Interview mit Frau Mortler

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Deew
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Interview mit Frau Mortler

Beitrag von Deew »

https://webcache.googleusercontent.com/ ... tu-browser

Am aller schlimmsten finde ich den Abschnitt:
"Mortler: Man muss sich fragen, wer konsumiert. Es sind oft diejenigen, die mit ihrem Leben schlecht zurechtkommen, die schlechte familiäre Entwicklungen hatten, die das Wort Familie vielleicht überhaupt nicht kennen. Menschen, die in ihrem Leben vielfältige Probleme haben und nicht auf der Sonnenseite stehen."

Natürlich gibt es auch Leute die mit Drogen ihre Sorgen bekämpfen.. (Meist dann aber auch mit Alkohol)
Aber der größte Teil der Konsumenten wird diskriminiert.
Grundrecht auf Freiheit.. jaja nicht bei den Christdemokraten -.-
bench
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Re: Interview mit Frau Mortler

Beitrag von bench »

Der Gesetzgeber hat alles im Blick und ich als Drogenbeauftragte erst Recht, weil es mir immer um die Gesundheit geht.
Ja genau es geht nur um die Gesundheit. :lol: Einfach nur noch verlogen.
Vorarim
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Re: Interview mit Frau Mortler

Beitrag von Vorarim »

Die Mortler ist eben eine Dyckmans 2.0, was man in dem Interview an vielen stellen merkt..

Besonders amüsant fand ich aber den Passus
Mortler: "Der Gesetzgeber hat alles im Blick und ich als Drogenbeauftragte erst Recht[...]"
Edit: Ok, da war wer schneller.. ;)
Hanfige Gruesse

Vorarim

Bot-Schrecken und Forenputze ;)

P.S. Habe ich einen Fehler gemacht? Dann schreibt mir einfache eine PN :)
Sabine
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Re: Interview mit Frau Mortler

Beitrag von Sabine »

Heinrich Heines Ausspruch "Wasser predigen und heimlich Wein trinken" kommt hier wunderbar zu Tage.

"Der Gesetzgeber hat alles im Blick und ich als Drogenbeauftragte erst Recht[...]"

Jetzt bekomm ich aber Angst ....

Nee, nicht noch ne ÜberMutti, die eine langt bzw. ist schon zuviel. Zumal hier die Rede vom mündigen Bürger ad absurdum geführt wird.
Oder treten hier erste Allmachtsphantasien zu Tage ? ;) Erinnert mich an Sprüche in der Art, das Gott alles sieht....
Nur leider verfängt das bei Atheisten (die immer mehr werden) wie mich nicht und muss deshalb auf die Art gedroht werden ?!
Im Grunde gehts hier wieder mal um Macht und das man andere Menschen dazu bringt, sich so zu verhalten, wie man es selber für richtig hält. Und mit Vorschriften/Repressionen z.B. in Sachen Sex/Fortpflanzung hat das ja auch jahrhundertelang relativ gut geklappt.
Das wärs, das der "Stern" oder so, wieder mal eine Titelseite bringt ala "Wir haben abgetrieben". Nur mit dem Motto "Wir kiffen" mit lauter honorigen Personen des öffentlichen Interesses. Aber ich glaube, die Angst, dies heutzutage öffentlich zu bekennen, ist größer als die der Damen damals (1971), wo bei Schwangerschaftsabbrüchen auch Gefängnisstrafe drohten.

BTW : Personen, die die totale Abstinenz predigen, sind in meinen Augen mehr als suspekt.
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bushdoctor
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Re: Interview mit Frau Mortler

Beitrag von bushdoctor »

Folgende Aussage von Frau Mörtel hat mich überrascht:
The European: Aber gerade die Jungen kann man in der aktuellen Situation kaum schützen. Der Schwarzmarkt kennt keinen Jugendschutz.
Mortler: Weil er illegal ist. Wäre der Drogenhandel legal, würde sich rein gar nichts am Gefährdungspotential für die Jugend ändern.
Heißt dass nicht im Umkehrschluss, dass die Illegalisierung und der bewußte Verzicht auf Regulierung GAR NICHTS bringt, ausser Kosten zu verursachen? Im Prizip sagt die gute Frau doch, dass man BEWUßT auf Jugendschutz verzichtet, oder sehe ich das falsch?
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Deew
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Re: Interview mit Frau Mortler

