Sammlung - Warum alle Drogen legalisiert werden sollten

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Cookie
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Re: Sammlung - Warum alle Drogen legalisiert werden sollten

Beitrag von Cookie »

Du sagst es. Willkür ist aber "einfacher zu vermitteln" ("Ist doch klar, warum Heroin und Crack verboten sind, gell?!"). Das hat nichts damit zu tun, wie gut oder schlecht man die Droge finden mag, auch objektiv betrachtet. Nein, davon müssen wir weg.
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FraFraFrankenstein
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Re: Sammlung - Warum alle Drogen legalisiert werden sollten

Beitrag von FraFraFrankenstein »

Cookie hat geschrieben: Sa 14. Mai 2022, 08:34 Du sagst es. Willkür ist aber "einfacher zu vermitteln" ("Ist doch klar, warum Heroin und Crack verboten sind, gell?!"). Das hat nichts damit zu tun, wie gut oder schlecht man die Droge finden mag, auch objektiv betrachtet. Nein, davon müssen wir weg.
Du hast Recht. Ein Verbot bringt nichts. Die Menschen müssen besser über Drogen aufgeklärt werden. Selbst Heroin und Crack könnten noch einen Sinnvollen Nutzen haben. Zum Beispiel bei Totgeweihten, bei denen der Arzt nichts mehr tun kann. Kein vernünftiger Mensch würde den Verkauf im Supermarkt beführworten, aber ein Verbot bringt keinen Vorteil.

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HabAuchNeMeinung
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Re: Sammlung - Warum alle Drogen legalisiert werden sollten

Beitrag von HabAuchNeMeinung »

FraFraFrankenstein hat geschrieben: Fr 13. Mai 2022, 20:55 Nun, ich bin dafür. Aber nicht alle Drogen. Crack und Heroin blieben weiter verboten, aber alles unter der Gefährlichkeit von Tabak wäre erlaubt.
FraFra
Warum? Es ändert sich ja nix bzw. kaum was an den Konsumenten Zahlen.
...
"Coles interessanteste Zahl aber ist eine, die seit hundert Jahren gleich geblieben ist: 1,3 Prozent - die Zahl der Drogenabhängigen in den Vereinigten Staaten. 1,3 Prozent, so schätze man, konsumierten Opiate, bevor sie 1914 verboten wurden; 1,3 Prozent waren es 1970, als Nixon den Drogen den Krieg erklärte, 1,3 Prozent waren es über vierzig Jahre später, im Jahr 1999."...
Ausser dass mit (zunehmender) Reperession mehr Konsumenten sterben und die sonstigen Auswirkungen "schlimmer" werden.
...
Situation heute
Die Vier-Säulen-Strategie bewährt sich nach wie vor: Polizei, Gesundheitsdienste, Präventionsangebote und Sozialdienste arbeiten in der Drogenpolitik mit einer grossen Selbstverständlichkeit Hand in Hand. Es gibt weiterhin Drogenkonsumierende, aber ihre Zahl in den Hilfseinrichtungen nimmt ab und das Durchschnittsalter steigt kontinuierlich an, d. h. es kommen weniger junge Drogenkonsumentinnen und -konsumenten nach. Die Verelendung von Süchtigen und die schädlichen Auswirkungen auf die Bevölkerung und das Gewerbe durch illegalen Drogenkonsum konnten praktisch gestoppt werden. Der Drogenkonsum aber ist beständig, findet in neuen Formen statt und bleibt eine gesellschaftliche Herausforderung.
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ ... ageIndex_2
https://www.stadt-zuerich.ch/prd/de/ind ... szene.html
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Martin Mainz
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Re: Sammlung - Warum alle Drogen legalisiert werden sollten

Beitrag von Martin Mainz »

FraFraFrankenstein hat geschrieben: Sa 14. Mai 2022, 09:51 ... Selbst Heroin und Crack könnten noch einen Sinnvollen Nutzen haben. Zum Beispiel bei Totgeweihten, bei denen der Arzt nichts mehr tun kann. Kein vernünftiger Mensch würde den Verkauf im Supermarkt beführworten, aber ein Verbot bringt keinen Vorteil.
Auch für Freizeitkonsumenten spricht nichts dagegen, Aufklärung ist natürlich wichtig und Konsumräume auch. Von Supermarkt ist sicherlich nicht die Rede.
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Wenn ich einen Fehler gemacht habe, bitte einfach eine PN an mich :mrgreen:
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FraFraFrankenstein
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Re: Sammlung - Warum alle Drogen legalisiert werden sollten

Beitrag von FraFraFrankenstein »

Ich bin dafür, im Rahmen der Legalisierung von Cannabis, im gleichen Zug auch LSD, MDMA und Kokain in kleinen Mengen an Endverbraucher zu verkaufen. Die Apotheker können beraten und das Cannabis wird in Fachgeschäften verkauft. Cannabis ist echt nichts für Apotheken. Die verkaufen ja auch keinen Rotwein.

