Heilung Cannabis bei Systematischer Lupus Erythematodes

[Lupus_Leiden]

Liebe Gemeinde,

bitte nicht lachen, ich habe noch nie im Leben etwas mit Cannabis (oder "Drogen" allgemein) am Hut gehabt, daher stelle ich vielleicht auch weiter unten einige Anfängerfragen. Mittlerweilen bin ich aber soweit, dass ich auch, wenn es denn sein muss, den Schritt in die Illigalität zu wagen, um meine Schmerzen zu lindern.

Ich bin w., 35 Jahre alt, Mutter einer 6 J.Tochter, verheiratet und leide seit 2006 unter extremen SLE.

Bis dato wurde ich an einer Uniklinik im nördlichen Bayern behandelt u.a. mit: Methotrexat, Verlcate (Studienmittel) , Benlysta und diverse Immunsuppressiva wie Azathioprin usw. Ich kann das gar nicht alles aufzählen, was die Götter in Weiß mir alles rein gepumpt haben. Zur Schmerzlinderung bekam ich immer Novalgin, Ibu800 bis 1000er, Arcoxia, Tilidin, Paladon (Morphine) etc. Das ganze Zeug hat mich noch kränker gemacht als vorher.

Das Krankheitsbild äußerst sich in sehr starken Gelenkschmerzen, Gelenkentzündungen, Muskelschmerzen, Erguss am Herzen, Unterschenkel etc.

An manchen Tagen geht es etwas besser und meine Gelenke machen mit, an anderen Tagen geht gar nichts. Ich bin durch diese Krankheit aktuell in Frührente, zum Glück hat mein Mann einen festen Job. Es ist in etwa vergleichbar mit sehr sehr starken Rheumaschüben.

Sind hier zufällig Leute im Forum, die SLE mit Cannabis behandelt/gelindert haben? Wenn ja, welche Sorte soll ich nehmen und wo bekomme ich diese legal her? Wie gesagt, ich bin neu hier. Und in welcher Darreichungsform? Manche nehmen wohl Hanf Saft, manche Hanf Pillen etc. (Ich weiß es nicht)

Ich möchte endlich schmerzfrei sein, ich halte diese Gelenkschmerzen nicht mehr länger aus. Diese ganzen Medikamente schädigen Leber und Nieren.

Ich möchte betonen, dass es mir NICHT darum geht, irgendwie High zu werden, für mich steht die Schmerzlinderung im Vordergrund.

Über Erfahrungen würde ich mich freuen!


Gerli

[Gerd50]

Willkommen im Forum Gerli,

zuerst einmal eine Frage. Hast du die Ärzte im Uniklinikum gefragt, ob sie dir Dronabinol,
ein THC haltiges Fertigarzneimittel verschreiben würden? Es ist z. Zt. die einzige
Möglichkeit in D., legal ein Medikament auf Cannabisbasis zu erhalten.

[Sabine]

Hallo Gerli !

Eine heftige Krankheit... okay, das hilft Dir jetzt aber auch nicht weiter.

Habe nach SLE und cannabis gegooglt, hauptsächlich bekommt man Antworten aus dem englischsprachigen Raum, z.b. dies hier : http://www.leafly.com/news/medical/trea ... h-cannabis

Den Kommentaren nach zu schliessen, scheint Cannabis eine positive Wirkung zu haben.

Gerd hat Dir ja schon den Tip gegeben, zuerst im Krankenhaus (Schmerzambulanz!?) wegen einem Rezept nachzufragen.
Ärzte in Deutschland, die Rezepte verschreiben und zusammen mit Dir einen Ausnahmeantrag erstellen, sind äußerst selten und fast hoffnungslos überfüllt. Es gibt da Dr. Grotenhermen und ich kenne noch einen Arzt/Schmerztherapeuten in Potsdam.

Aber das ist ja nur die Hälfte des Problems : selbst wenn Du ein Rezept bekommst, die Kosten können auf Dauer unerschwinglich sein ! Je nach Dosierung zwischen 700 - 1.200 € im Monat.
Die meisten Krankenkassen übernehmen da nichts aber auch hier kommt es auf einen Versuch an. Nicht lockerlassen !

Vom Schwarzmarktkauf möchte ich Dir hier in Bayern dringend abraten : oft ist das Cannabis mit gesundheitsschädlichen Substanzen (Blei, Glas, Brix etc.) gestreckt und den Stress, den Du haben wirst, wenn Du erwischst wirst, nein, den möchtest Du nicht wirklich haben. Hier ein SZ-Bericht über Robert Strauss aus Augsburg, der sogar eine Ausnahmegenehmigung besitzt ! http://www.sueddeutsche.de/bayern/droge ... -1.2253739

Zuletzt möchte ich Dir das Heft "Cannabis ist Medizin" von grow! special ans Herz legen. Es zeigt für Laien ( und natürlich auch für "Fortgeschrittene" ) alles wichtige rund um das Thema auf.

http://www.grow.de/Special_2_Cannabis_i ... 674.0.html

Wünsche Dir alle Gute und halte durch !

