DHV Flyer zum Thema "Cannabis als Medizin?"

Jens Sander
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DHV Flyer zum Thema "Cannabis als Medizin?"

Beitrag von Jens Sander »

MoinMoin,

zur Zeit arbeiten wir gerade an einem Flyer, welcher zur Aufgabe hat den eher weniger informierten Teil der Bevölkerung zu informieren. Patienten, Aktivisten und aufmerksame Konsumenten sind meistens eh schon gut informiert und Eulen nach Athen zu tragen, ist keine erstrebenswerte Aufgabe ;)

Uns schwebt ein klassischer zweifach gefalteter DHV Flyer vor. Demzufolge müssen neben Deckblatt und Rückseite, noch vier weitere Seiten gestaltet werden. Unsere Vorschläge wären folgende Aspekte:

-Indikationen & Wirkweisen
-Anwendungsmöglichkeiten
-Ansprechpartner
-rechtl. Situation, zu erfüllende Bedinungen
-politische Forderungen


Wenn es Vorschläge für weitere zu erwähnende Aspekte gibt, oder andere Ideen zu dem Flyer, dann freuen wir uns über eure Unterstüzung und laden jeden herzlich dazu ein, daran mitzuwirken und sich aktiv zu beteiligen.

Liebe Grüße
Jens
jay
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Re: DHV Flyer zum Thema "Cannabis als Medizin?"

Beitrag von jay »

Ich würde noch aufnehmen:

-Länder, wo diese Therapiemöglichkeit von Arzt und Patient gewählt werden kann: USA (xx Bundesstaaten), Niederlande, ...

Und eine URL für Leute, die sich noch näher informieren wollen, wäre gut.

Gruss,
Jay
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DrGonzo
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Re: DHV Flyer zum Thema "Cannabis als Medizin?"

Beitrag von DrGonzo »

hallo jens,

willkommen im drogenkrieg ;-)
buschdoctor hat mal eine präsentation gemacht für eine ms selbsthilfegruppe.
villeicht findet sich für euch dort noch die ein oder andere inspiration für den flyer.
http://de.slideshare.net/DrGonz0/vortra ... m_search=3
...schau es dir einfach mal an.

gruß
drgonzo
Für einen rationalen und verantwortungsvollen Umgang mit psychoaktiven Substanzen und Menschen die sie konsumieren.
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bushdoctor
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Re: DHV Flyer zum Thema "Cannabis als Medizin?"

Beitrag von bushdoctor »

DrGonzo hat geschrieben: buschdoctor hat mal eine präsentation gemacht für eine ms selbsthilfegruppe.
Wollte ich auch grad vorschlagen! ;-)

Habe auch mal eine DIN-A4-Zusammenfassung für die medizinischen Aspekte erstellt:
Kurzinfo_Cannabis_als_Medizin.zip
Kurzinfos Cannabis als Medizin
(107.74 KiB) 977-mal heruntergeladen
Insgesamt ist es sehr schwierig, alle nötigen Informationen auf einem Flyer unterzubringen. Wenn ich irgendwie helfen kann, dann kontaktiert mich einfach per PN...

Die Idee, einen "medizinischen Flyer" zu gestalten, ist super! Danke, dass sich der Hanfverband dies nun in die Hand nimmt.
Fischkopf
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Re: DHV Flyer zum Thema "Cannabis als Medizin?"

Beitrag von Fischkopf »

Mir wäre es wichtig Gras von dieser hippie-schiene weg zu bringen. Klar, dreadlocks und Co sind kein Thema für die jungen Leute, aber die Elterngeneration entscheidet i d R. Und die wollen keine "Hottentotten", die den ganzen Tag kiffen und das Leben mit Sozialismus-Debatten verbringen.
Ich denke da an meine Großeltern: für die ist ein Hascher niemand, der sein leben gebacken bekommt und arbeitet, die lesen ja schließlich in der Bild von diesen Quälgeistern und die hatten schon genug sorgen damit meine Mutter aus diesem drogensumpf heraus zu halten.

