Sammlung Cannabis und Psychose

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Bom
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Psychosenfördernde Wirkung

Beitrag von Bom »

Dass Cannabis Psychosen verursacht ist totaler Quatsch.
Allerdings gibt es Cannabissorten, denen man nachsagt, dass sie Psychosen verstärken würden. Ich denke da speziell an Skunk. Soweit ich weiß, hat das was mit dem heruntergezüchteten Cannabidiol(CBD)-Gehalt zutun. Weiß da jemand mehr?
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Underdog
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Re: Psychosenfördernde Wirkung

Beitrag von Underdog »

Bei deiner These, dass Cannabis keine Psychosen "verursacht" möchte ich dir, nach persönlichem Wissensstand, zustimmen, jedoch anfügen, dass es sehr wohl ein Potential hat, Psychosen auszulösen oder zu verstärken, wenn andere Faktoren gegeben sind.
Dies ist jedoch nur ein kleiner Teil aller Konsumenten.

Ich denke nicht, dass es sich speziell auf Sorten bezieht.., aber dass ein gewisses Prinzip greifen könnte:

Meines Wissens nach wurde bspw. einem jungen, schwer epilepsiekranken Patienten in Californien erstmal angeraten mit einem hohen CBD-Anteil zu probieren, da dies mehr therapeutische Effekte hat.
Jedoch weniger THC, um nicht "breit" zu werden. :|
Der Vater, auf den ich mich als Quelle beziehen möchte, sagte, dass sein Sohn nach erstmaliger Einnahme das erste mal seit Jahren problemlos für mehrere Tage am Allgemeinleben teilnehmen konnte, ohne jedoch "high" zu wirken.
Das würde in Bezug auf deine These heißen, dass ein hoher THC Gehalt im Gegensatz zu einem hohen CBD-Gehalt mehr Einfluss auf Psychosegefährdete Personen hat.
Nach persönlichen Informationen und Beobachtungen könnte ich es mir durchaus vorstellen, da ich jedoch keine medizinischen Hintergründe haben, möchte ich darauf hinweisen, alles: imho. :idea:



just my 2 cents
frihet
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Re: Psychosenfördernde Wirkung

Beitrag von frihet »

Habe schon öfter gelesen, dass durch den "optimierten" THC-Gehalt der CBD-Gehalt sinken würde. CBD wird eine antipsychotische Wirkung nachgesagt, während THC wohl in sehr hohen Konzentrationen leicht psychotisch wirken kann. Daher seien "ursprünglichere", also ausgeglichenere Sorten für das psychische Gleichgewicht eher förderlich, als die hochgezüchteten Sorten.
Konsens ist aber wohl bislang vor allem, dass Cannabis latente Psychosen sozusagen zu Tage fördern kann, sie jedoch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht selbst auslöst.
Hänfling
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Beitrag von Hänfling »

edit
Zuletzt geändert von Hänfling am Mi 30. Dez 2015, 14:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Bom
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Re: Psychosenfördernde Wirkung

Beitrag von Bom »

Hehe, ja, äpfel sind geil ;) :mrgreen:

@ Underdog: Ich habe genau das gleiche wie meine beiden Vorredner gehört...
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Florian Rister
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Re: Psychosenfördernde Wirkung

Beitrag von Florian Rister »

Naja so pauschal würde ich nicht sagen, dass Cannabis keine Psychosen befördert. Ich würde es aber umgekehrt auch nicht sagen. Es ist einfach ein schwieriges Thema.
Bezüglich der Wirkungen von THC und CBD kann ich jedem empfehlen, sich einmal diese BBC Doku anzugucken, am Ende so gegen Minute 45 gibt es ein Experiment mit purem THC...:

Should I smoke Dope?
http://www.youtube.com/watch?v=4gGhOAc-aV4
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ariposteles
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Re: Psychosenfördernde Wirkung

Beitrag von ariposteles »

Ohne jetzt irgendwelche wissenschaftliche Quellen oder Theorien zu nennen, ich glaube, das Gehirn gewöhnt sich an das, wofür es benutzt wird. Oder mal als Metapher formuliert: Das Gehirn ist eine Statue und sein eigener Bildhauer.

