Multibehinderung Cannabisversuch?

Thal
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Multibehinderung Cannabisversuch?

Beitrag von Thal »

Hallo,
ich bin eine Endvierzigerin und seit einem Unfall vor 10 Jahren behindert, berentet.
Erkrankungen: Zn schw. SHT; Hirnblutungen, spast. Hemiparese, Prothese Unterarm li, Epilepsie, ausgeprägtes ADHS (Seit klein auf), Kognitive leichte Störungen, Verwachsungsbauch, Sehbehinderung, Faszialisparese, Diabetes, Hautkrebs (ohne Metastasen).
Bisher bin ich mit allem sehr gut klar gekommen, kann meinen Alltag mit 6 Kindern sehr gut wuppen, ein bisschen nebenbei in der Schule gearbeitet, für mich war alles ok.
Seit meiner Wechseljahre vor 1 Jahr spielt mir das ADHS einen Streich bezügl. meiner Behinderungen. Der Alltag wird zum Spiessrutenlauf und leider darf ich wegen der Vorerkrankungen kein Ritalin nehmen/mein Neurologe hat absolutes Mitgefühl mit mir.
Zurzeit mache ich eine Veraltenstherapie und hoffe auf Besserung. Null Erfolg, der Leidensdruck ist im Moment sehr hoch..

Es stand die kurze Bemerkung im Raum "Medizinisches Cannabis", bzw. wäre das was für mich?

Ich habe in meinem ganzen Leben nie irgendwelche Drogen genommen, ab und zu abends Wein getrunken um runter zu kommen. Kifferkinder kenne ich von meiner Schule, habe damit kein Problem im Grundsätzlichen.

Meine Fragen:
1. Was bewirkt Cannabis? Wäre ich konzentrierter, bzw. nicht mehr überfordert im Gedankenkarussel?
2. Meine Epilepsie ist gut eingestellt, wäre Cannabis da kontraproduktiv?
3. Gibt es in Schleswig-Holstein oder Hamburg einen Arzt der das verschreibt und mit dem ich darüber überhaupt erstmal fachlich sprechen könnte?

Ich wollte erstmal einen stümperhaften Selbstversuch wagen, obwohl ich wegen Wissensmangel Schiss davor habe. Was denkt ihr?

Liebe Grüße
Thal :)
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Cookie
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Re: Multibehinderung Cannabisversuch?

Beitrag von Cookie »

Hallo Thal und willkommen im Forum!

Zunächst einmal sehen wir Cannabis nicht als "Droge", sondern als ein pflanzliches Heilmittel (und noch viel mehr) :P.
Thal hat geschrieben: Di 5. Nov 2019, 12:45 1. Was bewirkt Cannabis? Wäre ich konzentrierter, bzw. nicht mehr überfordert im Gedankenkarussel?
Also, das hängt vom Einzelfall ab und vom verwendeten Gras, und wie konsumiert und unter welchen "Bedingungen" (Set und Setting)... ist eine Sache, die man ausprobieren muss, auf jeden Fall verträgt sich "Stress" oder "Lärm" nicht so. Aber im allgemeinen hört das Gedankenkarussell auf. Ob konzentrierter, ist so eine Sache... ich würde eher "fokussierter" sagen.
Thal hat geschrieben: Di 5. Nov 2019, 12:45 2. Meine Epilepsie ist gut eingestellt, wäre Cannabis da kontraproduktiv?
Ich habe selbst eine. Vertrage es sehr gut (zusammen). Ich bekomme Levetiracetam dagegen, was nahezu keine Wechselwirkung mit was-auch-immer aufweist.
Thal hat geschrieben: Di 5. Nov 2019, 12:45 3. Gibt es in Schleswig-Holstein oder Hamburg einen Arzt der das verschreibt und mit dem ich darüber überhaupt erstmal fachlich sprechen könnte?
Sicher, aber ich komme nicht aus der Gegend. Schau mal auf https://www.leafly.de/hilfreiche-adressen/ (LeaflyMap).
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Thal
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Re: Multibehinderung Cannabisversuch?