Also was ich sagen will ist : Jede Verbindung zu hanfblättern und langhaarigen, unrasierten Männern oder einem joint wirkt verschreckend, das ist für "solche vernünftigen Leute " das Tor zum Untergang.
Ich mag sie aber trotzdem,die Hippies und meine Großeltern :)

Bitte die Flyer in neutraler Optik halten, sonst landet das ganze gleich im Müll.
Jens Sander
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Re: DHV Flyer zum Thema "Cannabis als Medizin?"

Beitrag von Jens Sander »

Das sehen wir genau so Fischkopf! Gerade bei einem Flyer, der die medizinischen Aspekte des Hanfes unter die Lupe nimmt, ist alles was mit dem Erfüllen von Kiffer Klischees zu tun hat, ein no go. In meinen Augen ist es nicht an den Haaren herbei gezogen, dass wir über den medizinischen Bedarf und den Patienten es schaffen so etwas wie Normalität in die Köpfe der Gesellschaft bekommen. Ich sag es ja wirklöich ungern...doch die USA haben es doch vorgemacht ;)

LG
Fischkopf
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Re: DHV Flyer zum Thema "Cannabis als Medizin?"

Beitrag von Fischkopf »

Ja, medizinische Verwendung ist der Schlüssel aus dem Einheitsabkommen. Hab mich in einigen Emails beim Parteivorstand der SPD beschwert und die haben in einem nebensatz geschrieben :Zitat

(...)Eine Legalisierung wird den Konsum nicht einschränken sondern erhöhen. Damit einhergehend ist mit einem Anstieg der durch Cannabis verursachten Suchterkrankungen zu rechnen. Das entspricht nicht der Zielsetzung unserer Drogenpolitik. Daher halten wir an der grundsätzlichen Strafbarkeit des Besitzes, des Anbaus und des Inverkehrbringens von Cannabis fest. Die dieser Haltung entsprechenden Regelungen im Betäubungsmittelgesetz (BtMG) stehen für uns nicht zur Disposition.

Eine völlig andere Diskussion ist zu führen, wenn es darum geht, Cannaboide als Arzneimittel einzusetzen. (!)

Zitat Ende.

Allerdings halte ich nichts von dieser amerikanischen Art von wegen "oh, mein Bein tut weh, jetzt kann ich endlich wieder in Frieden leben, Danke! "

Klar lindert das Schmerzen auf bestimmte Art, aber das plötzlich alle krank waren nehme ich denen nicht ab. Wir sollten jedenfalls seriöser vorgehen, sonst zerpflücken die unsere Argumente in der Luft und wir sind ganz schnell diskreditiert.

Gut wären schöne, sachliche Studien von Unis aus Deutschland, das fruchtet. "Neuseeländische Wissenschaftler" sind in meinen Augen kein Zitat wert. Studier grad in NZ und hier ist vieles zu wischiwaschi.
Jens Sander
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Re: DHV Flyer zum Thema "Cannabis als Medizin?"

Beitrag von Jens Sander »

Ich bin ehemaliger Krankenpfleger und wenn ich nur daran denke, bei wie vielen Krankenheiten Stress ein Auslöser ist bzw. Stress die Prognose verschlechtert, fällt es mir gar nicht mehr so schwer mich mit dem Gedanken anzufreunden, das JEDER Cannabis entweder prophylaktisch oder therapeutisch anwendet. Zumindest kann ein rekreationeller Konsument auch gesundheitliche Vorteile daraus ziehen. Von daher hab ich nichts dagegen! Solange der medizinische Konsum nicht an einzelnen Diagnosen, oder noch schlimmer, vom Einzelfall abhängt...
Und leider muss heutzutage niemand so tun, als wäre er krank! Bei der heutigen Diagnostik, und dem Wunsch der Industrie Profit zu machen, findet sich bei jedem ein Wehwehchen...
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Re: DHV Flyer zum Thema "Cannabis als Medizin?"

