Cannabis und ADHS

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Hans Dampf
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Registriert: Fr 29. Sep 2017, 12:31

Re: THC für ADHS

Beitrag von Hans Dampf »

Manuhof hat geschrieben: Sa 1. Sep 2018, 05:51 Hallo erstmal ,

Ich bin 38 jahr alt und habe Adhs dazu früher Ritalin jetzt medikinet. Kann mir jemand helfen eine Arzt zu finden für medizinisches THC. Ich komme aus Hof in Oberfranken und mein Arzt ist strikt dagegen.

Danke im voraus
Guten Morgen Manuhof und willkommen im Forum.

Erste Anlaufstelle bei ADHS wäre die Fr. Dr. Eva Milz in Berlin, die ist allerdings ziemlich ausgebucht und rechnet auch nur privat ab. Für eine Kostenübernahme der Kasse müsstest du dann noch einen weiteren (Kassen-)Arzt finden, der dann die Therapie weiter führt und dich bei den Anträgen unterstützt.

Ansonsten wäre zu klären warum dein Arzt strikt dagegen ist? Hat er irgendeinen medizinischen, evidenzbasierten Grund dafür? Lässt er mit sich reden?

Die Ärzte sind leider sehr voreingenommen gegenüber Cannabis als Medizin und es gibt auch viele Menschen bei denen es nicht wie gewünscht hilft.
Allerdings bekamen circa 1/4 (bin mir nicht mehr ganz sicher wie viele tatsächlich) der rund 1000 Ausnahmegenehmigungshinhaber (vor März 2017) Cannabis wegen ADHS verschrieben.
Es gibt auch eine kleine Studie (durchgeführt von Fr. Dr. Milz) die nahelegt dass Cannabis helfen kann.
Mir selbst hilft es gut, es dämpft halt viele der ADHS-Symptome ohne das sie ganz verschwinden. Ritalin ging bei gar nicht.

Was sagt dein Arzt zu dem Vorschlag es einfach mal ein Jahr zu probieren? Wenn er sieht dass es dir aus seiner Sicht nicht hilft oder sogar schadet, dann sollte er dir das hinreichend darlegen können und die Therapie mit Cannabis abbrechen. Das würde ich mir zumindest von einem wissenschaftlich denkendem Arzt erwarten.

Und wenn er partout nicht mit sich reden lässt, dann such dir einen neuen Arzt, schließlich beruht das Verhältnis zwischen beiden auch auf Vertrauen, dieses hat er dir gegenüber nicht gezeigt.

Ich wünsche schon mal viel Erfolg, kann aber nicht verschweigen, dass der Weg noch steinig werden kann.

Grüße,

Hans Dampf :geek:
"Das Schöne an der Mitgliedschaft im DHV ist dass man nichts tun muss außer zahlen und die Legalisierung trotzdem voranbringt. Aktiv mit-Menschen reden und sie offen für Neues zu machen erzeugt aber die größte Wirksamkeit für eine L. hier in D."
Thomas Schmidt
Beiträge: 36
Registriert: Mo 18. Dez 2017, 15:49

Re: THC für ADHS

Beitrag von Thomas Schmidt »

Ich habe hier einen ganz interessanten Beitrag zum Thema Können Cannabinoide vorteilhaft für Menschen mit ADHS sein gefunden. Hier wird berichtet, dass Cannabinoide durchaus hilfreich sein können. Anbei der Link: https://www.kalapa-clinic.com/de/adhs-b ... nabinoide/
Mosch
Beiträge: 1
Registriert: Sa 15. Sep 2018, 02:20

Re: THC für ADHS

Beitrag von Mosch »

