Wie stellt ihr euch ein Cannabisfachgeschäft vor?

Südhesse
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Re: Wie stellt ihr euch ein Cannabisfachgeschäft vor?

Beitrag von Südhesse »

Ich glaube auf dem Land wird es gar keine Fachgeschäfte geben. Damit meine ich aber so richtig am Arsch der Welt auf dem Land. Daher halte ich auch erstens den Eigenanbau für extrem wichtig und zweitens den Onlinehandel.
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FraFraFrankenstein
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Re: Wie stellt ihr euch ein Cannabisfachgeschäft vor?

Beitrag von FraFraFrankenstein »

Südhesse hat geschrieben: Sa 2. Jul 2022, 18:04 Ich glaube auf dem Land wird es gar keine Fachgeschäfte geben. Damit meine ich aber so richtig am Arsch der Welt auf dem Land. Daher halte ich auch erstens den Eigenanbau für extrem wichtig und zweitens den Onlinehandel.
Na klar, bei zehn Häusern und einem Schützenverein lohnt sich kein Cannabisfachgeschäft, aber bei vorhandener Infrastruktur (Bäcker, Lottoshop, KFZ-Mechaniker) ist ein Minishop meiner Meinung nach schon möglich. Der Verkäufer bräuchte nur eine Schulung, ein Bezahlterminal, und einen Aufkleber fürs Schaufenster. Schon ist das Angebot an legalen Drogen eröffnet. So wie früher beim Dealer, nur dass man jetzt beraten wird und mit Karte bezahlen kann. Wo ist das Problem?

FraFra
Rauch gehört nicht in die Lunge. Rauchen ist die schlechteste Art Cannabis zu konsumieren. Vapen ist da wesentlich besser geeignet. Maximal 200°C
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Martin Mainz
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Re: Wie stellt ihr euch ein Cannabisfachgeschäft vor?

Beitrag von Martin Mainz »

Ich denke auch, die werden wie die normalen Stadtshops sein, halt so klein, daß es sich lohnt. Nach ner Weile kennt man ja auch seine Kunden, was auf dem Dorf auch nicht immer gewollt ist. Sexshops findet man da auch eher selten.

Deswegen: Online und fertig.
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Re: Wie stellt ihr euch ein Cannabisfachgeschäft vor?

Beitrag von Südhesse »

FraFraFrankenstein hat geschrieben: Sa 2. Jul 2022, 18:25 Wo ist das Problem?
FraFra
Hab ich nicht behauptet, dass es ein Problem darstellt.
Natürlich wird es Dörfer von vielleicht 5000 Einwohnern geben in denen es auch einen Cannabisshop geben wird, sofern sich das für jemanden lohnt und der Bock hat in einem Dorf so einen Laden zu eröffnen. Ich denke aber, dass das die absolute Ausnahme sein wird. Ich glaube auch nicht, dass das von staatlicher Seite so geregelt wird, dass darauf geachtet wird, dass flächendeckend immer ein Shop in der Nähe ist. Vielleicht kann man es ja so machen wie in Schweden mit den Systembolaget. Dort gibt es diese Läden für Alkohol auf dem Land auch nicht, es gibt aber überall kleine Kaufläden die eine Lizenz haben das gewünschte für ihre Kunden zu bestellen. Kann ja gut sein, dass man dann in der Dorftankstelle eine Bestellung aufgeben kann (wenn es keinen Onlinehandel gibt) und sich das 1 oder 2 Tage später abholen kann.
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Re: Wie stellt ihr euch ein Cannabisfachgeschäft vor?

Beitrag von FraFraFrankenstein »

Südhesse hat geschrieben: Sa 2. Jul 2022, 19:17
FraFraFrankenstein hat geschrieben: Sa 2. Jul 2022, 18:25 Wo ist das Problem?
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Hab ich nicht behauptet, dass es ein Problem darstellt.
Natürlich wird es Dörfer von vielleicht 5000 Einwohnern geben in denen es auch einen Cannabisshop geben wird, sofern sich das für jemanden lohnt und der Bock hat in einem Dorf so einen Laden zu eröffnen. Ich denke aber, dass das die absolute Ausnahme sein wird. Ich glaube auch nicht, dass das von staatlicher Seite so geregelt wird, dass darauf geachtet wird, dass flächendeckend immer ein Shop in der Nähe ist. Vielleicht kann man es ja so machen wie in Schweden mit den Systembolaget. Dort gibt es diese Läden für Alkohol auf dem Land auch nicht, es gibt aber überall kleine Kaufläden die eine Lizenz haben das gewünschte für ihre Kunden zu bestellen. Kann ja gut sein, dass man dann in der Dorftankstelle eine Bestellung aufgeben kann (wenn es keinen Onlinehandel gibt) und sich das 1 oder 2 Tage später abholen kann.
Das hört sich für mich nach einer guten Lösung an. Danke.