Beitrag von ACM-Mitglied »

Wir brauchen auf jeden Fall ein richtig geiles Design, siehe Beispiele. Urheberrechte wären natürlich mit dem ACM zu klären.
Bei der gesamten Gestaltung sollte man berücksichtigen, dass man jede Menge Unsicherheiten und Vorbehalte ausräumen muss, denn man will Leute ansprechen, die unter einer Erkrankung leiden, aber u.U. noch NIE in ihrem Leben mit Cannabis zu tun hatten und ein entsprechendes Zerrbild von Cannabis im Kopf haben (Opfer der jahrzehntelangen Gehirnwäsche halt).
Alles was mit einem abgewracktem Kiffer-Image etc. zu tun hat ist hier völlig fehl am Platz.

Schlichtheit - Klarheit - Aufgeräumtheit: Das wären meine Vorschläge fürs Design.

INHALTLICHE Vorschläge liefere ich in meinem nächsten Beitrag.

SCM_Facebook_1.jpg
SCM_Facebook_1.jpg (79.26 KiB) 27848 mal betrachtet
banner.png
banner.png (157.39 KiB) 27848 mal betrachtet
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Re: DHV Flyer zum Thema "Cannabis als Medizin?"

Beitrag von ACM-Mitglied »

So, nun zum Inhalt:

1) Der Entwurf sollte in jedem Fall vom ACM (F. Grotenhermen) geprüft werden. Fehler oder unrichtige Behauptungen wird man uns um die Ohren hauen, besonders wenn wir den Flyer in 50.000er-Stückzahlen unters Volk bringen - Die Presse und auch unsere Gegner lesen mit !


2) Für angehende Cannabis-Patienten gibt es 3 essentiell wichtige Artikel, die alles Wesentliche zusammenfassen und die jeder Interessent kennen sollte. Auf diese Artikel sollte der Flyer unbedingt verweisen. Das wären:

a) Das ACM-Magazin 2013 über Cannabis: http://www.cannabis-med.org/german/download/magazin.pdf

b) "Das therapeutische Potenzial von Cannabis und Cannabinoiden", Deutsches Ärzteblatt Juli 2012: http://www.aerzteblatt.de/pdf.asp?id=127598 (=> enorm wichtig um Ärzte zu überzeugen, die aus Unsicherheit noch nicht so aufgeschlossen sind)

c) Anleitung zum Schutz vor Strafverfolgung für Patienten, die Cannabis verwenden: http://www.cannabis-med.org/german/schutz_straf.pdf



3) Wenn dann noch Platz auf dem Flyer ist: Einige Zitate/Fakten wären nicht schlecht, z.B.

a) ECONOMIST: "Wenn Cannabis unbekannt wäre und er bei der Suche nach pflanzlichen Wirkstoffen plötzlich in einer abgelegenen Felsspalte gefunden würde, so würde seine Entdeckung ohne Zweifel als ein medizinischer Durchbruch gefeiert. Wissenschaftler würden sein Potenzial für die Behandlung von vielen Erkrankungen von Schmerz bis Krebs preisen und über seine reichhaltigen arzneilichen Möglichkeiten staunen – viele seiner Bestandteile imitieren lebensnotwendige Moleküle im menschlichen Körper"

b) Dr. Günther Jonitz, Präsident der Bundesärztekammer: "Alkohol ist als Droge gefährlicher als Cannabis"

c) Die ACM-Patientin Ute Köhler hat 2013 von Bundespräsident Joachim Gauck die Bundesverdienstmedaille verliehen bekommen, für Ihren Einsatz Rund um Medizinal-Cannabis

d) In 16 (?) US-Bundesstaaten ist die Verwendung von Medizinal-Cannabis längst selbstverständlich geworden, 60 % (?) aller US-Amerikaner unterstützen dies. (genaue Zahlen noch prüfen)

e) Alleine in Deutschland sterben jedes Jahr mehr als 50.000 Menschen durch Alkohol. An Cannabis ist weltweit noch niemand gestorben.

f) ....
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Re: DHV Flyer zum Thema "Cannabis als Medizin?"