Beitrag von Thal »

Hallo Cookie,
danke für deine Antwort!
Sorry wg dem Ausdruck "Droge", bin eine absolute Nonne in den letzten 30 J. gewesen ;) :? .
Ich nehme auch Levitiracetam, dein Feedback ist schon mal klasse!

Ich schau mal in einem ruhigen Moment es selbst "auszuprobieren" mit Begleitung um zu schauen was es mit mir macht.

Arztsuche gestaltet sich ja schwierig.
Bin privat versichert, müsste ich da einen Antrag stellen oder einfach hingehen?
Diagnosen sind alle schriftlich vorhanden.

Liebe Grüße
Thal
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Cookie
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Re: Multibehinderung Cannabisversuch?

Beitrag von Cookie »

Thal hat geschrieben: Di 5. Nov 2019, 13:20 Bin privat versichert, müsste ich da einen Antrag stellen oder einfach hingehen?
Bei Privatversicherung ist das einfacher, d. h. "einfach hingehen". Wenn Du Glück hast, gehst Du sofort wieder mit einem Rezept. Ob es dann gezahlt wird, weiß ich aber nicht (das Apotheken Gras ist locker der 4-fache Preis ggü. "normal", mind. 2-mal Schwarzmarktpreis). Im Zweifel klären mit der Kasse.
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Re: Multibehinderung Cannabisversuch?

Beitrag von Cookie »

Bevor ich es vergesse, weil Du noch keinerlei Kontakt hattest... am besten nicht rauchen, obwohl man die Konsumform am besten kennt, sondern "vaporizieren" oder essen. Zu beidem findest Du hier Infos. Du kannst sogar die Reste vom Vaporizieren essen - das mache ich hin und wieder ;).
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Hans Dampf
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Re: Multibehinderung Cannabisversuch?

Beitrag von Hans Dampf »

Cookie hat geschrieben: Di 5. Nov 2019, 14:06 Bevor ich es vergesse, weil Du noch keinerlei Kontakt hattest... am besten nicht rauchen, obwohl man die Konsumform am besten kennt, sondern "vaporizieren" oder essen. Zu beidem findest Du hier Infos. Du kannst sogar die Reste vom Vaporizieren essen - das mache ich hin und wieder ;).
Da möchte ich dir in einem Punkt widersprechen. Bitte nicht essen, wenn man unerfahren ist. Die Dosierung ist schwierig zu finden und wenn es dann zu viel ist dauert es halt lange bis die Wirkung nachlässt. Ist zwar nicht gefährlich, aber unangenehm und auch anstrengend.

Es entspricht auch nicht der üblichen Herangehensweise medizinischer Nutzung, wo langsam die Dosis gesteigert wird.

Ergänzend muss sollte man auch sagen, dass nur circa 1/3 aller Patienten (variiert je nach Krankenbild) eine Verbesserung durch Cannabis erfahren.



Zu deiner Frage Nr. 1: "Was bewirkt Cannabis? Wäre ich konzentrierter, bzw. nicht mehr überfordert im Gedankenkarussel?"
Das kann dir keiner vorher sagen, das kannst du nur durch ausprobieren herausfinden.
Ich selbst habe auch ADHS (Respekt damit 6 Kinder großzuziehen, ich wäre schon mit einem Aquarium überfordert :D ) und zum Teil drehte sich das Karussell schneller, zum Teil langsamer. Aber es hilft mir u.a. enorm an meinen Ängsten zu arbeiten.

Für mich ist es eine Top-Medizin, und würde mich freuen, wenn das noch mehr für sich entdecken würden. Wenn es aber nicht passt (weil Teil der 2/3-Gruppe) dann hast du es zumindest probiert.

Grüße und viel Erfolg!
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Cookie
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Re: Multibehinderung Cannabisversuch?

Beitrag von Cookie »

Ja, man muss die richtigen Mengen / Dosierung beim Essen beachten, aber sonst... nun ja. Wenn es zu viel war, legt man sich halt hin ;). Aber Du hast recht, es sollte nicht die erste Konsumform sein. Man muss erst mal "Erfahrung" sammeln.
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Thal
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Re: Multibehinderung Cannabisversuch?

Beitrag von Thal »

Vielen Dank für eure hilfreichen Antworten!

