Linksammlung wissenschaftlicher Studien bezüglich Cannabis

helft uns bei detaillierten Recherchen
ZsoltK
Beiträge: 1
Registriert: Mo 5. Dez 2016, 15:58

Re: Linksammlung wissenschaftlicher Studien bezüglich Cannab

Beitrag von ZsoltK »

Hallo liebe DHV-Gemeinde,

ich wollte diesen Thread wieder auferleben lassen. Wie bereits im Originalpost beschrieben, ist es ziemlich schwierig, wissenschaftlich fundierte Beiträge in aussagekräftiger und (hoffentlich) kondensierter Form zu finden. Allerdings wird es einem bei diesem Thema nicht so einfach gemacht, denn viele nützliche Informationen erlangen nicht die notwendige Aufmerksamkeit. So z.B. auch die kürzlich veröffentlichte Zusammenfassung der National Academies of Sciences, Engineering, and Medicine über die Effekte von Cannabis und Cannabinoiden. Dabei wurden 24.000 (!) Studien zusammengetragen und 10.000 genauer unter die Lupe genommen. Anhand dieser Studien wurde die bisher umfassendste Übersicht des aktuellen Wissenstands über die gesundheitlichen Auswirkungen von Cannabis und Cannabinoiden erstellt.
Der 440 Seiten lange Report wurde sogar in frei zugängliche Highlights zusammengefasst.

http://www.nationalacademies.org/hmd/Re ... noids.aspx

Schaut es euch mal an und informiert am besten auch andere über dieses sehr informative Werk!

Liebe Grüße
ZsoltK
Sabine
Beiträge: 7615
Registriert: Fr 18. Apr 2014, 09:15

Re: Linksammlung wissenschaftlicher Studien bezüglich Cannab

Beitrag von Sabine »

Dazu schreibt die "Pharmazeutische-Zeitung" :

"Diese Formulierung ist sehr vage, aber vor dem Hintergrund der vorhandenen Evidenz durchaus geboten. Diese wurde in diversen Übersichtsarbeiten der vergangenen Jahre zusammengetragen, die allesamt zu dem Schluss kamen, dass nur in wenigen Indikationen, zum Beispiel bei chronischen Schmerzzuständen, Übelkeit und Erbrechen nach Chemotherapie sowie schmerzhaften Spastizitäten bei Multipler Sklerose (MS), tatsächlich handfeste Belege für eine Wirksamkeit von Cannabis existieren. Ein neuer, 400 Seiten starker Report der US-amerikanischen National Academies of Sciences, Engineering and Medicine bestätigt das jetzt (DOI: 10.17226/24625).

Die Autoren unterteilen die Evidenzlage zu den verschiedenen Indikationen in fünf Kategorien: schlüssig (conclusive), beträchtlich (substantial), mäßig (moderate), begrenzt (limited) und mangelhaft oder nicht vorhanden (no or insufficient). Um als schlüssig durchzugehen, muss ein Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Cannabis oder Cannabinoiden und dem jeweiligen Endpunkt in mehreren randomisierten und kon­trollierten, qualitativ hochwertigen Studien eindeutig belegt worden sein. Es darf keine widersprüchlichen Ergebnisse aus glaubwürdigen Untersuchungen geben. Zufall, Bias und andere verzerrende Faktoren können als Ursache für den Zusammenhang mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden. Dieselben Anforderungen gelten im Prinzip für die Kategorie »beträchtliche Evidenz«, wobei hier geringe Zweifel an einer möglichen Verzerrung nicht mit letzter Sicherheit auszuschließen sind.

Die einzigen drei Indikationen, die diese hohen Ansprüche dem Report zufolge erfüllen, sind chronischer Schmerz bei Erwachsenen (Cannabis), Antiemese während Chemotherapie (orale Cannabinoide) und Patienten-berichtete Spastizität bei MS (orale Cannabinoide). Als mäßig wird die Evidenz für den Einsatz von Cannabino­iden, insbesondere der 1:1-Mischung aus Δ9-Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) Nabiximols, bei Schlafstörungen infolge des obstruktiven Schlafapnoe-Syndroms, Fibromy­algie, chronischem Schmerz oder MS bewertet. Mäßige Evidenz bedeutet dabei, dass es für die Wirksamkeit Belege aus guten bis brauchbaren Studien gibt und keine oder nur wenige Ergebnisse, die das Gegenteil zeigen. "


http://www.pharmazeutische-zeitung.de/i ... p?id=67769
DocSpider
Beiträge: 2
Registriert: Sa 3. Jun 2017, 19:32
Wohnort: Bremen

Re: Linksammlung wissenschaftlicher Studien bezüglich Cannab

Beitrag von DocSpider »

Hallo Leute,

nur ein kleiner Tip an dieser Stelle: Die Studienlandschaft in Israel soll bezüglich Cannabis und seiner therapeutischen Anwendungen weltführend sein. Warum man davon so wenig in den Medien hört weiss ich leider nicht. Es lohnt sich hier weiter zu recherchieren.


LG

Doc S..
Antworten

Zurück zu „Recherche“