Die kleinen Läden haben weniger Platz zur Verfügung und deshalb ein kleineres Angebot als in der Großstadt, aber sie können jederzeit Sachen für die Kunden beim Staatlichen Großhandel nachbestellen. Das machen sie online. So ist die Versorgung auch auf dem Lande optimal.

Für mich ist aber die Grenze der Wirtschaftlichkeit nicht leicht einzuschätzen. Ab wann würde so ein kleiner, vollwertiger Laden mit einem Verkäufer unwirtschaftlich? Müsste dann Staatlich subventioniert werden? Zumindest im ersten Jahr?

EDIT: Die Frage mit dem "Problem" war eher rein rhetorischer Natur. Einfach ignorieren. :D
Zuletzt geändert von FraFraFrankenstein am Do 14. Jul 2022, 16:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie stellt ihr euch ein Cannabisfachgeschäft vor?

Beitrag von Südhesse »

FraFraFrankenstein hat geschrieben: Sa 2. Jul 2022, 19:50 ...
Das hört sich für mich nach einer guten Lösung an. Danke.

Die kleinen Läden haben weniger Platz zur Verfügung und deshalb ein kleineres Angebot als in der Großstadt, aber sie können jederzeit Sachen für die Kunden beim Staatlichen Großhandel nachbestellen. Das machen sie online. So ist die Versorgung auch auf dem Lande optimal.

Für mich ist aber die Grenze der Wirtschaftlichkeit nicht leicht einzuschätzen. Ab wann würde so ein kleiner, vollwertiger Laden mit einem Verkäufer unwirtschaftlich? Müsste dann Staatlich subventioniert werden? Zumindest im ersten Jahr?
Damit wir uns nicht falsch verstehen, ich habe dir nur eine Lösung aufgezeigt wie es kommen könnte, nicht eine Lösung die ich für gut halte.
Ich verstehe nämlich nicht warum Du die Lösung gut findest.

Es ist unnötig kompliziert! Daher: einfach Onlinehandel zulassen

Ich habe das Gefühl, Du verrennst Dich hier schon wieder in unnötig komplizierte Details, obwohl es auch einen ganz einfachen Weg gibt.
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Re: Wie stellt ihr euch ein Cannabisfachgeschäft vor?

Beitrag von FraFraFrankenstein »

Südhesse hat geschrieben: So 3. Jul 2022, 10:25
Damit wir uns nicht falsch verstehen, ich habe dir nur eine Lösung aufgezeigt wie es kommen könnte, nicht eine Lösung die ich für gut halte.
Ich verstehe nämlich nicht warum Du die Lösung gut findest.

Es ist unnötig kompliziert! Daher: einfach Onlinehandel zulassen

Ich habe das Gefühl, Du verrennst Dich hier schon wieder in unnötig komplizierte Details, obwohl es auch einen ganz einfachen Weg gibt.
Alles locker! Alles easy. Ich halte im Moment den Onlinehandel eher nicht für die Lösung. Ich habe kein interesse einen Laden zu eröffnen, ich mache mir nur gern meine Gedanken dazu. Bis Ende des Jahres hat sich hoffentlich eine für uns alle akzeptable Lösung herauskristallisiert. Die Lösung liegt irgendwo dazwischen. Shops und Onlinehandel werden sich wohl ergänzen.
Ich entscheide nichts und bin froh, wenn der Eigenanbau legalisiert wird. Sonst kann jeder machen was er will.

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Re: Wie stellt ihr euch ein Cannabisfachgeschäft vor?

Beitrag von Südhesse »

FraFraFrankenstein hat geschrieben: So 3. Jul 2022, 15:13 Alles locker! Alles easy.
Keine Angst, alles IST locker und easy ;)
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Re: Wie stellt ihr euch ein Cannabisfachgeschäft vor?

