Cannabis und RLS
Verfasst: Sa 4. Jul 2015, 05:54
Hallo!
Auf Empfehlung einiger Freunde wende ich mich nun an dieses Forum.
Seit einigen Jahren leide ich am Wittmaack-Ekbom-Syndrom oder auch Restless-Legs-Syndrom (Kurz: RLS). Es handelt sich hier um eine bislang unheilbare neurologische Erkrankung, die mir zurzeit mein Leben zur Hölle macht. Aber ich fange mal von vorne an.
In meiner Jugend habe ich das erste Mal Bekanntschaft mit dem RLS gemacht. Ich vermutete, dass dieses Gefühl in meinen Beinen mit dem Wachstum zusammenhängt und nach kurzer Zeit ging es dann auch schon wieder. Über ein Jahr hatte ich Ruhe, bis das RLS dann wieder kam - Etwas schlimmer aber noch auszuhalten. Die RLS-Phasen kamen immer häufiger und in kürzeren Abständen. Eine Phase dauert von ein paar Wochen bis hin zu über einem Monat. Mittlerweile bin ich 30 und aktuell durchlebe ich die bisher schlimmste Phase. Es ist mir nicht mehr möglich meinen Hobbys nachzugehen oder mich einfach mal auszuruhen (Zocken/Fernsehen/Lesen). Sobald ich zur Ruhe komme habe ich dieses Gefühl in den Beinen. Dieses Gefühl ist für mich schwer zu beschreiben. Es ist ein unwiderstehlicher Drang meine Beine belasten und/oder strecken zu müssen - Teilweise geht das Gefühl bei mir sogar auf die Arme über. Das Einzige was dann hilft ist Bewegung (also Sport). Sobald ich mich Bewege ist das Gefühl weg, kommt aber dann sofort wieder wenn ich die Bewegung einstelle.
Während der RLS-Phasen stehe ich permanent unter Stress. Gehe ich mit meiner Freundin in die Stadt, muss sie mich alle 5 Minuten auffordern nicht so schnell zu gehen. Gehen wir ins Museum, auf den Markt (oder ähnliches) bin ich der erste, der sich alles angeschaut hat und am Ausgang auf die nächste Attraktion wartet. Sie fragt mich immer ob ich einen Wettbewerb veranstalten möchte, wer als erstes alles gesehen hat. Ich kann nicht genießen bzw. länger an einem Ort sein. Ich selbst nehme das aber gar nicht so wahr - Ich merke nicht, dass ich zu schnell gehe oder als erstes am Ausgang eines Museums stehe. Das Lustige ist, dass ich die z.B. Ausstellungen im Museum aufnehme, wir reden danach ja auch über das Gesehene und meist habe ich sogar mehr gesehen/behalten als sie (Und nein, meine Freundin ist nicht dumm). Evtl. könnte man das als kleinen Vorteil sehen: Ich nehme ziemlich schnell Dinge wahr während ich mich in einer RLS-Phase befinde. Der Horror ist, wenn ich auf sie warten muss während sie in ein Bekleidungsgeschäft geht. Ich weiß dann einfach nichts mit mir anzufangen und laufe planlos vor dem Geschäft durch die Gegend. Es ist sogar schon so weit gekommen, dass mich die Security angesprochen hat ob alles mit mir in Ordnung ist.
Wirklich Gefährlich wird es, wenn ich schlafen muss. Ich wechsle meine Position alle paar Minuten, muss meine Beine bewegen und finde einfach keine Position in der ich mich wohl fühle und zur Ruhe komme. Lege ich mich ins Bett dauert es Stunden bis ich einschlafe. Meist ist das so um 4 oder 5 Uhr morgens. Das ich das nur schwer mit einem normalen Leben kombinieren kann, muss ich denke ich nicht extra erwähnen. Während einer RLS-Phase geregelt aufzustehen ist mir unmöglich.
Das RLS ist schwer einzudämmen. Angefangen habe ich damit mich gut zu ernähren, Sport zu machen (Fitness und Yoga), Eisen zu nehmen, auf Koffein zu verzichten und den Tabakkonsum einzudämmen. Dennoch schaffe ich es nicht in eine angenehme Lebenslage zu kommen. Das schreckliche Gefühl in den Beinen (und manchmal auch in den Armen) bleibt.
Seit ca. einem halben Jahr konsumiere ich während der RLS-Phasen Cannabis auf klassische Art (Mit schlechtem Gewissen). 1 Joint am Abend genügt und das RLS ist Geschichte. Wie ihr allerdings bestimmt wisst bekommt man auf der Straße recht oft qualitativ minderwertigen/gestreckten Stoff. Nicht selten entsorge ich das gekaufte Cannabis, da ich ein unangenehmes Gefühl im Hals und/oder dunkle Ablagerungen auf der Zunge bekomme. Wirklich gutes Cannabis bekomme ich selten.
