Projekt Mitstreitergewinnung

[His Master's Voice]

Also zu der Faust: Ich habe bewusst die LINKE Faust dargestellt, nicht die rechte, gerade weil ich nicht den kommunistischen Gruß zitieren wollte. Darüber hinaus ist die erhobene Faust kein rein linkes Symbol. Sie wurde z.B. auch oft im Rahmen der Anti-Rassismus-Bewegung der Schwarzen verwendet (Black Power) und steht somit eher ganz allgemein für den Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung. Den Bezug zur Anti-Rassismus-Bewegung finde ich übrigens gerade deshalb passend, weil ich auch die Stigmatisierung der Hanffreunde als subtile Form des Rassismus betrachte.

Symbolisch steht die erhobene Faust vor allem für eine zum Widerstand entschlossene Gemeinschaft. Die Finger sind die einzelnen Mitglieder der Gruppe, die jeder für sich gebrochen werden können, aber zur Faust geformt, schützen Sie sich gegenseitig und sind stark. Dass die Faust nicht nur für Friede-Freude-Eierkuchen steht, sondern auch etwas Kämpferisches ausstrahlt, ist beabsichtigt. Denn dadurch wird verdeutlicht, dass wir kämpfen müssen, wenn wir frei sein wollen. Und mit Kampf meine ich nicht den Kampf mit Gewehren, sondern den Kampf mit Worten und Aktionen. Wenn Leute mit unserer Faust sofort etwas Linksradikales verbinden, sind sie einfach nicht gut informiert, denn erstens ist die abgebildete Faust wie gesagt, gerade nicht die kommunistische (rechte) Faust und zweitens steht das Symbol der erhobenen Faust generell für etwas sehr viel allgemein menschlicheres, zeitloses, als nur einfach nur für Links.

Den Spruch: "Hanffreunde, Wehrt Euch!" kann man ebenfalls nicht ideologisch festnageln. Wehrt Euch wird/wurde z.B. auch von der Occupy-Bewegung, der Anti-Atomkraft-Bewegung oder auch der "Bunten Liste – Wehrt euch: Initiative für Demokratie und Umweltschutz", der Vorgängerorganisation der Grünen und in tausend anderen politischen Zusammenhängen verwendet. Die Nazis haben diesen Spruch benutzt, aber diesen Appell deshalb komplett aus dem politischen Sprachschatz zu verbannen, halte ich für überzogen. Bei den Nazis wurde der Spruch ja auch durch antijüdische Parolen ergänzt. Dort hieß es: "Deutsche! Wehrt euch! Kauft nicht bei(m) Juden! – Die Juden sind unser Unglück! - Meidet jüdische Ärzte! – Geht nicht zu jüdischen Rechtsanwälten!". Sowas haben wir von der Semantik her in unserem Aufruf ja z.B. gar nicht drin.

[Georg Wurth]

Extrem qualifizierter Beitrag, HMV, das bringts voll auf den Punkt. Darf ich das als Kommentar in den Blog kopieren?

[His Master's Voice]

@Georg
Na klar

[Georg Wurth]

done

[CosmicWizard]

Sehr gut!

[Jen]

Black Power sind, nach meiner Auffassung, rassistisch :/

[His Master's Voice]

@Jen
Hast schon Recht, Black Power ist vielleicht als Beispiel auch wieder etwas eingeengt und ähnlich wie die Kommunisten ideologisch nicht frei. Die Schwarzen- und Anti-(Weißen)-Rassismus-Bewegung an sich war natürlich viel größer. Sollte halt ein Beispiel dafür sein, dass das die erhobene Faust kein rein Linkes Symbol ist. Ebenso ist sie ja auch kein reines Black-Power-Symbol. Ich sehe diese Faust im Moment einfach als Symbol für UNS. Denn wir sind auch eine Gruppe, die Widerstand leisten muss, sonst werden wir nie Gerechtigkeit erfahren. Hanffreunde sind keine Kommunisten und auch keine schwarzen Rassisten. Trotzdem sind sie eine diskriminierte Gruppe, die das Recht hat, Widerstand zu leisten und dafür auch ein entsprechendes Symbol zu verwenden. Die Faust steht halt für den Widerstand schlechthin. Und wer weiß, vielleicht steht die grüne Faust ja sogar ihrerseits irgendwann für den Widerstand der Hanfbewegung.

[Radulf]

Ich muss sagen ich bin ganz schön sauer wegen der Kommentare auf der Homepage, die eine Nähe zu Nazi-"Parolen" konstruieren.

Nazis haben die Aufforderung sich zu wehren in perfider Weise mißbraucht.

Das kann doch nicht angehen, dass Nazis damit erfolgreich verhindern konnten, dass man Unterdrückte und Verfolgte Menschen dazu ermutigt sich zu wehren!

[CosmicWizard]

Das machen die Nazis immer so.

[His Master's Voice]

Ich finde die Diskussion auch etwas verspätet. Hier war ein ganzer Monat Zeit, sich einzubringen und Kritik zu üben. Die Dinger sind jetzt so wie sie sind und statt über Assoziationen hinsichtlich der Symbolik zu sprechen, würde ich gerne den Nächsten Schritt gehen und mir mit Euch ein paar Gedanken machen, wie wir die Karte möglichst effektiv einsetzen können.

Also was mir bis jetzt eingefallen ist:

1. Natürlich die Überreichung der Karte in oder nach einem persönlichen Gespräch mit Hanffreunden.
2. Beilage in DHV-Postsendungen (wird wie wir gehört haben, bereits gemacht)
3. Auslegen auf Veranstaltungen
4. Auslegen in Head-Shops?
5. Streuen der Karte im öffentlichen Raum (z.B. durch "Liegenlassen" in der Mensa, Fußgängerzone, Wo noch?)
6. Verteilen in Briefkästen

Was fällt Euch noch ein?

