Sammlung Cannabis und Psychose

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Gerd50
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Re: Psychosenfördernde Wirkung

Beitrag von Gerd50 »

Der einzige vernünftige Satz den ich zu dem Thema kenne lautet:

Ca. ein bis zwei Prozent der Bevölkerung entwickelt im Laufe des Lebens eine Psychose, die auch auftreten würde, wenn kein Hanf im Spiel ist :mrgreen:
Ich glaube an alles. Außer an Menschen.
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Chaos
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Re: Psychosenfördernde Wirkung

Beitrag von Chaos »

Ich möchte einmal kurz den Zusammenhang von THC zu CBD bei der Wirkung verdeutlichen (ich glaube das habe ich hier noch nicht gelesen).

Zuerst einmal hoffe ich, dass jeder den Unterschied der zwei Hauptgruppen von Cannabis kennt. Für diejenigen die es nicht wissen:

Sativa: Enthält einen geringen Anteil an CBD
Indica: Enthält einen hohen Anteil an CBD

Der Unterschied in der Wirkung äußert sich wie folgt:

Sativa: Ein High-Gefühl tritt auf. Die Gedanken werden "freier" und man wird redseelig und "albern"
Indica: Ein Stoned-Gefühl tritt auf. Man fühlt sich träge, gerade zu angeklebt. Die Gedanken werden eher träge. Das CBD wirkt dem THC entgegen. Zu Anfang kann daher eine sativa-ähnliche Wirkung auftreten.


Beim Vaporisieren wird im übrigen auch bei Indica nur das THC nicht aber das CBD verdampft. Dadurch ist die Unterschiedliche Wirkung von einem Joint und einem Vaporizer zu erklären.
Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass es einem Menschen eher anzumerken ist, dass er indica konsumiert hat.

Medizinisches Cannabis ist quasi die Hochform von indica und enthält einen sehr hohen Anteil an CBD. Es kann in vielen Anwendungsbereichen verwendet werden. Ich meine auch mal öfters gelesen zu haben, dass Cannabis indica bei der Behandlung von Psychosen eingesetzt wird (experimentell aber meist erfolgreich).



Zu dem Argument "Cannabis fördert Psychosen":
Glücklicherweise ist dieser Mythos seltener anzutreffen als noch vor einem Jahrzehnt. Der Konsum von Cannabis erzeugt keine Psychosen kann aber unter Umständen bereits latent vorhandene Psychosen (etwa Schizophrenie) auslösen / verstärken. Diese Gefahr ist in etwa 2% der Menschen zutreffend. Übrigens: Alkohol triggert (ggf. sogar erzeugt!) ebenfalls Psychosen bei etwa 2% der Menschen.

Im übrigen kenne ich eine Person die diesen 2% angehört und wirklich lustig war das nicht. Ich kenne aber auch einen der durch Alkohol psychotisch wurde und das war nochmal ne Ecke schlimmer wobei das wohl vom Fall abhängt.




So ich hoffe, dass diese Informationen jemanden nützen und sage mal einfach:


Chaos never ends
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Bom
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Re: Psychosenfördernde Wirkung

Beitrag von Bom »

Radulf hat geschrieben: ...
Was ich sehr interessant finde, das CBD möglicherweise anti-psychotisch wirkt...
Richtig, das ist ja gerade das interessante. Deswegen wird auch oft argumentiert, dass Skunk angeblich psychosen auslösen soll. Es hat wohl einen sehr geringen cbd gehalt. Ich kann aus erfahrung sagen, dass mir skunk mal einen ziemlichen horrortrip beschert hat.

