Hallo zusammen
Ich habe eine Frage bzw. möchte euch erstmal von meiner Situation erzählen. Ich leide seit einigen Jahren an Schlafstörungen. Ich brauche jedes mal einige Stunden um einzuschlafen. Ich schlafe niemals durch, wache (bemerkbar) auf und kann dann wieder einige Zeit nicht einschlafen. Die Qualität meines Schlafes ist seit langer Zeit sozusagen nicht vorhanden. Mit der Zeit wurde es immer schlimmer und ich habe nun auch sehr oft Kopfschmerzen und ein Gefühl von völliger Erschöpfung, welches mich extrem in meinem Leben beeinträchtigt (ich bin Bodybuilder bzw. mache seit vielen Jahren Fitness, durch die psychische und physische Belastung kann ich oftmals nicht die gewünschte Leistung erbringen. Das Training fällt mir natürlich auch deutlich schwerer, je schlimmer der Schlaf in der Nacht zuvor war. Außerdem arbeite ich natürlich Vollzeit. Ich muss täglich um 5.30 Uhr aufstehen, was natürlich einfach nur Horror ist, wenn man sich täglich bis 1-2 Uhr Nachts im Bett windet.)
Ich habe schon einiges ausprobiert: Habe meine Ernährung grundlegend umgestellt, angefangen zu meditieren, auf Koffein fast gänzlich verzichtet, verschiedene "Produkte" von Fitness Marken ausprobiert, die mein Problem angeblich lösen sollten, Baldrianöl, Baldriparan und andere Pflanzliche Mittel. Ich habe so ziemlich alles ausprobiert, bis auf "chemische", bzw. verschreibungspflichtige Medikamte! Bisher hat noch nichts wirklich so geholfen, wie ich es mir vorstelle, bzw. wie es sein soll. Ich bin generell nicht so der Freund von Pillen und verschreibungspflichtigen Medikamenten, daher war ein Arztbesuch bisher für mich auch nicht wirklich interessant. Nun habe ich vor einigen Monaten von Cannabis als Medizin erfahren und mir wurde auch gesagt, dass es wunderbar bei Schlafproblemen wirkt. Ich habe natürlich auch schon Cannabis probiert. Vor einigen Jahren habe ich hin und wieder (wirklich sehr selten) Cannabis konsumiert. Ich habe das ganze aber ganz schnell wieder aufgegeben, da ich auf meinen Führerschein angewiesen bin und ich generell nichts mit illegalen Konsum zutun haben möchte. Jedenfalls habe ich mich dann zurückerinnert, an die besagten Tage, als ich konsumiert habe und mir ist direkt eingefallen, wie gut ich einschlafen konnte. Ich habe wie ein Baby geschlafen! Das war für mich der Impuls zu sagen, dass ich Patient werden möchte um nicht weiter eingeschränkt zu werden.
Jetzt zum Problem:
Wie bereits erwähnt halte ich nicht wirklich viel von verschreibungspflichtigen Medikamenten. Daher habe ich auch kaum "vorzuweisende" Diagnosen und Dokumente. Ich bin wegen der Schlafstörung eigentlich noch nie zum Arzt gegangen, da ich eh nichts verschrieben haben wollte und ich mir nicht erklären konnte, wie der Arzt mir ansonsten helfen sollte. Allerdings war ich einige male wegen den Kopfschmerzen bei meinem Hausarzt. Da kam aber auch nichts bei rum, außer einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung in extremen Fällen. Also kurz zusammengefasst: Ich habe nichts handfestes! Ich wollte aber nicht aufgeben und mir jetzt erstmal 1 Jahr lang irgendwelche Pillen oder so reinknallen um dann zu merken, dass das ganze Nebenwirkungen hat und evtl. nicht richtig funktioniert um dann wiederum doch Cannabis auf Rezept zu bekommen, halte ich nicht für sinnvoll..
Arztsuche:
Ich habe einfach mal einen Termin bei meinem Hausarzt gemacht und wollte ihn einfach mal Fragen, wie er das ganze sieht und ob er mir nicht einfach ein Rezept (im übrigen wäre ich natürlich mit einem Privatrezept absolut zufrieden!! Da ich nur abends vor dem Schlafen gehen konsumieren würde, würde ich denke ich mal auch mit einer sehr kleinen Menge auskommen - bleibt also hoffentlich bezahlbar.)