Cannabis schaltet das Gehirn in einen anderen Modus. Zusammenhänge werden neu bzw. anders bewertet und alles wirkt eindringlicher. Das kann auf Dauer dazu führen, dass sich Verhaltensmuster derart verändern und man mit der Gesellschaft und letztlich mit sich selbst nicht mehr im Reinen ist. Spätestens wenn man das Gefühl hat, es geht einem nicht mehr gut, WEIL man zuviel denkt, ist die Notbremse zu ziehen.
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Underdog
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Re: Psychosenfördernde Wirkung

Beitrag von Underdog »

@Bom und was möchtest du mir damit sagen?
Versteh gerade deinen Kontext nicht.
Seh ich den riesen Unterschied zwischen den beiden und meinem Beitrag nicht? :|
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Bom
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Re: Psychosenfördernde Wirkung

Beitrag von Bom »

nanu? ich habe deinen post grad nochmal gelesen und scheinbar habe ich ihn (sehr) falsch interpretiert. irgendwie hat sich das beim ersten lesen für mich so dargestellt, dass du einen hohen cbd gehalt für die psychosefördernde wirkung verantwortlich machen würdest, was du ja anscheinend nicht tust ;) egal, was solls :)
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Philebos
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Re: Psychosenfördernde Wirkung

Beitrag von Philebos »

in diesem Zusammenhang ist dieses Schaubild recht interessant. Man achte darauf, wo CBD und THC liegen:

Bild

somit ist klar, wohin sich die Substand wirkungstechnisch bewegt, wenn man sie auf immer mehr THC und immer weniger CBD züchtet.
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Underdog
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Re: Psychosenfördernde Wirkung

Beitrag von Underdog »

Klasse Grafik, danke schonmal dafür. :)

Hast du so etwas zufällig auch schon in Bezug auf Cannabis.. bspw. Strains oder sowas? Das wäre natürlich gerade für Patienten interessant. Nur 'n Gedanke. :idea:
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Bom
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Re: Psychosenfördernde Wirkung

Beitrag von Bom »

da hab ick doch jrade wat anner hand^^

http://de.seedfinder.eu/research/medical/overview/
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His Master's Voice
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Re: Psychosenfördernde Wirkung

Beitrag von His Master's Voice »

In der deutschen Wikipedia steht zum Thema "Cannabispsychose" (Unterart der Drogenpsychosen) dass gemäß einer australischen Studie das Psychoserisiko durch Cannabiskkonsum um 0,2 Prozent zur Normalgruppe (1,0 %) erhöht ist. Sprich von 1000 Konsumenten bekommen statt 10 dann 12 Leute eine Psychose.

Leider ist die Studie in dem Wikipedia-Artikel zwar verlinkt, aber das Ziel wurde gelöscht. Falls irgendjemand hier weiss, wie diese Studie hieß, bitte ich um Meldung. Würde mich echt interessieren, da gerade das Thema Psychosen so ein Prohibitionistenschlagwort ist.

Interessant finde ich in der Wiki noch die Bemerkung, dass Cannabispsychosen im Gegensatz zu Alkohol- oder Kokainpsychosen der Regel reversibel sind (siehe unter "Behandlung"). Allerdings ist auch diese Behauptung quellenmäßig nicht nachzuvollziehen.

Wikipedia: Cannabispsychose
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Dr.Schmidt
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Re: Psychosenfördernde Wirkung

Beitrag von Dr.Schmidt »

Hier ist die Erhebung : http://www.reanitrain.de/notfalltrainin ... rungen.pdf

Die 1,2% sollen aus folgendem Review stammen: => Degenhardt L, Hall W, Lynskey M. Alcohol, cannabis and tobacco use among Australians: a
comparison of their associations with other drug use and use disorders, affective and anxiety
disorders, and psychosis. Addiction 2001; 96: 1603-1614.

http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1 ... x/abstract
Tabakpflanzen, Hanf und Reben
hat der Herrgott uns gegeben.
Wenn wir weise sie gebrauchen,
darf man trinken und auch rauchen.
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His Master's Voice
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Re: Psychosenfördernde Wirkung

Beitrag von His Master's Voice »

@Dr. Schmidt

Wow, das ging ja schnell, Danke, Toll!
:D
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Gerd50
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Registriert: Di 6. Mär 2012, 01:01

Re: Psychosenfördernde Wirkung

Beitrag von Gerd50 »

Meine Meinung dazu kurz und knapp. Hanfgenuss kann Panikattacken auslösen (Hyperventilation = Sauerstoffrausch)
Ich bin Betroffener, Panikattacken treten bei mir auch ohne Hanf Genuss auf. Über 30 Jahre habe ich unzählige Diagnosen
erhalten bis hin zu Psychose. Ärzte und Therapieeinrichtungen haben sich an mir bereichert und mich im unklaren über die
wahre Natur Panikattacken gelassen. Da wird gerne etwas verwechselt, um viel Geld verdienen zu können.

