Cannabis und Depressionen

Dider
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Penelope bei Depressionen?

Beitrag von Dider »

Hey,

Penelope hat ja eig gute Werte für eine Depression, jedoch soll es angeblich ein Skunk sein.

Ich habe mal gehört, dass Skunk bei psychischen Sachen scheiße sein soll, weiß aber nicht ob das stimmt.



Kann mir da jemand weiterhelfen?


Ist halt das einzige CBD-reiche Cannabis welches bei ner günstigen Apotheke zu haben ist.



Vielen Dank
LG Dider
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Martin Mainz
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Re: Penelope bei Depressionen?

Beitrag von Martin Mainz »

Ehrenamtlicher Foren-Putzer

Wenn ich einen Fehler gemacht habe, bitte einfach eine PN an mich :mrgreen:
Bitte seid nett zueinander - die Welt da draußen ist schlimm genug
littleganja

Re: Penelope bei Depressionen?

Beitrag von littleganja »

@Dider

Probieren geht über Studieren! D.h. bei jedem wirkt es anders, hol dir halt nur 5 Gramm und teste es aus.......
mario.huana
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Re: Penelope bei Depressionen?

Beitrag von mario.huana »

Dider hat geschrieben:Hey,

Penelope hat ja eig gute Werte für eine Depression, jedoch soll es angeblich ein Skunk sein.

Ich habe mal gehört, dass Skunk bei psychischen Sachen scheiße sein soll, weiß aber nicht ob das stimmt.



Kann mir da jemand weiterhelfen?


Ist halt das einzige CBD-reiche Cannabis welches bei ner günstigen Apotheke zu haben ist.



Vielen Dank
LG Dider
So etwas habe ich auch schon gelesene, dabei ging es um Skunkähnliche Pflanzen die psychische Störungen verursachen können. Da waren aber Sorten gemeint die viel THC und fast kein CBD enthalten. In dem Artikel den ich meine wurden diese Sorten Skunkähnlich genannt ... meiner Einschätzung nach hat das nichts mit Penelope zu tun, welches ja eine CBD- reiche Sorte ist.
Best Wishes
zopfhalter
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Re: Cannabis bei Depression

Beitrag von zopfhalter »

DennisEF hat geschrieben:Also hat es eher von Mensch zu Mensch und Sorte zu Sorte verschiedene Wirkungen?
Genau, bei den CBD-haltigen Sorten ist eine leichte Stimmungsaufhellung bei mir angesagt. Jedoch haben die THC-haltigen Sorten eine sehr drückende Wirkung. Meine besten Erfahrungen, was die Emotion angeht, habe ich mit Green Nr3 gemacht und dabei ist besonders wichtig der Zeitpunkt der Einnahme.
Unbedingt vormittags.
Luna87
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Kostenübernahme bei (Haupt-)Diagnose Depression

Beitrag von Luna87 »

Hallo an alle,

ich bin neu hier im Forum und auf der Suche nach Leidensgenossen, bzw. Leuten, die einen ähnlich gelagerten Fall haben und mir vielleicht mit ein paar Infos weiter helfen könnten...

Ich leide seit 18 Jahren an Depressionen und Essstörungen. Diverse Psychopharmaka haben nichts gebracht bzw. hatten schwere Nebenwirkungen. Erst Cannabis hat mir nachweislich geholfen. Mein Hausarzt verschreibt mir Cannabis seit Mai 2017 auf Privatrezept und unterstützt meinen Antrag auf Kostenübernahme voll und ganz. Zudem habe ich auch ein positives psychiatrisches Attest. Meine Krankenkasse (AOK) hat meinen Antrag auf Kostenübernahme dennoch endgültig abgelehnt und jetzt geht das ganze vor Gericht.

Meine Anwältin meint, meine Chancen stünden nicht so gut, weil ich "nur" die (Haupt-)Diagnose Depression hätte (+Reizdarmsyndrom, Schlafstörungen, Ängste).