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pepre
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Re: Sammlung - Warum alle Drogen legalisiert werden sollten

Beitrag von pepre »

FraFraFrankenstein hat geschrieben: Do 16. Jun 2022, 13:53 Ich bin dafür, im Rahmen der Legalisierung von Cannabis, im gleichen Zug auch LSD, MDMA und Kokain in kleinen Mengen an Endverbraucher zu verkaufen.
Ach, wenn es so einfach wäre... :roll: Wie man jetzt schön beim Cannabis sieht ist die Herkunfts- und Qualitätskontrolle immens wichtig. Einfach nur "reiner Stoff" reicht eben nicht, sonst hast du ruckzuck wieder Ausbeutung, Schwarzmarkt und Drogenkartelle mit im Boot. Es muss jeder Schritt zertifiziert sein: Anbau, Herstellung, Veredelung, Transport und Vertrieb. Dann allerdings spricht nichts gegen die allgemeine Drogen-Legalisierung.

Parallel dazu: Aufklärung, Aufklärung, Aufklärung! Dieser Baustein ist der allerwichtigste. Es gibt quasi keine Kultur für den Umgang mit diesen Stoffen. Das will gelernt sein: Set und Setting, Wirkungsweise, Neben- und Nachwirkungen, Kontraindikationen, Dosis, Frequenz, Dauer, Erholungszeiten, usw usf... Und bitte für alle Drogen, auch die jetzt legalen.
Cannabis ist echt nichts für Apotheken. Die verkaufen ja auch keinen Rotwein.
Quatsch. Jede Apotheke, die das verkaufen WILL, sollte das auch können. - Ohne Apotheken als bestehende Infrastruktur wird man nach der Legalisierung den Vertrieb gar nicht so schnell wie erforderlich in die Fläche bringen können. Dann würden sich wieder Hotspots mit allen unangenehmen Seiteneffekten bilden. Das will kein Mensch, das wäre Gratis-Propaganda-Futter für die Prohibitionisten.
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FraFraFrankenstein
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Re: Sammlung - Warum alle Drogen legalisiert werden sollten

Beitrag von FraFraFrankenstein »

Na, da haben wir den Salat. Die Legalisierung hat gerade erst begonnen, und es wird schon um Marktanteile geschachert, als wären wir hier auf dem Bazaar. :x Für mich sind Apotheken kein Ort für Genusscannabis. Meine Meinung.

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Re: Sammlung - Warum alle Drogen legalisiert werden sollten

Beitrag von pepre »

FraFraFrankenstein hat geschrieben: Sa 18. Jun 2022, 14:21 Na, da haben wir den Salat. Die Legalisierung hat gerade erst begonnen, und es wird schon um Marktanteile geschachert, als wären wir hier auf dem Bazaar.
Hum?! Wer schachert wo?
Für mich sind Apotheken kein Ort für Genusscannabis. Meine Meinung.
Ja, ok, niemand zwingt dich, kein Problem also. :lol: Aber Landbewohner zu zwingen 50km oder mehr in die nächste größere Stadt zu fahren, weil da der nächste Shop ist, wäre halt schon eines.

Es kristallisiert sich ja eh langsam aber sicher heraus, dass Apotheken - außer seeehr ambitionierte ;-) - eher ein einfaches Basis-Sortiment anbieten würden, that's all. Zuviel Aufwand sonst. (Zumindest, wenn man die ApothekerInnen selbst fragt und nicht irgendwelche Sprecher von irgendwelchen Verbänden, die immer gerne Luftschlösser bauen.)
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FraFraFrankenstein
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Re: Sammlung - Warum alle Drogen legalisiert werden sollten

Beitrag von FraFraFrankenstein »

Auf dem Land kann es meinetwegen der Metzger oder der Bäcker verkaufen. Zur Not kann es Sonderverkauf im Schützenverein oder bei der Freiwilligen Feuerwehr geben.
FraFra
Rauch gehört nicht in die Lunge. Rauchen ist die schlechteste Art Cannabis zu konsumieren. Vapen ist da wesentlich besser geeignet. Maximal 200°C
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Legalisierung aller Drogen