@chaos: kannst du das belegen mit dem nicht-verdampfen des CBDs? ich kann das irgendwie nicht glauben... Interessiert mich aber sehr!
Kommt, wir packens jetzt an!
Radulf
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Re: Psychosenfördernde Wirkung

Beitrag von Radulf »

weiß nicht obs hier her passt, aber wer mal eine ganz andere Sicht auf Psychosen kennenlernen möchte, kann was von Stan Grof lesen, einem Pionier der LSD-Psychoherapie. Er hat sogar mit Psychotikern therapeutisch gearbeitet:
http://de.wikipedia.org/wiki/Stanislav_Grof
Die Erfahrungen der LSD-Therapie zeigen, dass man Psychosen nicht unbedingt fürchten muss. Die Drogen-Prohibition behindert die Seit zig Jahren die Forschung auf diesem Gebiet.
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Chaos
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Re: Psychosenfördernde Wirkung

Beitrag von Chaos »

Bom hat geschrieben: @chaos: kannst du das belegen mit dem nicht-verdampfen des CBDs? ich kann das irgendwie nicht glauben... Interessiert mich aber sehr!
There are at least 60 pharmacologically-active compounds in cannabis. The aromatic terpenoids begin to vaporize at 126°C, but the more bio-active cannabidiol (CBD), Cannabinol (CBN), and delta-9-tetrahydrocannabinol (THC) do not vaporize until near their respective flash points: CBD 206.3°C,[6] CBN 212.7°C,[7]and THC 149.3°C.[8
(aus der englischen Wikipedia da die deutsche in aller Regel nicht verwendbar ist)

Die empfohlene Temperatur beim Verdampfen von Cannabis beträgt 170-200 °C wobei die meisten Vaporizer meines Wissens nach bei um die 180 °C arbeiten.
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Bom
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Re: Psychosenfördernde Wirkung

Beitrag von Bom »

ah, das ist echt interessant... also ich kann mit meinem noble 600 und mit der vapobowl das pflanzenmaterial auch rösten, muss damit mal ein bisschen rumprobieren...
Kommt, wir packens jetzt an!
Jen
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Re: Psychosenfördernde Wirkung

Beitrag von Jen »

so bezüglich Wirkung...wie ist das bei gemischten Sorten...also wenn z.B. 30% Sativa und 70% Indica sind?
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Chaos
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Re: Psychosenfördernde Wirkung

Beitrag von Chaos »

Jen hat geschrieben:so bezüglich Wirkung...wie ist das bei gemischten Sorten...also wenn z.B. 30% Sativa und 70% Indica sind?
Das ist recht linear. Eine 50/50 Kreuzung hat meist erst ein angenehmes High und dann ein mildes stoned (wie sich das anhört).

Bei einer 70/30 (sativa/indica) Kreuzung ist das High intensiver und es läuft in ein zartes stoned aus.

So mehr indica- bzw. CBD-Anteil umso mehr sedative Wirkung.
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Thomas
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Re: Psychosenfördernde Wirkung

Beitrag von Thomas »

Das Phänomen Psychose schiebe ich persönlich nicht so stark auf die Droge an sich. Nehmen das Risiko ausgehend von Streckmittel mal raus, ebenso die pervers hoch gezüchteten Sorten von mir aus. Die persönliche einzelne psychotische Episoden geprägt durch den Alltag und unserem menschlichen miteinander, wird nur allzu leicht auf den Drogenkonsum geschoben. Mein persönlicher Druck der Staatlichen Verfolgung ist enorm und geht schon fast ein stück in Richtung Verfolgungswahn… (ohne KFZ, zu 60% Arbeitsunfähig/Selbständig)

Ich hatte eine Depression, die kam nicht vom kiffen und auch nicht von anderen Substanzen. Nein mein Leben hat zu dem Zeitpunkt nicht mehr hergegeben, wobei ADHS ein große Roll gespielt hatte. So weit so gut, ich kiffe seit 15 Jahren mal mehr mal weniger und mir geht es gut dabei. Trinke nur sehr selten Alkohol, da mir die Wirkung/Nebenwirkung nicht gefallen. Mein Job stellt ein vielfaches größeres Risiko für meine Gesundheit dar, ebenso fördert mein Job Eigenschaften die einer Psychose gleichkommen. ADHS und Job bekomme ich mit Cannabis deutlich besser geregelt als während meiner einjährigen Konsumpause im Selbstversuch mit absoluter Abstinenz.
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Fabius
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Re: Psychosenfördernde Wirkung

