemeint er trennt sich sofort von mir wenn ich anfang zu kiffen (wir sind seit 7 Jahren zusammen!) jetzt sagt er dass er für die Legalisierung wäre....kA ob das jetzt wirklich seine Meinung ist...

...ich wünschte mir grad so sehr, dass ich immer noch total uninformiert wäre...sorry ich bin grad voll down :cry:
Ziemlich intolleranter Mensch meiner Meinung nach. Meiner Freundin habe ich natürlich nicht am ersten Date gesagt, dass ich kiffe. Aber nach 2-3 Wochen hab ich Ihr das gesagt, und dass ich damit aufhöre wenn Sie das will. Naja, Sie meinte Sie liebt mich wie ich bin und will mich nicht ändern. Das geht jetzt schon 'n Jahr so. ;) Naja, aber ich hab halt auch eine Ausbildung und ein gut laufendes Leben. Wenn ich Leuten erzähle das ich seit Jahren keinen Alk trinke und mir lieber am Wochenende einen Rauche (1-2 mal im Monat) dann gucken die mich an wie ein Auto :) Ich seh recht lieb, Muttersöhnchen like aus und werd deswegen oft unterschätzt. :) Aber dafür, dass du dich Informiert hast, und dich hier auch noch Registriert hast - dafür hast du mein vollsten Respekt ;) Und deinem Freund würd ich am liebsten in den Arsch treten wenn er dich wegen so einer Sache verlässt..
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Patrick
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Registriert: Mo 13. Feb 2012, 15:31

Re: wie ich als nicht-Konsument über Cannabis dachte

Beitrag von Patrick »

Hi,

schöner Beitrag, und vor allem das was ich i.d.R. zu bewegen versuche, denn ich habe erkannt das man direkt über die Politische Schiene nicht wirklich viel in dieser Problematik bewegen kann, ( >50 Jahre (indirekte (bin nicht so Alt!) ) und 22 Jahre direkte Lehrzeit/"Erfahrungen" reichen da denke ich ;) !.)

Denn ein unaufgeklärter Bürger ist mit unter der Treibende Part der Prohibition, ich sehe es als genauso wichtig an einzelne Personen zu erreichen wie auch politisch aktiv zu sein, denn wenn das Volk die Ungerechtigkeit erkennt und Cannabis als das sieht was es wirklich ist werden wir auch von "Nichtkonsumenten" also dem Volk VERSTANDEN und vllt. auch Unterstützt, zumindest würden wir ein klein wenig "Rückendeckung" bekommen und müssen uns nicht so Sprüche anhören wie, "ach Ihr wollt doch nur straffrei Kiffen" oder "Kiffen ist eine Einstigsdroge" etc.

lg. Patrick
... Vorsicht frisch gewischt ! ...
Sculli
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Re: wie ich als nicht-Konsument über Cannabis dachte

Beitrag von Sculli »

So ich poste das jetzt einfach mal hier rein =)

Habe vor nem Monat mit meinem Cousin ein wenig geredet, da ich ihn schon länger nicht mehr gesehen habe. Er ist mittlerweile 17 und macht eine Lehre. Er ist keine Intelligenzbestie aber gut erzogen.
Wir sind irgendwie auf das Thema Gras gekommen und er hat mir erzählt, dass fast die Hälfte seiner Berufsschulklasse Cannabis raucht.
Er selber hat keine Ahnung davon und ich hab ihm angesehen das er vor der Sache Respekt und auch Angst hat. Er meinte, er hat schon öfter Parties abgesagt, auf denen er eingeladen wurde, weil er wusste das dort zum größten Teil Cannabs konsumiert wird.
Zu erwähnen: Mit Alkohol hatte er natürlich schon Kontakt und greift da auch "unbedacht" zu...

Ich hab mit ihm dann glaube ich 1,5 Stunden über das Thema geredet und ihm sachlich erklärt was es wirklich damit auf sich hat.
Ich habe ihm Gras nicht näher gebracht, sondern habe versucht das wirklich sachlich zu halten.

Später habe ich über Oma, Tante, bla erfahren, dass er meinte er hätte sich noch nie so gut mit mir unterhalten und war wirklich froh das ich mit ihm geredet hab. Über was wir geredet haben, sagte er natürlich nicht.^^

Ich denke ich konnte ihm helfen...auch da er sich automatisch von seinen Mitschülern abgrenzt, wenn er z.B. Parties absagt, nur um nicht mit Gras in Kontakt zu kommen. So wird er zum Ausenseiter.