Ich bin sehr zaghaft im "Ausprobieren" und hab diesbezügl. schon mit meinem Sohn gesprochen (Auch ADHS) der das schon einmal versucht hat im Rahmen der Jugend und es als sehr entspannend fand nach wenig Zügen, viel besser als sein Ritalin. Weil er aber Führerschein und Motorradführerschein nicht verlieren möchte, rührt er nichts an (Was er sehr bedauert.). Er kann mir zumindest beim Versuch beistehen/helfen wie man das überhaupt umsetzt.
Ich selbst habe auch ADHS (Respekt damit 6 Kinder großzuziehen, ich wäre schon mit einem Aquarium überfordert :D )
Komischerweise haben mir genau die 6 Kinder (3 leibl., 3 Pflegekinder/Asperger/ADS/Borderline) eine so helfende Struktur im Alltag auferelegt, dass ich keine bessere Therapie hätte haben können! Nun habe ich nur noch meine jüngste Pflegetochter zu Hause (knapp 18) und meinen volljährigen jüngsten Sohn, der bald auszieht. Deshalb fehlen mir diese Strukturen und hinterlässt ein Chaos :?

Die Therapie mit med. Cannabis ist sozusagen mit all meinen Erkrankungen/Behinderung die letzte Stufe um mein Leben zumindest ein bisschen im Kopf lebenswerter zu machen. Ich bin ansonsten ein sehr lustiger Speedyconzales, habe eine super Familie und Ehemann und kann ganze Berge versetzen.
Die Angst vor Kontrollverlust bei Cannabis ist bei mir natürlich da, auch dass es sich auf die ein oder andere Erkrankung negativ auswirkt. Zu verlieren habe ich aber nichts.

Ich schaue, dass ich einen kompetenten Arzt aus der Liste kontaktiere und in Ruhe mit diesem Sprechen kann.

Viele liebe Grüße
Thal
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Cookie
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Re: Multibehinderung Cannabisversuch?

Beitrag von Cookie »

Thal hat geschrieben: Mi 6. Nov 2019, 09:20 Die Angst vor Kontrollverlust bei Cannabis ist bei mir natürlich da..
Diese Angst brauchst Du nicht zu haben. Von Cannabis hat noch keiner einen "Alptraum" erlitten, aber es wird schwieriger anzunehmen (die positive Wirkung meine ich), wenn man diese oder ähnliche Ängste hat! Man kann alles verstärken - auch seine Ängste.

Der beste Tip ist wohl, sich Zeit zu nehmen, sich die Umgebung schön zu machen, und dann mit einem zufriedenen Lächeln seinen "ersten Zug" zu nehmen... dann wird das schon ;).
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Hans Dampf
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Re: Multibehinderung Cannabisversuch?

Beitrag von Hans Dampf »

Cookie hat geschrieben: Mi 6. Nov 2019, 09:29
Thal hat geschrieben: Mi 6. Nov 2019, 09:20 Die Angst vor Kontrollverlust bei Cannabis ist bei mir natürlich da..
Diese Angst brauchst Du nicht zu haben. Von Cannabis hat noch keiner einen "Alptraum" erlitten, aber es wird schwieriger anzunehmen (die positive Wirkung meine ich), wenn man diese oder ähnliche Ängste hat! Man kann alles verstärken - auch seine Ängste.

Der beste Tip ist wohl, sich Zeit zu nehmen, sich die Umgebung schön zu machen, und dann mit einem zufriedenen Lächeln seinen "ersten Zug" zu nehmen... dann wird das schon ;).
Und jetzt erst recht ein deutlicher Widerspruch:

Aus persönlicher Erfahrung an mir selbst und von Freunden: Man kann da sehr wohl in Angstzustände kommen die in diesem Augenblick scheinbar nie aufhören werden. Ich war früher schon ein paar Mal kurz davor mich einliefern zu lassen (Habe mich dann zum Glück selbst wieder einfangen können. Wäre es legal gewesen hätte ich mir sicher Hilfe geholt!)
Und nein, das war kein mit Sonstwas gepimptes Weed, sondern aus sicherer Quelle)

Ich möchte hier niemanden Angst machen weil es sehr selten passiert, aber deine Behauptung ist schlichtweg falsch.