Beitrag von Deew »

bushdoctor hat geschrieben:Folgende Aussage von Frau Mörtel hat mich überrascht:
Heißt dass nicht im Umkehrschluss, dass die Illegalisierung und der bewußte Verzicht auf Regulierung GAR NICHTS bringt, ausser Kosten zu verursachen? Im Prizip sagt die gute Frau doch, dass man BEWUßT auf Jugendschutz verzichtet, oder sehe ich das falsch?
Genau das heißt es. Glaube aber, dass Frau Mortler einfach zu stur ist um das selbst zu erkennen.
Aurora hat geschrieben: BTW : Personen, die die totale Abstinenz predigen, sind in meinen Augen mehr als suspekt.
Wenn Menschen komplett Abstinenz leben und anderen dies mitteilen und sagen wie gesund das doch ist, finde ich in Ordnung.
Wenn Menschen Alkohol trinken und dann aber sagen, andere Drogen seien ja so schlimm, finde ich nicht so in Ordnung.
Bestimmte Drogen erlauben, andere aber unabhängig des Gefährdungspotential verbieten und die Konsumenten hart bestrafen empfinde ich als totalitär und widerspricht meinem im Grundgesetz festgelegten Recht auf Freiheit.
steko
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Re: Interview mit Frau Mortler

Beitrag von steko »

Deew hat geschrieben: Am aller schlimmsten finde ich den Abschnitt:
"Mortler: Man muss sich fragen, wer konsumiert. Es sind oft diejenigen, die mit ihrem Leben schlecht zurechtkommen, die schlechte familiäre Entwicklungen hatten, die das Wort Familie vielleicht überhaupt nicht kennen. Menschen, die in ihrem Leben vielfältige Probleme haben und nicht auf der Sonnenseite stehen."
So ein absoluter Unfug! Sehr viele die ich pers. kenne haben sogar mit teilweise exzessivem Konsum erfolgreich ein Studium absolviert und stehen fest im Leben! Klar gibt es den einen oder anderen Ausreißer, wie so überall. Und was soll die Aussage überhaupt bedeuten - sind Menschen die leider keine Familie haben oder sonstige Probleme noch schlechtere Menschen weil sie Cannabis konsumieren?! U.a. auch hier wird wieder einmal vergeblich versucht die Wirkungen zu bekämpfen statt die wahren Ursachen zu behandeln! *Kopfschüttel* Das Problem ist hier m.M. eher unsere leistungsbezogene Gesellschaft, wer nicht mit der Norm schwimmt, wird mehr oder weniger oftmals "aussortiert". Und mir pers. ist ein kiffender "Problem-Mensch" :? tausendmal lieber als ein Alkoholkranker, Tablettensüchtiger oder sonstiges.

Gruß

Edt: Und eine m.M. sehr große Ursache für diese "Ausreisser" ist die absolut grottenschlechte, eigtl. sogar fehlende, Aufklärung der Bevölkerung!
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steko
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Re: Interview mit Frau Mortler

Beitrag von steko »

Die Fr. Mortler wäre doch sicher ein heißer Kandidat für den goldenen Joint-Stummel (https://hanfverband-forum.de/viewtopic.p ... ener#p2032). Diese "auswendig gelernten Ignoranz" ist einfach nicht zu toppen. Dass solche Leute unser Land leiten, ist doch eine absolute Schande. Hätten die ganzen Unternehmen solche "Koriphäen" :lol: als Angestellte würde es in unserem Land ziemlich duster aussehen.

Gruß
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Re: Interview mit Frau Mortler

Beitrag von Sabine »

@ Deew

Meinung sagen ist, wie Du schreibst, ja okay. Aber diese ihre Meinung als Gesetz/Weisheit letzter Schluß etc. bei allen anderen Menschen durchsetzen zu wollen, da hört es für mich auf. Leider haben die Anhänger extremer Positionen meistens diesen Hang.
Das wär ja so, als ob die Pro-Legalisierer von der gesamten Bevölkerung verlangen würden, jeden Morgen einen Joint zu rauchen/Cookie zu futtern, damit der Tag ein freundlicher wird.

@ steko

Fr. Mortler bedient wieder ein Klischee. Oder redet sie da von der Oberschicht/den sogenannten Eliten ? Ihre Worte können 1:1 auch auf die "besseren" Schichten gemünzt sein.

"..das Wort Familie nicht kennen..." = vor lauter Arbeit sieht man sich kaum, Erziehungsaufgaben werden an Nannies delegiert.

"... mit dem Leben schlecht zurecht kommen.." = kürzt die Familie die Zuwendungen, ja dann schauts schlecht aus, dann steht man nicht mehr auf der Sonnenseite.

Nur-Kiffende-Problem-Menschen habe ich bisher noch nicht kennen gelernt, entweder wars gleich ein Mischdrogenkonsum oder massive Alkoholproblematik. Also bei denen, die ihr Leben absolut nicht mehr in den Griff bekamen.

