Laberecke

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moepens
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Re: Laberecke

Beitrag von moepens »

Experten sehen keine Hinweise für Heroinwelle bei Jugendlichen

Stand: 23.05.2025 06:38 Uhr

Der Hamburger Jugendsucht-Experte Rainer Thomasius vom UKE warnt vor einer neuen Heroinwelle bei Jugendlichen. Polizei und andere Suchtforscher halten das für unbelegt und widersprechen entschieden.

Hamburgs bekanntester Jugendsuchtmediziner, Rainer Thomasius, warnt vor einem deutlichen Anstieg des Heroinkonsums bei Jugendlichen. Auslöser dafür sei laut seiner Einschätzung die Teillegalisierung von Cannabis. Im Hamburger Abendblatt sagte er, der Schwarzmarkt für Cannabis sei weitgehend eingebrochen. Nun würden Dealer stattdessen vermehrt Heroin anbieten und es jungen Menschen sogar kostenlos überlassen, um sie süchtig zu machen. In seiner Klinik am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) müsse man nun häufiger junge Heroinabhängige behandeln, so Thomasius.

Dramatischer Vergleich mit Christiane F.

Besonders eindringlich warnte Thomasius im Abendblatt: "Seit sechs Monaten gibt es ein Revival des Heroinkonsums in Hamburg, das ich in 30 Jahren bei den Jugendlichen nicht mehr erlebt habe." Er erinnerte dabei wörtlich an die Geschichte "Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo", die Ende der 1970er- und Anfang der 1980er-Jahre durch Buch und Verfilmung das Schicksal jugendlicher Drogenkonsumentinnen und -konsumenten in Berlin aufzeigte.

Belege oder Daten, die seine Einschätzung stützen, nannte Thomasius allerdings nicht. Auf NDR-Anfrage teilte eine Sprecherin des UKE mit, dass dort ebenfalls keine belastbaren Statistiken zu einem Anstieg des Heroinkonsums bei Jugendlichen vorlägen.

Wissenschaftler zweifelt an drastischem Anstieg

Kritik an Thomasius Darstellung kommt auch von anderen Fachleuten. Der Suchtforscher und Drogenforscher Theo Baumgärtner, Leiter der SCHULBUS-Studie zum Drogenkonsum bei Schülerinnen und Schülern in Hamburg, widerspricht den Aussagen deutlich. Aus Sicht seines Forschungsteams gebe es derzeit keine Hinweise auf ein "Revival" des Heroinkonsums. Ganz im Gegenteil: In den repräsentativen Befragungen der 14- bis 17-Jährigen, der vergangenen zwölf Monate sei bei Jugendlichen insgesamt ein Rückgang des Drogenkonsums zu beobachten - sowohl bei Alkohol als auch bei illegalen Drogen wie Ecstasy, LSD oder Cannabis.

Baumgärtner sieht außerdem keine Hinweise darauf, dass der Cannabis-Schwarzmarkt durch die neue Gesetzeslage tatsächlich verschwunden sei. Seine Daten legten nahe, dass legale und illegale Drogen derzeit insgesamt seltener konsumiert werden.

Polizei sieht Problem eher bei Kokain

Auch aus Sicht der Hamburger Polizei gibt es keine Anzeichen für einen massiven Anstieg des Heroinkonsums unter Jugendlichen. Jan Reinecke vom Bund Deutscher Kriminalbeamter spricht vielmehr von einem "Riesenkonsumproblem" bei Cannabis und Kokain - nicht aber bei Heroin. Den vielzitierten Rückgang des illegalen Cannabis-Marktes könne man in der polizeilichen Praxis nicht nachvollziehen. Die Szene sei nach wie vor aktiv, die Angebote vielfältig.

Heroin spiele in Hamburg dagegen nur eine untergeordnete Rolle - sowohl im Straßenhandel als auch in der Kriminalstatistik. Hinweise auf eine gezielte Strategie von Dealerinnen und Dealern, Jugendliche mit Heroin süchtig zu machen, gebe es laut Reinecke nicht.

