Cannabis gegen Migräne

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M. Nice
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Re: Medizinalcannabis: Namen, Sorten und Genetik

Beitrag von M. Nice »

Freno hat geschrieben: Fr 29. Mär 2024, 20:04 auch mal in einer hohen Einzeldosis geraucht - auch die "richtige" Rauschwirkung lässt sich damit ohne weiteres erreichen.
Du treibst doch keinen Mißbrauch mit Deiner Medizin :?:
Das kann Dich die Fahrerlaubnis kosten :!:
Rauchst du zwei Stund Hanf hinein, wirst du müd und schläfst bald ein!
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M. Nice
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Re: Medizinalcannabis: Namen, Sorten und Genetik

Beitrag von M. Nice »

Ich als Patient muß sagen/feststellen, daß bei mir überhaupt keine Rauschwirkung eintritt :o
Rauchst du zwei Stund Hanf hinein, wirst du müd und schläfst bald ein!
Freno
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Re: Medizinalcannabis: Namen, Sorten und Genetik

Beitrag von Freno »

Meine Experimente führe ich seit über 3 Jahren in Absprache und mit Billigung meines Psychiaters durch. Ihr Hauptzweck ist die Vermeidung von Toleranzbildung, weil ich Cannabis auf unabsehbare Zeit, wahrscheinlich bis ans Lebensende benötigen werde und va die Nebenwirkungen bei höheren Dosierungen vermeiden bzw so gering wie möglich zu halten. Rauschwirkungen sollen ja bei der alltäglichen Einnahme vermieden werden, um die Alltagsfähigkeit zu erhalten.

Da diese Nebenwirkungen, soweit ich sehe, im Wesentlichen dem THC zuschrieben werden, ergab sich daraus auch das Ziel, den THC-Anteil so gering wie möglich zu halten.

Die Entdeckung der hohen psychoaktiven Wirksamkeit der beschriebenen Mischungen mit THC/CBD-Verhältnissen von 1:10 bis 1:20 ist ein Zufallsergebnis. Mit derartig hohen psychoaktiven Wirkungen bei diesen Verhältnissen habe ich durchaus nicht gerechnet - auch Grünhorn hat sie bei "Maluti CBD" in der Produktbeschreibung explizit für ausgeschlossen erklärt, weswegen ich mich ja auch an Grünhorn gewandt habe. Man sieht ja auch an den Reaktionen hier, daß kaum jemand "vom Fach" sowas für möglich hält.

Selbstredend führe ich kein Kfz, wenn ich Rauschwirkungen verspüre - ich besitze auch keines - und befleißige mich der entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen bei allen anderen Verrichtungen.

Für mich bedeuten die jüngsten Erfahrungen ein gewisses Umdenken: diese Mischungen 1:20 und ihre unerwarteten Wirkungen - so angenehm sie subjektiv sein können - sind einfach "too much".
moepens
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Re: Medizinalcannabis: Namen, Sorten und Genetik

Beitrag von moepens »

Ich spreche auch auf geringste Mengen an, auch bei CBD merke ich teils deutliche Veränderungen im Bewusstsein. Allerdings versetzen mich die Auren meiner "komplizierten" Migräne oft in Zustände, in denen ich nicht am sozialen Leben teilnehmen geschweige denn Auto fahren o.ä. kann.

Von Blockaden über Sehstörungen, starke Emotionen und veränderte Bewusstseinszustände ist da vieles dabei. Um die in Schach zu halten brauch ich dann doch etwas mehr bzw. weitere Medikamente, Therapien und Verhaltensweisen.

Wobei ich denke dass die Interaktion über das einfache Verständnis hinausgeht, da die Migräne ja "Bestandteil" meines Nervensystems ist. Wenn ich es einfach ausdrücken müsste dann würde ich sagen die Migräne führt ein Eigenleben.
Freno
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Re: Medizinalcannabis: Namen, Sorten und Genetik

Beitrag von Freno »

moepens hat geschrieben: Sa 30. Mär 2024, 14:48 Ich spreche auch auf geringste Mengen an, auch bei CBD merke ich teils deutliche Veränderungen im Bewusstsein. Allerdings versetzen mich die Auren meiner "komplizierten" Migräne oft in Zustände, in denen ich nicht am sozialen Leben teilnehmen geschweige denn Auto fahren o.ä. kann.

Von Blockaden über Sehstörungen, starke Emotionen und veränderte Bewusstseinszustände ist da vieles dabei. Um die in Schach zu halten brauch ich dann doch etwas mehr bzw. weitere Medikamente, Therapien und Verhaltensweisen.