Beitrag von FraFraFrankenstein »

Also, ein normales Cannabisfachgeschäft hat 2 bis 3 Kassen und eben soviele Verkäufer, die alle ein Namensschild mit einem Vornamen tragen.

Der Verkaufstresen ist so gestaltet, dass ein Kunde nicht den Kundenbereich verlassen kann. Es gibt eine Eingangstüre mit Alterskontrolle und eine Ausgangstüre mit Drehkreuz. Größere Läden können im Kundenbereich ein paar Bänke oder Sessel hinstellen, wo die Kunden sich ausruhen und lesen können.

Kasse 1 und Kasse 2 mit einer Auswahl von 70 Kräutern in Verpackungen zu 10 und 25 Gramm und Haschischsorten zu 5 und 10 Gramm.
An Kasse 3 gibt es neben Probiermengen von Cannabis a 3 Gramm, Extrakte die Vorverpackt sind und individuell mit der Feinwaage abgewogen werden können. Hinter Kasse3 steht heute der Boss. "Charly" steht auf seinem Namensschild, obwohl er eigentlich Peter heißt.


Die Regale sind gefüllt mit Informationsmaterial und verschiedenen Rigs und Vapos zur Ansicht.

An den Wänden hängen ein Paar Bilder und große Poster mit Anleitungen zum sicheren Gebrauch des Cannabis, Poster mit Infos über Terpene, Poster mit Anleitung zum Dekarboxylieren.

Videostationen bieten Lehrfilme zum sicheren Konsum und eine Vorstellung des Angebots an.Diese können vom Kunden bedient werden, um das Angebot einzusehen und Detailinformationen zu bekommen.
Kunden mit Tablet oder Smartfon, können sich in das WLAN einloggen und das Angebot auf dem eigenen Gerät durchblättern. Wenn sie sich einloggen und anmelden, bekommen sie eine Kundennummer und können Bestellungen aufgeben. Eine Reihe von PDF gibt es auch zum Download.


Ein Konsumraum nebenan bietet die Möglichkeit seine Kräuter frisch zu probieren (im Vapo). (Auch gern mit Anleitung durch einen Fachverkäufer)

Der Eingangsbereich und der Kundenbereich sind Videoüberwacht. An jeder Kasse hängt ein Paniktaster, mit Standleitung zur nächsten Polizeistation. Die Jungs sind in drei Minuten da.

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Zuletzt geändert von FraFraFrankenstein am Sa 10. Sep 2022, 16:29, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Wie stellt ihr euch ein Cannabisfachgeschäft vor?

Beitrag von Martin Mainz »

Oder: Es sieht aus wie ein Kiosk, natürlich keine frei zugängliche Ware, der Ausweis wird an der einzigen Kasse kontrolliert, Infos zur Nutzung per QR-Code übers Internet. Keine weiteren Schikanen.
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Re: Wie stellt ihr euch ein Cannabisfachgeschäft vor?

Beitrag von FraFraFrankenstein »

Martin Mainz hat geschrieben: Do 14. Jul 2022, 15:15 Oder: Es sieht aus wie ein Kiosk, natürlich keine frei zugängliche Ware, der Ausweis wird an der einzigen Kasse kontrolliert, Infos zur Nutzung per QR-Code übers Internet. Keine weiteren Schikanen.
Ja, das ist natürlich auch möglich. Bei einem Verkäufer geht es auch nicht anders. Hauptsächlich in Ländlichen Gegenden. Produkte, die nicht vor Ort sind, können über Nacht bestellt werden.

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Re: Wie stellt ihr euch ein Cannabisfachgeschäft vor?

Beitrag von Freno »

Wie'n Teeladen mit Raucherlaubnis mit angeschlossenem Pornokino.
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Re: Wie stellt ihr euch ein Cannabisfachgeschäft vor?

Beitrag von FraFraFrankenstein »

Freno hat geschrieben: Fr 15. Jul 2022, 22:15 Wie'n Teeladen mit Raucherlaubnis mit angeschlossenem Pornokino.
Ja, ich glaube das würde zu dir passen. Warum nicht. Ist doch okay. Erstaunlich, wie unterschiedlich die Vorschläge hier schon sind, und eigendlich hören sich alle auch ziemlich plausibel an..
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Re: Wie stellt ihr euch ein Cannabisfachgeschäft vor?