Fachliche Auseinandersetzung statt Alarmismus

Der Fall zeigt nach unseren Recherchen, wie sensibel das Thema Drogenkonsum bei Jugendlichen weiterhin ist - besonders im Umfeld neuer gesetzlicher Regelungen wie der Teillegalisierung von Cannabis. Während Thomasius als erfahrener Mediziner mit seiner öffentlichen Warnung auf ein mögliches Risiko aufmerksam machen will, fordern andere Expertinnen und Experten mehr Datengrundlagen und eine differenzierte Betrachtung.

Die Aussagen des UKE-Arztes haben durch seine Bekanntheit ein großes mediales Echo ausgelöst. Umso wichtiger dürfte es sein, dass seine Thesen durch valide Zahlen belegt werden - vor allem, wenn es um eine potenziell verunsichernde Behauptung wie den Heroinkonsum bei Jugendlichen geht. Forschende und Polizeikräfte mahnen daher zur Sachlichkeit - und zur klaren Trennung zwischen Einzelfällen und gesellschaftlichen Trends.
Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/ ... in140.html

Und noch ein Bericht als Video: https://www.ardmediathek.de/video/hambu ... DA1Y2E3NzA
4Auge
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Re: Laberecke

Beitrag von 4Auge »

Was im Allgemeinen beschrieben wird, sind die Spätfolgen der Cannabis Prohibition, und nicht die Folgen der Teillegalisierung, außer dass diese nicht zu Ende gedacht bzw. gebracht worden ist.
Klar, der Straßenhandel geht nicht zurück. Sicher! Die Nachfrage ist nach wie vor die gleiche - es möchte ja auch nicht jeder zu Hause ziehen oder in CSC eintreten, besonders wenn die Politik jahrzehntelang von ihnen gezüchtete Ängste vor weiterer Willkür und Unsicherheit nicht beenden will. Nach wie vor werden Türen eingetreten, Eigentum beschlagnahmt, Prozesse geführt, ...

Klar, Jugendliche sind gefährdet und diejenigen, die Legalisierung fordern, tun dies für Erwachsene. Denkt denn keiner an die Kinder? Doch! Wir! Und da hilft nur Aufklärung und niederschwellige Hilfsangebote, Abgabe unter Berücksichtigung des Jugendschutzes und der Produktsicherheit. Keine Strafen. Nochmal zur Erinnerung - wir hatten das schon so, jahrzehntelang. Es hat nichts verhindert, nur Leid gebracht.

Hinweis an Herrn Baumgärtner: Cannabis ist keine illegale Droge... Aber seine Beobachtung ist wertvoll.
moepens
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Re: Laberecke

Beitrag von moepens »

Alles in Allem erfreulich, dass ihm vehement widersprochen wurde, und das auch zeitnah. Das sind gute Vorzeichen für die Forschung der Zukunft und das gesellschaftliche Umdenken.
pepre
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Re: Laberecke

Beitrag von pepre »

https://www.schwarzwaelder-bote.de/inha ... 4f544.html

Wtf?! Wird da jemand schlau draus? Das strotzt nur so vor Widersprüchen! 🤪 :lol:
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Martin Mainz
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Re: Laberecke

Beitrag von Martin Mainz »

Liest sich wie von einer alten KI geschrieben.
nightcap
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Re: Laberecke

Beitrag von nightcap »

Bis jetzt war ich mit dem Cannabis aus der Apotheke immer sehr zufrieden. Aber mir gehen diese pauschalen Verdächtigungen mancher Apotheker (die derzeit medial verbreitet werden) gerade so sehr auf den Sack, dass ich echt überlege mir da nix mehr zu holen. Auf "Apotheke adhoc" gibt es nämlich auch ne Kommentarfunktion und da schrieb echt ein Apotheker was von Verdacht auf Missbrauch und dass er oder sie sogar das Rezept nicht mehr freigeben wollte. WTF?

Wenn dem wirklich so ist, sollte ich vlt. besser beim Homegrown bleiben (so viel schlechter ist das jetzt auch nicht). Wenn einige Apotheker wirklich so ticken sollten, dann lieber ohne mich...?

