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Online-Sucht

Verfasst: Mi 10. Okt 2012, 09:33
von nonick
Ledige und arbeitslose Männer sind laut Ergebnissen einer Studie (PDF-Datei) besonders gefährdet, sich so sehr in den Tiefen des Netzes zu verlieren, dass sie den Bezug zur Realität verlieren. Die krankhafte Internetnutzung äußere sich darin, dass die Betroffenen ihr soziales Leben vernachlässigten, sagte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans (FDP), am Dienstag zur Jahrestagung der Drogenbeauftragten in Berlin. Darunter litten dann die Arbeit oder der Schulbesuch, mitunter auch einfache Dinge wie Essen und Waschen.
Liebe Frau Dyckmans,

selbstverständlich vernachlässige ich mein soziales Leben in einer Gesellschaft, die einen solchen Schwachsinn konstruiert, um Menschen die nicht in das gewünschte Schäfchen Schema passen mit Vorurteilen zu behaften. Aber was schreibe ich, denn als nicht gesellschaftsfähiger Junkie, der von Hasch Spritze zu Hasch Spritze giert, habe ich ja ohnehin nicht die möglichkeit eigenständig zu denken und bedarf Hilfe; Ich schlage Drogenterapie Nr.3 vor, denn es hat mir schon lange keine abergläubische alte Dame erzählt, wie der liebe Gott mir dabei hilft einen Tag in eurer Kranken Gesellschaft zu überstehen und irgendwie heitert so etwas ja schon auf...

Re: Online-Sucht

Verfasst: Fr 12. Okt 2012, 17:03
von Aleã
Online-Sucht ist eher eine Folge von Vernachlässigung DURCH das soziale Umfeld.

Wie kommt es eigentlich, dass Verstoßende, Gemobbte, Außenseiter etc. scheinbar die größte Medienkonsumproblematik haben und die meißten unbekannten Facebook-Freunde haben oder am wahnhaftesten die Ansprüche ihres WoW-Clan befriedigen möchten? :roll:

Man kann Medien-Sucht (omg das Wort Sucht?) mit Drogenabhängigkeit vergleichen:

Es wird ständig Ursache mit Folge verwechselt!

Re: Online-Sucht

Verfasst: Fr 12. Okt 2012, 20:29
von nonick
Aleã hat geschrieben:Es wird ständig Ursache mit Folge verwechselt!
... man kann es gar nicht groß genug schreiben!

Ich sehe aber weniger eine Vernachlässigung durch die Gesellschaft, sondern Ignoranz und Intoleranz.

Re: Online-Sucht

Verfasst: Fr 12. Okt 2012, 22:14
von chiliheadz
nonick hat geschrieben:
Aleã hat geschrieben:Es wird ständig Ursache mit Folge verwechselt!
... man kann es gar nicht groß genug schreiben!

Ich sehe aber weniger eine Vernachlässigung durch die Gesellschaft, sondern Ignoranz und Intoleranz.
Wenn ihr sehen könntet, wie ich mich über euren Beitrag gefreut habe, hättet ihr sicherlich BEIDE einen Lachanfall bekommen! EINFACH KLASSE! Unsere "Suchttante D." sollte sich besser einmal einem Arzt vorstellen! "Geltungssucht und Machtsucht", deren deutliche Anzeichen auch in ihrer Überheblichkeit zu finden sind, konnte sie wohl in keinem Richteramt folgenlos ausleben....... Na , besser als Richter kann sie sich ja mit ihrem Unwissen, ihrer Ignoranz und Verbohrtheit in der Politik austoben, wo sie "dummen Menschen der Unterklasse" alles was sie einmal im Kindergarten als Märchen gehört hatte als "bewiesene Wahrheiten" verkaufen darf..... Obwohl..... schon bei Wilhelm Busch, der "Pfeife rauchende Bube", hm..... da war ja "Hasch" in der Pfeife und der ist folgenlos wieder gesund geworden.... ...
Nee, also ALTE Märchen DARF sie auch nicht erzählen.... Na, da wird sie wohl "Tante Angie" fragen müssen, was sie für "neue" Märchen erzählen soll......

