Rücken- und Krebsschmerzen mit RSO behandeln

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highfeiff
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Rücken- und Krebsschmerzen mit RSO behandeln

Beitrag von highfeiff »

Hallo zusammen,

vielen Dank, dass es hier eine Plattform gibt, über die man sich austauschen und zahlreiche gute Quellen und Hilfen in Bezug auf Cannabis (als Medizin) finden kann. Mein Anliegen dreht sich um eine Behandlung von Krebs mit Cannabis.

Meine Mutter leidet seit einem Jahr unter massiven Rückenschmerzen, die, so war bisher die Annahme, von Muskeln und Nerven ausgehen. Der Schmerz setze dabei innerhalb kurzer Zeit ein und wurde zunächst als „Etwas ist eingeschossen“ wahrgenommen. Heilpraktiker, Hausärzte wurde konsultiert und kamen zu keinem Ergebnis, was diesen Schmerz verursacht. Mit der Zeit wurde meine Mutter im schwächer, konnte kaum mehr gehen, ist total geschrumpft und hat eine gekrümmte Haltung eingenommen. Jüngst kamen massive Atem- und Stimmprobleme hinzu, so dass ein Weg ins Krankenhaus unabdingbar war. Dort hat man nun eine Lungenentzündung festgestellt, defekte Wirbelkörper (wurde aber wohl schon vor 5 Jahren festgestellt) und Krebszellen im abgelassenen Lungenwasser. Bei CT/MRT und sonstigen Untersuchungen konnten bisher die Tumor-/Krebsherde nicht näher bestimmt werden. Weitere Erkenntnisse stehen aktuell noch aus.

In Summe ist das für mich alles schwer nachvollziehbar und ergibt für mich keine Runde Sache. Ein Gespräch mit den Ärzten hat bisher nur mein Vater geführt.

Da ich mit meinen persönlichen Erfahrungen mit Cannabis immer schon von dieser Pflanze fasziniert war und an deren besondere Rolle auf unserem Planeten glaube, habe ich schon in einem frühen Stadion meiner Mutter zu CBD-Tropfen geraten, die sie auch brav eingenommen hat. Allerdings stellte sich hier schnell eine Enttäuschung ein, weil die Schmerzen und Symptome nicht besser wurden. Potentes Cannabis z.B. in Tropfenform (aus Lecithin) lehnte sie immer ab. Erst nach einer gewissen Dauer suchten meine Eltern einen Schmerzarzt auf, der umgehend Dronabinol verschrieben hat. Allerdings kam es hier bei meiner Mutter auch wieder zu einer Resignation, weil die schmerzlindernde Wirkung nicht, wie gewünscht eingesetzt hat und das mit Dronabinol-Tropfen schlief wieder ein. In meinen Augen war es auch von dem Arzt falsch, die Hoffnung auf eine komplette Beseitigung der Schmerzen zu wecken.

Da meine Mutter partout keine Chemo- oder Strahlentherapie machen will, liegt meine Hoffnung auf Cannabis. Allerdings weiß ich nicht, ob ich meine Mutter überzeugen kann und sie auch hierin Hoffnung sieht.
Im WWW kann man ja immer vom Rick Simpson Öl lesen, das es anscheinend bei vielen Krebspatienten eine deutliche Verbesserung der gesundheitlichen Lage (Eindämmung des Krebses, bis hin zur Heilung) gebracht hat.
Eine persönliche Herstellung dieses Öls in diesen Mengen ist für mich nicht umgehend realisierbar, daher wollte ich fragen, ob man durch die Kombination von Dronabinol und CBD-Tropfen ein gleiches Wirkspektrum von Cannabinoiden erzielen kann? Oder liegen im Dronabinol nur eine reduzierte Anzahl an Cannabinoiden vor und man würde ggf. auf einen großen möglichen Wirkbereich verzichten?
Ist es somit auf legalem Weg möglich RSO herzustellen bzw. Vergleichbares zubekommen?

