Doku Jagd nach Heroin - US Drogenpolitik im Wandel

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PotPope
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Registriert: Fr 19. Feb 2016, 00:20

Doku Jagd nach Heroin - US Drogenpolitik im Wandel

Beitrag von PotPope »

Hi liebe Hanffreunde,

bin beim durchzappen auf eine interessante Doku über den
Wandel in der US-Drogenpolitik.
Vornehmlich geht es um Heroin.
Die Doku zeigt sehr gut das die USA von ihrer Kriminalisierungpolitik abrücken und immer mehr alternativen probieren mit zum Teil sehr großem Erfolg.

http://m.zdf.de/ZDF/zdfportal/xml/epg/1 ... b37d33280d

Sendetermin:
Montag 27.06
4:35-6:05
zdfinfo

Mittwoch 29.06
23:10-00:40
zdfinfo
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overturn
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Registriert: Di 14. Feb 2012, 03:46
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Re: Doku Jagd nach Heroin - US Drogenpolitik im Wandel

Beitrag von overturn »

Hey, PotPope!

Besten Dank für den Tipp! Klingt interessant und wird gesichtet.

Hier möchte ich vorab auf einige Parallelen hinsichtlich der damaligen "Hexenverfolgungen" hinweisen. So geht man mitunter davon aus, dass man diese eingestellt hat, als Leute bezichtigt wurden, die großen Einfluss hatten. Ähnliches lässt sich heute in den Staaten und bezüglich einer "Drogenproblematik" beobachten, wo vermehrt eine weiße "Mittel- und Oberschicht" betroffen scheint.

Beste Grüße!
"Never doubt that a small group of thoughtful, committed citizens can change the world. Indeed, it is the only thing that ever has."
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Ganjadream
Beiträge: 297
Registriert: Do 16. Feb 2012, 11:57

Re: Doku Jagd nach Heroin - US Drogenpolitik im Wandel

Beitrag von Ganjadream »

Warum gibt es für Opiate Konsumräume und Substitution, für Cannabis nicht?

Cannabis macht die Leute nicht so kaputt und diejenigen, die kaputt sind, sind es nicht allein wegen Cannabis oder dieser heilt es ein wenig.

Bei Opiaten ist es hingegen so, dass die mit dem verstreckten Zeug am lebendigen Leib wirklich schon verfaulen. Das sind Zustände, da kann man das Elend wirklich sehen und dann schalten doch ein paar ihr wirtschaftlich rationales Verbotsdenken auf: Wie kann man das Leid lindern?

Sobald wir Hochpotenten Hanf haben, der uns richtig zugrunde richtet, kriegen wir vielleicht auch Konsumräume.

Die importieren wenig von anderen Kontinenten in die USA und der Opiatanbau findet in Mexiko statt wobei Südamerika natürlich das weiße Gold zu bieten hat und Opiate dort vermutlich weiterhin eine eher untergeordnete Rolle behalten werden aber in Asien dominieren.
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“ Albert Einstein hat die Arroganz vergessen.
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overturn
Beiträge: 826
Registriert: Di 14. Feb 2012, 03:46
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Re: Doku Jagd nach Heroin - US Drogenpolitik im Wandel

Beitrag von overturn »

Wie man mit Heroinkonsumenten umgeht, empfinde ich eher als unpassenden Maßstab.

Ich stoße hiermit zwar regelmäßig gegen die unterschiedlichsten Köpfe, sehe eine zunehmende und sog. "Medikalisierung" aber weiterhin äußerst kritisch. Hier ist u.a. das drastische und auch irreführende Vokabular zu kritisieren - so spricht die Doku von einer "Epidemie". Golub/Johnson/Dunlap (2005: Subcultural evolution and illicit drug use) fassen hierzu auf den Punkt genau zusammen:
The epidemic metaphor suggests drug use is a disease, drug use causes great suffering, drug users infect others through social contact, and that consequently drug users must be quarantined. This medicalized perspective takes an outsider’s view, holds an overwhelmingly negative connotation, and suggests the root problem of a drug epidemic inheres in the pharmacological properties of the drug itself.
Wollen wir der Doku Glauben schenken, ist eine sog. "Opioidkrise"

1.) die Folge des Konsums
2.) maßgeblich durch Ärzteschaft und Pharmaindustrie vorangetrieben

Plumper und verkürzter geht es kaum.

Richter entscheiden über medizinische Maßnahmen - und dies ist neuerdings angemessen und fortschrittlich? Überaus traurig, dass dieser Eindruck womöglich tatsächlich entsteht.

Drogenkonsum aus einer primär medizinischen und gesundheitlichen Perspektive zu betrachten, ist lediglich eine weitere unaufrichtige und inadäquate Verkürzung. Dennoch gilt es sehr wohl, die entsprechenden Überschneidungen, die ganz unbestritten vorliegen, dementsprechend zu betrachten und zu behandeln - und genau hiermit tut man sich seit jeher äußerst, äußerst schwer (s. z.B. auch Schäffer 2016: Patientenbedarfe, Patientenrechte und Patientenbeteiligung in der Substitutionsbehandlung (220-225) im alternativen Drogenbericht)

Die Geschichte und Rolle der Prohibition bleibt ebenso völlig unerwähnt! In meinen Augen ein leider doch sehr, sehr einseitiger Bericht.
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