Ich möchte mich erst einmal zu dem Thema hier äußern, damit mein Beitrag nicht ausschließlich daran vorbeigeht.
Medizinisches Cannabis hätte nie verboten werden dürfen, es ist in meinen Augen ein Verbrechen an die Menschheit! Durch dieses Verbot wurde dem Menschen nicht nur eine wirkende Arznei vorenthalten, sondern auch die Forschung wurde dadurch für Jahrzehnte von der Arbeit abgehalten. Selbst jetzt, wo medizinisches Cannabis eigentlich weltweit toleriert wird und auf Akzeptanz stößt, wird die Forschung und der Zugang absichtlich erschwert.
Die Gründe, die uns für dieses Vorgehen genannt werden, sind absolut nicht plausibel! Ich bin mir aber auch sicher, dass sich kaum Politiker finden lassen, die uns die wahren Beweggründe nennen werden. Kein Politiker auf dieser Welt kann dieses Vorgehen "ehrlich" und "plausibel" rechtfertigen! Er / Sie kann ja schlecht offen und ehrlich zugeben, dass sich in Wirklichkeit doch alles nur ums schöne Geld dreht. Das würde in der Öffentlichkeit natürlich gar nicht gut ankommen, aus diesem Grund wird gelogen, dass sich die Balken biegen!
Die Pharma-Riesen profitieren natürlich am Meisten von diesem Verbot, weil sich dadurch ihre aktuellen Arzneimittel besser bzw. überhaupt verkaufen lassen. Wer würde denn noch Medikamente nutzen, die starke Nebenwirkungen und Risiken mit sich bringen, wenn es eine harmlosere und wirkungsvollere Alternative gäbe? Es war schon immer schwierig für die Pharma Konzerne den Cannabis-Markt unter die eigenen Fittiche zu bekommen, aber jetzt haben die anscheinend ein großes Potenzial darin gesehen, denn sonst würden die nicht an Medikamente wie Dronabinol oder Sativex forschen. Das ist auch der Grund, warum überhaupt eine kleine gesetzliche Änderung im medizinischen Bereich vorgenommen wurde. Es ging nicht darum Menschen zu helfen, die an einer Krankheit leiden, es ging einfach nur darum, bestimmten Konzernen einen legalen Verkauf ihrer Produkte zu ermöglichen. Ich bin mir auch sicher, dass unsere Regierung das natürlich ganz anders sieht und es ging ihnen ausschließlich um die Nächstenliebe.
Was die Behörden speziell mit Marcel Knust machen und gemacht haben, ist natürlich ein riesengroßer Skandal. Es ist ein Armutszeugnis für unser angeblich so fortgeschrittenes Land und ich habe mich schon oft zu diesem Thema geäußert. Es kann nicht sein, dass der Staat durch seine Rechtslage kranke Menschen in die Kriminalität drängt. Unsere Regierung ist dafür verantwortlich, dass die Kosten für medizinisches Cannabis so extrem sind und dann sollen die Patienten diese Unkosten auch noch selber übernehmen, sofern sie überhaupt eine Genehmigung für den Gebrauch von Cannabis erhalten. Es gibt zahlreiche günstigere Alternativen für die Abgabe von medizinischem Cannabis, aber diese Alternativen will die Regierung natürlich nicht in Erwägung ziehen, unter anderem dient es zum Schutz, da fragt sich nur, wer hier vor was geschützt werden soll?
Das Vorgehen der Beamten an der Grenze ist natürlich unmenschlich, da hätte man als Beamter auch anders reagieren können, selbst wenn die Rechtslage da kaum Spielraum zulässt!
Die Ärztin hat in dieser Situation aber total versagt! Ich habe keine Ahnung, ob die Frau mit der Situation überfordert war, aber es kann nicht angehen, dass hier ein Mensch gegen seinen Willen mit einem ihm unbekannten Medikament ruhig gespritzt werden soll! Sie hätte sich erst einmal besser über den Gesundheitszustand von Marcel informieren müssen, dann hätte sie nämlich festgestellt, dass für so ein Vorgehen gar keine Notwendigkeit vorliegt. Ich kann mir das Verhalten der Ärztin absolut nicht erklären!
@fireship
Natürlich verstehe ich deinen Standpunkt und ich bin auch sauer und frustriert über unsere Regierung. Ich wäre ja schon zufrieden, wenn sich die Politiker und Parteien wenigstens an ihr Wahlprogramm halten würden, oder zumindest ihre angepriesene politische Haltung einhalten. Die Politik betreibt doch schon seit etlichen Jahren Etikettenschwindel, eine klare politische Linie ist kaum noch zu erkennen. Die Menschen wählen eine Partei wegen einer bestimmten politischen Haltung, Strategie, wegen deren Pläne und Überzeugungen. Diese ganzen Aspekte werden dann auf einmal über Nacht über den Haufen geworfen, es ist auf einmal so, als ob man sein Kreuz bei einer vollkommen anderen Partei gemacht hätte. Hier sollte man bereits ansetzen und Politiker und Parteien dazu verpflichten, keine Kehrtwendungen in der politischen Orientierung durchzuführen.
Es ist etwas anderes, wenn bestimmte Pläne nicht funktionieren und man sich nach Alternativen umsehen muss. Aber es kann nicht angehen, dass ich beispielsweise meine Stimme einer Partei gebe, die zur Wahl noch erheblich linksorientiert ist und kurze Zeit später zur NPD mutiert. Das ist in meinen Augen eine böswillige Täuschung, es wird versucht mit leeren Versprechungen Stimmen zu erhaschen, nur um an der Regierungsspitze zu verweilen. Es kann nicht sein, dass es den Parteien nur noch darum geht zu regieren, aber nicht mehr darum, wie regiert wird!
Ich bin übrigens 27 Jahre alt, gehe langsam aber sicher auf die 30 zu und ich habe den Hals jetzt schon gestrichen voll.
Auch ich bin sauer, wenn ich auf meine Fragen so eine Antwort erhalte, nicht ernst genommen und für dumm verkauft werde.
Es bringt allerdings nichts, diesen Leuten auch noch eine Angriffsfläche zu bieten, in dem wir hier Personen beleidigen. Damit schaden wir nur unserer eigenen Sache!
Ab und zu platzt jedem Mal die Hutschnur, ich nehme es dir also nicht übel.