Gibt es hier jemanden, der aufgrund der Hauptdiagnose Depression eine Kostenübernahme der KK hat?
Für jede Antwort bin ich sehr dankbar!

LG Franzi
mad
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Re: Kostenübernahme bei (Haupt-)Diagnose Depression

Beitrag von mad »

Was steht denn in der Ablehnung drin? War diese rechtzeitig?
Luna87
Beiträge: 3
Registriert: Do 15. Mär 2018, 19:44

Re: Kostenübernahme bei (Haupt-)Diagnose Depression

Beitrag von Luna87 »

Abgelehnt wurde mit der Begründung, es stünden noch weitere Therapieotionen zur Verfügung. War auch alles fristgerecht.
medicaljunk420
Beiträge: 21
Registriert: Di 17. Jul 2018, 15:33

Re: Kostenübernahme bei (Haupt-)Diagnose Depression

Beitrag von medicaljunk420 »

Naja ich weiß mit "nur" Depressionen als Hauptdiagnose wird es schwer eine Kostenübernahme bewilligt zu bekommen. Es scheint so als, ob die Krankenkassen Depressionen nicht als schlimm genug ansehen. Für Nicht- Betroffene wirkt das ja auch gar nicht so schlimm. Was für einen Grad der Depression hast du attestiert?.
Bei vornemlich leichtgradigen Depressionen, solltest du geringere Chancen haben als bei vornehmlich Schwergradign Depressionen. Na ja ich würde mir da vielleicht nen anderen Anwalt suchen^^ Ganz einfach, weil sofern dass der einzige relevante Punkt der Ablehnung ist. Kann man da super gegen Argumentieren. Im Gesetz steht ausdrücklich nichts von austherapiert drin. Insofern, kann man zeigen dass man eine Vielzahl von Medikamenten nicht vertragen hat bzw. diese nicht ausreichend linderung verschafft haben. Somit kann man über die Zumutbarkeit andere Medikamente sich ausgiebig streiten.
Es sollte in der Argumentation klar ersichtlich werden, dass es dir nicht zuzumuten ist mehr bisher untolerierbare Medikamente auszuprobieren.
Meiner Meinung nach ist das mit der Austherapiertheit die billigste Argumentation die mir einfällt. Im Gesetz steht da extra nichts zu drin, da dies kein generelles Ausschlusskriterium sein sollte. Sofern du vorher schon mit einigen Medikamenten rumexperiemtiert hast und es nicht geholfen Bzw. ekelhafte Nebenwirkungen hatte. Somit kannst du sagen, es ist mir gesundheitlich nicht zu zu muten, weitere Medikamente auszuprobieren, da dein persönlicher Leidensdruck viel zu hoch ist und das musst du begründen können. Zum Beipiel Schulden oder Verlust des Arbeitsplatzes durch Depressionen, oder Beziehungs aus. Da kann man Recht kreativ sein. Sollte aber nicht einfach irgendwas erfinden. Das geht höchstwahrscheinlich nach Hinten los.
Ich würde dir Raten mit deiner Anwältin eine klare Argumentation auszuarbeiten. Die die Notwendigkeit des sofortigen Einsatzes in deinem Fall klar darlegt.
Du kannst dich auch an diesen Cannabis- Anwalt wenden, ich weiß den Namen aber nicht mehr.
Und schön dass du zumindest schon einen Arzt gefunden hast. Der dich Ernst nimmt mit deinen Wahrnehmungen. Viele inklkusive mir haben bis jetzt es noch nicht so weit geschafft wie du.
Ich wünsche dir viel Erfiolg, dass du dir dein Recht einklagst. Aber um hier auch differneziertere Antworten zu geben, hast du echt viel zu wenig Informationen zur Verfügung gestellt.
Viel Glück und viele Grüße

Medicaljunk420
Thomas Schmidt
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Registriert: Mo 18. Dez 2017, 15:49

Re: Cannabis bei Depression

Beitrag von Thomas Schmidt »

