MD des Arbeitsamtes überschreitet Kompetenz

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Steckling
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MD des Arbeitsamtes überschreitet Kompetenz

Beitrag von Steckling »

Ich erhielt vor 2 Wochen mal wieder eine Vorladung zur Abklärung meiner Arbeitsfähigkeit. Das nehme ich immer dankbar an. Kein Gepöbel, keine Lügen, ich bin ja gerne Teil der Gesellschaft.
Ich kam diesem pünktlich und frisch geduscht - wie immer in den vergangenen 30 Jahren - auch diesmal nach.
Es war sofort abgeklärt: Rücken, Knie, Leber, Psychose, Gefäßverengung etc pp. Wie immer seit 30 Jahren.
Dann kitzelte die Gutachterin aus mir heraus dass ich mich freue wenn ich gelegentlich etwas Gras geschenkt bekomme, ich mich dann jeweils sehr darüber freuen würde da ich dann auch mal ohne mein höllisches Restless Leg, und das Kopfkino gerne mal gut einschlafen könne.

Um es nur nochmal zu unterstreichen: gelegentlicher Konsum von Cannabis mit medizinisch vorteilhaftem Verlauf ohne jegliches Suchtverhalten.

Die Tante vom MD sah das diesmal aber anders.
Ich sei stark Suchtgefährdet, man empfiehlt eine stete ambulante Überwachung mit unangekündigtem Screening über ein halbes Jahr - erstmal.
Mir wurde die "freiwillige" Einweisung in eine geschlossene drogenpsychatrische Abteilung nahegelegt, wenn ich weiterhin "auf Staatskosten abgreifen wolle".
Ich habe in 30 Jahren Behinderung und Arbeitsunfähigkeit so manches Vorurteil ertragen, aber diesmal hat mir das Krebsgeschwür der Prohibition tatsächlich die Füße weggehauen.
Ich habe eine Woche lang nur geheult und vor Wut gezittert aufgrund dieser massiven Repression.

Ich habe drei DINA4 Seiten voller physischer und psychischer Einschränkungen vorzuweisen. Seit 30 Jahren alle 6 Monate aufs Neue dem Amt vorgelegt. Doch kaum hört der MD was von Cannabis, dann sind alle Behinderungen egal - es gilt allein dass ich "Drogenabhängig" sei.
Weil ich mit Gras besser einschlafen kann.

Entschuldigung wenn ich mit meinem persönlichen Elend herum nervte, ich musste mir das irgendwie von der Seele schreiben.
Liebe Grüße
Zuletzt geändert von Steckling am So 14. Jul 2019, 07:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Martin Mainz
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Re: MD des Arbeitsamtes überschreitet Kompetenz

Beitrag von Martin Mainz »

Hallo Steckling und herzlich willkommen im Forum!

Hört sich schlimm an. Gibt es denn keine Möglichkeit, daß Du Dir ein Rezept besorgst? Kann ja ruhig auch privat sein und Du musst Dir das dann ja auch nicht wirklich kaufen. Aber für das Amt wäre das der Nachweis, daß Du das eben aus medizinischen Gründen nimmst. Dann sind auch die Screenings überflüssig.

Ich hoffe, Du findest eine Lösung!
Ehrenamtlicher Foren-Putzer

Wenn ich einen Fehler gemacht habe, bitte einfach eine PN an mich :mrgreen:
Bitte seid nett zueinander - die Welt da draußen ist schlimm genug
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Steckling
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Re: MD des Arbeitsamtes überschreitet Kompetenz

Beitrag von Steckling »

Hallo Martin, danke für Deine Antwort.
Tatsächlich kann ich problemlos ein Rezept bekommen.
Nur wird das einfach nicht ernst genommen.
Es ist noch weder bei Apothekern noch Amtsärtzten angekommen dass Cani eben nicht unwillkürlich "Schmuddelmensch"/"ungewaschener langhaariger Hippie" etc bedeutet.
Das ist noch ein langer Weg.

...und mit keinem schönen Ausgang wie ich fürchte.
GOOD PEOPLE
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BAD LAWS
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