Guten Abend,
ich bin der Sascha, 33 Jahre alt und habe auch Adhs. Hab noch nie irgendwelche Medikamente dafür genommen,
hab allerdings sehr früh angefangen zu kiffen. Beim ersten kiffen war ich sehr verwundert,weil ich plötzlich das Gefühl hatte
meine Gedanken ordnen zu können. Nach und nach wurde ich ruhiger und konnte mich erstmals "sortieren". Gut, ich war noch jung und hab Cannabis eine Zeit lang als Droge missbraucht. Als ich aber meinen Führerschein deswegen verlor, setzte ich mich mit dem Thema Intensiv auseinander,hab aber auch in der Zeit der Abstinenz gemerkt, wie das durcheinander im Kopf ein wenig zurück kehrte, was sich ein wenig negativ auf meine Schulische Leistung ausgewirkt hatte. Mir wurde Bewusst dass ich durch Übung auch ohne Cannabis klar komme mit dem Chaos im Kopf, aber wenn ich in Maßen konsumiere fällt mir das Wesentlich leichter und ist weniger Quälerei, bin viel länger Stress freier und dadurch auch belastbarer. Auf Deutsch gesagt, Cannabis verbessert mich und hilft mir, wohl bemerkt als Medikament und nicht als Droge.
Mir wäre es natürlich viel lieber wenn ich es legal konsumieren könnte und will versuchen ein Rezept zu bekommen, wäre aber nicht schlimm wenn nicht, weil mein Hauptziel eh darin besteht mich von diesem versklavenden Kapitalistischem System zu befreien. Wer glaubt wir bräuchten dieses System oder denkt es würde uns helfen, der irrt sich gewaltig. Das Gegenteil ist der Fall, brauch nur das Beispiel "Terror" zu erwähnen, Berlin das Angebliche Attentat war genauso inszeniert wie das World Trade Center von den Amerikanern selbst gesprengt wurde,
bis hin zu dem Thema dass wir Systematisch vergiftet werden,wie zb. durch Fluoride in Zahnpasta und Mineralwasser oder Aspartam in vielen Süßigkeiten, obwohl belegt ist das diese Substanzen Neurotoxine sind die sehr schädlich sind. Nun ja das ist ein anderes Thema. Ich finde Cannabis sollte komplett legalisiert werden, schon mal randalierende kiffer gesehen? Ich nicht und wenn der Staat versucht etwas zu verbieten, dann doch bitte alles, also auch Alkohol und Zigaretten.
ellisbain
Beiträge: 3
Registriert: Mi 22. Aug 2018, 16:15

Re: THC für ADHS

Beitrag von ellisbain »

Hi ich bin 18 und habe auch adhs. Ich komme aus Baden-Württemberg und bin auch auf der Suche nach einem arzt der mir medizinisches Cannabis vertschreiben würde. Da Substanzen wie Ritalin bei mir zu heftige Nebenwirkungen erzeugen und mein jetziger arzt es nur Schmerz Patienten verschreiben würde. Wäre toll wen mir jemand weiterhelfen könnte.
Lg ellisbain
eastside
Beiträge: 3
Registriert: Do 23. Aug 2018, 18:36

Austherapiert- therapiert? Depression/ ADHS

Beitrag von eastside »

Einen schönen guten Tag gewünscht.

Kurze Vorstellung meinerseits: Knapp 40 Jahre alt, seit Anfang diesem Jahr in Behandlung wegen Depression und Persönlichkeitsstörung( kann damit nichts anfangen) und dem Verdacht auf ADHS im Erwachsenalter.

Ich habe diverse Antidepressiva bekommen , jetzt das 3. (Venlafaxin).

Muss man austherapiert sein bei Depression? Sprich muss ich insgesamt 5-10 Antidepressiva in den den nächsten Jahren einwerfen, um überhaupt eine reelle Chance auf Cannabis zu bekommen?
Woran wird das festgemacht? Ich habe mehrere Versuche unternommen Cannabis auf Privatrezept zu bekommen, jeder Arzt sagt mir, ist nicht, du hast zuwenig AD´s ausprobiert.
Wegen der ADHS Problematik bin ich zur Zeit in der Diagnoseschleife. Seit Monaten werde ich vom Psychiater hingehalten und mein Psychotherapeut ist der festen Annahme das ich ADHS habe. Habe diverse schriftliche Bögen bekommen und diese ausgefüllt. Psychotherapeut drängt auch auf die Testung beim Psychiater.

