Begleitstudien zur Auswirkungen auf verschiedene Indizes der Bevölkerung

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Hans Dampf
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Begleitstudien zur Auswirkungen auf verschiedene Indizes der Bevölkerung

Beitrag von Hans Dampf »

Zwei Fragen:

Was glaubt ihr was die Legalisierung mit der Bevölkerung machen wird? Also welche Auswirkungen die freie und sichere Verfügbarkeit von Cannabis für alle haben wird, wie zum Beispiel ob sie - im Durchschnitt der Bevölkerung - friedfertiger, müder, freundlicher, langsamer, etc. werden. Oder sich gar nichts verändert, also nicht mehr und weniger sexuelle Übergriffe als zuvor, usw. (was ich persönlich nicht glaube).

Und vor allem werden die jeweiligen Legalisierungen mit Hilfe solcher Indizes auch im Ländervergleich wissenschaftlich begleitet und untersucht? Dann hätte man nämlich tatsächlich Fakten auf deren Basis man die Legalisierung beurteilen könnte.

Und ich kann mir nicht vorstellen, dass die Krankenkassen noch nicht für sie nützliche Daten zu erheben, schon alleine um die u.U. immensen Kosten abschätzen und einpreisen zu können.
"Das Schöne an der Mitgliedschaft im DHV ist dass man nichts tun muss außer zahlen und die Legalisierung trotzdem voranbringt. Aktiv mit-Menschen reden und sie offen für Neues zu machen erzeugt aber die größte Wirksamkeit für eine L. hier in D."
fibroline
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Re: Begleitstudien zur Auswirkungen auf verschiedene Indizes der Bevölkerung

Beitrag von fibroline »

Das erste Mal habe ich Bekanntschaft mit Cannabis Ende der 70er Jahre gemacht. Es gab "früher" nicht die Art von Kriminalität, wie wir sie heute kennen. Und ich bin auch nach wie vor der Meinung, dass Cannabis nicht aggressiv und/oder kriminell macht, im Gegenteil.
Was macht es mit der Bevölkerung ?
Die Bevölkerung wird immer älter, die Menschen müssen immer länger arbeiten, auch diejenigen, die krank sind....
Es wäre für Menschen mit chronischen Krankheiten bzw. Schmerzen eine riesengroße Erleichterung. Statt die auf dem Markt vorhandenen "harten" Medikamente nehmen zu müssen, die letztendlich noch kränker machen, aber mehr Profit für die Chemieindustrie abwerfen, wäre eine umweltfreundlichere Alternative mit Cannabisanbau ein weiterer Gewinn nicht nur für das Ökosystem, sondern vor allem eine Chance für Millionen von chronisch bzw. schwerst kranken Menschen, lebenswerter den Alltag zu meistern.
Die Krankenkassen können Daten erheben, wie sie wollen. Sie sind abhängig von dieser unmenschlichen Politik, von der Politik, die vom Volk gewählt wurde.
Ob die Wahl des Volkes so viel Einfluss hat ....(?) .....
Geld regiert die Welt = die Wirtschaft bzw. Chemieindustrie regiert die Politik :shock:
Cannabis ist ökonomisch nix gegen den Dreck der Chemieindustrie :cry:
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Martin Mainz
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Re: Begleitstudien zur Auswirkungen auf verschiedene Indizes der Bevölkerung

Beitrag von Martin Mainz »

Das wird sich letztlich aus den Zahlen der Kriminalstatistik ableiten lassen.
Pixelbube
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Re: Begleitstudien zur Auswirkungen auf verschiedene Indizes der Bevölkerung

Beitrag von Pixelbube »

Was Das mit der Bevölkerung machen wird bzw. was sich ändert?

Die Frage(n) sind komplex.
Zunächst müsste belastbares Datenmaterial zu Verfügung stehen.
Da der Konsument kriminalisiert wird, ist er bemüht nicht in "Erscheinung" zu treten.
Rückschlüsse wie sich das Verhalten ändert sind deshalb nicht so leicht zu ziehen.
Dazu müsste man diese Gruppe(n) "beobachten" können.

Würde das Cannabisverbot gekippt, würde der Konsument (Genuss oder Medi) als erster davon profitieren.
Er müsste sich nicht mehr verstecken, die Versorgungslage für kranke wäre gesichert.

Revolutionäre Veränderungen sind wohl eher nicht zu erwarten.
Wenn die "offiziellen" Zahlen stimmen, wird heute schon konsumiert.
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Hans Dampf
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Re: Begleitstudien zur Auswirkungen auf verschiedene Indizes der Bevölkerung

Beitrag von Hans Dampf »

Pixelbube hat geschrieben: Sa 3. Nov 2018, 09:55 Was Das mit der Bevölkerung machen wird bzw. was sich ändert?