Beitrag von Fabius »

Thomas hat geschrieben:Das Phänomen Psychose schiebe ich persönlich nicht so stark auf die Droge an sich. Nehmen das Risiko ausgehend von Streckmittel mal raus, ebenso die pervers hoch gezüchteten Sorten von mir aus. Die persönliche einzelne psychotische Episoden geprägt durch den Alltag und unserem menschlichen miteinander, wird nur allzu leicht auf den Drogenkonsum geschoben. Mein persönlicher Druck der Staatlichen Verfolgung ist enorm und geht schon fast ein stück in Richtung Verfolgungswahn… (ohne KFZ, zu 60% Arbeitsunfähig/Selbständig)

Ich hatte eine Depression, die kam nicht vom kiffen und auch nicht von anderen Substanzen. Nein mein Leben hat zu dem Zeitpunkt nicht mehr hergegeben, wobei ADHS ein große Roll gespielt hatte. So weit so gut, ich kiffe seit 15 Jahren mal mehr mal weniger und mir geht es gut dabei. Trinke nur sehr selten Alkohol, da mir die Wirkung/Nebenwirkung nicht gefallen. Mein Job stellt ein vielfaches größeres Risiko für meine Gesundheit dar, ebenso fördert mein Job Eigenschaften die einer Psychose gleichkommen. ADHS und Job bekomme ich mit Cannabis deutlich besser geregelt als während meiner einjährigen Konsumpause im Selbstversuch mit absoluter Abstinenz.

Wie sieht es mit Cannabis auf Rezept bei ADS aus ?
„Je tiefer man in die lebendige Natur hineinsieht, desto wunderbarer erkennt man sie. Ich glaube, man fühlt sich dann auch geborgen.“
Zitat: Albert Hofmann
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bushdoctor
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Re: Psychosenfördernde Wirkung

Beitrag von bushdoctor »

Fabius hat geschrieben: Wie sieht es mit Cannabis auf Rezept bei ADS aus ?
In Deutschland?
KEINE CHANCE!
Philebos
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Re: Psychosenfördernde Wirkung

Beitrag von Philebos »

bei ADS kriegst du vom Arzt ein Amphetamin (Ritalin) verschrieben.
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Aleã
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Re: Psychosenfördernde Wirkung

Beitrag von Aleã »

---oops doppelpost---
Zuletzt geändert von Aleã am Mi 25. Jul 2012, 20:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Aleã
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Re: Psychosenfördernde Wirkung

Beitrag von Aleã »

Philebos hat geschrieben:bei ADS kriegst du vom Arzt ein Amphetamin (Ritalin) verschrieben.
Ritalin ist strukturell von Amfetamin viel zu unterschiedlich! Methylphenidat ist ein Piperidin, oder soetwas in der Art. Ehrlich gesagt weiß ich es nicht mal genau. ^^

Amfetamin wird jedoch seit Ende 2011 wieder als Attentin verschrieben. Die Neuzulassung hat viel zu lange gedauert und auch erst (nach der Pharmafirma) erlaubt, wenn man sich mit Ritalin und Atomoxetin in Höchstdosen "zu Tode gedopt" hat. Also wieder das Versuchskaninchenspiel. In den USA ist MPH in Koexistenz zu Amfetamin. Dort können die Leute entscheiden ob sie besser mit MPH oder Amphetamin klar kommen. Aber hier ist ja bekanntlich alles anders :roll:

Zur Psychosefördernde Wirkung:

Schrott! Warum?