Wie läuft denn überhaupt eine ADHS Testung beim Psychiater/ Neurologe ab?

Falls doch ADHS vorliegt, bekommt man das denn schriftlich? Bin da sehr unerfahren in dieser ganzen Thematik.

Danke für das Lesen :)
PallMall
Beiträge: 278
Registriert: Mo 25. Dez 2017, 21:39

Re: Austherapiert- therapiert? Depression/ ADHS

Beitrag von PallMall »

Ich bekomme u.a. zwecks schweren Depressionen cannabis auf Rezept.
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Cannabis unsere Medizin - wir brauchen es zum Leben.

Exname Cura ----> New PallMall
Pasha
Beiträge: 7
Registriert: Mo 19. Nov 2018, 17:18

Hab ich Ads?

Beitrag von Pasha »

Hallo erstmal ich bin neu hier,
ich habe den verdacht, an Ads ohne Hyperaktivität erkankt zu sein. Ich bin ein sehr ruhiger verträumter Mensch der wenig oder Kaum redet. Manchmal bin ich so verträumt, dass wenn mit mir jemand redet ich es nicht mitbekomme. Da muss man mich erst wachrütteln. :) Beim Konsum von Cannabis oder Amphvitaminen bin ich aktiv kann mich konzentrieren und rede auch mal hin und wieder.
Im nüchternen modus fühl ich mich immer hilflos und weiß nicht was ich reden soll. Schriftlich kann ich auf mein wortschatz zugreifen aber wenns ums echte Reden geht fällt mir nichts ein. Ich weiß nicht wie ich das erklären soll. Vielleicht bin ich einfach nur schüchtern keine ahnung. Durch eigenrecherche bin ich drauf gestoßen, dass ich an ads erkankt sein könnte. Leider ist im Internet kaum etwas über ads zu finden, sondern immer nur über adhs. Aber diese hyperaktivität habe ich nicht, da ich ein sehr ruhiger unauffällig aber irgendwie doch nicht so unauffälliger kerl bin. Aufjedenfall hab ich mir für Januar als selbstzahler für 4 sitzungen einen Arzttermin arrangiert. Nach der Diagnose würde die krankenkasse weiter die arztbesuche zahlen. Falls ich wirklich eine ads diagnose kriege, kann ich cannabis und ritalin auf rezept verschrieben bekommen? Reichen diese sypmthome die ich oben beschrieben hab aus für ein Cannabis Rezept?
Und wie siehts mit meinem führerschein aus muss wahrscheinlich eine mpu machen. Entfällt dann diese? Wie geht man da vor?
Edit: und vergesslich bin ich auch
Lg
Der Pasha :D
xator
Beiträge: 31
Registriert: Mi 28. Feb 2018, 15:37

Re: Hab ich Ads?

Beitrag von xator »

Hallo, und willkommen im Forum.

Zuerst muss das ja ein Arzt diagnostizieren. Selbstdiagnosen werden meines Wissens von den Krankenkassen nicht anerkannt. Wenn du einen Arzt gefunden hast der bereit ist, dir Cannabis zu verschreiben, muss er zu erst eine Behandlung, nach den Leitlinien der Krankheit durchführen, sonst ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die KK den Antrag ablehnt, oder der Arzt muss es halt extrem gut begründen warum du sofort Cannabis bekommen musst und andere Medikamente bei dir nicht gehen.
Hast du schon im Netz nach Studien zu deiner Krankheit oder Berichte gesucht,
aus denen hervorgeht, dass Cannabis helfen könnte. Dies hilft nicht nur bei Antragstellung sondern auch bei der Arztsuche.

All zu große Hoffnung würde ich mir aber nicht machen, dass du sofort Cannabis auf Kassenrezept bekommst. Als Selbstzahler sieht es da besser aus.