Irgendwann bekam ich das richtige Buch in Finger. Statt mich weiterhin irgendwelchen Ärzten, Therapeuten an zu vertrauen,
benutzte ich Hanf, um gezielt Panikattacken aus zu lösen. Mit dem Ziel, sie beherrschen zu lernen, mich darauf zu
konditionieren. Hyperventilation ist ein pausenloses Atmen. Keine Atempause zwischen ein- und ausatmen. Wenn mich eine
Panikattacke erwischt, zwinge ich mich zu Atempausen. Je länger zwischen ein und aus, desto schneller ist der Spuk vorbei.

Die Ängste, die eine Panikattacke auslöst, man glaubt zu sterben, sind m. E. der Grund, warum nicht selten eine Psychose
diagnostiziert wird. Noch immer werden Panikattacken als Angsterkrankung bezeichnet. Mit der Annahme, zuerst die Angst,
dann die Attacke.

Es ist andersrum, zuerst die Atemstörung, dann Todesangst. Es wird diagnostischer Mißbrauch betrieben bis hin zur Psychose
ist meine Erfahrung.
Ich glaube an alles. Außer an Menschen.
Radulf
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Re: Psychosenfördernde Wirkung

Beitrag von Radulf »

Gerd50 hat geschrieben: ...Es ist andersrum, zuerst die Atemstörung, dann Todesangst. Es wird diagnostischer Mißbrauch betrieben bis hin zur Psychose
ist meine Erfahrung...
So isses! Hier wird einiges durcheinander gebracht und von den Prohibitionsbefürwortern werden offensichtlich bewußt Fehlinformationen verbreitet.

Angstzustände nach Hanfgenuss ließen sich durch entsprechende Aufkärung, Prävention und eine Kontrolle des Wirkstoffgehalts sehr wahrscheinlich weitgehend verhindern.

Die Psychosewarnungen sehe ich teilweise als bewußte Panikmache. Diese Angstzustände haben nichts mit Psychose zu tun.
Im Gegenteil. Nach einer Stunde ist der Spuk meist vorbei. Was hiflt ist auch ein ausgiebiger Spaziergang an der frischen Luft. Diese Angstzustände sind ein Zeichen dafür, dass es sich eben gerade NICHT um eine Psychose handelt!

Aus einigen persönlichen Berichten von Betroffenen weiß ich, dass sie sich beim Auftreten von psychotischen Schüben nicht unbedingt schlecht fühlen, sondern möglicherweise superstark. Jemand ist psychotisch, wenn er sich für Jesus Christus hält und seine Allmacht nutzen will, um am Nachmittag die Welt zu retten, bevor er sich eine Currywurst holt.

Die Medikamenten-Psychiatrie leugnet z.B. seit zig Jahren die Erkenntnisse der Psychoanalyse im Bezug auf Psychosen und Borderline-Störungen und verbaut den Weg zu Behandlungsalternativen.
Die übelsten Pillendreher sind oft Cannabis-Gegner!

Mich regt das alles total auf :evil:
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Gerd50
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Registriert: Di 6. Mär 2012, 01:01

Re: Psychosenfördernde Wirkung

Beitrag von Gerd50 »

Ich hole mal ein bischen weiter aus. Die medizinische Bezeichnung für Panikattacken lautet Agoraphobie = Marktplatzangst.
Es ist eine Störung des psychovegetativen Nervensystems. Die Störung äussert sich häufig durch Stiche in der linken Brustseite,
zittern, kalter Schweissausbruch und hyperventilieren, eine Atemstörung gefolgt von Todesangst, da man glaubt, einen Herzinfarkt
zu erleiden.

Die Störung tritt durch sogenannte Auslöser auf. Aufenthalt in einer grossen Menschenmenge (deshalb griechisch Agoraphobie,
deutsch Marktplatzangst) Bahnfahren, Busfahren, Kaufhaus, Kino usw. und dummerweise Genuss von Hanf.

Gegen diese Störung wurde in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts ein Medikament entwickelt. Valium. Dieses Medikament
wurde sehr schnell zur Volksdroge, von den Rolling Stones besungen als 'Mothers Little Helper'. Das hohe Suchtpotential der Pille ist
bekannt. Pharmaindustrie und Mediziner erkannten, dass sich sehr viel Geld damit verdienen lässt, indem nicht die Störung
des vegetativen Nervensystems in den Vordergrund gerückt wird, sondern die Todesangst reduziert auf allgemein Angst, denn
Ängste lassen sich bei jedem Menschen finden. Häufig bei Müttern, die nach der Geburt des ersten Kindes hoffnungslos
überfordert sind.