Ist außerdem die Krebssprechstunde bei Herrn Dr. Grotenhermen zu empfehlen? Hat hier jemand Erfahrungen gesammelt und kann auch sagen, ob eine Audienz ohne meine zu schwache Mutter möglich wäre?
Besten Dank im Voraus.

Gruß & Dank!
Zuletzt geändert von highfeiff am Sa 10. Nov 2018, 02:33, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Rücken- und Krebsschmerzen mit RSO behandeln

Beitrag von Cookie »

Hallo highfeiff,

zunächst einmal willkommen im Forum!

Es ist schwierig, Dir und Deiner Mutter hier etwas "Allgemeingültiges" zu raten. In erster Linie würde ich die Hoffnung nicht zu hoch ansetzen wollen, insbesondere wenn es um das Thema Heilung durch Cannabis geht. Linderung und Besserung der Lebensumstände bzw. dauerhafte Symptombekämpfung in bestimmten Bereichen (wie z. B. beim Schmerz) kann man aber bei einer entsprechenden Dosierung und Cannabinoid Kombination durchaus erwarten. Trotzdem reagiert nicht jeder Patient gleich darauf (wie bei jedem Medikament), und reines THC (Dronabinol) würde ich auch nicht empfehlen. Natürliche Cannabis-Blüten sind verträglicher und m. E. auch wirksamer...

Ich selbst habe meinen Krebs damals nicht mit Cannabis bekämpft, sondern ich habe mir von klassischen Medizinern (bis zu einem gewissen Grad) helfen lassen, mit abschließender Chemo- und Strahlentherapie. Cannabis habe ich damals vor allem gegen die Übelkeit und Appetitlosigkeit konsumiert, aber auch weil es mir geholfen hat, mit den psychischen Belastungen der Krankheit und ihrer Behandlung besser zurecht zu kommen. Hier hat es unbestreitbar "heilende Kräfte", die den Prozess begleitend unterstützend wirksam sein können - wenn der- oder diejenige damit etwas anfangen kann.

Ich weiß, dass das nicht allzu viele Deiner Fragen wirklich beantwortet oder alle Hoffnungen erfüllt. Ich denke schon, dass es gewisse Sorten/Kombinationen/Dosierungen und Darreichungsformen gibt, die bestimmte Krebsarten erfolgreich bekämpfen können. Ich persönlich würde ggf. den Versuch wagen, auch wenn die Forschung hier noch nicht allzu weit gediehen ist. Aber am Entscheidendsten ist, wie Deine Mutter darüber denkt. Ich wollte damals zunächst auch keine Chemo (etc.), und ich würde sie auch nicht noch einmal über mich ergehen lassen wollen, aber ich muss zugestehen, dass ich heute wohl als geheilt gelte (was immer das ist!), wozu die Therapie ganz sicher ihren Teil beigetragen hat. Aber auch das hängt sehr vom jeweiligen Einzelfall ab.

Alles Gute!
"A mind is like a parachute. It doesn't work unless it's open." - Frank Zappa
Christiane B.

Re: Rücken- und Krebsschmerzen mit RSO behandeln

Beitrag von Christiane B. »

Hallo highfeiff,

ob Cannabis wirklich bei Krebs hilft weiß ich natürlich nicht zu sagen. Die Hoffnung darauf habe auch ich, da ich Krebspatientin bin.
Ich bin mir aber sicher, dass es die ein und andere Krebsart gibt wo Cannabis gut Unterstützt. Das wird sicherlich nicht auf Krebs allgemein zutreffen, dafür gibt es zu viele Krebsarten und eben auch zu viele Ursachen für den Ausbruch von Krebs.

Was ich dir aber mit Sicherheit sagen kann ist, dass die Schmerzlindernde Wirkung von Cannabis im THC zu finden ist. Nicht im CBD.
Und wie schon vom Vorredner gesagt, die natürlichen, getrockneten Cannabisblüten dürften weit verträglicher und Wirkungsvoller sein als synthetisch Hergestellte Cannbisprodukte, damit sind alle Cannabis fertigarzneien wie Sativex gemeint.
Diese Fertigarzneien enthalten Null natürliches THC und Null natürliches CBD und Null sonstige in der Cannabispflanze enthaltenen und hilfreichen Wirkstoffe.