Ich habe hier eine sehr informative Seite zum Thema Cannabinoide und Depression gefunden. Anbei der Link: https://www.kalapa-clinic.com/de/cannab ... epression/
Rene36011
Beiträge: 1
Registriert: Mi 24. Okt 2018, 13:55

Artsuche Bayern gegen Adhs & Depressionen

Beitrag von Rene36011 »

Guten Tag

Mein Name ist René ich bin 20 Jahre jung und mir wurde in kinderjahren (Grundschulalter) schweres Adhs diagnostiziert. Anfangs wurde versucht es medikamentös durch medikinet zu behandeln doch waren die Nebenwirkungen zu groß ich habe extrem an Gewicht verloren und würde stark depressiv. Zitat meiner mutter "du warst danach absolut nicht mehr mein Sohn"
Aufgrund der Depressionen habe ich mich ausgegrenzt war nicht mehr der fröhliche Junge der ich mal war und habe mich auf die falschen Leute eingelassen und den Konsum von Marihuana begonnen. Doch in dieser Zeit vergingen die Symptomatik langsam ich war ausgeglichener konnte wieder mehr lachen und mich konzentriert auf wichtiges fokussieren. Doch da die Situation in Bayern momentan mehr als kritisch is musste ich nun den Konsum einstellen da die Angst vor rechtlichen Konsequenzen nun einfach zu groß ist. Ich komme mit dem Entzug auch extrem gut zurecht nur kommt die Symptomatik nun verschlimmert wieder zurück. Ich schlafe pro Nacht max 2-3 Stunden mehr geht einfach nicht ich esse viel und nehme trz immer mehr ab (momentanes Gewicht 47.1 kg auf 170cm Größe) bin wieder extrem aufgedreht habe extreme Konzentrationsprobleme und so gut wie keine Aufmerksamkeitsspanne mehr das belastet sowohl mich auch als die Leute in meinem Umfeld. Ich habe aber Angst erneut zu einem Arzt zu gehen da normalerweise mit Medikamenten wie retalien oder medikinet behandelt wird. Ich befinde mich bereits seit einem Jahr in einer fortgesetzten Verhaltenstherapie doch merke einfach ich komme ohne medikamentöse Hilfe nicht mehr zu recht die Belastung im Alltag ist einfach zu groß. Und ich will mich absolut nicht mehr mit irgendwelchen amphetaminen vollpumpen lassen da es mich bereits einmal zu Grunde gerichtet hat.

Meine Frage jetzt kennt jmd einen guten Arzt der etwas aufgeschlossener ist und nicht unbedingt nach der "alten Schule" geht und mir helfen kann. Denn auch wenn es evtl bescheuert klingt Cannabis hat mir extrem geholfen in der Hinsicht

Ich bin für jede Antwort schonmal im voraus dankbar da ich mir langsam selber nicht mehr zu helfen weiß
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Cookie
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Re: Suche offenen Arzt gegen Adhs & Depressionen

Beitrag von Cookie »

Hallo René und willkommen im Forum!

Klingt so, als bräuchtest Du wirklich Hilfe. Wo in Bayern lebst Du denn, oder wäre dir das egal? Falls Nähe München, kann ich Dir die App WeedMaps empfehlen. Immerhin spuckt sie eine Ärztin aus... allerdings ist es eine HNO Ärztin.

Hab Dir noch 2 Ärzte per PN geschickt, ebenfalls München.
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Gerion
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Re: Cannabis und Depressionen

Beitrag von Gerion »

