Sammlung Legalisierung in Deutschland

pepre
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Re: Sammlung Legalisierung in Deutschland

Beitrag von pepre »

Nur der Vollständigkeit halber: CSU wütet gegen Modellregion München, CSCs und überhaupt, wie immer Alkoholetscheck an vorderster Front.
... Wohl kaum ein anderes Bundesland wehrt sich derzeit so heftig gegen die geplante Cannabis-Legalisierung wie das CSU-geführte Bayern. Das liegt vor allem an der Zusammensetzung der Staatsregierung. Mit CSU und Freien Wählern ist Bayern das einzige Bundesland, in dem keine Ampel-Partei mit in der Regierung sitzt. Söder kann deshalb als einziger Länderchef die Politik der Ampel offen kritisieren, ohne gleichzeitig befürchten zu müssen, den eigenen Koalitionspartner zu beschädigen. Hinzu kommt, dass in Bayern im Herbst ein neuer Landtag gewählt wird. ...
... "In Bayern muss es Cannabis-Modellregionen geben, auch wenn der Gras-Grantler Holetscheck dann im Dreieck springt", sagt die FDP-Bundestagsabgeordnete Kristine Lütke. ...
pepre
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Re: Sammlung Legalisierung in Deutschland

Beitrag von pepre »

https://www.deutschlandfunk.de/bundesla ... n-102.html
Ärztepräsident Reinhardt gegen Cannabis

Der Präsident der Bundesärztekammer, Reinhardt, fordert die Bundesländer auf, sich gegen die Legalisierung von Cannabis zu stellen.

... Die Länder sollten keine Modellregionen erlauben, in denen es Anbauvereinigungen gebe, sagte Reinhardt der Düsseldorfer „Rheinischen Post“. Damit würden sie viel für den Jugendschutz tun. Reinhardt nannte die von Bundesgesundheitsminister Lauterbach geplanten Auflagen für die Cannabis-Clubs weltfremd, weil eine Kontrolle schwierig sei. Zugleich begrüßte er die vorgesehene Entkriminalisierung beim Erstkonsum. ...
Generell ist zu sagen: was die Kammern sagen ist nicht unbedingt das, was deren Mitglieder auch sagen.
Bei den Ärzten selbst zeichnet sich der Zusammenhang jung/alt = pro/contra Legalisierung ziemlich deutlich ab.
pepre
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Re: Sammlung Legalisierung in Deutschland

Beitrag von pepre »

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschl ... n-100.html
Studie: Cannabis-Legalisierung könnte Konsum stärken

"Die Autoren der Studie haben auch geschrieben, dass sich nicht beobachten ließ, dass die Anzahl der Erkrankten zunimmt", erklärt Meeßen-Hühne. "Deswegen warnen ja gerade Psychiater sehr vor einer Freigabe, weil die befürchten, dass es zu einem Anstieg psychiatrischer Krankheiten kommt." Und genau dazu sei es aber nicht gekommen in den Ländern, die ihre Abgabe anders geregelt haben, die eine kontrollierte Freigabe gemacht haben. [Häh?! Psychiater warnen vor etwas, das es nicht gibt?!]

Helga Meeßen-Hühne, die Leiterin der Landesstelle für Suchtfragen in Sachsen-Anhalt, sagt aber, schon jetzt konsumierten mehr und mehr Menschen Cannabis trotz Verbots. ... Das größte Risiko bestehe jedoch darin, dass der Konsum bei Jugendlichen langfristig zunehme, heißt es weiter. ... "Die Legalisierung selbst scheint zunächst nur geringe kurzfristige Auswirkungen auf den allgemeinen Konsumanstieg zu haben. Jedoch zeigen Studien mit einem längerem Beobachtungszeitraum, dass der Cannabiskonsum dort schneller gestiegen ist, wo Cannabis für Freizeitzwecke legal ist."
Die ganze "Studie" strotzt vor Konjunktiv II. :roll:

Außerdem: der generelle Konsum steigt. Wie will man ermitteln, dass er bei "legalem Freizeitcannabis" schneller steigt? Wo ist denn da die Kontrollgruppe? Im gleichen Land kann sie ja wohl kaum sein. Somit steht die Vergleichbarkeit schon mal auf sehr dürftigen Annahmen...
pepre
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Re: Sammlung Legalisierung in Deutschland

Beitrag von pepre »

https://www.deutschlandfunk.de/aerzte-p ... s-100.html
Ärzte-Präsident Reinhardt gegen Legalisierung von Cannabis

Zur Begründung sagte er im „Interview der Woche“ des Deutschlandfunks, der illegale Handel mit der Droge werde durch eine Legalisierung nicht gestoppt. ... Als Beispiel führte Reinhardt die Situation in Kanada an, wo die Abgabe von Cannabis bereits in gewissem Rahmen legalisiert ist. Dennoch würden hier noch immer 40 Prozent der Drogen illegal gehandelt. ...
Reinhardt offenbart sich mal wieder als Hardcore-Gegner aus Prinzip. Wenn er wenigstens gesundheitlich argumentieren würde, wie es seinem Posten entspricht. Aber nein: das ist nur völliges unlogisches "Nein! Nicht mit mir!"-Gefasel.

Nochmal extra für Herrn Reinhardt:
  • mehr als 99,6% aller Konsumenten bleiben klinisch unauffällig
Aber 100% der Konsumenten zu kriminalisieren geht in Ordnung, oder wie?! Und: das Argument "der illegale Handel mit der Droge werde durch eine Legalisierung nicht gestoppt" ist ähnlich sinnig wie "Cannabis ist verboten weil es illegal ist".