Wobei ich denke dass die Interaktion über das einfache Verständnis hinausgeht, da die Migräne ja "Bestandteil" meines Nervensystems ist. Wenn ich es einfach ausdrücken müsste dann würde ich sagen die Migräne führt ein Eigenleben.
Mit einer "kopfschmerzlosen" Miränge - "Augenmigräne" - hatte ich auch einige Jahre zu würgen und es dauerte lange, bis eine korrekte Diagnose zustande kam, weil ich nämlich auch eine Trigeminusneuropathie (aufgrund einer "trichilemalen Zyste", die auf die Trigeminusnerven drückt) habe, deren Schmerzbild dem der "typischen" Migräne sehr ähnlich ist. So 2011 - 2014 hatte ich immer wieder eine Aura, die das gesamte Sichtfeld ausgefüllt hatte - ich war also praktisch blind. Damals schon hatte ich Gelegenheit, die therapeutische Wirksamkeit von Cannabis kennenzulernen: ein "stick" brachte die Aura in wenigen Minuten zum Verschwinden. Die letztendlich richtige Diagnose kam dadurch zustande, daß ich mich an einen Augenarzt wandte, der ein "Kneipenbekannter" von mir gewesen war und sich aufgrunddessen richtig viel Zeit - über eine Stunde - genommen hatte.

Es scheint mir ein generelles Problem der medizinischen Nutzung von Cannabis zu sein, daß regelmässig viel zu hohe Dosen verschrieben werden. Auf der HP von Grünhorn wird 1 g / Tag als durchschnittliche Dosis angegeben. Ein Gutteil dieser Fälle wird darauf zurückzuführen sein, daß die Patienten aufgrund vorherigem regelmässigen Konsum einer hohe Toleranz entwickelt haben - aber ein vielleicht anderer großer Teil ist auch auf die mangelnde Erfahrung in der Ärzteschaft zurückzuführen. Daß es Indikationen gibt, insbesondere bei MS und Schmerzpatienten, bei denen sehr hohe Dosen erforderlich sind, ist mir bekannt.
moepens
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Re: Medizinalcannabis: Namen, Sorten und Genetik

Beitrag von moepens »

Freno hat geschrieben: Sa 30. Mär 2024, 21:50 Mit einer "kopfschmerzlosen" Miränge - "Augenmigräne" - hatte ich auch einige Jahre zu würgen und es dauerte lange, bis eine korrekte Diagnose zustande kam, weil ich nämlich auch eine Trigeminusneuropathie (aufgrund einer "trichilemalen Zyste", die auf die Trigeminusnerven drückt) habe, deren Schmerzbild dem der "typischen" Migräne sehr ähnlich ist. So 2011 - 2014 hatte ich immer wieder eine Aura, die das gesamte Sichtfeld ausgefüllt hatte - ich war also praktisch blind. Damals schon hatte ich Gelegenheit, die therapeutische Wirksamkeit von Cannabis kennenzulernen: ein "stick" brachte die Aura in wenigen Minuten zum Verschwinden. Die letztendlich richtige Diagnose kam dadurch zustande, daß ich mich an einen Augenarzt wandte, der ein "Kneipenbekannter" von mir gewesen war und sich aufgrunddessen richtig viel Zeit - über eine Stunde - genommen hatte.
Früher war meine Migräne klassisch ausgeprägt, mit Phänomenen wie von dir beschrieben aber ohne ungewöhnliche Auren - klassische Auren hatte ich trotzdem bis zu 3 mal am Tag. Cannabis wirkte dabei Top gegen Übelkeit und Schmerzen und ich konnte im Leben neue Wege gehen. Nach jahrelanger, berufsbedingt ungünstiger Belastung veränderte sich die Migräne, sie begann sich ungewöhnlich auszuprägen.

Wichtig war es die Antikörperspritze zu verwenden (ohne KÜ sehr kostspielig), die hat eine konstante, beruhigende Wirkung - aber ein guter Teil bleibt trotzdem übrig da die Migräne quasi täglich vorhanden ist. Eine Augenärztin konnte auch nur raten dass die Migräne sich beruhigen muss.
Ich konnte hier mit Cannabis nicht mehr viel optimieren, die Auren entstehen vermutlich im Hirnstamm (wo es wenig Cannabinoidrezeptoren gibt). Einen guten Tipp gab mir kürzlich eine Neurologin: sie riet mir zu Melatonin, da die Migräne i.d.R. aus dem Schlaf heraus entsteht.
Meine Strategie ist nun mir den Wecker nachts zu stellen und wenn ich davon wach werde, nehme ich Melatonin. Ansonsten schlafe ich einfach weiter. Damit haben sich die ungewöhnlichen Nervenprobleme sehr beruhigt, toi toi toi dass es so bleibt!
Freno
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Re: Cannabis gegen Migräne

Beitrag von Freno »

Vor der Migräne habe ich seit einigen Jahren Ruhe - sie war höchstwahrscheinlich psychosomatisch (mit-)bedingt. Interessant fand ich, daß ich sie auch mit jäher Überzuckerung wegbekommen konnte. Seither habe ich stets ein paar Blättchen "Dextros" am Mann. Die Ärzte hatten da nix dagegen - allerdings hat mich meine Aura nicht so häufig geplagt gehabt.
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