Großes Problem, Soziale Angst in Schule

[sporty90]

Hallo,

ich hatte hier ja schon vor einiger Zeit geschrieben und mich bezüglich Cannabis und ADHS informiert, ich probierte bis jetzt Bedrocan und es half mir definitiv bei meiner ADHS, ich wurde entspannter und hatte nicht ständig Gedanken im Kopf, auch hatte ich größere Lust etwas zu unternehmen, nachfolgend werde ich einfach mal aufschreiben, welche Vorteile ich bemerkte.

Vorteile:

- Ich hatte bessere Laune
- Ich hatte mehr Motivation
- Ich schwänzte nicht die Schule
- Mehr unternommen
- Weniger Gedanken, Kopf war freier

Also eigentlich eine menge Vorteile, dabei hatte ich viel weniger Nachteile als bei Ritalin/ Medikinet, der einzige Nachteil war die Dosierung, nicht ganz einfach diese anfangs herauszufinden, gerade was die Temperatur im Vaporizer angeht, für mich macht es einen Riesen Unterschied ob 170 oder 200 grad eingestellt sind.


Kommen wir zu meinem Problem, dieses Problem versaut mir gerade alles.

Problem 1 Angst mich zu melden

Ich war schon immer ein stiller Schüler, zeigte so gut wie nie auf und kompensierte meine schlechten mündlichen Noten durch gute schriftliche, dementsprechend lag ich schon immer sehr sehr weit hinter meinen Fähigkeiten zurück, ich kann sprechen und mich gut ausdrücken, allerdings nicht in der Schule.

Schon damals war es eine Qual aufzuzeigen, noch schlimmer war es bei Referaten, aber ich zog es durch, wahrscheinlich weil es sonst Druck von zuhause/ Schule gegeben hätte, heute sieht das allerdings anders aus.

Aktuell mache ich aber mein Abitur nach, es interessiert keine Person ob ich dort bin oder nicht, ein Studium ist mein absoluter Traum, leider brauchte ich viel zu lange um mir dieses Problem einzugestehen. Ich zeige auf, sogar gerne, allerdings nur wenn ich mir zu 1000% sicher bin und es sich um Fächer handelt, wo es nur ein richtig oder falsch gibt, also Naturwissenschaften, in allen anderen Fächern, gerade dort wo Meinungen gefragt sind, sage ich nichts. Im allgemeinen ist es von meinem Wissen, nicht schwer, dass Abitur zu bestehen, sobald man mündlich überall 3 steht ist es kaum noch möglich durchzufallen, hier in NRW zählt das mündliche zu 50 %.

Leider stehe ich mündlich immer eher gegen 5, ich sage einfach nichts weil ich Angst habe etwas falsches zu sagen, mein Herz schlägt wie verrückt, ich werde nervös und das so stark, dass ich zuhause dasselbe Thema sehr gut präsentieren könnte und in der Schule überhaupt nicht.

Problem 2 Finde keinen Anschluss

Ich spreche einfach kaum mit den anderen, deshalb finde ich so gut wie keinen Anschluss was sehr bitter bei Problem 3 ist.


Problem 3 Gruppenarbeiten und Fächer wo ich schwach bin

Kommen wir zum größten Problem, direkt gefolgt von der nicht Mitarbeit. Ich hasse Gruppenarbeiten, einfach weil ich kaum Anschluss finde und es dementsprechend kompliziert ist, eine Gruppe zu finden die mich gerne aufnimmt, jeder aus der Klasse bekommt das natürlich auch mit, immer muss ich betteln und fragen um nicht von den Lehrern zugeteilt zu werden, super unangenehm ! Die Leute wollen mich wahrscheinlich nicht haben, da ich im Unterricht wenig erzähle bzw keinen Anschluss finde. Aus dieser blöden Situation entsteht dann ein Fernbleiben, ich schwänze einfach den Unterricht, gerade wenn es sich um Fächer handelt die mir nicht so sehr liegen oder häufig Gruppen/ Partnerarbeiten zustande kommen. Natürlich bin ich auch nicht der beste wenn es um das anschließende Präsentieren der Gruppenarbeit geht.