Re: Online-Sucht

Verfasst: Mo 15. Okt 2012, 23:35
von Finkjo
In dem Fall finde ich aber, dass es Ursache und Folge sein kann.
Bei manchen kommt es deshalb zur Sucht, bei manchen folgt das aus der Sucht.

Teilweise ist es heutzutage wirklich nicht mehr schön.
Heute habe ich zwei junge Mädchen (beide etwa 15) zusammen im Café gesehen.
Beide mit Laptop ausgestattet und dazu Smartphone in der Hand,
das finde ich dann nicht mehr gut.
Leider kommt es dann zu oft zu Internetsucht, dazu gibt es ja auch Tests. Das sollte man denen dann mal zeigen! ;)

Aber na ja,
so wird die Zukunft wohl leider sein.
Ich hoffe bloß, dass ich nie so enden werde...

Re: Online-Sucht

Verfasst: Di 16. Okt 2012, 12:17
von nonick
Hehe, schöne Parodie einer Ursache :)

Re: Online-Sucht

Verfasst: Mi 31. Okt 2012, 08:34
von Aleã
Finkjo hat geschrieben:In dem Fall finde ich aber, dass es Ursache und Folge sein kann.
Bei manchen kommt es deshalb zur Sucht, bei manchen folgt das aus der Sucht.
Weitere Parallele:

Alkohol kann sowohl psychisch abhängig machen (man geht auf möglichst vielen Feten um möglichst viel zu trinken, weil es "von Problemen ablenkt") , als auch körperlich/neurologisch (GABA-Chaos). Selbst wenn die Probleme gelöst werden, wäre man aber immer noch von Alkohol abhängig/süchtig, was wiederum neue Probleme bringt (Abstinenz etc.).

2.Teil gäbe es bei Cannabis wie auch bei Online-Sucht nicht.

Allerdings kann man auch mit Alkohol, Cannabis, Online usw. "versehentlich abhängig werden" - z.B. man geht auf möglichst vielen Feten um möglichst viel zu trinken, ohne von Problemen abzulenken, sondern einfach "aus Gewohnheit" - aber diese "Gewohnheit" schnell mal 25h/Tag wurde, weil man nicht aufgepasst hat.


Also das Thema ist komplizierter als es ist, daher sollte sich die Politik ebenfalls nicht "so doof" anstellen und alles innerhalb von 1-2 Sätzen erklären.

Re: Online-Sucht

Verfasst: Fr 2. Nov 2012, 05:50
von overturn
Hallo, Aleã!
Aleã hat geschrieben:Selbst wenn die Probleme gelöst werden, wäre man aber immer noch von Alkohol abhängig/süchtig, was wiederum neue Probleme bringt (Abstinenz etc.).
Das halte ich für ein Gerücht. Die umfassendste, amerikanische Studie zu diesem Thema (mit über 43.000 Probanden) zeigt, dass sich über 70% der Alkoholiker zu keinem Zeitpunkt in ihrem Leben einer Behandlung unterziehen, von diesen aber wiederum 70% ihre Abhängigkeit überwinden - und in den meisten Fällen sogar, ohne dabei strikt auf Alkohol zu verzichten.
Aleã hat geschrieben:Allerdings kann man auch mit Alkohol, Cannabis, Online usw. "versehentlich abhängig werden"
Niemand wird bewusst abhängig. Man wird aber auch nicht versehentlich abhängig, und das nur, weil man sich über einen gewissen Zeitraum, einer gewissen Substanz aussetzt - egal welche es ist. Diese Ansicht halte zumindest ich persönlich, mittlerweile für veraltet.

Grüße!