In Berlin (Moabit) wohne ich seit 2 Monaten und somit habe ich noch keine vertrauenswürdige Quelle gefunden und das ist auch nicht so einfach denke ich mal - Zudem mache ich mich ja jedes Mal strafbar und das möchte ich eigentlich nicht (Deswegen auch das schlechte Gewissen). Daher habe ich darüber nachgedacht zum Arzt zu gehen um mich beraten zu lassen wie eine Sondergenehmigung beantragt werden kann und ob das in Deutschland überhaupt möglich ist.
Meine Oma leidet auch am RLS (was ich erst vor ca. 2 Jahren herausgefunden habe). Sie bekommt Tabletten gegen Parkinson. Auch ich habe die Tabletten ausprobiert und sie wirken, allerdings bekomme ich dann Verstopfungen. Zusätzlich habe ich dann ab und zu Schwindelgefühle - Das äußert sich dann durch einen kurzen Tinnitus und vorübergehender Einschränkung meines Sichtfelds (Sowas hatte ich vorher noch nie). Wie die Tabletten hießen weiß ich nicht mehr (Irgendwas mit R auf jeden Fall).
Bevor ihr fragt:
Nein, ich war noch nicht beim Arzt, doch das möchte ich nun tun. Ich möchte mich bevorzugt von einem Arzt beraten lassen, der Cannabis auch als Medizin wahrnimmt und weiß was Cannabis ist.
Meine Bitte:
Kennt jemand von euch einen Neurologen oder Allgemeinmediziner, der Cannabis als sinnvolle Behandlungsmethode ansieht und mich nicht gleich als geistesgestörten Junkie abstempelt? Wie gesagt, ich wohne in Berlin-Moabit. Vielleicht findet sich ja hier jemand, der mir Tipps geben kann. Ich bin auch offen für andere Behandlungsmethoden, nur eben harte Tabletten würde ich ungern nehmen.
Falls ihr Tipps habt, die ihr nicht öffentlich mitteilen wollt, könnt ihr mich gerne per eMail kontaktieren: meisterlampion@gmail.com
Vielen Dank schonmal!
Ich versuche dann mal wieder zu schlafen.
Grüße,
CannaMed
Auf Empfehlung einiger Freunde wende ich mich nun an dieses Forum.
Seit einigen Jahren leide ich am Wittmaack-Ekbom-Syndrom oder auch Restless-Legs-Syndrom (Kurz: RLS). Es handelt sich hier um eine bislang unheilbare neurologische Erkrankung, die mir zurzeit mein Leben zur Hölle macht. Aber ich fange mal von vorne an.
In meiner Jugend habe ich das erste Mal Bekanntschaft mit dem RLS gemacht. Ich vermutete, dass dieses Gefühl in meinen Beinen mit dem Wachstum zusammenhängt und nach kurzer Zeit ging es dann auch schon wieder. Über ein Jahr hatte ich Ruhe, bis das RLS dann wieder kam - Etwas schlimmer aber noch auszuhalten. Die RLS-Phasen kamen immer häufiger und in kürzeren Abständen. Eine Phase dauert von ein paar Wochen bis hin zu über einem Monat. Mittlerweile bin ich 30 und aktuell durchlebe ich die bisher schlimmste Phase. Es ist mir nicht mehr möglich meinen Hobbys nachzugehen oder mich einfach mal auszuruhen (Zocken/Fernsehen/Lesen). Sobald ich zur Ruhe komme habe ich dieses Gefühl in den Beinen. Dieses Gefühl ist für mich schwer zu beschreiben. Es ist ein unwiderstehlicher Drang meine Beine belasten und/oder strecken zu müssen - Teilweise geht das Gefühl bei mir sogar auf die Arme über. Das Einzige was dann hilft ist Bewegung (also Sport). Sobald ich mich Bewege ist das Gefühl weg, kommt aber dann sofort wieder wenn ich die Bewegung einstelle.