Beitrag von ACM-Mitglied »

>> Insgesamt ist es sehr schwierig, alle nötigen Informationen auf einem Flyer unterzubringen. Wenn ich irgendwie helfen kann, dann kontaktiert mich einfach per PN...<<<<

Sehe ich genauso, wir müssen der Versuchung widerstehen, den Flyer mit Unmengen an Informationen zu überfrachten...Viel wichtiger ist die Eye-Catcher-Effekt durch erstklassiges Design, kombiniert mit ein paar schlagenden Argumenten ... und dann auf die 3 "Bibeln" des ACM verweisen, siehe mein vorheriger Beitrag.
Jens Sander
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Re: DHV Flyer zum Thema "Cannabis als Medizin?"

Beitrag von Jens Sander »

HAllo ACM-Mitglied,
selbstverständlich wird alles mit Dr. Grothenhermen nochmal durchgesprochen. Wir stehen in engem Kontakt mit Franjo und die beleuchteten Fakten werden zum Großteil sich an IACM Fakten orientieren. Dein Design Entwurf ist klasse, also mir gefällt er! Als Titel schwebt mir schon seit Tagen "Cannabis als Medizin? NATÜRLICH!" vor. Ist kein schönes Deutsch, doch ich finde das Doppeldeutige im "Natürlich!" sehr passend.
Aws den Inhalt angeht sind noch einige Fragen. Die einzelnen Indikationen sind mannigfach, doch leider oft nicht wissenschaftl. belegt. Darauf macht Franja auch aufmerksam. Da es dem DHV fern liegt als Quacksalber zu gelten, würde ich gern folgende Indikationen zur Diskusion stellen wollen und um Ergänzung bitten.

-Übelkeit und Erbrechen
-Appetitlosigkeit und Abmagerung
-Spastik
-Bewegungsstörungen
-Schmerzzustände
-Glaukom
-Epilepsie
-Asthma
-Abhängigkeit und Entzugssymptome
-Psychiatrische Symptome
-Autoimmunerkrankungen und Entzündungen
-Verschiedenes, gemischte Syndrome

Das sind alles von der IACM erwähnte Indikationen, die aber nicht alle wissenschaftl. durch klinische Evidenz belegt sind. Welche davon findet ihr besonders wichtig zu nennen, welche sollten weggelassen werden und welche fehlen eurer Meinung nach in der Liste.
Bei der Aufzählung deiner Argumente ist mir aufgefallen, dass manche sich auf Aspekte beziehen, die zu sehr ins Detail gehen, oder nur entfernt etwas mit Cannabis als Medizin zu tun haben. Wenn sich der Flyer an Uninformierte, an "potentielle" Patienten richten soll,müssen wir uns auf's Wesentliche konzentrieren. Dass das alles Argumente sind, die dafür sprechen, stelle ich nicht in Abrede. Diese sind in der Diskussion auch nicht zu vergessen. Als Informationsquelle soll der Flyer ja "Otto Normal" und "Erna Bieder" zum Umdenken anregen. Ich weiß nicht, ob es da effektiv ist mit amerikanischen Statistiken zu kommen.
Max sein Vortrag bei der EntheoVision diesen Jahres hat mich in vielerlei Hinsicht diesbezüglich umdenken lassen. Gerade was die Argumentationskaskade, die Wahl der Argumente beim jeweiligen Adressaten und selbstverständlich auch die Form der Argumente angeht, ist dieser Vortrag eine gute Lektion. U.A. auch als Hilfe für das Erstellen von Flyer. Hier der Link. Doch das nur am Rande.
Das Zitat aus 'm ECONOMIST ist GROSSARTIG und muss irgendwie mit auf den Flyer. Es zeigt in herrlich entlarfender Weise die Doppelmoral des Cannabisverbots und die Verlogenheit der Argumente von Prohibizionisten.

Liebe Grüße Jens
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bushdoctor
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Re: DHV Flyer zum Thema "Cannabis als Medizin?"