Wünsche dir viel Erfolg bei der Arztsuche.
Viele Grüße
Pasha
Beiträge: 7
Registriert: Mo 19. Nov 2018, 17:18

Re: Hab ich Ads?

Beitrag von Pasha »

Hallo erstmal und danke für die Antwort,
ja ich habe mir einiges schon durchgelesen und habe einen Termin in der uniklinik bekommen. Der Arzt möchte ein Blick auf meine Grundschulzeugnisse werfen. Als ich die Zeugnisse rausgesucht habe war ich schockiert, dass ich die Diagnose als kind nicht bekommen habe. Denn dort steht drin dass ich mich schnell ablenken lasse, konzentrationsschwierigkeiten habe und nicht soviel durchhaltevermögen habe. Ich denke die diagnose zu bekommen wird möglich sein. Zur Sicherheit hab ich 6 Tage nach dem Termin in der uniklinik noch wo anders als Selbstzahler einen Termin. Nehmen wir an ich hab eine diagnose bekommen was wird mir als erstes verschrieben? Ritalin?
RaptorRed
Beiträge: 2
Registriert: So 16. Dez 2018, 15:46

Klassischer Cannabis für ADHS Fall?

Beitrag von RaptorRed »

Guten Tag,

Erstmal zum Kern: Ich habe ADHS und hätte gerne Cannabis auf Rezept verschrieben, damit ich es nicht mehr "heimlich" tun muss. Bin mir aber nicht sicher, ob ich der richtige Fall bin und was ich dann als nächstes tun müsste.

Erstmal zu meiner Geschichte:

Bei mir wurde mit ca 12 Jahren ADHS diagnostiziert. Ich habe dann über ca 3-4 Jahre Ritalin verschrieben bekommen und mein Verhalten wurde auch besser. Irgendwann gab es dann statt Ritalin Medikinet, so von ca 15 bis 18/19 Jahre würde ich sagen. Mal in flüssiger, mal in Tablettenform. Als es dann gegen Richtung Volljährigkeit ging, wurde ich auch von einem Neurologen/Psychotherapeuten betreut in der nächst größeren Stadt, Münster, betreut.

Ich weiß noch, dass wir die Behandlung damals aufgehört haben, weil ich durch das Medikament "Depressiv" wurde, also nicht traurig sondern einfach eher gleichgültig. Diese Nebenwirkung und meine ganz passablen Leistungen in der Schule haben dann dazu geführt, dass wir mit der weiteren Behandlung aufgehört haben.

Ich selbst habe dann in der Endzeit, nachdem ich das Medikament nicht mehr wirklich bekommen habe und in alte Verhaltensmuster zurückfiel (dafür die Depression nicht mehr hatte), angefangen Cannabis zu konsumieren.

Das mache ich seitdem fast täglich und hab es trotzdem gut durchs Gymnasium und Studium geschafft und ein festes und schönes Leben. Ich weiß aber, dass ich ohne Cannabis wirklich ein anderer Mensch bin. Sehr viel agressiver, aufbrausender und vor allem unkontrollierter. Halt ein wenig wie damals, bevor es überhaupt mal eine Therapie gab. An Beziehungen ist in dem Zustand kaum zu denken und ich fühle mich dann auch sehr unwohl. Zudem wäre ein Rezept allein schon dafür nicht schlecht, dass ich mir endlich mal ein Auto kaufen könnte. Was ich mich derzeit einfach nicht traue, trotz Führerschein. Wir reden übrigens von ca 1 Gramm Konsum am Tag.