Während der RLS-Phasen stehe ich permanent unter Stress. Gehe ich mit meiner Freundin in die Stadt, muss sie mich alle 5 Minuten auffordern nicht so schnell zu gehen. Gehen wir ins Museum, auf den Markt (oder ähnliches) bin ich der erste, der sich alles angeschaut hat und am Ausgang auf die nächste Attraktion wartet. Sie fragt mich immer ob ich einen Wettbewerb veranstalten möchte, wer als erstes alles gesehen hat. Ich kann nicht genießen bzw. länger an einem Ort sein. Ich selbst nehme das aber gar nicht so wahr - Ich merke nicht, dass ich zu schnell gehe oder als erstes am Ausgang eines Museums stehe. Das Lustige ist, dass ich die z.B. Ausstellungen im Museum aufnehme, wir reden danach ja auch über das Gesehene und meist habe ich sogar mehr gesehen/behalten als sie (Und nein, meine Freundin ist nicht dumm). Evtl. könnte man das als kleinen Vorteil sehen: Ich nehme ziemlich schnell Dinge wahr während ich mich in einer RLS-Phase befinde. Der Horror ist, wenn ich auf sie warten muss während sie in ein Bekleidungsgeschäft geht. Ich weiß dann einfach nichts mit mir anzufangen und laufe planlos vor dem Geschäft durch die Gegend. Es ist sogar schon so weit gekommen, dass mich die Security angesprochen hat ob alles mit mir in Ordnung ist.
Wirklich Gefährlich wird es, wenn ich schlafen muss. Ich wechsle meine Position alle paar Minuten, muss meine Beine bewegen und finde einfach keine Position in der ich mich wohl fühle und zur Ruhe komme. Lege ich mich ins Bett dauert es Stunden bis ich einschlafe. Meist ist das so um 4 oder 5 Uhr morgens. Das ich das nur schwer mit einem normalen Leben kombinieren kann, muss ich denke ich nicht extra erwähnen. Während einer RLS-Phase geregelt aufzustehen ist mir unmöglich.
Das RLS ist schwer einzudämmen. Angefangen habe ich damit mich gut zu ernähren, Sport zu machen (Fitness und Yoga), Eisen zu nehmen, auf Koffein zu verzichten und den Tabakkonsum einzudämmen. Dennoch schaffe ich es nicht in eine angenehme Lebenslage zu kommen. Das schreckliche Gefühl in den Beinen (und manchmal auch in den Armen) bleibt.
Seit ca. einem halben Jahr konsumiere ich während der RLS-Phasen Cannabis auf klassische Art (Mit schlechtem Gewissen). 1 Joint am Abend genügt und das RLS ist Geschichte. Wie ihr allerdings bestimmt wisst bekommt man auf der Straße recht oft qualitativ minderwertigen/gestreckten Stoff. Nicht selten entsorge ich das gekaufte Cannabis, da ich ein unangenehmes Gefühl im Hals und/oder dunkle Ablagerungen auf der Zunge bekomme. Wirklich gutes Cannabis bekomme ich selten.
In Berlin (Moabit) wohne ich seit 2 Monaten und somit habe ich noch keine vertrauenswürdige Quelle gefunden und das ist auch nicht so einfach denke ich mal - Zudem mache ich mich ja jedes Mal strafbar und das möchte ich eigentlich nicht (Deswegen auch das schlechte Gewissen). Daher habe ich darüber nachgedacht zum Arzt zu gehen um mich beraten zu lassen wie eine Sondergenehmigung beantragt werden kann und ob das in Deutschland überhaupt möglich ist.
Meine Oma leidet auch am RLS (was ich erst vor ca. 2 Jahren herausgefunden habe). Sie bekommt Tabletten gegen Parkinson. Auch ich habe die Tabletten ausprobiert und sie wirken, allerdings bekomme ich dann Verstopfungen. Zusätzlich habe ich dann ab und zu Schwindelgefühle - Das äußert sich dann durch einen kurzen Tinnitus und vorübergehender Einschränkung meines Sichtfelds (Sowas hatte ich vorher noch nie). Wie die Tabletten hießen weiß ich nicht mehr (Irgendwas mit R auf jeden Fall).
Bevor ihr fragt:
Nein, ich war noch nicht beim Arzt, doch das möchte ich nun tun. Ich möchte mich bevorzugt von einem Arzt beraten lassen, der Cannabis auch als Medizin wahrnimmt und weiß was Cannabis ist.
Meine Bitte:
Kennt jemand von euch einen Neurologen oder Allgemeinmediziner, der Cannabis als sinnvolle Behandlungsmethode ansieht und mich nicht gleich als geistesgestörten Junkie abstempelt? Wie gesagt, ich wohne in Berlin-Moabit. Vielleicht findet sich ja hier jemand, der mir Tipps geben kann. Ich bin auch offen für andere Behandlungsmethoden, nur eben harte Tabletten würde ich ungern nehmen.
Falls ihr Tipps habt, die ihr nicht öffentlich mitteilen wollt, könnt ihr mich gerne per eMail kontaktieren: meisterlampion@gmail.com
Vielen Dank schonmal!
Ich versuche dann mal wieder zu schlafen.
Grüße,
CannaMed