Beitrag von bushdoctor »

Jens Sander hat geschrieben: "Cannabis als Medizin? NATÜRLICH!"
Gefällt mir ganz gut!
Jens Sander hat geschrieben: Die einzelnen Indikationen sind mannigfach, doch leider oft nicht wissenschaftl. belegt.
Dass die Indikationen so mannigfach sind, liegt schlicht und ergreifend am Endocannabinoid-System (ECS). Fast alle Stoffwechselfunktionen werden durch das ECS reguliert. Die Liste des IACM kann also 1:1 übernommen werden. Auch wenn noch nicht alles "wissenschaftlich" belegt ist, so weiß man doch, dass Cannabis (Phytocannabinoide) in diesen Fällen hilfreich sein KÖNNEN (aber nicht immer müssen).

Leider finde ich den Artikel grad nicht mehr, aber bei ADHS mehren sich auch die (wissenschaftlichen) Belege für eine hilfreiche Unterstützungstherapie durch Cannabinoide. Mehrere Rezeptoren scheinen bei (echtem) AHDS anders exprimiert zu sein. Die "Ursache" der ADHS könnte sogar in einem gestörten Endocannabinoid-System liegen.

Bei Migräne vermutet man z.B eine "Unterfunktion" des ECS, da Cannabis hier die typischen Nebensymptome-Symptome (Übelkeit, Erbrechen) direkt lindern kann. Zudem verschwinden die Schmerzen, die aus überreitzung des Nervensystems herrühren können. Das Endocannabinoid-System wirkt auf Nervenüberreitzung grundsätzlich dämpfend.
Jens Sander
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Re: DHV Flyer zum Thema "Cannabis als Medizin?"

Beitrag von Jens Sander »

Als ehemaliger Krankenpfleger begeistern mich die sich häufenden Fakten zum ECS enorm! www.pubmed.gov wird regelmäßig von mir nach aktuellen Erkenntnissen durchforstet. Wenn ich nur anfange die jetzt schon bekannte Bedeutung des ECS weiterzuspinnen und meinen Gedanken freien Lauf lasse, wird mir fast schwindlig bei all den möglichen Anwendungsgebieten. Allein die neuroprotektiven und antiinflamatorischen Wirkungen, sind bei der kippenden Alterspyramide und immer höheren Lebenserwartungen der Menschen ein Segen!
Die Tatsache, dass das alles auch noch preiswert, ökologisch, nebenwirkungsarm und sogar individuell produziert werden könnte, treibt mir die Tränen in die Augen, wenn ich an die Realität denke. In der alles dafür getan wird, diese
fantastische Möglichkeit den Patienten vorzuenthalten.
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bushdoctor
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Re: DHV Flyer zum Thema "Cannabis als Medizin?"

Beitrag von bushdoctor »

bushdoctor hat geschrieben: Leider finde ich den Artikel grad nicht mehr, aber bei ADHS mehren sich auch die (wissenschaftlichen) Belege für eine hilfreiche Unterstützungstherapie durch Cannabinoide. Mehrere Rezeptoren scheinen bei (echtem) AHDS anders exprimiert zu sein. Die "Ursache" der ADHS könnte sogar in einem gestörten Endocannabinoid-System liegen.
Kein Wunder, dass ich den Artikel über ADHS und Cannabinoide nicht gefunden habe... Ich habe es mit Autismus verwechselt!

Hier ist der Artikel, den ich meinte:
http://www.the-scientist.com/?articles. ... nabinoids/

Also bitte vergesst meinen Behauptung, dass AHDS eine Ursache im ECS hat... bei Autismus deutet sich aber eine solche Beziehung an.
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Re: DHV Flyer zum Thema "Cannabis als Medizin?"

Beitrag von ACM-Mitglied »

Hi Jens,

Das Design ist nicht von mir, sondern von einem anderen SCMler (Gabriele Gebhardt vom SCM müsste ihn kennen), und beim zweiten Bild bin ich mir noch nichtmal sicher, ob es vom SCM ist. Am Besten fragst du mal Gabi oder Franjo.