- 90 % aller Schizophrene sind Raucher. Werden Zigaretten in Verdacht gestellt Psychosen auslösen? Im Gegenteil wird sogar behauptet, dass Zigaretten eine Art "Selbstmedikation" der Schizophrenen darstellt! Gilt das etwa nicht für Cannabis und sein CBD ?
- Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit an Koffein Psychosen zu bekommen? Psychotiker dürfen meißtens nicht einmal Kaffee trinken.
- Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit an Alkohol Psychosen zu bekommen?
- Was ist so "schlimm" an einer "(un)freiwillig" drogeninduzierten Pseudopsychose? Man ist sich seiner Psychose bewusst, wird also nicht zum Menschenfresser oder der gleichen. Natürlich nur wenn man sich darin etwas auskennt.

In Deutschland?
KEINE CHANCE!
Alea:

- 6 x stationär in der Klinik
- mehrere psychische Krankheiten und Störungen
- 4 Jahre in Psychotherapie
- Gerade beim 19tes Medikament (inkl. eines in Deutschland nicht zugelassenes Medikament)


Jetzt fehlt mir nur ein Arzt, der sich tasächlich dafür einsetzt.
Wenn ich es nicht schaffe, dann kann man sicher sagen, dass es definitiv nicht möglich ist.

Aber es gab durchaus einen ADHSler, der Cannabisblüten bekam. Jedoch war er Richtung ADHS-Tourette. ADS ist mehr Richtung Autismus (wobei es bei Autismus keine Medikamente und standartisierte Therapieformen gibt, die man hätte vorher ausprobieren könnte, aber andere Diagnose, anderes Thema...)
Zuletzt geändert von Aleã am Mi 25. Jul 2012, 20:03, insgesamt 1-mal geändert.
Thomas
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Re: Psychosenfördernde Wirkung

Beitrag von Thomas »

Wobei ich nach allen Recherchen zur persönlichen Entscheidung gekommen bin, bevor ich Retalin einnehme... therapiere ich mich fast lieber mit einer sehr schwachen Dosis Speed. Dies geht geht meiner Meinung nach mit einer Dosis die zum Party machen bei weitem nicht reichen würde und dem nach die eigentlich erwünschte Speed-Wirkung ausbleibt und von mir dem nach eher als Medikament angesehen wird als als die Spass-Droge.

Da ich lieber etwas natürliches konsumiere ist die Wahl auf Cannabis gefallen, wobei die schwache Speed Dosis eigentlich eine deutlich bessere Wirkung auf die Symptome hätte.

Die Drogenprohibition hat es bis jetzt erfolgreich verhindert das ich weitere Arztbesuche weiter ausgebaut habe, da ich User illegaler Drogen bin ist das Risiko des Missbrauches von Retalin zu groß und die Anwendung nicht erwünscht. Ebenso bekomme ich von ärztlicher Seite Probleme da ich kiffe. Das ging soweit das mir zum einen eine neurologische Behandlung verweigert wurde (ich solle erst mal ohne Drogen klarkommen...) so wie eine Verhaltenstherapie (da wusste ich noch nichts von meinem ADHS und war auf der Suche nach Antworten oder Hilfestellungen wie ich mit mir selber besser klar komme)
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Aleã
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Re: Psychosenfördernde Wirkung

Beitrag von Aleã »

Heute Morgen habe ich noch auf einer anderen Plattform mich zu Tode diskutiert, warum zu spät diagnostizierte und behandelte AD(H)Sler durch den vielen Stress Probleme mit (oder in dem Fall durch indirekte Umstände der) Drogen bekommen - gleich am Abend schreibe ich mit einem. (siehe http://www.gutefrage.net/frage/auslands ... ---was-tun - Vorsicht, viel Text!) Deutschland ist klein. :(

Wie sieht es eigentlich mit einem AD(H)S-Experten aus? Es gibt wenige Ärzte (mit ggf. langen Wartezeiten) , die sich aber sehr gut mit AD(H)S auskennen und ebenso diese Problemfälle. Auch verstehen sie die "Selbstmedikation" von illegalen Drogen etc. und haben evtl. sogar dieses als Studenten selbst mitgemacht.