[Florian Rister]

Beim Punkt 6 Verteilen in Briefkästen würde ich wenn, dann wenigstens einen "Legalisierung - Warum eigentlich?" Flyer dazu legen. Die Wahrscheinlichkeit dabei einen Hanfbefürworter zu treffen, ist doch eher klein.


Die "Diskussion" wurde ja primär von einer Person geführt, "Willy". Insofern brauchen wir das gar nicht ernst nehmen. Ich glaube nicht, dass ein relevanter Teil der Kartenempfänger ein Problem damit haben wird.
Wie gesagt, wenn da wirklich irgendwo rechte Symbolik oder Sprüche drin stecken, werde ich das auf der Fusion an meinem blauen Auge erkennen Ich bin recht zuversichtlich, dass dem nicht so ist

[Georg Wurth]

Beim Punkt 6 Verteilen in Briefkästen würde ich wenn, dann wenigstens einen "Legalisierung - Warum eigentlich?" Flyer dazu legen. Die Wahrscheinlichkeit dabei einen Hanfbefürworter zu treffen, ist doch eher klein. (...)

Das sehe ich auch so. Für Briefkästen ist der Flyer "Cannabis legalisieren?" die beste Wahl, s. http://shop.hanfverband.de/
Für Kneipen könnte u.U. die Postkarte "Schluss mit Krimi" besser geeignet sein, je nach Ablagemöglichkeiten, evtl. auch beides. Ja, und Festivals sind sicher eine perfekte Möglichkeit, ein paar unter die Leute zu bringen..

[Radulf]

Ich würde die Kärtchen nicht zu breit streuen.
Nur wo die Zielgruppe "Hanffreunde" gut erreichbar ist.
HMV hat ja schon einiges aufgezählt.
Coffeeshops vielleicht noch?

[Jen]

man sollte man auf der DHV Seite "Black Power" als Beispiel weg lassen. Mit der Karte hab ich kein Problem und verbinde es auch nicht damit.
Ich find es auch irgendwie lächerlich wenn Leute ständig irgendwas reininterpretieren müssen. Wofür die Karte ist steht drauf und dass wir keine Nazis sind sollte wohl auch jedem klar sein

Punkt 5 (irgendwo liegen lassen) find ich an den meisten Orten sinnlos.

Auf jeden fall sollten welche in Head Shops aus gelegt werden...ich hoffe mal das die damit einverstanden sind. So wie ich mitbekommen hab, haben es hier (in und um Nürnberg) die Headshops ziemlich schwer und wohl auch schon mehrere Hausdurchsuchungen (auch in der privaten Wohnung) durchmachen müssen.


@Radulf: denkst du Coffeshops machen Sinn? Würden da nicht nur die grenznahen Coffeeshops in frage kommen, in die man eh nicht mehr rein kommt?!

[Radulf]

In Amsterdam sind auch viele Deutsche in den Coffeeshops.
Vielleicht können, dürfen und wollen die den DHV ja unterstützen?

Für bestimmte Locations wäre ne Art Aufsteller gut, eine kleine Box für die Kärtchen.
Gibt's ja für Visitenkarten, hier z.B:
http://www.prospekthalter.com/Visitenka ... at-NE.html

Ganz praktisch.

[Georg Wurth]

man sollte man auf der DHV Seite "Black Power" als Beispiel weg lassen....

done

[CosmicWizard]

Die Bestückung von Coffeeshops, vor allem in Amsterdam, finde ich durchaus sinnvoll, wobei man es dort eher machen sollte, wenn man auf deutsche Besucher aufmerksam wird. Sonst ist klar, die Karte richtet sich primär an Hanffreunde und sollte eben hauptsächlich auf hanfaffinen Veranstaltungen verteilt werden. Eine Verteilung in Postkästen etc. macht meiner Meinung nach keinen Sinn.

[His Master's Voice]

Eine Verteilung in Postkästen etc. macht meiner Meinung nach keinen Sinn.

Ich dachte, das wir auf diesem Weg, an Leute rankommen, die sich überhaupt nicht in der Szene tummeln. Weiter oben hatte ich schon mal abgeschätzt, dass etwa jeder 150te Erwachsene ein potentieller Aktivist ist, Einer von 15 Leuten konsumiert regelmäßig. Vielleicht lohnen sich Briefkasten-Aktionen in Studentenwohnheimen oder ähnlichem?

[Florian Rister]

Ja Studentenwohnheime waren hier ja in irgendeiner Regionalgruppe (Oldenburg?) schonmal geplant und machen auch Sinn, aber auch dann würde ich den "Hanf legalisieren! Aber warum eigentlich?" Flyer dazu packen.
Auch viele junge Leute, und auch viele Hanfkonsumenten haben relativ wenig Ahnung von den politischen Zusammenhängen, von den Argumenten für eine Legalisierung usw.
Nur die Kontaktkarte wäre mir für einen Briefkaste zu wenig.

In jedem Fall besteht die Gefahr dass ein vergleichsweise hoher Anteil in der Mülltonne landet. Aber wenn man selber den Kram bezahlt muss man selber wissen wie man damit umgeht.

[Radulf]

Studentenwohnheime klar. Aber bei Otto Normal würde ich die Karte nicht einwerfen.
Dann besser den Flyer.

Vielleicht kann man die Kärtchen auch bei Autos unter den Scheibenwischer oder so klemmen?
Wie Gebrauchtwagenhändler das machen.

Bei bestimmten Festivals auf dem Parkplatz vielleicht, mit einem relativ hohen Anteil an hanffreundlichen Autos.