@Thal:
Wenn Ängste ein Thema sind, dann langsam rangehen. Muss jetzt nur los, sonst würde ich das noch mehr ausführen.
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Cookie
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Re: Multibehinderung Cannabisversuch?

Beitrag von Cookie »

Hans Dampf hat geschrieben: Mi 6. Nov 2019, 12:20 Ich möchte hier niemanden Angst machen weil es sehr selten passiert, aber deine Behauptung ist schlichtweg falsch.
Das mag schon stimmen, aber Du machst Angst! Ich habe so was auch schon mal erlebt, aber es anders angenommen... das ist der Unterschied (*). Zudem schrieb ich ja "Man kann alles verstärken - auch seine Ängste." Genau das ist dir damals passiert. Es hängt aber alles an einem selbst. Das muss man wissen bevor man es "nimmt".

(*): Das ist mir nur mit dem "Essen" passiert, ein Mal. Beim Rauchen kein einziges Mal... ich hatte aber einen Freund, der das auch beim Rauchen hatte hin und wieder.
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Martin Mainz
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Re: Multibehinderung Cannabisversuch?

Beitrag von Martin Mainz »

Am Besten in Begleitung mal antesten. Mal an Joint ziehen, find ich jetzt nicht so schlimm. Dann weis man aber schnell, woran man ist.
Thal
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Re: Multibehinderung Cannabisversuch?

Beitrag von Thal »

Mit dem Antesten wird das erstmal nichts, ich habe Montag gleich einen Termin bekommen und werde vermutl. mit einem Rezept gleich nach Hause gehen :shock: .
Kam jetzt ziemlich plötzlich, bin von der Praxis aber sehr begeistert, weil sie verständnisvoll und zuvorkommend sind. Gerade in punkto, dass ich mich über alles beraten lassen möchte, hat mich beruhigt, so dass ich den Versuch dann wagen werde.
Ich berichte dann :)

Vom Essen und Joint finde ich vom Bauchgefühl erst noch nicht passend für mich. Vaporisator oder Spray klingt besser. Aber erstmal abwarten.
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Drei
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Re: Multibehinderung Cannabisversuch?

Beitrag von Drei »

Hallo Thal, ich gratuliere dazu, dass du so schnell einen Termin bei einem Arzt bekommen hast, der dem Thema offen gegenüber steht.

Was das Gedankenkarusell angeht - ich habe selbst ADHS und habe mit der Sorte "Bedrocan" sehr gute Erfahrungen gemacht. Das Gedankenkarusell ist damit komplett im Stillstand und meine Konzentrationsfähigkeit ist verbessert. Auch ein Bekannter von mir, ebenfalls mit ADHS, hat auf Bedrocan die gleichen Erfahrungen gemacht.
Natürlich kommt die Wirksamkeit auf die Sorte an. Ich persönlich denke, dass Bedrocan ein guter Einstieg bei ADHS ist. Es gibt aber auch Leute, die davon unruhiger werden. Sollte das der Fall sein, eine alternative Sorte testen. Bedica z.B. hat ein völlig anderes Wirkungsspektrum.

Zur Einnahme empfehle ich einen Vaporizer bzw. Verdampfer. Für Selbstzahler gibt es hier eine große Auswahl, ich empfehle für den Einstieg den "Fenix Mini". Der ist kompakt, unauffällig, leistungsstark und gut geeignet für die kleineren Mengen, die man beim Beginn der Therapie in der sogenannten Titrationsphase zu sich nimmt.

Die ersten Gehversuche sollten unbedingt mit Kleinstmengen durchgeführt werden. Dabei einen Zug vom Vapo nehmen, ca. 15 Minuten warten, in der Zeit sich selbst und seine eigenen Gefühle und Wahrnehmung beobachten und dann alle 15 Minuten langsam steigern mit weiteren Zügen bis man die ersten Wirkungen bemerkt. Bei mir hat es vom ersten Zug angeschlagen, das erste was ich damals getan habe, war erst einmal die Küche aufzuräumen und zu putzen.