Hallo,
ich möchte auch mal meinen Senf dazu beitragen:
Cannabis bei Depression ist aus meiner Sicht wirklich keine gute Idee - und sich dabei auf irgendwelche Tiermodelle zu beziehen ist richtig gefährlich. Ich bin Arzt und verschreibe Cannabis - aber keinesfalls zur Behandlung einer Depression. Aus der Praxis kann ich dazu nur sagen, dass es keine Aussicht auf Erfolg gibt. Ich verwende mit deutlich größerem Erfolg Ketamin -auch das hilft nicht bei jedem, und ist nur bei einem kleinen Prozentsatz der Patienten für eine Dauertherapie geeignet, kann aber wirklich gut helfen.
Ich glaube, dass Psilocybin auch eine gute Variante wäre, allerdings ist die Beschaffung extrem schwierig. Es ist zwar möglich, das über eine Firma zu besorgen, eine Apotheke könnte dann das ganze als Tablette herstellen, aber die Gabe ist extrem schwierig, da man eine Überwachung für mindestens einen ganzen Tag durchführen müsste. Das ist dann wiederum kaum zu bezahlen, da das Psilocybin allein schon ein paar Hundert Euro kostet.
Ich persönlich glaube, dass der Ketamin-Ansatz sehr vielversprechend ist auch für die zukünftige Entwicklung neuer Antidepressive - auch das wird kein Wundermittel sein, aber doch dem einen oder anderen gut helfen.
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cOOLsp0T
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Re: Cannabis und Depressionen

Beitrag von cOOLsp0T »

Hi an alle Cannabaceae Mitliebhaber,

Ich habe mir die Beiträge im Thread ziemlich genau durchgelesen (für Fehler keine Gewähr! :P) und mir ist aufgefallen, dass zwischen Sativa & Indica keinen Unterschied gemacht wird. Als langjähriger (mehr als 15 Jahre) Morbus Crohn Patient der mit dem All-round-omni-miracle Medikament Cortison (Patenthalter: Merck, Darmstadt) behandelt wurde, mit der ich schon haufenweise Nebenwirkungen durchmachen musste und eine Nebenwirkung war medikamentös bedingte Depressionen, muss ich sagen, dass es einen riesen Unterschied gibt.

Meine Erfahrung mit der Sache hat ergeben, dass Sativa Sorten absolut ungeeignet sind um Depressionen entgegen zu wirken. Durch die noch verstärkt beruhigende Wirkung hat der Depressive noch weniger Kraft & Antrieb um den Alltag zu meistern. Es tritt eine Art letargische Kraftlosigkeit ein, die zur Verstärkung der Symptomatik führt. Beruhigungsmittel in jeglicher Form sind bei Depressionen absolut gar nicht zu empfehlen! Denn die meisten Depressionen entstehen aus Zugzwang & der gleichzeitigen Ansicht nicht genug Kraft zu haben um den Zugzwang zu bewälltigen. Der Wechsel auf eine Indica Sorte verlief entgegen sehr positiv. Die Stimmung wird gehoben, gleichzeitig ergibt sich ein "dickeres Fell" für negative Wechselwirkungen mit der Umwelt. Ebenfalls wird der Druck des Zugzwangs abgebaut, da von vornerein eine bessere psychische & physische Einstellung zur Problemstellung besteht und sich festigt.

Komplett Laienhaft erklärt:
Der unter Depressionen leidende Patient wird die Aufgabe gestellt einen Stein zu stämmen. Der Patient ist noch bevor ein Versuch unternommen wurde der Meinung, dass dies für ihn unmöglich sei. Nach der Verabreichung eines Beruhigungsmittels wird der Patient noch einmal aufgefordert selbigen Stein zu stämmen. Der Patient versinkt nun weiter in Depressionen. Da er nun der Meinung ist, dass dies ein neuer Stein wäre, der doppelt so schwer sei.
C21 H30 O2 oder C21 H28 O5?
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Hans Dampf
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Re: Cannabis und Depressionen

Beitrag von Hans Dampf »