Aurora

[Lupus_Leiden]

Liebe Mitglieder,

ich möchte mich sehr herzlich bei Euch für Eure fundierten Antworten danken. Ich werde Euch weiter auf dem Laufenden halten und über meine Behandlung informieren.

Eins ist sicher: Die Schulmedizin hat mich jetzt genug vergiftet zum Wohle der Pharmalobby und zu meinem Unwohle. Obgleich ich fair sein möchte, es gab auch Ärzte, die sich ein wenig bemüht haben, aber das waren wirklich die aller wenigsten. Ein Rezept raus schreiben ist halt einfacher, als die Ursachen zu bekämpfen. An einer Behandlung mit Alternativen wie Cannabis hatte bis dato niemand gedacht, nicht mal meine Heilpraktikerin. Ich werde mich an o.g. Stellen und Ärzte wenden. Auch möchte ich Kontakt per PN zu Euch einzeln aufnehmen, wenn das ok für Euch ist.

Viele Grüße


Gerlinde

[Lupus_Leiden]

Willkommen im Forum Gerli,

zuerst einmal eine Frage. Hast du die Ärzte im Uniklinikum gefragt, ob sie dir Dronabinol,
ein THC haltiges Fertigarzneimittel verschreiben würden? Es ist z. Zt. die einzige
Möglichkeit in D., legal ein Medikament auf Cannabisbasis zu erhalten.

Nein, aber das werde ich nachholen.

Dank Dir


Gerlinde

[Don Quischotte]

Hallo Gerlinde,

ich leide an einem Scharpsyndrom (MCTD) welches einige Sympthome vom Lupus beinhaltet.

Ich litt seit Ausbruch der Krankheit letztes Jahr auch an starken Gelenk- und Muskelschmerzen.
Ungefähr zu dem Zeitpunkt als ich eine medikamentöse Therapie gestartet habe, startete ich auch mit dem Cannabiskonsum.
Ich nutze seit ca 6 Monaten Cannabis, und mir geht es von den Gelenkschmerzen her einfach prächtig!

[Gerd50]

Nein, aber das werde ich nachholen. (Ärzte wegen Dronabinol befragen)

Das Problem ist, (fast) kein Arzt wird dir anbieten, es mit Dronabinol oder gar einer
Ausnahmegenehmigung des BfArM zum Bezug von Hanfblüten aus der Apotheke zu
versuchen. Du musst fragen und denke bitte daran, du bist keine Bittstellerin. Du
bist zahlende Patientin, kannst fordern, dass deine Wünsche respektiert werden.

So wie es aussieht, bist du mit herkömmlichen Medikamenten austherapiert. Eine
Ausnahmegenehmigung BfArM wäre von daher möglich. Wenn du es in Erwägung
ziehst, lasse dich nicht abwimmeln. Du forderst nichts illegales, nur etwas, was
(noch) ungewöhnlich ist.

Falls du die Möglichkeit hast, ein paar Tage in den Niederlanden zu verbringen,
in guten Coffeeshops wirst du beraten werden, welche Sorten für dich
geeignet sind. Es ist ein weiter Weg von Bayern, könnte sich aber lohnen,
wenn du erste Erfahrungen mit Hanf machen möchtest. Geeignete Shops
in Grenznähe nenne ich dir gerne, der Weg würde dich bis Enschede führen.

[Sabine]

Gerd, könnte nicht auch Tschechien in Frage kommen ? Dürfte von dort aus, wo Gerli wohnt, schnell zu erreichen sein.
Dort soll man ja jetzt auch Cannabis als Medikament in den Apotheken bekommen. Mit ein Grund, warum in D ein Lieferengpass besteht.

P.S. Kontakt per PN ist okay.

[Gerd50]

...könnte nicht auch Tschechien in Frage kommen ?

Vor ein paar Tagen gab es eine Meldung aus Tschechien, Bedrocan Lieferengpässe,
Apotheken können Patienten nicht bedienen. Auch ohne diese Schwierigkeiten
würde man ein Rezept für Apothekengras brauchen.

Soweit ich weiß, braucht man gute Kontakte in der tschechischen Pflanzerszene,
wenn man in einer rechtlichen "Grauzone" saubere Ware erstehen will.

[Sabine]

Und die Sprache ist auch eine Hürde, wahrscheinlich eine größere als Holländisch. Da kann man doch so einiges aus dem Englischen und Deutschen ableiten.

Waren als Hobbybrauer vor ein paar Monaten in Pilsen zur "Fortbildung". Mit Englisch sind wir selbst im Hotel bei jungen Leuten nicht weit gekommen.

[overturn]

Gibt es Sativex gar nicht mehr?

Bei den erhältlichen Medizinalblüten handelt es sich meines Wissens um "Jack Herer" und "White Widow" (jeweils Hybride). Für Nichtraucher eignet sich entweder das Verdampfen (einige Coffeeshops stellen Vaporizer), oder die orale Aufnahme (einige Coffeeshops bieten Kekse und Küchlein). Letzteres ist die natürlichste und schonendste Applikationsform. Es sollte aber vorsichtig und behutsam dosiert werden.

Beste Grüße!