Die Frage(n) sind komplex.
Zunächst müsste belastbares Datenmaterial zu Verfügung stehen.
(...)
Das ist ja das was mich so irritiert. Das wird eine Substanz, die seit >70 Jahren als des Teufels Kraut illegalisiert war, für 36 Mio Menschen (-Jugendliche/Kinder) legal verfügbar gemacht. Und dann keine sinnvolle Datenerhebung dazu? Echt jetzt?
Welche Daten dabei sinnvoll sind ... Es gibt bereits derartige Untersuchungen: Bspw. http://www.oecdbetterlifeindex.org/de/t ... action-de/
Und eben nicht nur die Kriminalstatistik.
"Kiffern" wird ja auch gerne vorgeworfen faul zu sein, bzw. durch den Konsum dazu geworden zu sein. Auch sowas kann man im üblichen Rahmen der Messungenauigkeit erfassen.

Spätestens als es klar war dass in Kanada die Legalisierung kommen wird, hätte der Staat mMn eine solche Untersuchung in Auftrag geben müssen. Zumindest ich hätte das getan :D
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Pixelbube
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Registriert: Mo 29. Okt 2018, 10:43

Re: Begleitstudien zur Auswirkungen auf verschiedene Indizes der Bevölkerung

Beitrag von Pixelbube »

Hallo Hans Dampf

Kannst du mir bitte deinen Satz:
Das wird eine Substanz, die seit >70 Jahren als des Teufels Kraut illegalisiert war, für 36 Mio Menschen (-Jugendliche/Kinder) legal verfügbar gemacht

erläutern. iwi erschließt sich mir der Inhalt nicht :|
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Hans Dampf
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Re: Begleitstudien zur Auswirkungen auf verschiedene Indizes der Bevölkerung

Beitrag von Hans Dampf »

Pixelbube hat geschrieben: Sa 3. Nov 2018, 10:51 Hallo Hans Dampf

Kannst du mir bitte deinen Satz:
Das wird eine Substanz, die seit >70 Jahren als des Teufels Kraut illegalisiert war, für 36 Mio Menschen (-Jugendliche/Kinder) legal verfügbar gemacht

erläutern. iwi erschließt sich mir der Inhalt nicht :|
a) Die Substanz ist Cannabis
b) "Teufels Kraut" damit beziehe ich mich auf die völlig überzogene Darstellung von Cannabis á la "Reefer Madness" und Einstiegsdroge etc.
c) Cannabis war und ist in vielen Ländern verboten
d) Kanada hat circa 36 Mio Einwohner
e) Die Erwachsenen in Kanada haben jetzt legalen Zugang zu Cannabis.

und das wird nicht durch wissenschaftliche Studien begleitet?

Besser verständlich?
Zuletzt geändert von Hans Dampf am Sa 3. Nov 2018, 12:08, insgesamt 2-mal geändert.
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Pixelbube
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Re: Begleitstudien zur Auswirkungen auf verschiedene Indizes der Bevölkerung

Beitrag von Pixelbube »

Herzlichen Dank

Wie gesagt, etwas studieren zu wollen was nicht offen zu Tage tritt, ist nicht ganz einfach.
Wir werden sehen was passiert, wie es sich entwickelt.
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mad
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Re: Begleitstudien zur Auswirkungen auf verschiedene Indizes der Bevölkerung

Beitrag von mad »

Dadurch, dass ich vor meiner Krankheit keinen Kontakt zu Cannabis hatte und nun auch öffentlich Cannabis rauche, erfahre ich erstmals, wie viele andere Leute Cannabis konsumieren; dies aber sehr heimlich und mit Angst. Echt interessant!

Durch eine Legalisierung denke ich werden vermehrt Leute Cannabis probieren und als Ersatzdroge zu Alkohol / Tabak konsumieren. Und das wäre ja auch gut, da es die harmloseste der drei genannten Drogen ist. Wenn ich von mir spreche: ich bin motivierter Dinge zu tun, bin viel entspannter und besser gelaunt. Mein Übergewicht konnte ich sehr gut in den Griff bekommen und ich bin einfach gesünder.

Ich bin auch der Meinung, dass Cannabis vielen Leuten helfen könnte, diese Leute aber Angst vor der „schlimmen Droge“ haben und auch nicht versuchen mit einem Arzt darüber zu sprechen. Diese Leute könnten viele ihrer Probleme in den Griff bekommen.

Auch wird es weniger „Zwischenfälle“ mit Cannabis geben. Die Inhaltsstoffe / die Sorte wird bekannt sein – man weiß, was man konsumiert. Auch in welcher Stärke. Die Leute werden in den Läden aufgeklärt. Und: man hat kein Risko mehr, gestrecktes Zeug zu bekommen. Kinder und Jugendliche könnten durch den ausgetrockneten Schwarzmarkt schwerer an Cannabis kommen; die Zahl der jugendlichen Konsumenten wird somit hoffentlich sinken – und wer es doch macht, hat wenigstens kein Risiko ungesunde Beimischungen zu erhalten.