Gerion hat geschrieben: Fr 2. Nov 2018, 07:58 Hallo,
ich möchte auch mal meinen Senf dazu beitragen:
Cannabis bei Depression ist aus meiner Sicht wirklich keine gute Idee - und sich dabei auf irgendwelche Tiermodelle zu beziehen ist richtig gefährlich. Ich bin Arzt und verschreibe Cannabis - aber keinesfalls zur Behandlung einer Depression. Aus der Praxis kann ich dazu nur sagen, dass es keine Aussicht auf Erfolg gibt. Ich verwende mit deutlich größerem Erfolg Ketamin -auch das hilft nicht bei jedem, und ist nur bei einem kleinen Prozentsatz der Patienten für eine Dauertherapie geeignet, kann aber wirklich gut helfen.
Ich glaube, dass Psilocybin auch eine gute Variante wäre, allerdings ist die Beschaffung extrem schwierig. Es ist zwar möglich, das über eine Firma zu besorgen, eine Apotheke könnte dann das ganze als Tablette herstellen, aber die Gabe ist extrem schwierig, da man eine Überwachung für mindestens einen ganzen Tag durchführen müsste. Das ist dann wiederum kaum zu bezahlen, da das Psilocybin allein schon ein paar Hundert Euro kostet.
Ich persönlich glaube, dass der Ketamin-Ansatz sehr vielversprechend ist auch für die zukünftige Entwicklung neuer Antidepressive - auch das wird kein Wundermittel sein, aber doch dem einen oder anderen gut helfen.
Willkommen im Forum, Gerion.
Zuerst mal vielen Dank dass du hier als Arzt dich zu Wort meldest und deine Erfahrungen teilst.

Ein paar Fragen und Anmerkungen dazu:

1) Psilocybin
Wenn Psilocybin so teuer ist und gleichzeitig eine gute Variante, warum dann nicht gleich Lysergsäurediethylamid? Forschungen aus den 60'er und 70'er sowie aktuelle anekdotische Erfahrungsberichte zeigen doch deutliches Potential bei psychischen Erkrankungen, insbesondere auch im Hinblick auf die Langzeitwirkung.

2) Depression und Cannabis
Warum würdest du *keinesfalls*(!) Cannabis bei Depression verschreiben? Woher kommt die Absolutheit dieser Aussage? Hast du da Studien dazu? Oder beruht die Aussage auf deinen Beobachtungen aus der Praxis? Und wenn letzteres, wie viele Patienten?

Ich meine mal was in einer Studie aus England dazu gelesen zu haben (finde die Studie leider nicht mehr). Dort wurden wohl mehrere Tausend Konsumenten per Onlineabfrage über ein Jahr hinweg zu diversen Themen befragt. Beim Thema Depression kam heraus, dass in der Tendenz eher eine Verschlechterung der Symptome in diesem Zeitraum auftrat. Allerdings wurde das auch nivht genauer differenziert.

Ich frage auch aus persönlichen Interesse. Ich bekomme wg. ADHS Cannabis seit über einem Jahr verschrieben und kann bezüglich der Komorbidität Depression nur gutes berichten, möchte aber nicht in der Zukunft feststellen müssen, dass dann die Depressionen viel heftiger zurückkommen (was ich bisher nicht glaube).

3) Welcher Art (Fach-)Arzt bist du?

Danke und schönes Wochenende!
"Das Schöne an der Mitgliedschaft im DHV ist dass man nichts tun muss außer zahlen und die Legalisierung trotzdem voranbringt. Aktiv mit-Menschen reden und sie offen für Neues zu machen erzeugt aber die größte Wirksamkeit für eine L. hier in D."
Gerion
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Re: Cannabis und Depressionen

Beitrag von Gerion »

- mich persönlich würde es tatsächlich reizen, die Therapie mit Psilocybin anzubieten, alles was man liest, klingt gut. Leider sind die Kosten aus meiner Sicht allein für eine Anwendung bei mindestens 1500-2000 Euro anzusetzen und man müsste das gut vorbereiten. Und letztendlich bleibt natürlich auch ein Risiko, daher wird das wohl erstmal nichts. Ähnliches sehe ich für LSD. Das mag alles gut und schön sein und in den 70er durchgeführt worden sein. Vielleicht hilft es auch. Aber wenn da was passiert - und negative Wirkungen werden nicht zu verhindern sein, selbst wenn sie selten sind - dann wird man als Arzt ziemlich Gegenwind bekommen und vielleicht sogar um seine Zulassung bangen müssen. Letztendlich jedenfalls steht dabei zuviel auf dem Spiel, als dass man es mal so "eben" ausprobieren könnte.