Also im Grunde genommen ein spezieller Arzt, der dir dort explizit helfen kann und deren Spezialgebiet AD(H)S ist (und deren möglichen Lebensweisen...). Das wäre jetzt so der erste Rat, den ich noch geben kann, bevor ich off gehe und schlafen muss. Bin momentan sehr erschöpft...

m.f.G. Alea
Thomas
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Re: Psychosenfördernde Wirkung

Beitrag von Thomas »

Ja die Welt ist nur ein Dorf, mit einem völlig Fremden über das Thema zu schreiben kann definitiv schnell aus dem Ruder laufen und in Fehlinterpretationen enden. Sicherlich gibt es welche die einen problematischen Konsum haben, was ist problematischer Konsum? Mir geht es gut so wie es ist, ich kann auch ohne Drogen, leide dann aber mehr unter den "Ticks" die mir schon als Kind das Leben teils zur Hölle gemacht haben. Geht das als Drogengebrauch oder eher als Drogenmissbrauch durch? Vor der Frage stehe ich tatsächlich.

Die Spezialisten hier haben Wartezeiten von ca. 9 Monaten. Ohne große Aussichten auf Besserung.
So weit ich das Thema für mich verstanden habe, gibt es nur drei Möglichkeiten.

1. ich lebe damit, einfach so (machen viele, da viele nicht wissen was ADHS ist)
2. ich lebe damit, mit selbst Therapie
3. Via Spezialist

Es unterscheidet sich grob gesagt in Verhaltenstherapie und medikamentöser Behandlung.
Verhaltenstherapie kann interessant sein, jedoch lernt jeder im laufe der Zeit selber damit irgend wie umzugehen und mehr als ein besseres damit klar kommen ist dadurch auch nicht gegeben. Ich selber sein kann ich dadurch nicht, eher das ich in diversen Situationen permanent an mir arbeiten muss und mich selber dadurch eher noch mehr als weniger im Fokus habe. Das nur um mit etwas klar zu kommen was andere nicht haben.
Medikamentöse Behandlung, unserer Schulmedizin schenke ich leider kein großes Vertraun. Selbst die Behandlung wäre nicht zeitlich Begrenzt sonder ebenso ein ständiger Begleiter wie die Kopfschmerzen für einen Migränepatient, hadda Kopfweh braucht ma ne Migränetablette und gut ist. Das ist bei ADHS nicht viel anders. Da es eine neurologische Veränderung ist, wo gewisse Abläufe etwas anders gesteuert werden.
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overturn
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Re: Psychosenfördernde Wirkung

Beitrag von overturn »

Hallo, Thomas!
Thomas hat geschrieben:Mir geht es gut so wie es ist, ich kann auch ohne Drogen, leide dann aber mehr unter den "Ticks" die mir schon als Kind das Leben teils zur Hölle gemacht haben. Geht das als Drogengebrauch oder eher als Drogenmissbrauch durch? Vor der Frage stehe ich tatsächlich.
Es gibt verhältnismäßig viele Menschen, die unter 'ADHS' leiden, und zeitgleich vornehmlich Kokain, oder Methamphetamin konsumieren. Warum ist das so? Der Name, der Aleã bei 'Ritalin' entfallen ist, ist Phenylethylamin - auch Amphetamin ist eins, was den vorangegangenen Vergleich mit diesem durchaus bekräftigt. 'Ritalin' in seiner Wirkung, ist vergleichbar mit der von Kokain. Ebenso wie das Methylphenidat, sorgt auch Kokain bei Betroffenen für Ruhe und klare Gedanken. Beispielsweise handelt es sich bei dem amerikanischen 'ADHS'-Medikament 'Desoxyn' auch um nichts anderes als Methamphetamin. Denn alle genannten Substanzen zählen zu den Dopamin-Wiederaufnahmehemmern - die für gewöhnlich erst recht zappelig machen, im Falle eines Aufmerksamkeitsdefizits ihre Wirkung jedoch umkehren.