Beitrag von Freno »

@ FraFra

Wenn ich hier die regulierungswütigen Vorstellungen darüber lese, wie ein Cannabis-Fachgeschäft auszusehen habe, schwillt mir jedes mal der Kamm.

Es gibt schon Cannabis-Fachgeschäfte, nämlich die CBD-shops. Ich bin dort seit 2020 regelmässiger Kunde. Sie bestehen aus einem Verkaufstresen, in denen hinter Glas so einige Cannabis-Produkte und diverses Drumrum (Grinder & Co) ausgestellt sind. Der Rest des Ladens ist "ambiente". Man kann dort manchmal auch was alkoholfreies trinken. Es gibt keine Selbstbedienung, aber dafür sehr kompetente Beratung und man kann "die Nase mal reinhalten" in verschiedene Sorten und gelegentlich kommt man mit anderen Kunden ins Gespräch. Das reicht für mich völlig aus.

Auch das beständige Wiederkäuen vom Jugendschutz regt mich auf. Ich habe mich schon öfters dazu geäussert: die Jugend vor Cannabis schützen zu wollen ist - egal ob das sinnvoll oder sogar notwendig wäre - völlig sinnlos. Noch in meiner Zeit als aktiver Rechtsanwalt vor ca. 15 Jahren hatte ich mal einen - minderjährigen - Schulhofdealer auf meinem "Behandlungsstuhl" sitzen, in der tiefsten thüringischen Provinz. Wenn die Jugend halt vor dem sauberen legalen Cannabis geschützt werden muiß, dann raucht sie halt weiterhin das Zeux vom Schulhof-dealer, wo jeder Scheiß drinn sein kann und auch drinn sein wird. Immerhin bewirkt dieser völlig aussichtslose Jugendschutz, daß dem organisierten Verbrechen das Wasser nicht vollständig abgegraben wird und den Jugendlichen deutlich vor Augen geführt wird, daß all das, was ihnen die Erwachsenen mit erhobenem Zeigefinger predigen, einfach nur sch***e ist. Okay - das war jetzt schon wieder Polemik, genauso wie meine Kombination von Cannabis-shop und Pornokino. Denn: der Schutz der Jugend vor Pornographie läuft genauso leer, wie der Schutz vor Cannabis. Vor ca 10 Jahren war mal in der NZZ-online zu lesen, daß eine Studie, die vom Kanton Zürich bei einer Sexualwissenschaftlerin in Auftrag gegeben worden war, belegt hat, daß 80% aller Kinder im Alter von 12-14 Jahren regelmässig "Pornographie konsumieren".

Diese ganze Jugendschutz-Mache - die sicherlich auch im zu erwartenden Legalisierungs-Gesetz so oder so ähnlich verwirklicht werden wird - ist von vorneherein aussichtslos und entfremdet die junge Generation vom Rest der "demokratischen Gesellschaft".

Gesetze, die von vorneherein keine Aussicht auf Befolgung haben, können niemals die Würde geltenden Rechts erlangen - so die Richterin Rupp von Brünneck in ihrem - leider nur in Juristenkreisen - berühmten dissenting vote zum 1. Abtreibungsurteil des Bundesverfassungsgerichts.
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Re: Wie stellt ihr euch ein Cannabisfachgeschäft vor?

Beitrag von weednerds »

@Freno

Gibt es wissenschaftliche Arbeiten zu dem Thema Jugendschutz und harten bzw. härteren bzw. ultra harten Strafen?

Würde es - um in die Extreme zu gehen - die Todesstrafe oder meinetwegen 10.000 Sozialstunden auf Verkauf an Minderjährige geben, würde es doch sicherlich "Klick" bei dem ein oder anderen Dealer machen?

Was wäre denn dein Vorschlag? Wir waren alle mal jung - damals gab es wenig Probleme - irgendeiner hatte halt immer einen älteren Bruder o.ä. ... letztenendes wird man es nie ganz verhindern können. Über empfindliche(re) Strafen aber ein wenig besser?
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Re: Wie stellt ihr euch ein Cannabisfachgeschäft vor?