Beitrag von pepre »

Vape67 hat geschrieben: So 30. Apr 2023, 09:59... Kiffen ist für die Junge Generation kaum Interessant. Die geben sich mehr Speed, MDMA, Uppers Downers usw. ...
Ja, korrekt, das ist der Stand der Dinge. Zudem: wirklich viele Konsumenten sind polytox unterwegs. Bei den Jugendlichen wird unkritisch jede bunte Pille eingeworfen, die gerade zu haben und "angesagt" ist. Vielen ist es völlig wurst, was da genau drin ist. Durch die Kriminalisierung der Drogen schreckt man so gut wie niemanden ab.

Wenn man Wissenschaft und Volksgesundheit zusammenbringen will, dann bleibt faktisch nur die Option "Alle Drogen legalisieren". Denn nur dann hat man Klarheit über Dosis und Reinheit. Meinethalben könnte man die Konsumenten sogar monitoren, damit man problematisches Suchtverhalten frühzeitig entdeckt und Hilfe anbieten kann. Natürlich müsste diese Datenerhebung auf rein medizinische Zwecke beschränkt sein. Der Staat bekommt bestenfalls anonymisierte Statistiken. Damit hätte er jedoch genug Infos, um über den Markt zu regulieren und Aufklärung, Prävention und Hilfsangebote effizient gestalten zu können.

Aber solange die Politik im quasireligiösen Dogma "psychoaktive Drogen sind des Teufels" festhängt, wird das wohl nix mit der Vernunft.

PS: Liebe konservative Politiker! "Die gute alte Zeit" ist ein Hirngespinst. Der Rausch hat sich niemals nur auf bierseelige Feuerwehrfeste, Kirchweihen, Weinfeste oder "den guten Tropfen in geselliger Runde" beschränkt. Drogen aller Art ziehen sich wie ein roter Faden durch Kunst und Kultur der Zivilisation. Sie sind Teil der Welt und kein Verbot wird das jemals ändern. Es wird Zeit, dies einfach mal zu akzeptieren. Sorry, wenn das desillusionierend ist. - Das Einzige, was das Verbot tatsächlich bewirkt: hochwirksame Stoffgruppen sind aus der medizinische Forschung so gut wie verbannt. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hat das Tausenden von psychisch Erkrankten das Leben gekostet (s. z.B. Forschung Halluzinogene/Depression und MDMA/PTBS). Und noch viel mehr - ansonsten unbescholtenen - Menschen hat die Kriminalisierung ihre Existenz zerstört. Ist es wirklich und wahrhaftig alternativlos wegen eines populistischen Wahlkampfthemas buchstäblich über Leichen zu gehen?
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Re: Legalisierung aller Drogen

Beitrag von Parade »

pepre hat geschrieben: So 30. Apr 2023, 10:52Zudem: wirklich viele Konsumenten sind polytox unterwegs. Bei den Jugendlichen wird unkritisch jede bunte Pille eingeworfen, die gerade zu haben und "angesagt" ist. Vielen ist es völlig wurst, was da genau drin ist. Durch die Kriminalisierung der Drogen schreckt man so gut wie niemanden ab.
Oder das legal verfügbare wird exzessiv genutzt, wie Energy Drinks.
pepre
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Re: Sammlung - Warum alle Drogen legalisiert werden sollten

Beitrag von pepre »

Podcast: https://download.deutschlandfunk.de/fil ... c4045d.mp3
Mit Fentanyl weltweit im Geschäft

In den USA gibt es jährlich über 100.000 Drogentote. Die meisten sterben an einer Fentanyl-Überdosis. Mexikanische Kartelle verteilen es, die chemischen Bestandteile kommen aus China und Indien – das Netzwerk ist international.
Home of the brave: von Oxycodon über Heroin zu Fentanyl... :roll: :(

Meine Interpretation: der ganze "Krieg gegen Drogen" ist nicht zu gewinnen. Er schafft nur immer mehr Leid, Elend und Tod. Der Bericht zeigt das in aller Deutlichkeit auf. Wenn das Fentanyl nun auch noch als Streckmittel in Europa breit Fuß fasst, dann brennt die Hütte.

