Subarach­noidalblutung: Cannabis erhöht Risiko auf bleibende Schäden

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Martin Mainz
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Subarach­noidalblutung: Cannabis erhöht Risiko auf bleibende Schäden

Beitrag von Martin Mainz »

Bezahlschranke, aber mit Texmarkierung kann man den kompletten Text extrahieren. Hier wie immer nur Ausschnitte:

Subarach­noidalblutung: Cannabis erhöht Risiko auf bleibende Schäden

Phoenix/Arizona – Die Ruptur eines Hirnarterienaneurysmas führt bei Cannabiskonsumenten offenbar häufiger zu Komplikationen. In einer Kohortenstudie in Stroke (2022; DOI: STROKEAHA.121.035650) kam es mehr als 2 Mal so häufig zu einer verzögerten zerebralen Ischämie, die auf einen durch die Droge ausgelösten Gefäßspasmus zurückgehen könnte.
...
Ein oder mehrere Hirnarterienaneurysmata werden bei etwa 3 % der Bevölkerung gefunden. Bei den meisten Menschen bleiben sie lebenslang unauffällig. Bei einer Ruptur kommt es allerdings zu einem schweren Schlaganfall, der oft verheerende Folgen hat: 66 % der Patienten erleiden schwere neurolo­gische Behinderungen, an denen etwa 40 % früher oder später sterben. Die Behandlung besteht heute etwa zur Hälfte aus einer Operation und zur anderen Hälfte aus einer Katheterbehandlung, die beide das Ziel haben, die Blutung so schnell wie möglich zu stoppen.

Am Barrow Neurological Institute in Phoenix/Arizona wurden innerhalb von 12 Jahren insgesamt 1.014 Patienten behandelt. Bei 46 Patienten fiel der Test auf THC positiv aus. Die Betroffenen hatten demnach in den Tagen vor dem Schlaganfall Cannabis konsumiert. Die Patienten waren mit im Durchschnitt 47 Jahren deutlich jünger als die Patienten ohne Drogenkonsum. Trotzdem kam es bei ihnen häufiger zu Komplikationen.
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Auffällig war, dass bei 20 von 40 Patienten (50,0 %) mit THC-Nachweis in der Bildgebung ein Vasospas­mus beobachtet wurde. Bei den Patienten ohne Cannabiskonsum war dies nur bei 39,0 % der Fall. Ein Vasospasmus kann die Blutversorgung im Gehirn beeinträchtigen, was die verzögerte zerebrale Ischämie plausibel erklären würde. Die Pathophysiologie der Cannabis-bedingten zerebralen Ischämie ist laut Lawton jedoch noch nicht abschließend geklärt. Eine Beeinträchtigung der mitochondrialen Atmungs­kette und der dadurch vermehrte Anfall von Sauerstoffradikalen könnten das erhöhte Risiko ebenfalls erklären, meint der Hirnforscher.


Quelle: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... e-Schaeden
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Freno
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Re: Subarach­noidalblutung: Cannabis erhöht Risiko auf bleibende Schäden

Beitrag von Freno »

Oh Mann ! Da versteht man doch nur Bahnhof und Abfahrt - das sind so die typischen "Studien" voller Fachchinesisch, die durch irgendwelche "Medien" geistern, dann in irgendwelchen Foren landen, zB hier und "Meinungen" erzeugen nach der Melodie: "Ähh ... wie jetzt?!"

Weiß hier irgendjemand, was "Hirnarterienaneurysmata" ist ? Ich nicht. Aber Bildung braucht ja kein Mensch mehr heutzetage, wos doch die Wiki-App fürs Phone gibt und man schnell nachgucken kann und dann unglaublich komplexe Sachverhalte auf den smartphone-Bildschirm zusammengedrängt werden und damit das Limit an Informationsverarbeitung des homo sapiens sapiens 2.0 einhalten: eben das, was auf den smartphone-Bildschirm noch draufgeht. Und daraus entstehen dann "Meinungen", die dann auch noch verbreitet und nachgeahmt werden ... pffft.
pepre
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Re: Subarach­noidalblutung: Cannabis erhöht Risiko auf bleibende Schäden

Beitrag von pepre »

Freno hat geschrieben: Do 3. Feb 2022, 19:59 Da versteht man doch nur Bahnhof und Abfahrt [...]