Um mal ein Analogon, das auch ein Mediziner versteht, zu bemühen: statt Tabletten mit Herzglykosiden zu verschreiben empfehlen Sie den Leuten: "Besorgen Sie sich Fingerhutsaft vom Schwarzmarkt! Gibt's an jeder Straßenecke. Wenn 'Fingerhutsaft' drauf steht, wird's schon passen!".
pepre
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Re: Sammlung Legalisierung in Deutschland

Beitrag von pepre »

https://www.zdf.de/nachrichten/panorama ... e-100.html
Cannabis und die dünnere Hirnrinde von MAITHINK X

[Studie] ... Und in diesen Daten zeigt sich: Jugendliche, die kiffen, haben eine dünnere Hirnrinde, vor allem in präfrontalen Regionen. Dabei ist wichtig: Je stärker das Ausmaß des Cannabis-Gebrauchs, desto höher der Grad der Verdünnung. Und: Jugendliche, die schon von Natur aus mit einer dünneren Rinde zur Welt kommen, kiffen deswegen nicht häufiger. Diese Ergebnisse lassen vermuten, dass es sich dabei um einen ursächlichen Zusammenhang handelt: Wer kifft, verdünnt seinen Kortex. ... Auf der anderen Seite kann die Studie aber keine Aussage darüber machen, was das in der Praxis bedeutet. "Dünnere Hirnrinde" ist nicht gleich "schlechter funktionierende Hirnrinde". ...
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Re: Sammlung Legalisierung in Deutschland

Beitrag von pepre »

https://www.br.de/radio/bayern2/sendung ... n-102.html

Warum Cannabis-Verbote mit Rassismus zusammenhängen

... Helena Barops Forschung zeigt: Immer wieder vermischen sich in Sachen Cannabis und Drogenverboten rassistische und xenophobe Ideen mit Gesundheitspolitik. Zum Beispiel mit Mythen über Schwarze, die unter Kokain und Cannabis-Einfluss Superkräfte entwickeln sollen. Nicht nur in den 1930er Jahren, auch später kam es konservativen Politikern gelegen, Schwarzsein mit Cannabis gleichzusetzen. Barop erzählt: „Es wird häufig so getan, als wären Drogengesetze Gesundheitsgesetze, die dazu da sind den Menschen zu schützen. Aber das ist historisch überhaupt nicht der Zusammenhang, in dem Drogengesetze entstanden sind. Historisch gesehen ist es so, dass Drogengesetze im Prinzip Sittlichkeitsgesetze sind.“ ...
Lesenswert, wenn auch nix Neues.
pepre
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Re: Sammlung Legalisierung in Deutschland

Beitrag von pepre »

Achtung: Bezahlschranke! https://www.ksta.de/politik/nrw-politik ... nrw-581889
Cannabis-Legalisierung: Reul warnt vor mehr illegalem Handel in NRW
Schon allein die Überschrift bringt Reuls verdrehtes Weltbild auf den Punkt. :lol:
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Re: Sammlung Legalisierung in Deutschland

Beitrag von pepre »

https://www.br.de/nachrichten/bayern/ba ... rn,Tfr5QlP, auch bei ARD

Artikel zur Sendung "Münchner Runde" vom 31.5.2023
Schon seit Tagen führen Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek und die SPD Bundestagsabgeordnete Carmen Wegge einen offenen Schlagabtausch: Es geht um die Frage, ob die überarbeiteten Ampel-Pläne für ein liberales Cannabis-Gesetz konform mit Völker- und EU-Recht sind.

Dazu meinte Carmen Wegge in der Münchner Runde im BR Fernsehen, wie immer in der Juristerei gäbe es zwei Juristen, fünf Meinungen – doch sie würde das überarbeitete Vorhaben der Ampel-Regierung ganz klar auf einem europarechtlichen Weg sehen. Für eine zukünftige, flächendeckende lizenzierte Abgabe von Cannabis müsse aber sicher das EU Recht vorher angepasst werden.

Doch Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek sieht schon für den allerersten Schritt, die Freigabe in Cannabis Clubs, keine rechtliche Grundlage. "Und ich kann nichts Rechtswidriges umsetzen. Da werde ich mich dagegenstellen. Deswegen wird dann irgendwann wahrscheinlich ein Gericht entscheiden."

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Schauspieler Eisi Gulp, bekannt aus den Eberhofer Krimis als kiffender Vater, meinte dazu nur: Bayern brauche eben immer für alles ein bisschen länger. Der CSU warf er im Streit um die Cannabislegalisierung eine Blockadehaltung vor: "Das, was hier passiert, ist zum großen Teil einfach Wahlkampfgetöse." Das Chiemgau sei früher mal eines der größten Hanfanbaugebiete gewesen. Und Bier sei auch mal aus Hanf gebraut worden. Da könne man schon sagen, das Hanf zur Bayerischen Kultur gehört habe.

...

In der Münchner Runde diskutierte auch Claudia Berger, Präventionscoach an Schulen. ... Es seien schon jetzt die Elfjährigen, die anfangen würden zu kiffen: "Und die kommen dann an das legale Zeug nicht ran. Das heißt, sie kaufen sich weiter den Dreck von der Straße."

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CSU-Wahlkampfgetöse ohne Sinn und Verstand. Völlig korrekte Einschätzung von Herrn Gulp.

Und: fordert Claudia Berger hier, dass auch Elfjährige an legalen Hanf kommen sollen?! :?
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