- mit Cannabis habe ich bei Depressionen noch keinen Erfolg gesehen und einige Male angewandt. Insgesamt sind die Hoffnungen in Cannabis sowieso völlig überzogen. Eine Auswertung der Krankenkassen hat gerade gezeigt, dass die meisten Cannabis-Verordnungen nur von kurzer Dauer sind. D.h. Patienten wollen das/kriegen das aber nach einem Rezept geht es gar nicht weiter, weil es einfach nicht die Hoffnungen erfüllt. Dennoch bin ich der Ansicht, dass man es im Einzelfalls probieren kann - aber eben nicht bei Depression, da sehe ich wie oben beschrieben andere Optionen.

- Ich bin Anästhesist

- Wenn Dir Cannabis hilft, dann ist das sicherlich gut und ich möchte da auch nicht gegen anreden. Ich habe aber für mich da einen prinzipiellen Ausschluss gezogen. Die Patienten mit Depression sind extrem heterogen. Und was Cannabis angeht, kommen super viele Anfragen von ganz unterschiedlichen Leuten, gerade viele, die das schon von sich aus "privat" genutzt haben. Das ist auch wieder für einen Arzt ein gefährliches Fahrwasser. Man kann da sehr wenig kontrollieren, was passiert und am Ende besteht die Gefahr einer Abhängigkeit, von Co-Missbrauch usw... Daher verschreibe ich auch ausnahmslos fast nur Tropfen.

VG
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Re: Cannabis und Depressionen

Beitrag von Cookie »

Gerion hat geschrieben: Fr 2. Nov 2018, 12:30 Das ist auch wieder für einen Arzt ein gefährliches Fahrwasser. Man kann da sehr wenig kontrollieren, was passiert und am Ende besteht die Gefahr einer Abhängigkeit, von Co-Missbrauch usw...
Also, die Gefahr einer Abhängigkeit sehe ich ehrlich gesagt nicht. Man kann es absetzen - und gut is.

Und das sagt Dir jemand, der das Zeug schon seit gut 30 Jahren konsumiert... das sagt aber natürlich nichts über seine Eignung bei Depressionen aus. Ich persönlich halte sie aus Erfahrung für gut, aber sicher ist richtig, dass Depressionspatienten heterogen sind.
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Re: Cannabis und Depressionen

Beitrag von Gerion »

Genau so ist das mit der Sucht.... "ich kann morgen aufhören, wenn ich will" :D :D :D
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24001294
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Re: Cannabis und Depressionen

Beitrag von Cookie »

Gerion hat geschrieben: Fr 2. Nov 2018, 13:09 Genau so ist das mit der Sucht.... "ich kann morgen aufhören, wenn ich will" :D :D :D
Richtig. Ich will nur nicht :mrgreen: .

Aber Scherz bei Seite: ich meine es ernst. Auch das sagt mir die Erfahrung.
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Re: Cannabis und Depressionen

Beitrag von cOOLsp0T »

Gerion hat geschrieben: Fr 2. Nov 2018, 12:30
- mit Cannabis habe ich bei Depressionen noch keinen Erfolg gesehen und einige Male angewandt. Insgesamt sind die Hoffnungen in Cannabis sowieso völlig überzogen. Eine Auswertung der Krankenkassen hat gerade gezeigt, dass die meisten Cannabis-Verordnungen nur von kurzer Dauer sind. D.h. Patienten wollen das/kriegen das aber nach einem Rezept geht es gar nicht weiter, weil es einfach nicht die Hoffnungen erfüllt. Dennoch bin ich der Ansicht, dass man es im Einzelfalls probieren kann - aber eben nicht bei Depression, da sehe ich wie oben beschrieben andere Optionen.

