Selbstversuch

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fireship
Beiträge: 52
Registriert: Mi 15. Feb 2012, 13:30

Selbstversuch

Beitrag von fireship »

High folks,

habe vor 2 Wochen beschlossen einen Versuch durchzuführen. Aber erst mal ein paar Erklärungen. Ich bin 51 Jahre alt und kiffe seit 34 Jahren.
mal mehr mal weniger aber seit 6 Jahren kiffe ich täglich aber nur abends. Dieses tägliche kiffen mache ich aus gesundheitlichen Gründen denn
ich habe eine schwere vererbte Stoffwechselerkrankung. Das heißt ich habe sehr extreme Depressionen und Angstzustände. Das ich mich mit
Cannabis selbst therapiert habe ist mir eigentlich gar nicht aufgefallen. Vor 6 Jahren hat es mich sehr schwer erwischt. 2007 und 2008 musste
ich eine Klinik aufsuchen für jeweils 4 Monate. Dort wurde ich mit schöner Regelmäßigkeit mit Psychopharmaka zugeschüttet. Innerhalb
kürzester Zeit wurde ich von diesen verfluchten Psychopharmaka abhängig trotz ärztlicher Aufsicht. Also bei jedem Klinikaufenthalt musste
ich einen Entzug durchmachen der jeweils einen Monat dauerte.
Nun zu meinem eigentlichen Anliegen. Ich habe vor 2 Wochen beschlossen für eine gewisse Zeit mit dem kiffen aufzuhören einfach nur um
zu erfahren was passiert.
Ich habe genau einen Tag Probleme gehabt. Diese Probleme waren ein leicht erhöhte Unruhe und Schlafstörungen und eine gewisse Langeweile.
Ich habe mir das ganze wirklich schlimmer vorgestellt und bin einigermaßen überrascht das nach so langem Konsum ich nicht mehr Probleme hatte.
Leider wurden aber meine Depressionen und Angstzustände wieder stärker. Es scheint also so zu sein das Cannabis den Stoffwechsel regulieren kann.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

Hanfige Grüße

fireship
CosmicWizard
Beiträge: 389
Registriert: Fr 10. Feb 2012, 15:38

Re: Selbstversuch

Beitrag von CosmicWizard »

Die einzige Erfahrung die wir teilen ist wohl die, dass eine abrupte Beendigung des Konsums keine großen Auswirkungen zeigt. Das ging mir bisher immer genauso.
Elli
Beiträge: 45
Registriert: So 6. Mai 2012, 21:55

Re: Selbstversuch

Beitrag von Elli »

Natürlich beeinflusst das Kiffen den Stoffwechsel, z.B. die Hormonausschüttung. Das ist doch klar und nicht Neues. Alle Drogen tun das. Eine These der Legalisierungsbefürworter ist doch, das Cannabis in auch dieser Hinsicht viel benutzerfreundlicher ist als bspweise Alkohol, das z.B. die Aggressivität fördert. Und dass Cannabis nicht so stark körperlich abhängig macht ist auch schon lange bekannt.
Xardias
Beiträge: 35
Registriert: Mo 13. Feb 2012, 16:49

Re: Selbstversuch

Beitrag von Xardias »

Selbst "darf" ich seit Februar von dem einen auf den anderen Tag nichts mehr rauchen. Körperliche hatte ich keine Probleme, keine Schlafstörungen, nichts. Nur psychisch wars anfangs etwas schwieriger, liegt aber vll. auch am Nikotin. In einer geselligen Runde "Nein" zu sagen war jedoch auch nicht gerade einfach.. Jedoch ziehe ich meinen Nutzen aus der Sache und sehe einfach das Gute und man hat eine .. naja.. "Bestätigung, dass du stärker als die Droge bist" .. ka wie ich das anders in Worte fassen soll, aber ich denke ihr wisst was ich meine ;)
CosmicWizard
Beiträge: 389
Registriert: Fr 10. Feb 2012, 15:38

Re: Selbstversuch

Beitrag von CosmicWizard »

Jo, ich verstehe und nein, es liegt nicht nur vielleicht am Nikotin.
fireship
Beiträge: 52
Registriert: Mi 15. Feb 2012, 13:30

Re: Selbstversuch

Beitrag von fireship »

Das liegt mit absoluter Sicherheit am Nikotin. Wenn ich jetzt keine großen Probleme habe wie können dann die Verbotsbefürworter von einer Abhängigkeit
sprechen im Sinne einer Alkoholkrankheit.Müsste ich jetzt nicht eigentlich im Kreis hüpfen und mir Gedanken machen wo ich jetzt schnell was kriege? Schon seltsam oder?
Natürlich ist das Bedürfnis irgendwie im Hinterkopf da mein Gehirn will schließlich belohnt werden. Was ich sagen möchte ist, das ich es mir wirklich schlimmer vorgestellt habe. Ich denke es liegt daran das ich Cannabis gebrauche und nicht missbrauche. Aber jetzt ist der Selbstversuch vorbei und ich werde mir dann doch mal schnell einen
kleinen können. Spaß beiseite es war für mich wirklich wichtig diese Erfahrung zu machen. Und diese Erfahrung bestärkt mich darin den Kampf für eine Legalisierung jetzt erst richtig anzugehen. Es scheint also wirklich so zu sein das nur ein geringer Teil der Cannabiskonsumenten eine Sucht entwickelt aber diese Konsumenten sind natürlich
auch vorbelastet.

fireship
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Fabius
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Registriert: Mo 5. Mär 2012, 00:21
Wohnort: Raum Düsseldorf

Re: Selbstversuch

Beitrag von Fabius »

Elli hat geschrieben:Natürlich beeinflusst das Kiffen den Stoffwechsel, z.B. die Hormonausschüttung. Das ist doch klar und nicht Neues. Alle Drogen tun das. Eine These der Legalisierungsbefürworter ist doch, das Cannabis in auch dieser Hinsicht viel benutzerfreundlicher ist als bspweise Alkohol, das z.B. die Aggressivität fördert. Und dass Cannabis nicht so stark körperlich abhängig macht ist auch schon lange bekannt.


Von Cannabis kann man nicht körperlich Abhängig werden. Die Psyche ist das Problem. Die Psyche sucht nach Entspannung und Cannabis ist dafür sehr gut. Das bleibt im Kopf gespeichert. Bei dem anderen ganz gering und bei dem anderen ganz hoch. Man kann einfach nicht Pauschal sagen das Cannabis überhaupt nicht Süchtig macht. Klar ist das Suchtverhalten bei Alkohol viel höher. Alkohol kann hochgradig psychsich und physisch süchtig machen. Trotzdem sollte man mit Aussagen wie Cannabis macht nicht Süchtig vorsichtig sein. Das hat mal wieder nichts mit Aufklärung zu tun. Das dir das Cannabis wegen deinen Depressionen hilft, kann ich gut verstehen. Bei mir war es genauso.
„Je tiefer man in die lebendige Natur hineinsieht, desto wunderbarer erkennt man sie. Ich glaube, man fühlt sich dann auch geborgen.“
Zitat: Albert Hofmann
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