>>Als Titel schwebt mir schon seit Tagen "Cannabis als Medizin? NATÜRLICH!" vor. >>>
=> Gut! Vielleicht sogar ohne Fragezeichen:
"Cannabis als Medizin. Natürlich." oder "Cannabis in der Medizin. Natürlich."


>>Das sind alles von der IACM erwähnte Indikationen, die aber nicht alle wissenschaftl. durch klinische Evidenz belegt sind. Welche davon findet ihr besonders wichtig zu nennen, welche sollten weggelassen werden und welche fehlen eurer Meinung nach in der Liste.>>

=> Auf der sicheren Seite bist du mit den Indikationen, die Franjo im Ärzteblatt-Artikel aufzählt.

Was die Amerikaner angeht oder auch die Deutsche Umfrage vom ACM von 2010: Ich glaube es überzeugt gerade Otto Normal u.s.w., wenn sie wissen eine grosse Mehrheit hinter sich zu haben. Sie benötigen dass Gefühl, RICHTIG zu handeln. Die Unsicherheiten und Fragen sind nämlich echt enorm, wenn man am Anfang steht mit medizinischem Cannabis. Zumindest war es bei mir so.
Jens Sander
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Re: DHV Flyer zum Thema "Cannabis als Medizin?"

Beitrag von Jens Sander »

Hallo,

sowohl als auch. Franjo hat erst kürzlich über die Behandlung von ADHS berichtet LINK und die Behandlung von Authismus mit Cannabinoiden, gerade bei Kinder, ist eindrücklich HIER.
Beim Authismus würde ich auf die neuroprotektiven und bei ADHS auf die entspannend-sedierenden Funktionen des ECS tippen. Hierbei handelt es sich aber um Vermutungen, aus dem Bauch heraus.
Ich beschäftige mich jetzt schon eine ganze Weile mit den therapeutischen Aspekten der Cannabinoide und wenn ich ehrlich sein soll, so wirklich überraschen kann mich da nichts mehr! Es wird immer deutlicher an wie vielen entscheidenen Punkten im Organismus/Metabolismus der Wirbeltiere, die (Endo)Cannabinoide eine wichtige Funktion haben. Sie wirken sowohl protektiv, sublimativ, regenerativ, als auch regulativ. Erstaunlicher Weise sind sie ohne wirklich negative Auswirkungen zu haben, in der Lage effektiv vielen Widrigkeiten denen ein Organismus ausgesetzt ist, entgegen zu wirken. Und zaubern dabei noch ein zufriedenes Lächeln, in's Gesicht des Konsumenten.
Ich bezweifel, dass die Pharmaindustrie so etwas jemals hinbekommen wird. Wahrscheinlich sind sie gar nicht an einer solchen ;öglcihkeit interessiert.
>>Als Titel schwebt mir schon seit Tagen "Cannabis als Medizin? NATÜRLICH!" vor. >>>
=> Gut! Vielleicht sogar ohne Fragezeichen:
"Cannabis als Medizin. Natürlich." oder "Cannabis in der Medizin. Natürlich."

Gerade das Fragezeichen und die promte Antwort "NATÜRLICH!" finde ich herrlich reißerisch, ohme zu dick aufzutragen. Dazu kommt außerdem noch, dass man mit Ausrufe- und Fragezeichen grafisch noch besser arbeiten kann, als mit bloßen Punkten.

Das Design ist nicht von mir, sondern von einem anderen SCMler (Gabriele Gebhardt vom SCM müsste ihn kennen), und beim zweiten Bild bin ich mir noch nichtmal sicher, ob es vom SCM ist. Am Besten fragst du mal Gabi oder Franjo.
Okay...das wusste ich nicht! Ich denke schon, dass wir den Anspruch an uns haben sollten, ein eigens Design zu entwerfen. Als Inspiration ist es super, doch als Vorlage würde ich es in dem Fall nicht nutzen wollen. Was nicht heißen soll, dass ich es jetzt scheiße finde wo ich weiß, dass es von der SCM ist.