Ich kann zudem diese Anleitung zur Mikrodosierung (nichts anderes macht man in der Titrationsphase) sehr ans Herz legen: https://cannabis-medic.de/cms/index.php ... crodosing/
Zuletzt geändert von Martin Mainz am Fr 8. Nov 2019, 16:54, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: *Link zum Shop entfernt
TOM 1
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Re: Multibehinderung Cannabisversuch?

Beitrag von TOM 1 »

Die Thematik ist eigentlich denkbar einfach - entweder es wird vertragen oder nicht. Cannabis ist kein Allheilmittel - kann aber sehr gut helfen.
Mancher Körper kommt mit THC/CBD einfach nicht klar, ein Anderer dafür nahezu perfekt.
Bei Unverträglichkeit kann ich nur davon abraten - egal welcher Substanz/Medikament!
Bei Med.Cannabis wäre hier sicherlich eine "leichtere" Variante zu wählen um einen Start zu probieren.
Alles Gute!
Thal
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Re: Multibehinderung Cannabisversuch?

Beitrag von Thal »

Danke für die Antworten und auch Hinweise!

Zum Ausprobieren kam es jetzt nicht mehr, ich war heute bei einer wirklich netten Ärztin die mich einfühlsam und kompetent beraten hat. Gerade bei meinem komlexen Krankheitsbild.
Ich bekomme jetzt Sativex, 4x2 Stöße ab Spätnachmittag (da ist meine Konzentration hinüber) und wir besprechen uns dann telefonisch ob gesteigert werden soll.
Ansonsten gäbe es noch die Alternative vom vaporisieren.
Jetzt hoffe ich inständig dass ich ab morgen ein wenig sortierter bin :).

Liebe Grüße Thal
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Hans Dampf
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Re: Multibehinderung Cannabisversuch?

Beitrag von Hans Dampf »

Thal hat geschrieben: Mo 11. Nov 2019, 13:05 Danke für die Antworten und auch Hinweise!

Zum Ausprobieren kam es jetzt nicht mehr, ich war heute bei einer wirklich netten Ärztin die mich einfühlsam und kompetent beraten hat. Gerade bei meinem komlexen Krankheitsbild.
Ich bekomme jetzt Sativex, 4x2 Stöße ab Spätnachmittag (da ist meine Konzentration hinüber) und wir besprechen uns dann telefonisch ob gesteigert werden soll.
Ansonsten gäbe es noch die Alternative vom vaporisieren.
Jetzt hoffe ich inständig dass ich ab morgen ein wenig sortierter bin :).

Liebe Grüße Thal
Hallo Thal!

Gratulation zum erfolgreichen Start in die Therapie mit Cannabinoiden. :mrgreen:
Mann muss dazu sagen, dass sich die Ärzte wesentlich leichter tun Sprays oder Tropfen zu verschreiben als Blüten. Das liegt daran, dass die Dosis damit einheitlich und transparent ist (laut meiner Ärztin).

Die Dosierung hört sich recht vernünftig an, ich hatte zu Beginn eine Ähnliche.

Bin schon gespannt was du nach der Einstellungsphase zu berichten hast.

Grüße,
HD
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Cookie
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Re: Multibehinderung Cannabisversuch?

Beitrag von Cookie »

@Thal: Nicht dass ich dich jetzt verwirre, aber diese "Konsumform" entspricht dem Essen, nur "dosierter"... es ist nichts schlechtes daran.
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Thal
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Re: Multibehinderung Cannabisversuch?

Beitrag von Thal »

Ja Cookie, so habe ich es auch verstanden.
Es wird zum essen über die Schleimhaut resorbiert.

Ich bin gespannt, ob es mir Erleichterung gibt. :?: :)
usertogo
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Re: Multibehinderung Cannabisversuch?

Beitrag von usertogo »

Hans Dampf hat geschrieben: Mi 6. Nov 2019, 12:20 Und jetzt erst recht ein deutlicher Widerspruch:

Aus persönlicher Erfahrung an mir selbst und von Freunden: Man kann da sehr wohl in Angstzustände kommen die in diesem Augenblick scheinbar nie aufhören werden. Ich war früher schon ein paar Mal kurz davor mich einliefern zu lassen (Habe mich dann zum Glück selbst wieder einfangen können. Wäre es legal gewesen hätte ich mir sicher Hilfe geholt!)
Im Zweifelsfall ganz einfache Regel: nur nie erhitzte Cannabis Bestandteile benutzen!
Sicher man merkt auch was wenn man einen 'green Smoothie' mit Cannabis Blättern genießt, aber es ist nicht psychoaktiv!