Was denkt ihr - sind diese pauschalen Vorverdächtigungen noch akzeptabel oder doch eher NoGo?
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Hans Dampf
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Re: Laberecke

Beitrag von Hans Dampf »

Moin!

Naja, es gab in den USA ja auch einen nicht unerheblichen Opiat-Missbrauch (ohne das irgendwie mit Cannabis gleichsetzen zu wollen), da führte dann die Diskussion darüber auch zum Umdenken.

Das Problem ist ja immer noch, dass Cannabis nicht wirklich legal ist beziehungsweise überhaupt legal erworben werden kann.
Da nehmen dann viele den Weg über die Apotheken in/zum Kauf. Aus Sicht eines Apothekers kann das missbräuchlich zu sehen sein.

Wichtig finde ich daher, das als Grundlage für weitere Diskussionen zu nehmen um eine echte Legalisierung zu erreichen.
"Das Schöne an der Mitgliedschaft im DHV ist dass man nichts tun muss außer zahlen und die Legalisierung trotzdem voranbringt. Aktiv mit-Menschen reden und sie offen für Neues zu machen erzeugt aber die größte Wirksamkeit für eine L. hier in D."
pepre
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Re: Laberecke

Beitrag von pepre »

nightcap hat geschrieben: Mi 11. Jun 2025, 10:35 ... da schrieb echt ein Apotheker ...
Es gibt solche und solche, - wie immer. Generalisierungen bringen gar nix außer unzutreffende Feindbilder. Davon haben wir schon genug.
Jahkob
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Re: Laberecke

Beitrag von Jahkob »

nightcap hat geschrieben: Mi 11. Jun 2025, 10:35 Bis jetzt war ich mit dem Cannabis aus der Apotheke immer sehr zufrieden. Aber mir gehen diese pauschalen Verdächtigungen mancher Apotheker (die derzeit medial verbreitet werden) gerade so sehr auf den Sack, dass ich echt überlege mir da nix mehr zu holen. Auf "Apotheke adhoc" gibt es nämlich auch ne Kommentarfunktion und da schrieb echt ein Apotheker was von Verdacht auf Missbrauch und dass er oder sie sogar das Rezept nicht mehr freigeben wollte. WTF?

Wenn dem wirklich so ist, sollte ich vlt. besser beim Homegrown bleiben (so viel schlechter ist das jetzt auch nicht). Wenn einige Apotheker wirklich so ticken sollten, dann lieber ohne mich...?

Was denkt ihr - sind diese pauschalen Vorverdächtigungen noch akzeptabel oder doch eher NoGo?
Ich hole meine Medikamente regelmäßig in der Apotheke ab und was ich da so alles erlebe ... naja sagen wirs so: Ich verstehe Apotheker die da Missbrauch vermuten.
nightcap
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Re: Laberecke

Beitrag von nightcap »

pepre hat geschrieben: Mi 11. Jun 2025, 12:44
nightcap hat geschrieben: Mi 11. Jun 2025, 10:35 ... da schrieb echt ein Apotheker ...
Es gibt solche und solche, - wie immer. Generalisierungen bringen gar nix außer unzutreffende Feindbilder. Davon haben wir schon genug.
Ich verstehe mich in der Apotheke aber nicht als Feindbild, sondern eher als zahlender Kunde wovon der Apotheker ja lebt. Würde in der ganzen Diskussion nicht alles über einen Kamm gescherrt werden, dann gäbe es nicht täglich irgendwelche Hetzartikel nach dem Motto "die böse Cannabispolitik der Ampel" und außerdem: Es ist immer vorzuziehen, wenn ein Konsument seinen "Stoff" in der Apotheke holt anstatt beim Dealer - wenn das jetzt aber auch wieder falsch ist, dann scheint mein Einwand ja berechtigt zu sein, oder nicht? Dann darf man sich aber auch nicht wundern, wenn der Schwarzmarkt nicht weggehen will...
nightcap
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Re: Laberecke

Beitrag von nightcap »

Jahkob hat geschrieben: Mi 11. Jun 2025, 12:58
nightcap hat geschrieben: Mi 11. Jun 2025, 10:35 Bis jetzt war ich mit dem Cannabis aus der Apotheke immer sehr zufrieden. Aber mir gehen diese pauschalen Verdächtigungen mancher Apotheker (die derzeit medial verbreitet werden) gerade so sehr auf den Sack, dass ich echt überlege mir da nix mehr zu holen. Auf "Apotheke adhoc" gibt es nämlich auch ne Kommentarfunktion und da schrieb echt ein Apotheker was von Verdacht auf Missbrauch und dass er oder sie sogar das Rezept nicht mehr freigeben wollte. WTF?