Ich habe ständig Angst mich zu blamieren, so krass das ich kaum aufzeigen kann, es geht einfach nicht. Richtig übel sind die Gruppenarbeiten wobei man anschließend nach vorne muss um seine Ergebnisse vorzustellen, es zieht sich bei mir alles zusammen, heute sagte ich der Lehrerin, mir würde es schlecht gehen und ich ging heim, nur weil sie uns aufforderte eine Gruppe zu bilden und Aufgabe xy zu bearbeiten. Wenn das so weitergeht, werde ich das Abitur nicht schaffen, obwohl ich es kognitiv könnte, sagen auch alle Lehrer.

Ich wurde damals von der Klasse 5-8 ziemlich übel gemobbt, ich denke einfach das ich eine Sozial Phobie habe.

Hilft hierbei CBD oder wie sollte man vorgehen ?

[resin breath jeff]

Sei einfach du selbst. Damit müssen die anderen klar kommen, so wie du mit andere klar kommen musst so wie die sind. Gerade Inperfektionen machen Menschen interessant. Wenn du nett und hilfreich bist werden dich die anderen sicherlich mögen. Versuche einfach langsam aber beständig daran zu arbeiten. Auch wenn du Mal was falsches sagst wird es doch im Schnitt eine gute mündliche Note geben.

[sporty90]

Danke für deine Antwort.

Leider ist das nicht so einfach, dein Text ist nett gemeint, leider hatte ich diese Gespräche schon mit x Menschen aus meiner Familie und es ändert sich einfach nichts, leider.

[Hans Dampf]

Hi!

Zu Punkt 1 und 3 kann ich was sagen bzw. fragen:

Gibt es so eine Art Beratungslehrer(in)/Schulpsycholog(in) an eurer Schule? Wenn ja unbedingt mit ihr/ihn reden und die Probleme darstellen. Meine Freundin meint, dass die a) eventuell weitere Hilfe weiß b) sofern du damit einverstanden bist mit den entsprechenden Kollegen spricht. Ein Attest wäre da auch hilfreich, zumindest das bayerische Schulgesetz sieht da Härtefallregelungen vor (über NRW wusste sie nichts, wird aber eher ähnlich sein). Sie selbst würde versuchen - wenn ein Schüler auf diesem Wege zu ihr käme - eine einfache Lösung zu finden, bspw. das Referat alleine nach dem Unterricht vor ihr zu halten.

Ich habe auch ADHS, konnte mich aber immer gut hinstellen, habe aber andere intersoziale Probleme. Was ich die letzten Monate gelernt habe (und auch auf die harte Tour lernen musste) ist um Hilfe zu bitten wenn man es nicht alleine schafft. Und keine Angst vor Zurückweisungen, die kommen seltener vor als man denkt und liegen eigentlich immer in der Persönlichkeit des Zurückweisenden. Warte nicht so lange wie ich damit!

[Martin Mainz]

Ich glaub nicht, daß da einfach eine Medizin hilft. Ich hatte im Studium leichte Anschlußschwierigkeiten und habe eine Lerngruppe gebildet (ohne Lehrer, ohne Druck). Dort konnte ich meine Leistung zeigen und anderen helfen. Der Rest kam irgendwie automatisch.

Angst vor Gruppen oder Präsentationen scheint mir relativ normal. Sich mal ordentlich zu blamieren macht einen im Nachgang aber eher sympathisch. Hab ich oft genug ausprobiert.

[BUMMBUMM]

bin ich echt der einzige der da paranoia rausliest?
is meiner meinung nach die häufigste unerwünschte nebenwirkung bei cannabis konsum. wird aber fast immer toleriert, weil sie idr kaum einschränkt.
bei mir selber hats zb nur dazu geführt dass ich nich bei rot über die straße ging und mal die bude sauber gemacht hab

jedenfalls würd ich meinen du hast deine dosierungsfindung noch nicht abgeschlossen, solltest bei der dir passenden temperatur des verdampfers bleiben aber mal deutlich die dosis verringern. am besten soweit dass die adhs problematik wieder zu tage tritt und daaaaann die dosis wieder leicht steigern.

so schön sich die von dir beschriebenen vorteile auch lesen, bessere laune und sich aufraffen können ist nicht so viel wert wenn man dann nur wie ne salzsäule rumsteht und den mund nicht aufkriegt.

ernsthaft probier das bevor du irgendwelche zusatzmedikation oder therapie in betracht ziehst!