Das muss immer der erste Punkt sein, den man abcheckt: was bedeuten die Daten, wenn man sie auf die Gesamtbevölkerung abbildet? Wenn da so etwas wie 49:51 rauskommt, dann sieht man auch schon die Relevanz. ;)

Diese "Studie" ist einfach nur eine statistische Auswertung. Und die Datenlage ist dermaßen dünn, dass man mit viel gutem Willen etwas hinein interpretieren kann, was gerade so über dem Grundrauschen liegt. Ursache und Wirkung bleiben völlig im Dunkeln.

In Summe: "3% der Bevölkerung haben Hirnarterienaneurysmen, und die meisten bleiben lebenslang unauffällig". Wir reden hier also bestenfalls von einem niedrigen Promille-Bereich der Gesamtbevölkerung. Selbst, wenn man das nur auf den kiffenden Teil der Bevölkerung anwendet, wird es nicht viel mehr. - Klar: wen es trifft, der hat die Arschkarte. Aber das gehört nunmal zum Leben dazu.

PS: wie fast immer fehlt die Betrachtung, dass ein nicht unerheblicher Teil der Kiffer polytox ist. Wenn die parallelen Daten zu Koks, Meth und dergleichen fehlen, dann ist die Studie per se unvollständig. Aufputschende Drogen scheinen mir generell weit geeigneter zu sein, um platzende Adern zu erklären.

tldr: glaube nur jener Statistik, die du selbst gefälscht hast! ;)
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Steckling
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Re: Subarach­noidalblutung: Cannabis erhöht Risiko auf bleibende Schäden

Beitrag von Steckling »

pepre hat geschrieben: Fr 4. Feb 2022, 08:25Klar: wen es trifft, der hat die Arschkarte. Aber das gehört nunmal zum Leben dazu.
Da gab es vor einigen Jahren eine Studie zur "Cannabis-Psychose", demnach man 23.000 Menschen vom (unproblematischen) Cannabisgenuss abhalten muss (mit welchen Mitteln und Konsequenzen auch immer!) um 1 Mensch vor dieser Gefahr zu beschützen.
Sicher: jedes einzelne Leben verdient geschützt zu werden. Aber zu welchem Preis? Ein philosophisches Debakel.
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FraFraFrankenstein
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Re: Subarach­noidalblutung: Cannabis erhöht Risiko auf bleibende Schäden

Beitrag von FraFraFrankenstein »

Freno hat geschrieben: Do 3. Feb 2022, 19:59 Oh Mann ! Da versteht man doch nur Bahnhof und Abfahrt - das sind so die typischen "Studien" voller Fachchinesisch, die durch irgendwelche "Medien" geistern, dann in irgendwelchen Foren landen, zB hier und "Meinungen" erzeugen nach der Melodie: "Ähh ... wie jetzt?!"

Weiß hier irgendjemand, was "Hirnarterienaneurysmata" ist ? Ich nicht. Aber Bildung braucht ja kein Mensch mehr ...
Hirnarterie ist eine wichtige Blutader im Gehirn und ein Aneurysma ist ein Blutpfropfen in dieser Ader, der den Blutfluss behindert oder komplett verstopft. Kein Blutfluss, kein Sauerstoff. So einfach ist das.

Ruptur ist, wenn die Ader platzt und Blut austritt.

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Re: Subarach­noidalblutung: Cannabis erhöht Risiko auf bleibende Schäden

Beitrag von pepre »

FraFraFrankenstein hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 03:12 ... ein Aneurysma ist ein Blutpfropfen in dieser Ader ...
Nein. Ein Gerinnsel innerhalb einer Ader ist der klassische Schlaganfall, aka Hirninfarkt.