Re: Online-Sucht

Verfasst: Mo 26. Nov 2012, 04:01
von Aleã
Das halte ich für ein Gerücht. Die umfassendste, amerikanische Studie zu diesem Thema (mit über 43.000 Probanden) zeigt, dass sich über 70% der Alkoholiker zu keinem Zeitpunkt in ihrem Leben einer Behandlung unterziehen, von diesen aber wiederum 70% ihre Abhängigkeit überwinden - und in den meisten Fällen sogar, ohne dabei strikt auf Alkohol zu verzichten.
Blöde Leute, die mir selbst das falsch beibringen...

Dabei kommt es mir aber dennoch ohnehin so vor als ob die Messlatte für Abhängigkeit bei Alkohol bewusst höher gestellt wird als bei "Drogen. (Und bei Zigaretten ist nicht einmal eine vorhanden)
Niemand wird bewusst abhängig. Man wird aber auch nicht versehentlich abhängig, und das nur, weil man sich über einen gewissen Zeitraum, einer gewissen Substanz aussetzt - egal welche es ist. Diese Ansicht halte zumindest ich persönlich, mittlerweile für veraltet.
Blöde Leute, die mir selbst das falsch beibringen...

und ich habe mir sogar selber gegen meine eigenen Ansichten gesprochen. Eine Abhängigkeit "aussuchen" geht meiner Meinung nach auch nicht, wobei man sowieso scheinbar immer zu der Droge greift, die zur jeweiligen Lebenssituation "passt". Alkohol wirkt in hohen Dosen potenziell zwar auf die "Moralvorstellung" und somit quasi auch gegen seine eigene Meinung (falls man überhaupt zurechtnungsfähig ist), jedoch macht die Werbung sicherlich auch viel aus von was man abhängig wird.

Dennoch ist es bei Alkohol möglich "versehentlich" körperlich abhängig zu werden, was mit Cannabis nicht geht, oder? Es sei denn, es zählt auch, dass z.B. Online-Sucht zu zu wenig Sport und so zum Abbau führt etc.

Re: Online-Sucht

Verfasst: Mo 26. Nov 2012, 20:26
von overturn
Hallo, Aleã!
Aleã hat geschrieben: Dennoch ist es bei Alkohol möglich "versehentlich" körperlich abhängig zu werden, was mit Cannabis nicht geht, oder? Es sei denn, es zählt auch, dass z.B. Online-Sucht zu zu wenig Sport und so zum Abbau führt etc.
Es kommt darauf an, wen man fragt ,)

Durch bloßen, wiederholten Konsum, wird man nicht abhängig - ob das nun Alkohol, Cannabis, Kokain, Heroin, Methamphetamin oder eine andere "Droge" ist. Man kann von jeder "Droge" unwillentlich abhängig werden, inwieweit, hängt eher von individuellen Faktoren ab, als die Wahl der Substanz hier eine Rolle spielt. Empfehlenswert an dieser Stelle, und für gewöhnlich liegt der Schwerpunkt beim Alkohol, sind die Gedanken und Beiträge von Dr. Stanton Peele, der regelmäßig bei der "Huffington Post" und "Psychology Today" Kolumnen verfasst -> http://www.huffingtonpost.com/stanton-p ... 74233.html

Grüße!

Re: Online-Sucht

Verfasst: Mo 21. Jan 2013, 10:35
von Aleã
Ach, jetzt verstehe ich auch warum viele Substanzen im Bereich der Halluzinogene v.A. Psychedelika im therapeutischem Rahmen so "sucht-ihrwissthoffentlich"e Eigenschaften besitzen. Wenn man von der alten intoleranten Prohibition- & Repressionsmeinung ab geht und ein wenig in Bezug des individuelle Lebens in der Gesamtheit die Definition von Abhängigkeit und Sucht neu bewertet, erkennt man worum es wirklich bei einem Abhängigkeit geht und wie "schlimm" oder "gut" sie sein kann.

Ich hoffe ich spreche nicht in Rätsel. :D