Sachliche Aufklärung über den Konsum

[LaMaria]

Sachliche Aufklärung über den Konsum anstatt Risikokampagne

Dampfen, nicht rauchen.
Gründe müssen wohl nicht mehr erwähnt werden.

Auf das Problem der Unterzuckerung hinweisen.
Ist nicht so harmlos. Wie zu beheben: Traubenzucker oder einen Suppenlöffel gewöhnlicher Zucker.

Wie wirkt Cannabis.
Je nach Stimmung ist die ausgelassene Heiterkeit in der Gruppe eher etwas was erwartet wird, ebenso alleine eine verstärkt empfundene Kreativität oder angeregte Fantasie.
Aber (Nina Hagen: ...und ich rede mit mir selbst), die nach innen gerichtete Denkweise beunruhigt doch Erstkonsumenten. Evtl. die extreme Sensibilisierung, alle schauen mich an...

Nie mit Alkohol konsumieren.
Verträgt sich nicht, verstärkt wesentlich die Alkoholwirkung.

[pepre]

Evtl. die extreme Sensibilisierung, alle schauen mich an...

Sowas ist gerade für Jugendliche, die ja pubertär sowieso in der Selbstfindung sind und mit ihrem Selbstbildnis/-verständnis hadern, eine sehr wichtige Information.

Ein kurzer Leitfaden "Wenn du schon kiffst, dann..." wäre echt super! Konsumarten, Set und Setting, Dosierung, Auswirkungen.

Deutlich darauf hinweisen, dass es zu Paranoia, Angst und Panik ("überrollt werden") kommen kann, wenn man nicht gut drauf ist und/oder es übertrieben hat. Die Erfahrung zeigt, dass es halb so schlimm ist, wenn man weiß, was da gerade passiert. Kurz: Hanf ist kein Problemlöser, sondern primär ein Stimmungsverstärker: wenn du nicht gut drauf bist, dann lass' es!¹

So ein "How to" fände ich sehr sinnvoll. Wenn das noch über verschiedene Kanäle ausgerollt wird (zB Rezo mit ins Boot holen), dann erreicht es die Kids auch.

Moralisierende Belehrungen und "Gefahr! Gefahr!"-Geschrei, wie es wahrscheinlich aus dem Hause Lauterbach kommen wird, wird jedenfalls gar nichts bringen.

PS: Ich erinnere mich noch gut an den Polizisten, der mit einem antiquarischen Schaukasten in die Klasse kam (Hanfblätter, Haschisch, Opium, weiße Pulver, Spritzen, Briefchen, Feuerzeug (sic!) und dergleichen, alles fein säuberlich beschriftet) und mit ernster Miene und Worten vor den Todesdrogen warnte, im nächsten Atemzug drastische Strafen verkündete und zur Denunziation aufrief. Der hatte nur einen Effekt: die Neugier anstacheln.

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¹ Hierbei könnte man sogar die ganzen depressiven Kids bei den Schulpsychologen/in den Beratungsstellen einsammeln (Synergie-Effekt). Aber dafür wird sicher kein Geld bereitgestellt werden. Das wäre ja vorausschauende Politik! Geht gar nicht!

[Freno]

Sigmund Freud wirft in einer seiner drastischen Methaphern seiner zeitgenössischen Sexualerziehung vor, daß sie die jungen Menschen auf eine Nordpol-Expedition schickt mit nichts in der Hand als einer Karte der oberitalienischen Seenlandschaft. (Die Fundstelle kann ich leider nicht aus dem Kopf angeben und bin zum stundenlangen Rumblättern viel zu faul.)

Daran hat sich bis heute nichts geändert und das betrifft nicht nur die Sexualität, sondern eben auch die psychoaktiven Substanzen. Sowohl der allgemein-gesellschaftliche, wie auch der wissenschaftliche Konsens besteht aus einer Art von Romantik, der ich jeden Bezug zur Realität abspreche.

Mit Sicherheit werden die Pädagogen sich irgendeine "Aufklärung" zu Cannabis zusammenreimen, die prohibitiven Charakter tragen wird: wie furchtbar schädlich das doch alles sei und das werden sie ihren Schülern vorbeten, von denen wenigstens die Hälfte sich in der großen Pause regelmässig einen durchzieht.