Valium heilt nicht die Agoraphobie, sondern beseitigt nur die Symptome Bruststechen und Pressatmung, oft auf kosten einer
Suchtentwicklung. Der Mediziner ist ab dem Punkt überfordert und überweist meistens in psychosomatische Kliniken oder auch
Suchtkliniken. Dort werden Patienten auf Ängste hin auseinander genommen, ihnen werden Regeln der Lebensführung verpasst,
um Ängste zu vermeiden. Was Patienten in der Regel verunsichert, denn für sie stehen nicht die normalen Alltagsängste im Vordergrund,
sondern die Todesangst während einer Attacke, die aus ihrer Sicht nicht ernst genommen wird. Die Folge ist eine Attackenverstärkung.
Taucht dann noch in der Amnesiegeschichte das Wort Hanf oder ähnliches auf oder gar Suizidabsichten (Panikpatienten sehen nicht selten
als einzigen Ausweg Selbstmord), ist die Diagnose perfekt. Drogenindizierte Psychose.

Ist der Auslöser einer Panikattacke = Störung des vegetativen Nervensystems Hanfgenuss, ist frische Luft Gift. Das Hauptsymptom
einer Attacke ist Pressatmung = Hyperventilation = Sauerstoffrausch. Was völliger Quatsch ist, ist das anbieten von
Zuckerwasser, um dem zu begegnen. Atmen in eine Plastik/Papiertüte hilft, Schal, Pullover vor Mund und Nase, unter eine
Bettdecke krabbeln, um möglichst wenig Sauerstoff ein zu atmen. Oder bewußt darauf achten, Pausen zwischen den Atemzügen
einzulegen, um die Pressatmung zu beenden.
Zuletzt geändert von Gerd50 am So 18. Mär 2012, 10:32, insgesamt 1-mal geändert.
Ich glaube an alles. Außer an Menschen.
Radulf
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Re: Psychosenfördernde Wirkung

Beitrag von Radulf »

Gerd50 hat geschrieben:..
Ist der Auslöser einer Panikattacke = Störung des vegetativen Nervensystems Hanfgenuss, ist frische Luft Gift. Das Hauptsymptom
einer Attacke ist Pressatmung = Hyperventilation = Sauerstoffrausch. Was völliger Quatsch ist, ist das anbieten von
Zuckerwasser, um dem zu begegnen. Atmen in eine Plastik/Papiertüte hilft, Schal, Pullover vor Mund und Nase, unter eine
Bettdecke krabbeln, um möglichst wenig Sauerstoff ein zu atmen...
@Gerd50
Gut dass Du das erwähntst. Ich meinte mit "Spaziergang an der frischen Luft" auch eher die Bewegung und weniger die Luft.Ich habe mit aber beidem gute Erfahrungen gemacht. Speziell für Panikattacken die mit Hyperventilation verbunden sind hast Du sicher Recht. Aber im Bezug auf Angstzustände durch Hanfgenuss würde ich das auf keinen Fall verallgemeinern. Bekifft mit Angstzuständen unter der Bettdecke zu stecken und wenig Luft zu kriegen kann der blanke Horror sein, auch wenn es in Deinem Fall speziell hilft. Was Valium und die sonstiger Downers angeht sind wir uns ja sicher einig.
Radulf
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Re: Psychosenfördernde Wirkung

Beitrag von Radulf »

Dass Cannabis Psychosen auslöst, scheint eines der Hauptargumente der Cannabis-Gegner zu sein. Vermutlich weil es eines der wenigen Argumente ist, die nicht widerlegt sind und weil es sich hervorragend zur Panikmache eignet.
Ich erinnere mich daran, dass ich in einem Psychiatrie-Lehrbuch gelesen habe, dass Psychosen vermeht zwsichen dem 20. und 30. Lebensjahr auftreten und besonders häufig in belastenden Situationen wie u.a:
Auszug aus dem Elternhaus
Beginn eines Studiums
Partnerschaftskonflikte wie z.B. Trennung
Und: Phasen verstärkten Alkoholkonsums

Also dürfte es kaum möglich sein, sich durch Vermeidung äuslösender Faktoren vor dem Ausbruch einer latenten Psychose zu schützen, solange man nicht weiß, dass man Psychose-gefährdet ist. Sonst dürft man erst mit 30 bei den Eltern ausziehen, nicht studieren und sich auf keine Beziehung einlassen.

Wenn überhaupt, wird es einen Schutz vor Psychosen mit Sicherheit nur durch irgend eine Form von Früherkennung geben.

Die Statistiken relativieren die Psychose-Gefahr durch Cannabis, weil nur ein kleiner Teil der Bevölkerung betroffen ist. Und wie Frau Dr. Krumdiek erwähnt hat, kann man auch nicht Erdbeeren verbieten, weil es Leute mit einer Erdbeer-Allergie gibt.

Könnte man so ähnlich vielleicht argumentieren?

Was ich sehr interessant finde, das CBD möglicherweise anti-psychotisch wirkt...
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