Beitrag von pepre »

Freno hat geschrieben: Mo 18. Jul 2022, 00:14 ... die Jugend vor Cannabis schützen zu wollen ist - egal ob das sinnvoll oder sogar notwendig wäre - völlig sinnlos.
Exakt. Jeder Praktiker in der Jugendarbeit wird das bestätigen. Aber das wird kein Politiker jemals umsetzen: dafür ist der erwartbare und hysterische Aufschrei der "Aber die Kinder!!!"-Fraktion viel zu heftig. Und dummerweise zählt in der Politik Populismus um Größenordnungen mehr als Vernunft.

ZZt wird in den Banlieues (und nicht nur dort) noch sehr viel Dreck an die rauschwilligen Jugendlichen vertickt. Gerade in den "Gängsta"-Szenen wird polytox (und immer mit Alk zusammen) alles konsumiert, was zu haben ist. Und das sind leider viel zu oft "Kräuter" mit synthetischen Cannabinoiden.

Ich denke, dass nach der Legalisierung dieses lebensbedrohliche Zeug weniger wird. Die Kids müssen dann nicht mehr von obskuren Gestalten fragwürdigen Stoff kaufen, sondern können sich an den Vorräten von Geschwistern und Bekannten bedienen. Das Strafmaß für die Quellen von legalem Stoff zu erhöhen ist völlig kontraproduktiv, wenn man tatsächlich das Kindeswohl zugrunde legt. - Wenn man es den Kids schwer macht an das Zeug zu kommen, so weichen sie halt wieder auf zweifelhaften Dreck aus.

Freno hat geschrieben: Mo 18. Jul 2022, 00:14 Gesetze, die von vorneherein keine Aussicht auf Befolgung haben, können niemals die Würde geltenden Rechts erlangen.
Schön wär's, wenn das mal in die Law&Order-Betonköpfe einsickern würde. Aber da werden wir laaange warten müssen. :roll:
weednerds
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Re: Wie stellt ihr euch ein Cannabisfachgeschäft vor?

Beitrag von weednerds »

Pepe... ich bin voll bei dir/euch. Aber ich höre jetzt keinen Lösungsvorschlag.

Nehmen wir unseren geliebten Professor Dr. Thomasius aka "denkt denn keiner an die Jugend/Kinder". Ich mag ihn nicht. Aber nichtsdestotrotz hat er mit vielem, das er sagt (abgesehen von "niemand soll es dürfen zum Schutz der Kinder") einfach Recht.

Die wissenschaftliche Evidenz und Empirie ist da, dass ein dauerbenebeltes/verklebtes Hirn nicht gerade das Produktivste ist und gerade im Entwicklungsalter gefährlich ist.

Also wie will man verhindern, dass sich die Kids nicht statt Hausaufgaben oder für Klassenarbeiten, Referate zu lernen lieber im Park eine Tüte anzünden oder gar eine Bong "genehmigen"?

Viele Eltern checken das nicht (Lohnsklaverei von früh bis spät, fehlendes Gespür/Aufklärung). Die Lehrer auch nicht. Da ist meine Erfahrung, dass viele der dauerbreiten Schüler dann vom Gymnasium "fliegen" und gerade eben so den Realschulabschluss schaffen und im schlimmsten Fall noch eine kriminelle Karriere beginnen.

Die Lösung kann ja nicht sein die Freigabe ab 0 Jahren.
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Re: Wie stellt ihr euch ein Cannabisfachgeschäft vor?

Beitrag von pepre »

weednerds hat geschrieben: Mo 18. Jul 2022, 09:08 Also wie will man verhindern, dass sich die Kids nicht statt Hausaufgaben oder für Klassenarbeiten, Referate zu lernen lieber im Park eine Tüte anzünden oder gar eine Bong "genehmigen"?
Bessere Schulen. Wenn es nach mir ginge: Ganztagsschulen, wie zB in den nordischen Ländern, die eine echte Lebensqualität bieten.¹

In D wird von den Kids Leistung, Leistung, Leistung angefordert. Das Wenige, das die Schulen zur Charakterbildung und Sozialverhalten anbieten, ist ein Tropfen auf den heißen Stein. Bildung sollte weit mehr sein als "Wissen für das Wirtschaftswachstum" in die Kids zu stopfen. Es geht um Aufklärung, Humanismus und mittlerweile um das Überleben der Menschheit auf diesem Planeten. Da ist weit mehr nötig als "die Wirtschaft" das alles bestimmende Moment sein zu lassen.