Ein Aneurysma hingegen ist erstmal nur eine Ausbeulung einer Ader, weil sie dort dünner ist. Meist folgenlos. Nur selten wird sie so dünn, dass sie reißt ("Ruptur"). Dann jedoch ist Alarmstufe Rot, weil das austretende Blut im Gehirn Raum fordert und deshalb die normale Durchblutung behindert oder gar stoppt.

Will man jedenfalls beides nicht haben. :roll:
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Re: Subarach­noidalblutung: Cannabis erhöht Risiko auf bleibende Schäden

Beitrag von pepre »

Steckling hat geschrieben: Mi 11. Mai 2022, 07:24Ein philosophisches Debakel.
Nö. ;) :)

Es ist nur eine Abwägung¹ der Folgen. Die Gesellschaft (bzw der politische Entscheidungsträger) nimmt zB beim Straßenverkehr weit höhere Risiken für den Einzelnen in Kauf. Dabei trifft es sogar völlig Unschuldige. Von daher ist das Verbot von Hanf absurd, wenn man es gegen andere, akzeptierte Risiken mißt. Die Verhältnismäßigkeit ist nicht gewahrt. - Aber das wissen wir ja.

¹ Im BWL/VWL-Sprech ist das eine Kosten/Nutzen-Analyse, also eine rein monetäre Betrachtung. Diese findet jetzt sogar beim Hanfverbot statt. Das ist nicht Vernunft und gesunder Menschenverstand, was uns die Legalisierung beschert. Die primäre Triebfeder ist die Einsicht, dass es summa summarum billiger ist.

Das philosophische Debakel findet sich an anderer Stelle (eine über 2000 Jahre alte Frage ist das): sollen weise und gütige Herrscher das Glück mehren oder das Unglück mindern? Wer ein kapitalistisches Weltbild hat, der hat sich klar für Ersteres entschieden. Er mißt das Glück an "mehr Wohlstand, mehr Kapital". Wohin das führt sehen wir ja...
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Steckling
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Re: Subarach­noidalblutung: Cannabis erhöht Risiko auf bleibende Schäden

Beitrag von Steckling »

Hey, danke pepre, das war ein guter Satz um den Tag philosophisch zu beginnen :P
pepre hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 08:13Sollten weise und gütige Herrscher das Glück mehren oder das Unglück mindern?
Bei der Fragestellung wird jedoch ignoriert dass Glück (wie auch immer das jeder für sich definiert) nunmal kein Verteilungsgut ist. Im Sozialismus wird das natürlich versucht, von Links sowie von Rechts. Die "Mitte" versucht sogar beides gleichzeitig^^ Doch wohin das dann führt haben wir nun oft genug gesehen.
Um mein persönliches Glück zu finden benötige ich keinen Papa Staat, keine Expertenausschüsse, keine Gerichtsurteile, keinen weisen König Salomon. Ich komm ganz gut selber zurecht.

Aber um beim Thema zu bleiben: ja, danke für die Warnung lieber Martin, solche Meldungen gehören hier her.
Aber gestorben ist jetzt immer noch keiner an THC oder soll die Studie etwas anderes belegen?
Das mit den Statistiken ist ja immer so eine Sache: 2021 verstarb ein Mensch an Hirnschlag, der vorher Cannabis zu sich nahm. 2022 starben zwei Menschen an Hirnschlag die vorher Cannabis konsumierten. Die Todesrate durch Cannabis hat sich somit in nur einem Jahr verdoppelt!!! BILD hilf!!!^^

Leute, wenn ihr ein schwaches Herz habt, oder an Bluthochdruck leidet, Diabetiker seid, Kreislaufprobleme habt oder sonstwie vorbelastet/geschwächt seid, dann seid vorsichtig bei unbekanntem Weed/Hasch.
Ihr sauft ja auch keine Flasche Kartoffelschnapps einfach nur so.
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Martin Mainz
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Re: Subarach­noidalblutung: Cannabis erhöht Risiko auf bleibende Schäden

Beitrag von Martin Mainz »

Daß ich so was hier poste beinhaltet keinerlei Wertung meinerseits zum Thema
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