An dieser Stelle würde ich dir gerne das Buch "In the Realm of Hungry Ghosts: Close Encounters with Addiction" empfehlen. Der Autor, Dr. Gabor Maté, ist selbst betroffen, und verfasste in der Vergangenheit bereits einen Bestseller, der sich auch ausschließlich mit 'ADHS' befasste. ("Scattered Minds : A New Look at the Origins and Healing of Attention Deficit Disorder")

Grüße!
"Never doubt that a small group of thoughtful, committed citizens can change the world. Indeed, it is the only thing that ever has."
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Aleã
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Re: Psychosenfördernde Wirkung

Beitrag von Aleã »

overturn hat geschrieben:Es gibt verhältnismäßig viele Menschen, die unter 'ADHS' leiden, und zeitgleich vornehmlich Kokain, oder Methamphetamin konsumieren. Warum ist das so?

Das habe ich in dem o.g. Link ziemlich ausführlich erklärt.
ADHS = Stress = Probleme im Leben = Depressionen (Suizid) , Therapie oder Drogenkonsum. Ersteres gilt als "feige", zweiteres ist wie schon genannt zu schwer zu bekommen, dritteres bekommt man an jeder Tankstelle (jedenfalls Alkohol) oder Bahnhof. In Kürze.
Der Name, der Aleã bei 'Ritalin' entfallen ist, ist Phenylethylamin
Bitte behaupte nicht einfach von jemand anderen, was er geschrieben hätte - ohne das er das wirklich getan hat!

MPH ist kein Amfetamin und sicher auch kein Phenylethylamin, auch wenn es woanders behauptet wird (Ritalinparanoia-Seiten usw.).
Phenylethylamin
Wer sich die Strukturen beider anschaut hat sehr große Probleme oder sehr viel Fantasie dort eine Ähnlichkeit zu entdecken, dafür sind sie viel zu verschieden. Das ist auch ein Grund warum MPH nicht bei Drogentest auf Amfetamine anschlägt. Dennoch kennen wir wie ungenau diese Schnelltests sind.
- auch Amphetamin ist eins, was den vorangegangenen Vergleich mit diesem durchaus bekräftigt.
Amfetamin ist ein Phenylethylamin, MPH aber nicht. Der Vergleich wird dadurch nicht bekräftigt sondern geschwächt!

In dieser Liste kommt MPH nicht vor:
http://de.wikipedia.org/wiki/Phenylethylamine
Und hier sieht man dass es ein Piperrazin ist:
http://en.wikipedia.org/wiki/Methylphenidate

Übrigens wirkt Amfetamin u.A. als Dopamin-Releaser und nicht (nur) als Wiederaufnahmehemmer.
'Ritalin' in seiner Wirkung, ist vergleichbar mit der von Kokain.
Nur weil MPH unter anderem auch in der Substitution von Kokain eingesetzt wird, heißt es noch lange nicht, dass es genau so wirkt oder auch dabei hilft!

MPH ist ein DRI.
Kokain ist ein SNDRI. Man hätte nur mit der Dopamin-Wiederaufnahmehemmung recht.