Mein Arzt hat mich extrem enttäuscht. Er sagte, dass er sowas nicht machen würde und er darin keinen Sinn sehen würde. Er warf mir außerdem vor, meinen illegalen Konsum legal machen zu wollen. Dann bin ich tatsächlich ein bisschen sauer geworden, weil ich finde, dass das einfach nur eine Frechheit ist. Ich habe ihm dann direkt angeboten auf der Stelle jeglichen Test (Urin, Blut, Haar usw usw. ) zu machen, um ihm zu beweisen, dass ich seit mindestens 4-5 Jahren kein Cannabis konsumiert habe und ich wirklich aufgrund der Schlafstörung zu ihm komme. Er meinte dann wieder, dass er sowas nicht machen würde und damit war das Thema auch schon gegessen. Ich bin also wirklich sehr enttäuscht und fühl mich auch irgendwie ein wenig verascht. Ich habe daraufhin den Hausarzt gewechselt, weil ich das ganze auch einfach unprofessionell finde.
Dann habe ich Algea-Care entdeckt! Ich habe mich extrem gefreut und habe direkt alle Formulare und Dokumente ordnungsgemäß ausgefüllt, bis auf das Formular, welches vom Arzt unterschrieben werden muss (ich hatte einfach keine Lust wieder zu diskutieren). Die haben mir auch sehr schnell geantwortet und sagten, dass ich leider nicht zum Erstgespräch eingeladen werden kann, da ich einfach keine Diagnose, Dokumente usw. vorzuweisen habe.. ich habe dann mit denen telefoniert und die meinten, dass ich mir einen neuen Hausarzt suchen kann und der dann das Formular für den Arzt ausfüllen kann. Gesagt, getan: Ich habe einen neuen, sehr freundlichen Hausarzt gefunden, der mich bei dem Thema unterstützt und nicht verurteilt. Er hat gesagt, er würde das ganze beim nächsten mal mit mir ausfüllen (habe einen Termin in einigen Tagen)! Jedoch bin ich immernoch sehr skeptisch was Algea Care angeht.. zwischen meinem "Antrag" und dem Arzttermin jetzt ist leider eine ganze Menge Zeit vergangen (ungefähr 4 Monate, ich musste einen neuen Hausarzt suchen, dann war der im Urlaub, ich bin zwischenzeitlich umgezogen usw usw..)
Jetzt frage ich mich wie meine Chancen stehen? Ich habe ja immernoch eigentlich nichts vorzuweisen, außer das Dokument für Algea. Ich glaube dort steht lediglich, dass ich Schlafstörungen habe und welche Medikamten ( keine?) ich bisher einnehme. Da der erste Besuch bei Algea ja leider zwischen 120-140 Euro kostet, wäre es wirklich mehr als nur ärgerlich, wenn ich im Endeffekt alles umsonst mache. Der nächste Standort ist leider auch circa 100 Kilometer pro Strecke von mir entfernt. Also müsste ich mir sogar noch einen Tag Urlaub nehmen. Wenn ich dann zwar zum Gespräch eingeladen werde, es aber nichts wird wäre das wirklich sehr bitter. Deshalb nochmal die Frage: Was denkt ihr wie stehen die Chancen? Könnte ich meinen neuen Hausarzt nicht auch einfach fragen, ob er mir das Cannabis als Privatrezept verschreibt? Er hat mir erzählt, dass er schon eine Cannabis Patientin hat, allerdings ist diese sehr alt und hat leider Krebs. Er sagte er würde das ganze nur bei "ernsthaften" Erkrankungen selbst verschreiben, aber er hat kein Problem damit, das Formular für Algea auszufüllen. Ich glaube aber, er meinte mit der Verschreibung nicht das Privatrezept, sondern alles inklusive Kostenübernahme für die alte Frau. Was meint ihr? Theoretisch ist das doch kein großer Aufwand für ihn? Es hätte natürlich auch den Vorteil, dass ich nicht immer die Gebühren von Algea tragen muss, da ich bei meinem Hausarzt dann ja nur das BTM Rezept (glaube 7,50 Euro pro Rezept?) zahlen müsste.
Sorry für den langen Text und ich hoffe hier kann irgendwer vielleicht so ganz grob einschätzen, wie meine Chancen stehen (sowohl bei Algea als auch bei meinem Hausarzt). Was sollte ich machen, wenn beides nicht klappt? Es gibt ja eine Liste, auf der Ärzte stehen, die dem Thema offen gegenüberstehen. Allerdings ist da der nächste Arzt auch über 3 Stunden Fahrt entfernt, soweit ich weiß. Wäre natürlich für ne einmalige Sache kein Problem, aber Folgerezepte und Untersuchungen wären dann natürlich extrem anstrengend.
Danke im voraus!