Wichtig vor der Anwendung mit natürlichen Cannabisblüten ist das vorsichtige und langsame herantasten, da nicht jeder positiv auf THC anspricht. Es gibt Menschen die die Rauschwirkung, die nun mal nicht zu verhindern ist, gar nicht vertragen.
Ggf. Empfiehlt es sich das Cannabis erst mal in Kekse zu backen, wodurch die Rauschwirkung vom THC langsamer eintritt, als bei Inhalation.

Versuche es aber GAR NICHT erst mit Tee, denn dass ist ein Ammenmärchen, soll heißen Cannabisblüten in Tee aufgekocht funktioniert nicht.
Die Wirkstoffe in Cannabis lösen sich erst ab 180°C bis maximal 240°C. Wasser verkocht (verdampft) schon ab 100°C


Zu der Diagnostik bei deiner Mutter empfehle ich ein Uni-Klinikum mit separater Onkologie, dort ist man darauf Spezialisiert die Krebserkrankung ausfindig zu machen, d.h. nicht nur die Art fest zu stellen, sondern auch den Ort im Körper von dem der Krebs ausgeht.

Bei mir gab es das Problem der Falschdiagnosen, da ich erst bei HNO Ärzten Untersucht wurde (mein Tumor saß im Kiefer-/Hals-/Kopf-Bereich. Erst durch Onkologische Fachärzte wurde die Krebsart richtig zu geordnet. Dafür lohnt sich auch eine weitere Wegstrecke.
Fraagender

Re: Rücken- und Krebsschmerzen mit RSO behandeln

Beitrag von Fraagender »

Hallo highfeiff,

ich kann auch nicht soviel dazu beitragen und möchte meine Abneigung gegen Chemotherapie nicht als "belegt" darstellen. Also möchte ich auch keine falschen Hoffnungen machen oder eine evtl. positive Chemotherapie "verhindern".

Ich habe aber Respekt vor Deiner Mutter dass sie keine Chemotherapie möchte. Folgender Link ist da vielleicht auch interessant:

http://bewusst-vegan-froh.de/studie-ent ... zustimmen/

Um mal Fakten zu nennen:

Rick Simpson hat in einem Video behauptet dass er ca. 70% der Krebspatienten mit RSO helfen konnte. Sonst vermeidet er es sehr über Zahlen zu sprechen... die kenne er nicht genau....

Wernard Bruining (siehe Buch: Hanf heilt) - der etwa "27000 Patienten hat" - die Hälfte davon Krebspatienten - spricht von "nur" 20% Heilungserfolge bei Krebsbekämpfung. Allerdings rät Wernard Bruining zu einer viel niedrigeren Dosierung (ca. 20 Tropfen - 5fach verdünntes Öl) als Rick Simpson (1Gramm Öl/Tag - unverdünnt).

Herr Bruining betont aber auch dass die Menschen erst kommen wenn sonst nichts mehr hilft. Also meist schon mehrere Chemotherapien und Bestrahlungen hinter sich haben und austherapiert sind. Die Schädigung durch Chemotherapien (siehe Link oben) verhindert oft den positiven Ausgang einer Cannabistherapie. Deshalb ist es vielleicht gar nicht so dumm von deiner Mutter (vielleicht!).

Ob du mit Dronabinol und CBD Tropfen das selbe Ergebnis erzielen kannst halte ich für fraglich. Vor allem für kaum finanzier- und verschreibbar. Denn die Menge die Rick Simpson empfiehlt- also 1Gramm Öl täglich (bei THC dominantem Cannabis etwa 80% THC, bei "CBD Cannabis" also 1:1 CBD:THC Sorten wären das in etwa 40% THC und 40% CBD) scheint mit Dronabinol nicht so einfach zu realisieren.

Es ist ein Verbrechen dass diese Pflanze immer noch illegal ist und Krebspatienten keinen einfachen Zugang zu RSO haben! :evil:

Deiner Mutter und Dir alles Gute!
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