Und zu guter letzt: Die Zahl der Alkoholtoten und alkoholbedingter gewalttätiger Übergriffe wird sicherlich reduziert werden.
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BUMMBUMM
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Re: Begleitstudien zur Auswirkungen auf verschiedene Indizes der Bevölkerung

Beitrag von BUMMBUMM »

Bild
http://ultrafeel.tv/cannabis-legalized-new-york/
ganz so presentativ wird ne legalisierung leider nicht ablaufen...

Zu Alkohol:
http://www.dhs.de/datenfakten/alkohol.html
Mortalität
Untersuchungen zu alkoholbezogenen Gesundheitsstörungen und Todesfällen gehen von etwa 74.000 Todesfällen aus, die allein durch den Alkoholkonsum oder den kombinierten Konsum von Tabak und Alkohol verursacht sind. Die wenigen Berechnungen alkoholbedingter Todesfälle in Deutschland weisen eine hohe Wahrscheinlichkeit der Unterschätzung auf, denn meist fließen in die Berechnung der Todesfälle, die allein auf Alkoholkonsum zurückzuführen sind, nur die Diagnosen ein, die zu 100 Prozent auf Alkoholkonsum zurückzuführen sind. Dies sind die Todesursachen Alkoholabhängigkeitssyndrom und Leberzirrhose.
Quelle: John, U.; Hanke, M. (2002): Alcohol-attributable mortality in a high per capita consumption country – Germany. In: Alcohol and Alcoholism, 37(6), 581-585.

Morbidität
Eine psychische oder verhaltensbezogene Störung durch Alkohol wurde im Jahr 2016 als zweithäufigste Hauptdiagnose in Krankenhäusern mit 322.608 Behandlungsfällen diagnostiziert, davon waren 234.785 Behandlungsfälle männliche Patienten und 87.820 Frauen.

22.309 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 10 und 20 Jahren wurden 2016 aufgrund eines akuten Alkoholmissbrauchs stationär behandelt, das waren 1,8% mehr als im Vorjahr.
Im Jahr 2000 waren es rund 9.500 Behandlungsfälle in diesen Altersgruppen. Dies bedeutet eine Steigerung von 134,5% auf das Jahr 2016.
Quelle: Statistisches Bundesamt (2017): Diagnosedaten der Patienten und Patientinnen in Krankenhäusern (einschl. Sterbe- und Stundenfälle) 2016. Wiesbaden.

Volkswirtschaftliche Kosten
In einer aktuellen Untersuchung beziffert Effertz die direkten und indirekten Kosten des Alkoholkonsums in Deutschland auf rund 40 Milliarden Euro.
Quelle: Effertz, T. (2015): Die volkswirtschaftlichen Kosten gefährlichen Konsums. Eine theoretische und empirische Analyse für Deutschland am Beispiel Alkohol, Tabak und Adipositas. Frankfurt a.M.: Lang.
https://www.aerztezeitung.de/medizin/kr ... jahre.html
Gefährliche Sucht: Alkohol kostet 20 Jahre - Ärzte Zeitung
...In einer repräsentativen Studie mit mehr als 4000 Probanden im Raum Lübeck starben alkoholabhängige Frauen im Mittel mit 60, Männer mit 58 Jahren.
...
"Uns hat die im Vergleich zum Rauchen besonders starke Lebenszeitverkürzung überrascht." Viele durch das Rauchen bedingte Krebserkrankungen führten oft erst später - im Alter von deutlich über 60 Jahren - zum Tode....
Also was man so bisher gehört hat, steigt die Konsumentenzahl direkt nach einer Freigabe höchstens marginal an und beschränkt sich dabei auch eher auf ältere und/oder gesetztere semester, halt die, die sich von der Prohibition haben abhalten lassen.
Und das sind die Leute die man eher weniger in Krankenhaus- und Kriminalstatistiken wiederfindet, deswegen denke ich, dass sich da aus statistischer Sicht kurzfristig überhaut nichts ändern wird.

klar, ein paar werden direkt umsteigen von alkohol und/oder tabak auf hanf aber die wären sonst auch erst in 10-50 jahren früher gestorben als normal.
Ich denke das wird so 5-10 Jahre dauern, vllt länger, bis das als mögliche/gesündere substitution zu alkhol/tabak in der breiten bevölkerung wahrgenommen wird. wenn dann immer mehr umschwenken, dann wird man was statistisch relevantes präsentieren können, also in der Kriminalstatistik, krankenhaus eher nochn bissle länger hin.

22000 teens im jahr 2016 im krankenhaus wegen alkoholvergiftung, hätten die gekifft statt gesoffen wären vllt 100 im krankenhaus gelandet wegen kreislauf.
dazu dann langzeitstudien zu machen wäre zwar für legalisierungsnachzügler interessant, aber dennoch sehr überflüssig, da die ergebnisse hinlänglich bekannt bzw vorhersagbar sind.
Die paar leute die sich killen weil sie versuchen sich cannabis zu spritzen oder die sich in die schizophrenie kiffen stehen (moralisch wie volkswirtschaftlich) in keinem verhältnis zu der masse an menschen die sich für einen legalen rausch nicht mehr der toxizität von alkohol aussetzen müssen.
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