- Ich bin Anästhesist

- Wenn Dir Cannabis hilft, dann ist das sicherlich gut und ich möchte da auch nicht gegen anreden. Ich habe aber für mich da einen prinzipiellen Ausschluss gezogen. Die Patienten mit Depression sind extrem heterogen. Und was Cannabis angeht, kommen super viele Anfragen von ganz unterschiedlichen Leuten, gerade viele, die das schon von sich aus "privat" genutzt haben. Das ist auch wieder für einen Arzt ein gefährliches Fahrwasser. Man kann da sehr wenig kontrollieren, was passiert und am Ende besteht die Gefahr einer Abhängigkeit, von Co-Missbrauch usw... Daher verschreibe ich auch ausnahmslos fast nur Tropfen.

VG
- Also ich habe eine jahrelange Prednisolon Medikamentation hinter mir und ich muss ehrlich sagen, welche Hoffnung soll denn Cannabis erfüllen die ein herkömmliches Medikament nicht erfüllt? In meinem Beispiel ist die Hoffnung den schweren Nebenwirkungen aus dem Weg zu gehen die mit meiner Medikamentation einhergeht und da ist von Nebennierenrindenschwund über Cushing-Syndrom & Grauer Starr alles dabei. Da geh ich lieber das Risiko ein unter einem trockenen Mundraum, geröteten Augen oder erhöhter Appetitbereitschaft zu "leiden". Für mich sieht das eher nach einer Verteidigung der Pharmazeutik aus und sogar mit sehr dünner Argumentation.

- Ich will Ihnen nicht zu nahe treten, aber wieso behandelt ein Anästhesist überhaupt einen Depressionspatienten?

- Zu diesem Punkt muss ich leider dreißt sagen, dass mir Ihre Argumentation gar nicht schmeckt. Bissher ist noch keine physische Abhängigkeit bei Cannabis je, egal wo, egal wann, je empirisch nachgewiesen worden. Während die Stöffchen die Sie so verschreiben hochgradig abhängig machen und sogar Langzeitschäden erzeugen. Darüber hinaus, Menschen mit einer psychischen Störung wirken auf gesunde Menschen absolut selbsterklärend heterogen. Das ist Teil der nach außen sichtbaren Symptomatik eines psychisch erkrankten Menschen... das sollten sie aber wirklich besser wissen.

Ich gebe Ihnen mal einen ganz gut gemeinten Rat auf den Weg, weil sie scheinen körperlich gesund und haben anscheinend eine ganz andere Perspektive auf die Realität als die, die ein Patient so erfährt. Menschen die sich Ihnen anvertrauen und zugeben sich schon mal privat selbst mit Cannabis medikamentiert zu haben, haben das Vertrauen in die Schulmedizin sowieso schon verloren, weil man Ihnen nicht wirksam & vor allem würdevoll helfen konnte. Sie sind dieser Person letzter Versuch sich an die Medizin zu wenden, wenn sie solche Personen allerdings kritisch gegenüber treten, weil der Patient versucht hat eine alternative Heilungsmethode in Anspruch zu nehmen, obwohl er eine Linderung verspührte ist fraglich wie ihre Einstellung als akademisch ausgebildeter Mediziner zu werten ist.

P.S
Gerion hat geschrieben: Fr 2. Nov 2018, 13:09 Genau so ist das mit der Sucht.... "ich kann morgen aufhören, wenn ich will" :D :D :D
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24001294
Komisch, ich hab noch nie gehört, dass jemand der aufhören möchte Cannabis zu konsumieren über körperliche Entzugserscheinungen klagte. Entziehen Sie doch mal einem Ihrer Morphiumpatienten von heute auf morgen sein Morphium. Das ist der Unterschied, der hier irgendwie keine Rolle zu spielen scheint.
C21 H30 O2 oder C21 H28 O5?
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