Entschuldigt bitte den WOT, aber jetzt meine Fragen:
Ich weiß nicht genau, was der nächste Schritt ist? Suche ich mir jetzt erst mal einen Arzt der Cannabis verschreibt? Oder einen Psychologen?
Oder frage ich bei der Krankenkasse nach, ob ich alte Atteste für meine Diagnosen oder Rezepte oder sowas bekomme? Ich mein, ich müsste ja meine Amnese beweisen müssen. Frage ich da den alten Arzt der mich als Kind behandelt hat?
Oder bekomme ich Dokumente von dem Neurologen, der immer noch praktiziert? Ich bin selbst mittlerweile über 30, also ca 12 Jahre ist es her. Oder vernichten die diese Dokumente? Ich kenne mich da leider gar nicht aus.

Am liebsten hätte ich das ganze natürlich von der Krankenkasse bezahlt, wenn das nicht möglich ist, wäre es auch nicht so schlimm. Ich sag mal ich wäre bereit bis zu ca 300 Euro im Monat selbst dafür zu bezahlen

Wann würde ich einen Antrag beim BfArM stellen? Parallel? Nachdem man alles hat?

Ich weiß das sind super viele Fragen, aber ich würde mich wirklich freuen wenn mir jemand dabei helfen könnte.

Liebe Grüße aus Münster
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Hans Dampf
Beiträge: 1135
Registriert: Fr 29. Sep 2017, 12:31

Re: Klassischer Cannabis für ADHS Fall?

Beitrag von Hans Dampf »

RaptorRed hat geschrieben: So 16. Dez 2018, 16:09 (...)
Entschuldigt bitte den WOT, aber jetzt meine Fragen:
Ich weiß nicht genau, was der nächste Schritt ist? Suche ich mir jetzt erst mal einen Arzt der Cannabis verschreibt? Oder einen Psychologen?
Ein Psychologe wird dir nicht direkt helfen können, da er kein Cannabis verschreiben darf. Also einen Arzt. Psychiater, Neurologen, Hausärzte, egal. Alle dürfen verschreiben außer Tier- und Zahnärzte.
RaptorRed hat geschrieben: So 16. Dez 2018, 16:09 Oder frage ich bei der Krankenkasse nach, ob ich alte Atteste für meine Diagnosen oder Rezepte oder sowas bekomme? Ich mein, ich müsste ja meine Amnese beweisen müssen. Frage ich da den alten Arzt der mich als Kind behandelt hat?
Ich* würde der KK erst mal nichts sagen, sondern nur versuchen so viele Unterlagen wie möglich von damals zu bekommen. Also zur KK, zu den Ärzten. Hilfreich ist auch, wenn du da nichts erreichst deine alten Grundschulzeugnisse rauszuholen und dich gegebenfalls nochmal in "normale" ADHS-Behandlung zu gehen. Kostet nur sehr viel Zeit.

*Bin allerdings im UMgang mit den KK nicht sehr bewandert, ist eher ein Bauchgefühl.
RaptorRed hat geschrieben: So 16. Dez 2018, 16:09 Oder bekomme ich Dokumente von dem Neurologen, der immer noch praktiziert? Ich bin selbst mittlerweile über 30, also ca 12 Jahre ist es her. Oder vernichten die diese Dokumente? Ich kenne mich da leider gar nicht aus.
Alle Dokmuente von damals helfen. Hintergrund: Die Ärzte haben Angst vor Regress und vor "Freizeitkiffern" die ihnen nur legal Cannabis abschwätzen wollen. Und je mehr Dokumente sie von anderen verlässlichen Stellen vorliegen haben umso mehr Sicherheit haben sie.
Ob und wann die die Dokumente vernichten müssen... Keine Ahnung, gibt da bestimmt Fristen.
RaptorRed hat geschrieben: So 16. Dez 2018, 16:09
Am liebsten hätte ich das ganze natürlich von der Krankenkasse bezahlt, wenn das nicht möglich ist, wäre es auch nicht so schlimm. Ich sag mal ich wäre bereit bis zu ca 300 Euro im Monat selbst dafür zu bezahlen
Mit 300 € bekommst du derzeit im besten Fall 24g Cannabis, eher nur 15g. Da wirst du also effektiver Cannabis einnehmen lernen müssen. Vom zusätzlichen Kauf auf dem Schwarzmarkt kann man nur abraten.
RaptorRed hat geschrieben: So 16. Dez 2018, 16:09
Wann würde ich einen Antrag beim BfArM stellen? Parallel? Nachdem man alles hat?
Du stellt den Antrag bei der KK. Da würde ich auf jeden Fall warten bis du einen Arzt hast. Im Alleingang dürfte das ohne aktive Unterstützung schwierig werden (siehe das aktuelle Gerichtsurteil, wo ein ADHS-Patient auf Kostenübernahme geklagt hatte (mit ärztlicher Unterstützung ...)
RaptorRed hat geschrieben: So 16. Dez 2018, 16:09 (...)
Liebe Grüße aus Münster
Grüße ins schöne Münster aus dem tiefen Süden Deutschlands.
"Das Schöne an der Mitgliedschaft im DHV ist dass man nichts tun muss außer zahlen und die Legalisierung trotzdem voranbringt. Aktiv mit-Menschen reden und sie offen für Neues zu machen erzeugt aber die größte Wirksamkeit für eine L. hier in D."
cannaness
Beiträge: 44
Registriert: Mo 17. Dez 2018, 14:42