Auf der anderen Seite wäre es so leicht: Abgabe von sauberer, dosierter Ware mit medizinischem (nicht staatlichem!) Monitoring.
Parade
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Re: Sammlung - Warum alle Drogen legalisiert werden sollten

Beitrag von Parade »

pepre hat geschrieben: Do 7. Sep 2023, 09:13 Home of the brave: von Oxycodon über Heroin zu Fentanyl... :roll: :(

Meine Interpretation: der ganze "Krieg gegen Drogen" ist nicht zu gewinnen. Er schafft nur immer mehr Leid, Elend und Tod. Der Bericht zeigt das in aller Deutlichkeit auf. Wenn das Fentanyl nun auch noch als Streckmittel in Europa breit Fuß fasst, dann brennt die Hütte.

Auf der anderen Seite wäre es so leicht: Abgabe von sauberer, dosierter Ware mit medizinischem (nicht staatlichem!) Monitoring.
100000 Tote, Landsleute, sind wohl noch zu wenig.

Nicht mal bei den Opfern durch von Ärzten verschriebenes habe ich von einer unkonventionellen praktikablen Lösung gehört.

Das ganze gehört unter das Thema Religion, ob man den "Krieg gegen Drogen" anzweifelt oder im Iran das Kopftuch für Frauen, bei beiden hat man es mit Hardlinern zu tun die bestehendes weiter machen.
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Re: Sammlung - Warum alle Drogen legalisiert werden sollten

Beitrag von pepre »

https://www.zeit.de/gesundheit/2023-09/ ... genpolitik
"Ich fordere die Legalisierung aller Drogen"
Interview mit Heino Stöver.

Stöver leitet das Institut für Suchtforschung der Frankfurt University of Applied Sciences und engagiert sich seit den Achtzigerjahren in der akzeptierenden Drogenarbeit. Er ist Mitglied im Schildower Kreis, einem Zusammenschluss von Experten und Forschenden, die eine Legalisierung von Drogen befürworten.
Grüner Daumen
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Re: Legalisierung aller Drogen

Beitrag von Grüner Daumen »

Vape67 hat geschrieben: So 30. Apr 2023, 09:59... Kiffen ist für die Junge Generation kaum Interessant. Die geben sich mehr Speed, MDMA, Uppers Downers usw. ...


Lachgas scheint wohl durch einen tiktok Trend auch in Mode gekommen zu sein. Achtet mal darauf wenn ihr die typischen "ich bin der Checker-Teenies" mit Luftballons durch die Nacht streifen seht.

Frei erhältlich und da die Rauschwirkung nur einige Minuten anhält muss ständig und durchgehend nachdosiert werden. Gefahren bei Abusus? Ja sicher. Nervenschäden, welche bis zur Invalidität führen.
"Ich fordere die Legalisierung aller Drogen"

Im Prinzip ja bitte. Auch wenn der Shit-Storm jetzt losgeht. Nicht hier in Deutschland. Wir haben soziale Absicherungssysteme. Mir persönlich ist es sogar ein Dorn im Auge, dass die Solidargemeinschaft für den Nikotin/Alkohol Abusus und der daraus entstehenden Krankheiten zahlen muss.
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Re: Sammlung - Warum alle Drogen legalisiert werden sollten

Beitrag von pepre »

https://www.derstandard.at/story/300000 ... elfen-soll
Ein High, das der Psyche helfen soll ... Der Ecstasy-Wirkstoff MDMA kann die Behandlung posttraumatischer Belastungsstörungen unterstützen. Eine neue Studie bestätigt positive Erkenntnisse ...
Lesenswert, wenn auch nix Neues.

Zumindest hat das Totalverbot der Amphetamine/-Derivate die medizinische Forschung nicht ganz so krass zurück geworfen, wie bei Hanf und den Halluzinogenen. Und etliche Staaten hatten (und haben?) ja sowieso kein Problem damit ihre kämpfenden Truppen damit aufzuputschen. Doppelmoral halt, wie immer.