---
¹ Mir ist klar, dass auch dort 5% (whatever) der Jugendlichen nicht in ein solidarisches Gemeinschaftswesen integrierbar sind. Die Dissozialität ist wohl genetisch (geborene Alpha-Individuen) oder traumatisch erworben. Aber dieser Anteil zieht sich durch alle Zeitalter der Menschheitsgeschichte. Damit wird man leben müssen.

Es wäre schon mal viel gewonnen, wenn man dissoziale Narzissten nicht in Führungspositionen hieven würde. (Schönen Gruß an die Medien!) ;)
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Re: Wie stellt ihr euch ein Cannabisfachgeschäft vor?

Beitrag von FraFraFrankenstein »

Freno hat geschrieben: Mo 18. Jul 2022, 00:14 @ FraFra

Wenn ich hier die regulierungswütigen Vorstellungen darüber lese, wie ein Cannabis-Fachgeschäft auszusehen habe, schwillt mir jedes mal der Kamm.
...


Gesetze, die von vorneherein keine Aussicht auf Befolgung haben, können niemals die Würde geltenden Rechts erlangen - so die Richterin Rupp von Brünneck in ihrem - leider nur in Juristenkreisen - berühmten dissenting vote zum 1. Abtreibungsurteil des Bundesverfassungsgerichts.
Wir versuchen hier nicht regulierungswütig zu sein. Ich möchte nur die Vorstellungen der Leute von möglichen Verkaufsorten hören, um mir ein inneres Bild zu gestalten, wie der optimale Laden aussehen könnte. Ich möchte Fehler möglichst vermeiden. Das geht nur, wenn man es möglichst genau simuliert. Zumindest offensichtliche Fehler sollten durch das Viele-Augen-Prinzip verhindert werden. Ich mache hier keine Regeln und entscheiden kann ich auch nichts.

Den Satz der Richterin möchte ich gern unterschreiben. Höre ich zum ersten Mal von. Das trifft auf jeden Fall auf das Hanfsamenverbot zu.

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Re: Wie stellt ihr euch ein Cannabisfachgeschäft vor?

Beitrag von Freno »

FraFraFrankenstein hat geschrieben: Mo 18. Jul 2022, 16:14 (...)
Wir versuchen hier nicht regulierungswütig zu sein.
(...)
Von diesem Versuch habe ich leider nix mitbekommen - was ich mitbekomme, ist das Gegenteil: ausgerechnet die Leute, die - mitunter Jahrzehntelang - unter dem Cannabis-Verbot mehr oder weniger schwer gelitten haben und immer noch leiden - gerade diese Leute überschlagen sich geradezu, das - hoffentlich - demnächst legalisierte Cannabis so weit es nur geht mit allerlei Restriktionen zu erwürgen: Jugendschutz ohne Ende, Öko-Faschismus bis zum geht-nicht-mehr, brutalstmöglicher Nichtraucherschutz und die Klos für Diverse (die kein "Diverser" jemals benutzen würde) dürfen natürlich auch nicht fehlen ...

In der psychoanalytischen Traumatologie gibt es den "Abwehrmechanismus" der "Identifikation mit dem Aggressor". Er ist allgemein bekannt geworden durch das "KZ-Syndrom": befreite KZ-Insassen waren zu "SS-Fans" geworden, geradezu zu "Neo-Nazis" - und das "Stockholm-Syndrom": von RAF-Terroristen monatelang als Geiseln gehaltene Angehörige der Botschaft der (alten) BRD in Stockholm solidarisierten sich auf einmal mit ihren Peinigern. Wer sich dafür interessiert, kann mal "Identifikation mit dem Aggressor", "Stockholm-Syndrom" und "KZ-Syndrom" bei Wiki nachlesen.

Mir schwant übel, daß sehr viele hier von ähnlichen pathologischen Prozessen betroffen sind und dadurch die Befreiung vom Cannabis-Verbot durch ihre möglicherweise psychopathologische Regulierungs-Tollwut in ihr Gegenteil verkehren wollen.

So wie sich die Regulierungs-Tollwütigen ständig wiederholen, wiederhole auch ich: Wenn man hier liest, wie sich die Leute die Legalisierung vorstellen, dann kann man nur hoffen, daß nix draus wird und Cannabis verboten bleibt - dann bekommt man es wenigstens noch !
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