Re: Klassischer Cannabis für ADHS Fall?

Beitrag von cannaness »

Hallo RaptorRed,

mein (bin 26) Lebenslauf und die Diagnosen (ADHS, Asperger, Depression) sind fast deckungsgleich mit deinen Dingen. Depression ist aber nicht offiziell diagnostiziert. Bis auf Medikamente, die ich nie verschrieben bekommen habe.

Ich stehe genau an der selben Stelle wie du. Ich überlege, wie ich es legal bekommen kann da es mir sehr gut tut. Ich nehme morgens und Abends CBD ein und vaporisiere vor größeren "Ereignissen" wie Feiern, Besuchen oder Spatziergängen da ich sie so ohne Stress ertragen kann. Muss da sehr sparsam sein da ich meine Herbs nur durch Umwege vor vielen Monaten mal bekommen habe und vermute, dass diese wohl nicht gestreckt sind.

Soweit ich weiß habe ich für die Diagnosen nie offiziell Unterlagen bekommen die das belegen. Das ist zu Kinder/Jugendtagen mal gewesen. Ob die Krankenkasse diese hat bzw rausgeben kann oder muss? Ich werde mich mal weiter informieren was das angeht. Die KK muss ja erstmal nichts vom Vorhaben wissen.
RaptorRed
Beiträge: 2
Registriert: So 16. Dez 2018, 15:46

Re: Klassischer Cannabis für ADHS Fall?

Beitrag von RaptorRed »

Die größte Farce ist, ich arbeite in der klinischen Forschung und selbst, unter anderem, an Studien zu Wirkung von THC / Cannabinoide auf z.B. Epilepsie etc. und die Ergebnisse sind zumindest in diesen Anwendungsfeldern ohne Vergleich.

Meine unabhängigen Erfahrungen von Cannabis angewandt auf ADHS decken sich auch mit den bisherigen Studienergebnissen und Rechtfertigungen für die Anwendung auf diese Erkrankung. Heißt ich denke es würde helfen, müsste aber aktiv drum kämpfen.

Aber ganz ehrlich, dass klingt nach wirklich viel Gemauschel und vor allem sehr viel Arbeit und ein unsicheres Ergebnis. Die Arbeit die Dokumente zu beschaffen sind nicht das Problem, aber ich will nicht meine Hoffnungen darin legen und dann am Ende doch enttäuscht werden. Aus diesem Grund hab ich mich auch bisher nicht weiter eingehend damit beschäftigt.

Dann bleib ich halt weiter kriminell und hoffe auf eine Änderung bzw. Weiterentwicklung der Verhältnisse.