Ich denke es ist noch mal ein anschauliches Beispiel dafür, wie wichtig es doch wäre, wenn der Staat Jugendliche RICHTIG über Cannabis aufklärt und man nicht nur immer BÖSE, FINGER WEG! hört.
Jen
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Re: wie ich als nicht-Konsument über Cannabis dachte

Beitrag von Jen »

@Sculli: in so einer ähnlichen Situation wie dein Cousin war ich auch schon. Als ich mit der Schule fertig war, hat sich mein Freundeskreis geändert. Ich hab dann auch hin und wieder mit den Kumpels von meinem besten Freund abgehangen. Irgendwann bot mir dann mal einer an mit auf ne Pilz-Party zu kommen. Wie meine damalige Einstellung zu so etwas war, hab ich ja schon geschrieben, dementsprechend war ich auch ziemlich entsetzt und wollte dann mit seinen Kumpels auch nicht mehr wirklich was zu tun haben. Wenn ich so heute drüber nachdenke, glaub ich auch das mein (damaliger) bester Freund selbst gekifft hat, aber mir wohl auch aus dem Grund nie etwas gesagt hätte.

Jugendliche sollte auf jeden Fall in der Schule richtig aufgeklärt werden (imo auch über Wirkung, Nebenwirkung und Dosierung). Das Thema Drogen tot zu schweigen und höchstens mal zu sagen "Drogen sind schlecht" hilft doch nix. Ich finde es auf jeden Fall nicht gut irgendwas zu nehmen ohne sich zu informieren. Es gibt auch (halb-)legale Sachen die man zu leicht überdosieren kann.
Zuletzt geändert von Jen am So 15. Apr 2012, 02:59, insgesamt 3-mal geändert.
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Fabius
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Re: wie ich als nicht-Konsument über Cannabis dachte

Beitrag von Fabius »

Gerade in den schulen sollte das Thema Alkohol viel mehr angesprochen werden. Das man bewusst damit umgehen sollte und nur weil es Legal ist auch sehr Gefährlich ist. Viele sind sich garnicht bewusst das der Alkohol Entzug mit dem Heroin Entzug gleichzusetzen ist. Die Problem Droge Nummer 1 bei den Jugendlichen und kindern ist Alkohol und genau da sollte man ansetzen. Deswegen habe ich auch früher gedacht das der Alkohol nicht schlimm ist und Cannabis Gefährlich ist. Dabei ist es genau andersrum. Ich hatte mit 13 jahren meinen ersten Vollrausch auf ner Kirmes auf Alk. Gekifft hätte ich damals nie, weil ich dachte Cannabis macht stark Äbhängig und ist sehr ungesund. Da wusste ich auch noch nicht das man Hanf als Rohstoff nutzen kann und in der Medizin Anwendung findet usw.Aus dieser Sicht man es mal rüberbringen und den mißbrauch nicht so hervoheben. Was ich noch sehr bedenklich finde sind die so genannten Legal Highs hier JWH, CP, AM, Mephedrin die sind am kommen.
„Je tiefer man in die lebendige Natur hineinsieht, desto wunderbarer erkennt man sie. Ich glaube, man fühlt sich dann auch geborgen.“
Zitat: Albert Hofmann
Jen
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Re: wie ich als nicht-Konsument über Cannabis dachte

Beitrag von Jen »

Wie gesagt, ich finde dass in Schulen über Drogen aufgeklärt werden soll...Alkohol zählt natürlich auch dazu.

Den Leuten ist gar nicht bewusst dass Alkohol auch als Droge zählt, die viel gefährlicher sein kann als manche illegalisierten Drogen. Alkohol wird überall als harmlos und lustig dargestellt. Ich schau grad nebenbei Simpsons und dabei ist mir grad aufgefallen, dass eigentlich in fast allen Serien Alkohol ständig als harmlos und lustig dargestellt wird. Bei Taff kam letztes mal die 5 lustigsten Besoffenen Videos und kurz darauf heißt es dann "Marihuana eine Droge die Lebensgefährlich sein kann"
Da ist es eigentlich ganz natürlich, dass der Großteil der Bevölkerung Alkohol nicht als Droge wahrnimmt und über Cannabis denke dass es eine tödliche Droge wäre
CosmicWizard
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Re: wie ich als nicht-Konsument über Cannabis dachte

Beitrag von CosmicWizard »

Ja, vor allem wenn man bedenkt, dass die Menschen in diesen Videos wohl gerade unter einer akuten Alkoholvergiftung leiden. Aber ein harter Vollrausch jedes Wochenende gehört ja mittlerweile zum guten Ton, vor allem auch bei der Jugend (der ich übrigens selbst angehöre).
Genau deshalb ist kritische und trotzdem rationale Drogenaufklärung so wichtig, wobei Alkohol nicht isoliert betrachtet werden darf.
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