Wenn dem wirklich so ist, sollte ich vlt. besser beim Homegrown bleiben (so viel schlechter ist das jetzt auch nicht). Wenn einige Apotheker wirklich so ticken sollten, dann lieber ohne mich...?

Was denkt ihr - sind diese pauschalen Vorverdächtigungen noch akzeptabel oder doch eher NoGo?
Ich hole meine Medikamente regelmäßig in der Apotheke ab und was ich da so alles erlebe ... naja sagen wirs so: Ich verstehe Apotheker die da Missbrauch vermuten.
Du sagst es: Vermuten, also im Prinzip nach Nase und dann am besten noch das bezahlte Rezept einbehalten - geht gar nicht...
nightcap
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Re: Laberecke

Beitrag von nightcap »

Habe Teile der Diskussion mal rauskopiert - also ich finde das wirklich nicht in Ordnung:

A: Hatte vor ein paar Wochen ein Online-Rezept von einem Online-Arzt aus Dublin über Cannabis-Blüten. Kurz darauf rief der Kunde an, wann er das abholen kann. Habe die Abgabe verweigert, wegen Verdacht auf Missbrauch, was mir einen wütenden Kunden bescherte. Danach kam noch der Anruf, dass ich das Rezept wieder freigeben muss. Ich habe nichts gemacht und es war Ruhe. Das können wir noch gerade gebrauchen, Erpressungsversuche von Online-Ärzten und Kunden. Ich möchte damit nichts zu tun haben.

B: Das lehne ich einfach ab, weil ich den sein gewünschtes Kraut nicht in der gewünschten Menge besorgen kann. Da lass ich mich doch nicht auf irgendwelche Diskussionen ein.
Das Rezepte gebe ich schon wieder frei, weil ich mich da einfach nicht einmische. Und auch ein Arzt aus Dublin ist ein Arzt aus der EU mit einer gültigen EU-Verordnung, ob uns das passt oder nicht.

C: Also ich kenne mehr Süchtige als Kranke die sich das besorgen. Die das in ihren jugendlichen Bekantenkreis auch offen so äußern.
Es ist einfach zu erkennen. PDF/E-Mail-Pseudorezept von Dr. Bob aus dem Internet das jeder bekommt = Rauschzwecke. Verordnung von normalen Arzt = Patient.

D: SO so, hier kennt jemand mehr Süchtige wie Kranke die sich das angeblich beim Arzt besorgen....
Na ja an dieser Aussage kann man zurecht zweifeln denn sie ist nicht empirisch belegt!
Umgekehrt sind vielleicht die Menschen die sie hier so salopp als "Süchtige" diffamieren in Wirklichkeit Menschen die sich ihr Leiden schon seit Jahren mit Cannabis lindern und vorher keine großen Chancen hatten Cannabis zu erhalten um ein lebenswertes Leben zu haben!...
pepre
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Re: Laberecke

Beitrag von pepre »

Gute Güte! Es ist ganz einfach: nimm eine Apotheke, die dir das besorgen kann und will. - Es ist ein erheblicher Aufwand Cannabis abzugeben, das macht nicht jede Apotheke. Es gibt etliche, die sich darauf spezialisiert haben, die haben idR auch das nötige Fachwissen. Mit Papierrezept oder QR geht das idR auch über das Internet.

NB: "das Rezept nicht mehr freigeben" ist strafbar. Da bist du wohl auf einen Betonkopf getroffen, der seine Machtphantasien auslebt. Ja, solche Deppen gibt's leider auch. Du hast freie Arztwahl und du hast freie Apothekenwahl. Punkt. Ob jedoch Arzt oder Apotheke dich als "Kunden" nehmen steht auf einem anderen Blatt.