Aufjedenfall vielen, vielen Dank für die ausführliche Antwort und bis dahin!
Thomas Schmidt
Beiträge: 36
Registriert: Mo 18. Dez 2017, 15:49

Re: Austherapiert- therapiert? Depression/ ADHS

Beitrag von Thomas Schmidt »

Hey, ich habe vor einiger Zeit in einem Artikel genau über das Thema etwas gelesen. Anscheinend gibt es schon einige Studien zum Thema ADHS und Cannabis. Insofern solltest du dich vielleicht wirklich darauf testen lassen, um sicher zu gehen... :?

und ich gebe PallMall recht, ich habe auf der gleichen Seite gelesen, dass Cannabis durchaus auch für Symptome von Depressionen eingesetzt werden kann, je nach Art und Weise.

Hier nochmal die zwei Links:
https://www.kalapa-clinic.com/de/adhs-b ... nabinoide/
https://www.kalapa-clinic.com/de/cannab ... epression/

Hoffe es kann dir weiterhelfen!

LG Thomas
Penelope
Beiträge: 1
Registriert: Mi 26. Dez 2018, 19:31

Re: Austherapiert- therapiert? Depression/ ADHS

Beitrag von Penelope »

eastside hat geschrieben: Di 2. Okt 2018, 11:28 Einen schönen guten Tag gewünscht.

Kurze Vorstellung meinerseits: Knapp 40 Jahre alt, seit Anfang diesem Jahr in Behandlung wegen Depression und Persönlichkeitsstörung( kann damit nichts anfangen) und dem Verdacht auf ADHS im Erwachsenalter.
...
Falls doch ADHS vorliegt, bekommt man das denn schriftlich? Bin da sehr unerfahren in dieser ganzen Thematik.

Danke für das Lesen :)
Hallo,

ich bin seit meiner Kindheit mit ADHS und den dazugehörigenen Begleiterkrankungen ;) diagnostiziert und immer wenn ich bei einem neuen Arzt bin muss ich einen Test dafür machen (obwohl ich viele Dokumente habe die das bestätigen).
Es gibt verschiedene Arten, meistens gibt es 1-2 Fragebögen (Sind sie immer in bewegung, unterbrechen Sie Leute beim reden, Sind sie innerlich unruhig, etc) und dann gibt es teils auch noch einen Test in dem die Leistungsfähigkeit getestet wird (Verschiedene Formen/Farben/Wörter und man muss es schnell zuordnen)


Wenn du dann mal diesen Test hinter dir hast und einen guten Arzt hast, wird er/sie dir diese Sachen kopieren und du hast dann eine kleine Mappe die du immer vorzeigen kannst. (Wie gesagt, wollen es meist aber selbst testen)

Leider sind meiner Erfahrung nach die meisten Psychologen/Psychiater sehr gegen Cannabis und wollen einem lieber die ganzen tollen Pillen verschreiben die einem die Libido killen, einen kalt werden lassen und Schlafstörungen verursachen :D
eastside
Beiträge: 3
Registriert: Do 23. Aug 2018, 18:36

Re: Austherapiert- therapiert? Depression/ ADHS

Beitrag von eastside »

Hallo

Bei mir wurde ADHS diagnostiziert und bekam Medikinet, das habe ich nicht so gut vertragen, seit Februar Strattera, was ich vor ein paar Tagen wieder abgesetzt habe, da zuviel Nebenwirkungen.

Meinen Psychiater habe ich ganz offen über das Thema Cannabis gesprochen, er war nicht abgeneigt, wollte aber erst noch Strattera ausprobieren.

So, im nächsten Quartal habe ich einen Termin bei ihm und er wollte denn sehen wie es weiter geht ( da ich schon soviele Medikamente durch habe),
falls ja, wie geht es den weiter?

Kostenübernahme wie wird die gestellt? Weiß der Arzt das selber und holt einen Vordruck raus? Oder wie läuft das ganze ab? Muss ich aktiv werden und bei der Krankenkasse einen Antrag stellen?