Was die Amerikaner angeht: Versteh mich bitte nicht falsch, ich finde das Argument auch wichtig undbringe es selbst oft an, bin mir aber wirklich nicht sicher in wie weit, amerikanische Umfragestatistiken etwas auf einem Informationsflyer für Bürger mit medizinischem Interesse soviel Sinn macht. Lass mich aber gern davon überzeugen.
Liebe Grüße
Jens
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Re: DHV Flyer zum Thema "Cannabis als Medizin?"

Beitrag von ACM-Mitglied »

Habe einfach nur versucht, die Argumente mit der meiner Meinung nach stärksten Überzeugungskraft bei "Desinformierten" zu sammeln, darunter auch das mit der Bundesverdienstmedaille - was z.B. auch meine Eltern sehr beeindruckt hat....schliesslich hat der Bundespräsi dadurch der Gesamten Politischen Kaste eine schallende Ohrfeige verpasst...

Aber wie gesagt, nur wenn noch Platz ist.

Was das Design angeht...wieso das Rad neu erfinden? Kann mir nicht vorstellen, das der SCM nicht einverstanden wäre dass ihr die Bilder verwendet....oder kennt ihr jemanden, der so sowas selbst drauf hat? In der Quali muss man das erstma hinkriegen...
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Gerd50
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Re: DHV Flyer zum Thema "Cannabis als Medizin?"

Beitrag von Gerd50 »

In der Liste der Indikationen lese ich:

Abhängigkeit und Entzugssymptome

Das würde ich ein bischen genauer definieren wollen, da in der Gesellschaft trotz Millionen
von Alk- und Medikamenteabhängigen nur ein sehr ungenaues Bild von Abhängigkeit besteht.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, ich bin Alkoholiker, hat sich Hanf als sehr gutes
Mittel gegen Suchtdruck erwiesen. Da Entzugssymptome im Grunde nur ein verschärfter
Suchtdruck nach absetzen der Droge ist, würde ich den Passus so formulieren:

Abhängigkeitserkrankungen (Alkohol, Medikamente), Suchtdruck
Ich glaube an alles. Außer an Menschen.
Jens Sander
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Re: DHV Flyer zum Thema "Cannabis als Medizin?"

Beitrag von Jens Sander »

Hallo Gerd50,

aus persönlicher Erfahrung,hier berichte ich darüber(nicht weiter sagen ;) ), kann ich deine Ansichten nur teilen! Doch leider steht die Abstinenzdoktrin in der Suchtmedizin, diesem Ansatz viel zu sehr im Weg, als das die Therapeuten diesen Aspekt in Betracht ziehen würden. Ich hatte Glück und habe einen tollen Arzt kennenlernen dürfen, der dem offen gegenüber stand und mir freie Hand lies. Mehr noch! Er attestierte mir im Nachhinein, dass er den Erfolg meiner Substitutionstherapie größtenteils meinem festen Willen und der sublimierenden Eigentherapie mit Cannabis zuschreibt.

@ACM-Mitglied
Du hast vollkommen recht, ich glaube auch nicht, dass Gabi, Axel oder Franjo etwas dagegen hätten, wenn wir uns an ihrem Design orientieren, oder es gar komplett kopieren. Ich weiß aber, dass es hier im Forum echte Talente auf dem Gebiet gibtund denke, dass wir wirklich den Anspruch an uns selber haben sollten, etwas weitesgehend selbst Designtes hinzubekommen. Da die Informationen, wegen ihrem Wahrheitsgehalt, ja eh schon ziemlich deckungsgleich sein werden. Hat ja auch nicht wirklich was mit "Rad neu erfinden, sondern eher mit Kreativität zu tun, oder? Berichtigt mich bitte, wenn ich falsch liege. Wenn alle der Meinung sind, es tut nicht Not einen eigenen Entwurf zu presentieren, bin ich der Letzte, der sich querstellt ;)

Liebe Grüße und einen schönen Tag

Jens
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