Jedenfalls ist der private Gebrauch hoch. Das läßt sich schon allein daraus ableiten, dass die meisten Drug-Checking-Projekte primär die Pillen im Blick haben, die sich die Leute einpfeifen. Und in universitären Kreisen wird Amphetamin nicht selten als Lernhilfe vor Prüfungen und in den Prüfungen selbst als Angstlöser genutzt. Da wäre es ebenfalls immens hilfreich, wenn reine Substanzen und exakte Dosierungen verfügbar wären.
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Re: Sammlung - Warum alle Drogen legalisiert werden sollten

Beitrag von Grüner Daumen »

pepre hat geschrieben: Do 19. Okt 2023, 09:50 https://www.derstandard.at/story/300000 ... elfen-soll

Und in universitären Kreisen wird Amphetamin nicht selten als Lernhilfe vor Prüfungen und in den Prüfungen selbst als Angstlöser genutzt. Da wäre es ebenfalls immens hilfreich, wenn reine Substanzen und exakte Dosierungen verfügbar wären.
Bin ich damit alleine wenn ich schreibe dass dies ziemlich bedenklich ist? Sicherlich, wir leben in einer Leistungsgesellschaft. Aber ist das ein richtiges Signal an unsere Kinder/Heranwachsenden? Die Analogie zum Doping im Leistungssport ist naheliegend. Irgendwann geht es nicht mehr ohne und dann sind alle auf Droge.
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Re: Sammlung - Warum alle Drogen legalisiert werden sollten

Beitrag von pepre »

Grüner Daumen hat geschrieben: Do 19. Okt 2023, 10:28 Bin ich damit alleine wenn ich schreibe dass dies ziemlich bedenklich ist?
Nein. Die Frage ist halt: was geht schneller? Schutz der Konsumenten oder Abkehr von der Leistungsgesellschaft? ;)

Weiterhin: Ecstasy wird ja nicht nur als Leistungsdroge konsumiert.

Außerdem siehst du ja schon bei der CDSU/AfD-Argumentation: da wird quasi ausschließlich die Leistungsfähigkeit der Konsumenten, aka die Nützlichkeit der Menschen für den Wirtschaftsstandort, in den Blick genommen. Dieser ominöse Gehirnboost bei Jugendlichen, you know, da geht es nur um Leistungsfaktoren.

Das Bild der konservativen Prohibitionisten scheint zu sein: Drogenkonsumenten sind sabbernde Vollidioten, die völlig zugedröhnt auf dem Sofa in verschissener Unterhose vor der Glotze liegen, von der Stütze leben und sonst zu gar nichts nütze sind, falls sie nicht gerade mit Beschaffungskriminalität beschäftigt sind. — Kein Wunder: eben dieses Narrativ haben sie selbst jahrzehntelang verbreitet. Mittlerweile glauben sie selbst dogmatisch daran, allen Fakten zum Trotz.

Zudem gilt die Doppelmoral: selbst wenn die Politiker selbst Drogen konsumieren, dann immer unter der Wahrnehmung: "ICH habe kein Problem damit! Nur die anderen können nicht damit umgehen!". Ich erinnere an die legendäre Umfrage zum BGE:
  • "Wenn es ein BGE gäbe, würden sie dann noch arbeiten?" 95% antworten mit "Ja".
  • "Wenn es ein BGE gäbe, würde ihr Nachbar dann noch arbeiten?" 95% antworten mit "Nein".
Sich selbst positiv zu sehen ist halt die primäre Aufgabe der Psyche. Viele der "Entscheider" haben ihr Leben der "Karriere" gewidmet. Damit einher geht eine hohe Selbstdisziplin und Selbstkontrolle. Psychoaktive Drogen stehen dem diametral entgegen, weil sie einen temporären Kontrollverlust bewirken. Das ist schlicht ein Unding für Kontrollsüchtige.
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Re: Sammlung - Warum alle Drogen legalisiert werden sollten

Beitrag von pepre »

https://www.derstandard.at/story/300000 ... wemmt-wird
Wie Europa mit Koks überschwemmt wird
...
Sobald Behörden Kokafelder beschlagnahmen, werden die Pflanzen in der Nähe wieder angesetzt. Wissenschafter bezeichnen das als den "Ballon-Effekt": Drückt man bei einem Ballon die Luft heraus, verschwindet diese nicht, sondern bewegt sich an einen Ort mit weniger Widerstand. Damit herrscht sowohl in Südamerika als auch in Europa ein "nie endendes Katz-und-Maus-Spiel", wie ein spanischer Ermittler sagte.
...
Tja...
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Re: Sammlung - Warum alle Drogen legalisiert werden sollten

Beitrag von pepre »

https://www.merkur.de/lokales/dachau/ka ... 58076.html
Toxikologe im Interview: „Alkohol ist gefährlicher als Cannabis“
...
Wenn man manche Drogen legalisieren würde und damit meine ich nicht, dass man es an der Supermarktkasse verkauft, hätten wir sehr, sehr viele Probleme reduziert oder gar beseitigt.
...
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