Englisch: The Power of RAW Cannabis
https://www.youtube.com/watch?v=qgEP9FdIzT8
Tatsächlich machen die guten Doktoren da einen wichtigen Punkt: _erhitztes THC und dessen Rausch verbauen vielen den Weg zu den vollen Vorteilen des höher dosierbaren CBD_!

Natürlich ist auch von der Bewußtseinsveränderung (und gewissen Antidepressiven Eigenschaften) des erhitzten THC langfristig ein wichtiger Teil der Heilung zu erwarten!

Aber da ist meine seltene Meinung auch, das das nicht immer leicht ist für Anfänger...
Der Punkt ist das wir schon länger Jungen (um nicht älteren zu sagen) Menschen, sehr viele Gesellschaftlichen Dogmen geschluckt haben. Und tatsächlich ist der normalste Modus des Menschlichen Verstandes unser Bewusstseinsgemäuer (um nicht Kartenhaus von Illusionen zu sagen) sehr eifrig zu verteidigen! Also es wird nur leichter für die Menschen die bereits große Zweifel am gewöhnlichen Status Quo hegen, und denen es gut in den Kram paßt die Verführung und die Lügen zu überwerfen!

Wer bereit ist jegliche Bewußtseinsveränderung im Licht des Verständnis und des Willens der Transzendenz zu sehen, und mögliche Erleuchtung zum Vorteil aller fühlenden Wesen zu erkennen und bereit zu sein altes Denken abzulegen auch wenn das bedeutet bisher gewohntes zurückzulassen, wird weniger 'Psychosen' fürchten müssen.
Weil die Psychosen entstehen nicht in den Schamanischen Pflanzen; sondern sind bereits vorhanden, nur unterbewußt! Der Mensch erlebt (oder auch erleidet) seine unterbewußten Psychosen halt ganz langsam, auf Sparflamme... Schamanische Wege heben diese an und lassen uns diese von allen Seiten beleuchten. Wer keine Angst hat wird alles viel positiver - sozusagen als Heilungsprozess - betrachten.

Es ist ähnlich wie die Neue Germanische Medizin, die vom alten 'Böser Feind der dich alle machen will, muß schnell tot gebombt werden' zu 'Antritt und Durchwanderung eines Biologisch wichtigen Heilungsprozesses, hab Zuversicht es wird besser' eine so neue Perspektive bietet, das natürlich eine ganze Industrie oder gar Pharmakratie (Herrschaft durch Kontrolle von verfügbaren Substanzen) sich 'gefährdet' sehen könnte...

Hier noch ein Paar Vorbereitende Gedanken die du studieren solltest falls du den Schamanischen Weg (Bewußtseinsverändernde Heilpflanzen) nehmen wolltest:

Plato Höhlengleichniss (Sokrates, 399 v. Chr.)
Flatland: Romance of Many Dimensions (1884 Edwin Abbott)
Die Matrix (1999 Wachowskis)

Diese 3 Werke haben gemeinsam das eine 'Dimensionelle Grenze' durchbrochen wird, und jeweils das Leben des 'erwählten' der das erleben darf und der Daheim gebliebenen zum Vergleich kommt...
Wenn du diese Nachricht ließt denk auch über den goldenen Unterschied zwischen Reaktivität und Proaktivität nach.
Bewußtseinsverändernde Heilpflanzen lehren das _in sich_ schauen, und in seinem Höchstpunkt das Erkennen der unteilbaren Einheit - sozusagen dem was vor dem Urteilen kam - deshalb nennt man diese schamanischen Medikamente auch Entheogene (Gott zeigend) oder aber auch historisch 'verbotene Frucht'...
Zuletzt geändert von usertogo am Di 12. Nov 2019, 15:16, insgesamt 1-mal geändert.
Bin Single und bin auch Freundschaften nicht generell abgeneigt... Wenn du magst was du siehst darfst du mich auch per Privatnachricht kontaktieren, und wir lernen voneinander! :mrgreen:
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