Danke für Antworten
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Martin Mainz
Board-Administration
Beiträge: 4587
Registriert: Di 22. Mär 2016, 18:39

Re: Austherapiert- therapiert? Depression/ ADHS

Beitrag von Martin Mainz »

Hallo eastside und herzlich willkommen im Forum.

Hier finden Sie alles zum Antrag: https://hanfverband-forum.de/viewtopic.php?f=22&t=7701
Ehrenamtlicher Foren-Putzer

Wenn ich einen Fehler gemacht habe, bitte einfach eine PN an mich :mrgreen:
Bitte seid nett zueinander - die Welt da draußen ist schlimm genug
OneLove143
Beiträge: 1
Registriert: So 10. Mär 2019, 16:12

ADHS + Chronische Schmerzen + Psychotherapie

Beitrag von OneLove143 »

Hallo Liebes Forum,

Ich habe folgendes Problem:
Ich befinde mich seit einiger Zeit in Psychotherapie wegen ADHS, Borderline, Chronischen Schmerzen und Panikattacken.
Die Therapeuten (Ich bin ambulant in einer Klinik angebunden) wollen dass ich mit dem Kiffen aufhöre.
Nun ist es aber so, dass mir Indica-Sorten sehr gut gegen das ADHS + die Schmerzen helfen. Wenn ich mehrere Wochen nicht kiffe - was ich immer wieder mache - kann ich nahezu nie durchschlafen, und mein Kiefer zermahlt eine Beisschiene nach dem anderen. Dazu bekomme ich ständig Panikattacken, die ich nicht bekomme, wenn ich regelmäßig Cannabis konsumiere. Nun habe ich mit ADHS + Chronischen Schmerzen gleich zwei der Diagnosen, mit denen man ja sogar theoretisch Cannabis als Medizin breantragen könnte. Gibt es irgendwelche Möglichkeiten, gegen die Therapeuten zu argumentieren, dass es absurd ist, mir bei meinen Diagnosen den Konsum von Cannabis zu verbieten? Ich fühle mich dadurch ehrlich gesagt auch stark in meiner Entscheidungsfreiheit eingeschränkt. Ich finde es zwar absolut sinnvoll, im Rahmen einer Therapie auch weitere Möglichkeiten zu lernen, mit den diagnositizierten Krankheiten umzugehen, aber ob ich daneben auch noch Kiffe, sollte meines Erachtens in meinem Ermessen liegen. Wäre schön, wenn dazu Leute etwas sagen könnten.
Patient_H
Beiträge: 130
Registriert: Do 1. Nov 2018, 16:27

Re: ADHS + Chronische Schmerzen + Psychotherapie

Beitrag von Patient_H »

Es gibt tatsächlich Möglichkeiten. Wechsel den Arzt! Schnapp Deine Unterlagen und such Dir einen anderen Arzt. Du wirst ja ohne Ende Diagnosen, Medikationen, Arztbriefe haben mit denen Du Dir einen neuen Arzt suchen kannst.
Ich habe festgestellt, dass Ärzte sehr schwer von ihrer Meinung abzubringen sind und das nervt ungemein.

Viel Erfolg. (Deine Krankheiten lassen sich, wie du ja selber bemerkt hast, mit Cannabis therapieren)
mad
Beiträge: 282
Registriert: Di 10. Apr 2018, 13:55

Re: ADHS + Chronische Schmerzen + Psychotherapie

Beitrag von mad »

Verbieten kann Dir das ja der Arzt nicht, das ist ja Schwachsinn. Such Dir einen Arzt, der Dir Tipps gibt und Dich berät. Ich würde mir niemals eine Behandlung vorschreiben lassen. Man sollte als Patient wissen, welche Alternativen ist gibt und welche Gefahren und welche Chancen es gibt. Und dann sollte man als Patient selbst entscheiden, welches Risiko er bereit ist zu gehen.

Daher kann ich den Tipp meines „Vorschreibers“ nur bestärken: such Dir einen anderen Arzt, der sich auch mit Cannabis auskennt. Und dann lass Dich beraten und such das passende aus.
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