Und wie kommst du darauf, dass die Wirkung vergleichbar ist? Hast du beides schon einmal ausprobiert? Nach Erfahrungsberichten würde Koffein eher dem Gefühl von MPH entsprechen als Kokain.
Ebenso wie das Methylphenidat, sorgt auch Kokain bei Betroffenen für Ruhe und klare Gedanken.
Nicht nur. Kokain wirkt auch auf die Stimmung, könnte in hohen Dosen Euphorisch und psychisch abhängig machen. Das ist bei MPH nicht so, da es nur als Dopamin-Wiederaufnahmehemmer fungiert.
Beispielsweise handelt es sich bei dem amerikanischen 'ADHS'-Medikament 'Desoxyn' auch um nichts anderes als Methamphetamin.
Nein, In Desoxyn ist Dexmethamfetamin. Das macht durchaus einen Unterschied, als das Racemat vom Schwarzmarkt!
Denn alle genannten Substanzen zählen zu den Dopamin-Wiederaufnahmehemmern
Falsch. Die Dopamin-Wiederaufnahmehemmung ist noch nicht vollständig bewiesen. Alles weitere kann man auf Wikipedia unter Amfetamin bereits nachlesen. Meth ist auch nur pharmakologisch/metabolisch anders, aber nicht unbedingt von der erlebten Wirkung.
- die für gewöhnlich erst recht zappelig machen, im Falle eines Aufmerksamkeitsdefizits ihre Wirkung jedoch umkehren.
Auch falsch!
Bei normalen Menschen würden Stimulanzien zappelig und hyperaktiv machen!
Bei AD(H)Sler, die den ganzen Tag sowieso in voller Fahrt sind, eben ruhig!

Manche haben es sogar mal erlebt:
Es gibt Kinder, die nach Cola direkt einschlafen, während alle anderen plötzlich aufgedreht sind und nicht einschlafen können. Diese Kinder, die durch Koffein sofort ruhiger und müde werden, haben höchstwahrscheinlich AD(H)S.
Selbst ich kann sogar aus eigener Erfahrung sagen, dass Koffein, MPH, stimulierende Antidepressiva und auch Amfetamin mich sogar zum Einschlafen "gezwungen" haben, obwohl es mich eigentlich wach machen sollte. Gerade unter hohen Dosen von Amfetamin werde ich unglaublich müde, während Koffein und MPH mich eher zusätzlich "lethargisch" machen. Das würde ein "normaler Mensch" nie hinbekommen oder erst nur dann, wenn die Wirkung dieser Substanzen vorrüber ist.

Manche Schlafmittel (vorallem dopaminerg) machen mich sogar eher wacher...

Wer sich mit dem Thema beschäftigt, weiß auch annähernd, warum das so ist und wieso ein AD(H)Sler nie wirklich einen Amfetamin-Tripp wie andere Menschen erleben könnte.

Um auf Cannabis zurück zu kommen: Auch da entwickelt ein Tourette-Patient viel schwerer einen Rausch unter THC, als "normale,gesunde" Menschen. Oder liegt es etwa auch daran, dass Cannabis erst Tourette verursacht, und dann ruhig macht. In dem Fall sollte man Cannabis auch zu Ritalin verbieten.

Undifferenzierte Diskussionen können wir alle nicht mehr gebrauchen.
An dieser Stelle würde ich dir gerne das Buch "In the Realm of Hungry Ghosts: Close Encounters with Addiction" empfehlen. Der Autor, Dr. Gabor Maté, ist selbst betroffen, und verfasste in der Vergangenheit bereits einen Bestseller, der sich auch ausschließlich mit 'ADHS' befasste. ("Scattered Minds : A New Look at the Origins and Healing of Attention Deficit Disorder")
Auschließlich tut er das nicht.

m.f.G. Alea
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overturn
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Re: Psychosenfördernde Wirkung

Beitrag von overturn »

Hallo, Aleã!
Aleã hat geschrieben:
Der Name, der Aleã bei 'Ritalin' entfallen ist, ist Phenylethylamin
Bitte behaupte nicht einfach von jemand anderen, was er geschrieben hätte - ohne das er das wirklich getan hat!
Pardon, das nehme ich hiermit zurück.
Aleã hat geschrieben: MPH ist kein Amfetamin und sicher auch kein Phenylethylamin, auch wenn es woanders behauptet wird (Ritalinparanoia-Seiten usw.).
Ich bitte erneut um Entschuldigung, aber du liegst leider falsch. Methylphenidat lässt sich eindeutig zu den Phenethylaminen zählen.
Aleã hat geschrieben:Wer sich die Strukturen beider anschaut hat sehr große Probleme oder sehr viel Fantasie dort eine Ähnlichkeit zu entdecken, dafür sind sie viel zu verschieden.
Nimm es mir bitte nicht übel, aber entweder hast du keine Ahnung von Chemie, oder liest nicht mal die Quellen vernünftig, auf die du verweist. Der von dir genannte, englische wiki-Eintrag, erwähnt die, deiner Aussage nach nicht vorhandene Ähnlichkeit bereits in dem ersten Abschnitt:

Methylphenidate incorporates a phenethylamine skeleton within its molecular structure, and increases the levels of dopamine and norepinephrine in the brain through reuptake inhibition of the respective monoamine transporters.
Aleã hat geschrieben:Übrigens wirkt Amfetamin u.A. als Dopamin-Releaser und nicht (nur) als Wiederaufnahmehemmer.
Das Gegenteil habe ich auch nicht behauptet. Der gemeinsame Nenner, bei Kokain, Ritalin und Methamphetamin, liegt aber in der Funktion als Dopamin-Wiederaufnahmehemmer. Das ist der Grund, für diese Formulierung - da sehe ich aber auch gar kein Problem, denn diese Aussage ist absolut korrekt.
Aleã hat geschrieben:Und wie kommst du darauf, dass die Wirkung vergleichbar ist? Hast du beides schon einmal ausprobiert? Nach Erfahrungsberichten würde Koffein eher dem Gefühl von MPH entsprechen als Kokain.
Möglich wäre es. Davon ab, erklärt sich dies schon aus den pharmakologischen Gemeinsamkeiten der beiden Substanzen, und der ähnlichen Wirkungsweise. Dies ist jedoch nicht der Fall, wenn 'Ritalin', wie gedacht, oral konsumiert wird.
Kokain wirkt auch auf die Stimmung, könnte in hohen Dosen Euphorisch und psychisch abhängig machen. Das ist bei MPH nicht so, da es nur als Dopamin-Wiederaufnahmehemmer fungiert.
Doch, das ist bei Methylphenidat ebenfalls der Fall.
Aleã hat geschrieben:
Beispielsweise handelt es sich bei dem amerikanischen 'ADHS'-Medikament 'Desoxyn' auch um nichts anderes als Methamphetamin.
Nein, In Desoxyn ist Dexmethamfetamin. Das macht durchaus einen Unterschied, als das Racemat vom Schwarzmarkt!
'Desoxyn' ist Methamphetamin. Punkt. Aber warum einfach, wenn es auch kompliziert geht...
Aleã hat geschrieben:
Denn alle genannten Substanzen zählen zu den Dopamin-Wiederaufnahmehemmern
Falsch. Die Dopamin-Wiederaufnahmehemmung ist noch nicht vollständig bewiesen. Alles weitere kann man auf Wikipedia unter Amfetamin bereits nachlesen. Meth ist auch nur pharmakologisch/metabolisch anders, aber nicht unbedingt von der erlebten Wirkung.
Wie bereits gesagt, bei Chemie scheint es irgendwie arg zu hapern. Und von Amphetamin, habe ich in diesem Zusammenhang überhaupt nicht gesprochen.
Aleã hat geschrieben:
- die für gewöhnlich erst recht zappelig machen, im Falle eines Aufmerksamkeitsdefizits ihre Wirkung jedoch umkehren.
Auch falsch!
Bei normalen Menschen würden Stimulanzien zappelig und hyperaktiv machen!
Genau das, habe ich geschrieben... :roll:

Zukünftig, würde ich mich ebenfalls über berechtigte Kritik freuen (:

Grüße!

edit: Die deutsche wiki sagt
Methylphenidat gehört zu den klassischen Phenethylaminen und ist, wie auch das Phenethylamin Amphetamin, ein indirektes Sympathomimetikum mit zentraler Wirkung.
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