P.S. Es wird doch immer dusterer in diesem unserem Land, steko....
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Re: Interview mit Frau Mortler

Beitrag von steko »

Aurora hat geschrieben: Fr. Mortler bedient wieder ein Klischee.
Was sollte Sie auch sonst von sich geben aufgrund mangelnden Wissens, das zieht eben bei vielen, NOCH ;)
Aurora hat geschrieben: "..das Wort Familie nicht kennen..." = vor lauter Arbeit sieht man sich kaum, Erziehungsaufgaben werden an Nannies delegiert.
Ich kenne auch ein paar Kinder welche bereits in der Grundschule ziemlich schlecht sind, OBWOHL die Eltern Lehrer sind, da hapert es schon am einfachen Lesen.
Aurora hat geschrieben: Nur-Kiffende-Problem-Menschen habe ich bisher noch nicht kennen gelernt, entweder wars gleich ein Mischdrogenkonsum oder massive Alkoholproblematik. Also bei denen, die ihr Leben absolut nicht mehr in den Griff bekamen.
Es gibt doch alles mögliche auf diesem Planeten, und davon reichlich :lol:
Aurora hat geschrieben: P.S. Es wird doch immer dusterer in diesem unserem Land, steko....
Du hast im Prinzip ja recht, ABER:
Also ich gebe mir mtlw. schon sehr viel Mühe (was nat. nicht immer klappt) vieles positiv zu sehen (jede Medaille hat 2 Seiten!), ohne dabei die Augen vor den Problemen - was m.M. nach Herausforderungen sind - zu verschließen. Das gibt ein positiveres Gefühl, und damit geht dann für mich, alles etwas einfacher. Den Kopf in den Sand stecken bringt (mir) nix.

Gruß
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Dopeworld
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Re: Interview mit Frau Mortler

Beitrag von Dopeworld »

boahhhhhhh............ zum fremdschämen, mehr fällt mir da nicht ein. :roll:
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overturn
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Re: Interview mit Frau Mortler

Beitrag von overturn »

Leider beschränkt sich der Großteil der Prävention (aus ideologischen und finanziellen Gründen) auf die Individualebene, oder ist "substanzfixiert". Früher steckte der böse Geist in der Substanz, dann in der Person, und heute haben wir es mit Mischformen zu tun. Hauptsache, man denkt nicht an äußere Faktoren, wie Ökonomie, Politik, etc. - die stärkere Determinanten für die Gesundheit darstellen, als das eigene Verhalten (!). Deswegen ist ein Konsum immer Missbrauch, Leute genetisch dispositioniert oder Defizite im Sozialisationskontext zu finden. Illegale Drogen sind aus dem Bereich des Alltäglichen verbannt. Den Drogenverboten in Deutschland ging dabei weder ein gesellschaftlich so wahrgenommenes, noch tatsächlich gesundheitliches Problem mit Drogen voraus. Selbst in den vereinigten Staaten, ging der Konsum (schätzungsweise) bereits vor dem Harrison Narcotics Tax Act im Jahre 1914 zurück (was wiederum auf eine wachsende gesellschaftliche Wachsamkeit gegenüber eines kontrollierten Konsum, im Zuge des Pure Food and Drug Act im Jahre 1906 schließen lässt). Dass es in den 20ern überhaupt ein Opiumgesetz gab, liegt an internationalen Bestrebungen der vereinigten Staaten, und der deutschen Ärzteschaft. Dabei erklären sich Drogenverbote nicht mit einer plötzlichen Gefahr, die von der Substanz ausgeht, sondern in den meisten Fällen mit einem Wandel der Konsumenten. Die heutige Form der Prohibition ist zwar relativ modern, aber Drogenverbote, bzw. spezielle Vorschriften und Regeln an und für sich, sind im Prinzip so alt wie die Menschheit selbst - das sollte man nie vergessen. Zu jeder historischen Epoche, wollten Menschen über andere Menschen Kontrolle ausüben.

Das Beispiel der Frau Mortler, in Bezug auf Spielregeln und Verkehrsschilder, wurde übrigens von dem englischen Soziologen Angus Bancroft in seinem Buch "Drugs, Intoxication and Society" (2009) bereits behandelt. Was würde wohl passieren, wenn wir keine Verkehrsschilder oder gar spezielle Verkehrsvorschriften mehr haben? Oftmals ist so was in größeren Städten, Nachts, wenn Ampeln ausgeschaltet sind, oder generell auch mal ausfallen, doch bereits beobachtbar: Es bricht kein Chaos aus, die Leute fahren sich auch nicht streckenweise tot. Man tastet sich vorsichtig in die Kreuzung hinein, verständigt sich, und nimmt Rücksicht. Es gibt auch 1-2 holländische Pilotstudien, die genau diese Konzepte testen, und Gemeinden, die ohne Schilder* auskommen.

Das BtMG ist und bleibt eine Farce, und Frau Mortler eine Marionette.

* dafür aber mit cleveren Ideen ,)
"Never doubt that a small group of thoughtful, committed citizens can change the world. Indeed, it is the only thing that ever has."
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