Fazit: wenn man stressfrei Hanf aus der ansässigen Apotheke will, dann klärt man das vorher ab. Extrakt/Blüten ist dabei ein wichtiges Kriterium, wieviel Arbeit auf die Apotheke zukommt.
Jahkob
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Re: Laberecke

Beitrag von Jahkob »

nightcap hat geschrieben: Mi 11. Jun 2025, 15:36
Jahkob hat geschrieben: Mi 11. Jun 2025, 12:58
nightcap hat geschrieben: Mi 11. Jun 2025, 10:35 Bis jetzt war ich mit dem Cannabis aus der Apotheke immer sehr zufrieden. Aber mir gehen diese pauschalen Verdächtigungen mancher Apotheker (die derzeit medial verbreitet werden) gerade so sehr auf den Sack, dass ich echt überlege mir da nix mehr zu holen. Auf "Apotheke adhoc" gibt es nämlich auch ne Kommentarfunktion und da schrieb echt ein Apotheker was von Verdacht auf Missbrauch und dass er oder sie sogar das Rezept nicht mehr freigeben wollte. WTF?

Wenn dem wirklich so ist, sollte ich vlt. besser beim Homegrown bleiben (so viel schlechter ist das jetzt auch nicht). Wenn einige Apotheker wirklich so ticken sollten, dann lieber ohne mich...?

Was denkt ihr - sind diese pauschalen Vorverdächtigungen noch akzeptabel oder doch eher NoGo?
Ich hole meine Medikamente regelmäßig in der Apotheke ab und was ich da so alles erlebe ... naja sagen wirs so: Ich verstehe Apotheker die da Missbrauch vermuten.
Du sagst es: Vermuten, also im Prinzip nach Nase und dann am besten noch das bezahlte Rezept einbehalten - geht gar nicht...
Da stimm ich dir absolut zu, einbehalten geht absolut nicht, vor allem weil man ja dafür bezahlt hat. Aber was sich die Apotheker bei mir teilweise anhören dürfen ist auch teilweise schwierig. da werden versiegelte dosen in der apotheke aufgemacht und dann erstmal über die größe der blüten und den geruch diskutiert. da würde ich grundsätzlich auch erstmal hinterfragen ob der das medizinisch haben will oder zum freizeitgebrauch? und wenn dann auch noch leute mit kostenübernahmen für 100g und mehr kommen die das dann nebenher verkaufen auf kosten der allgemeinheit dann finde ich es auch berechtigt wenn da nachgehakt wird.
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Re: Laberecke

Beitrag von nightcap »

pepre hat geschrieben: Mi 11. Jun 2025, 16:23 Gute Güte! Es ist ganz einfach: nimm eine Apotheke, die dir das besorgen kann und will. - Es ist ein erheblicher Aufwand Cannabis abzugeben, das macht nicht jede Apotheke. Es gibt etliche, die sich darauf spezialisiert haben, die haben idR auch das nötige Fachwissen. Mit Papierrezept oder QR geht das idR auch über das Internet.

NB: "das Rezept nicht mehr freigeben" ist strafbar. Da bist du wohl auf einen Betonkopf getroffen, der seine Machtphantasien auslebt. Ja, solche Deppen gibt's leider auch. Du hast freie Arztwahl und du hast freie Apothekenwahl. Punkt. Ob jedoch Arzt oder Apotheke dich als "Kunden" nehmen steht auf einem anderen Blatt.

Fazit: wenn man stressfrei Hanf aus der ansässigen Apotheke will, dann klärt man das vorher ab. Extrakt/Blüten ist dabei ein wichtiges Kriterium, wieviel Arbeit auf die Apotheke zukommt.
Häh? Um mich geht es hierbei doch gar nicht. Ich rufe eh immer vorher bei meiner Apotheke an und dann erst lasse ich das Rezept dorthin weiterleiten. Abgesehen davon, sind die dort auch alle supernett und hilfsbereit sowohl am Telefon als auch vor Ort (und die wissen auch die zusätzlichen Einnahmen zu schätzen).