[sporty90]

@BUMMBUMM: Danke für deine Antwort! Die von mir beschriebenen Zustände der Schweigsamkeit sind der normal Zustand, also wenn ich kein Cannabis konsumiert habe, mit der Sorte Bedrocan verbessert sich diese Situation.

Wenn ich kein Cannabis konsumiert habe schwänze ich definitiv häufiger die Schule, ich denke während ich zur Schule fahre ständig über die anderen Menschen aus meiner Klasse nach, dass verbessert sich schon wenn ich es konsumiere, aufjedenfall deutlich besser als unter Ritalin, dadurch verschlimmert sich alles.

[BUMMBUMM]

Ach so, so rum also...
Ich dachte die Probleme 1-3 wären erst mit der Cannabis Medikation entstanden oder hätten sich verstärkt.

...dieses Problem versaut mir gerade alles...

Klang halt so als ob das Problem neu wäre...


Aber wenn du jetzt sagst die Problematik 1-3 relativiert sich etwas mit der Cannabis Medikation, dann wäre mein Rat genau das Gegenteil, nämlich mal versuchen ob eine Erhöhung deiner Medikation nicht diese Sozialen Ängste weiter verringert.
Falls dies nicht der Fall ist, hilft dir vielleicht wie du schon vermutetest, der Umstieg auf eine Sorte die etwas mehr CBD hat als BEDROCAN® THC 22% | CBD <1.0% Flos

zb BEDIOL® THC 6.3% | CBD 8% Granulat oder sowas wie Tilray 10/10 Öl

Kann natürlich sein dass du auf den hohen THC Gehalt des Bedrocan angewiesen bist und sich deshalb andere Symptome nach einem Umstieg wieder verschlimmern, in dem Fall wärs tatsächlich praktikabel beim Bedrocan zu bleiben und zusätzlich CBD-Öl einzunehmen.

Allerdings sind Ängste immer auch ne Kopfsache und so gut da CBD manchmal auch wirken kann, kann man da viel mit nicht medikamentösen Ansätzen erreichen. Siehe hier:
https://www.leafly.de/cbd-gegen-angst-stoerungen/

Bei leichten Ängsten helfen meist schon Entspannungsverfahren und ein Stressabbau. Wenn die Angsterkrankung jedoch so belastend ist, dass Betroffene ihren Alltag nicht mehr meistern können, kann eine Angsttherapie bzw. Verhaltenstherapie eine sinnvolle Hilfe bieten. Diese hat sich insbesondere bei Angststörungen als effektiv erwiesen.

Am meisten erfolgversprechend ist, sich wissentlich und willentlich mit der Angst auseinanderzusetzen bzw sich ihr zu stellen. Besten Medis helfen nix, wenn der Kopf nicht will! Siehe:
https://derhanfmann.wordpress.com/2018/ ... ialphobie/

Es hat lange gedauert, bis ich von der CBD Wirkung profitieren konnte. Zwar hatte ich von Anfang an, eine merkliche Entspannung nach dem Konsum, die sozialen Situationen jedoch waren trotzdem noch angstbesetzt.
Erst vor einem Monat ca. ist mir der Grund dafür bewusst geworden. Ich konnte bis dahin, die Entspannung von dem CBD einfach nicht zulassen, aus Angst davor, dass „die Leute“ dann denken könnten, dass ich eventuell etwas „high“ aussehe. Das bereitet einem Sozialphobiker, der eh ständig damit beschäftigt ist, was die anderen wohl denken könnten, natürlich alles, nur keine Entspannung.
Als ich das erkannt habe, habe ich mir Mühe gegeben, mein Cannabis wirklich als meine Medizin zu sehen und zu akzeptieren und versucht Tag für Tag mehr, die Wirkung zuzulassen und nicht zu unterdrücken.

[Hans Dampf]

@Bummbumm:

Danke für den Beitrag! Echt!