Trotzdem ist es kacke, einem Patienten mit Onlinerezept pauschal erst mal irgendwas zu unterstellen. Jetzt stell dir mal vor, derjenige hätte das Cannabis wirklich dringend für medizinische Zwecke gebraucht und eigentlich dachte ich auch, dass die Abgabe für die Apotheker jetzt einfacher geworden ist. Vor allem, ist der Apotheker kein Arzt und es geht ihn oder ihr für mein Dafürhalten auch wirklich nichts an, welche Krankheit dem Rezept jetzt zugrunde liegt. Ich kann ja im Nachhinein dennoch Probleme bekommen, wenn ich falsche Angaben auf dem Fragebogen gemacht habe.

Wenn sich irgendwer WIRKLICH Sorgen um Missbrauch machen will, dann kann er ja gerne beim Lösungsmittel für den Klosterfrauen Melissengeist anfangen. Mein Punkt ist einfach, dass die ganze schlechte Presse langsam Wirkung zeigt und manche Leute nun meinen "Hilfsheriff" zu sein und dass ja TROTZ Entkriminalisierung (was ja der Absicht des Gesetzgebers somit zuwiderläuft). Es wird eben so weit es geht hintertrieben, nur um sich dann über den nicht verschwinden wollenden Schwarzmarkt aufzuregen und am Ende alles wieder zu verbieten.

Hätte die Ampel keine Tatsachen geschaffen, dann würden wir bis zum Ende aller Tage nur diskutieren nach dem Motto "Ich bin ja dafür, aber die böse EU".
nightcap
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Re: Laberecke

Beitrag von nightcap »

Jahkob hat geschrieben: Mi 11. Jun 2025, 17:15
nightcap hat geschrieben: Mi 11. Jun 2025, 15:36
Jahkob hat geschrieben: Mi 11. Jun 2025, 12:58

Ich hole meine Medikamente regelmäßig in der Apotheke ab und was ich da so alles erlebe ... naja sagen wirs so: Ich verstehe Apotheker die da Missbrauch vermuten.
Du sagst es: Vermuten, also im Prinzip nach Nase und dann am besten noch das bezahlte Rezept einbehalten - geht gar nicht...
Da stimm ich dir absolut zu, einbehalten geht absolut nicht, vor allem weil man ja dafür bezahlt hat. Aber was sich die Apotheker bei mir teilweise anhören dürfen ist auch teilweise schwierig. da werden versiegelte dosen in der apotheke aufgemacht und dann erstmal über die größe der blüten und den geruch diskutiert. da würde ich grundsätzlich auch erstmal hinterfragen ob der das medizinisch haben will oder zum freizeitgebrauch? und wenn dann auch noch leute mit kostenübernahmen für 100g und mehr kommen die das dann nebenher verkaufen auf kosten der allgemeinheit dann finde ich es auch berechtigt wenn da nachgehakt wird.
Spinner gibt es überall, solche Leute kenne ich auch (leider). Es ist aber eben wie es ist, Cannabis ist halt auch ein Lifestyleprodukt und bei den ganzen Phantasienamen mit "Cookies" oder "Cheese" oder "Pink Diesel" da drin i.V.m. einem Preis tw. auf Schwarzmarktniveau kann es halt auch mal diskutabel werden. Die wollten für meine Sorte doch echt um die 16 EUR pro Gramm haben, haben mir aber dann was gleichwertiges für weniger Geld angeboten. Vlt. wurde ja auch nur etwas "gefachsimpelt" - mache ich auch gerne und ausgiebig mit der süßen Apothekerin ;-)

Der letzte Satz mit den 100 g ist m.E. aber mehr ein theoretischer Fall als ein reelles Szenario, allerdings bin ich noch nicht so neidzerfressen dass mich die paar Euros "auf Kosten der Allgemeinheit" jetzt groß jucken würden - wichtiger wäre mir hierbei dass dabei wenigstens sauberes Gras in den Umlauf gegeben und das wäre ja dann der Fall...
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