Einen schönen guten Abend die Damen und Herren,
zu Valentinstag war es soweit - gerade auf dem Heimweg vom Einkaufen wurde ich von zwei furchtbar unfreundlichen Zivilpolizisten im Rahmen einer allgemeinen Verkehrskontrolle aufgegabelt. Der letzte (Cannabis)-Konsum lag ungefähr 18-20 Stunden zurück und fand am vorigen Abend statt. Ich rauchte rund 3 Jahre lang täglich.
Ich willigte der Straßenrandakrobatik ein (Beine zusammen, Arme ausstrecken, Augen zu, Kopf in Nacken und eine halbe Minute abschätzen) und musste feststellen, dass dieser Test nicht wirklich zu schaffen ist. Vor allem dann nicht, wenn einem währenddessen unterstellt wird, dass sich Amphetaminreste in der eigenen Nase befinden (was definitiv nicht der Fall war).
Natürlich fing ich recht schnell an, mich sehr unwohl dabei zu fühlen, was sich in rhythmischen Kniebewegungen äußerte. (nein Spaß, mir ging die Muffe und ich zitterte)
Daraufhin veranlassten die Herren einen Speicheltest (dessen Ergebnis ich nie zu Gesicht bekam) und fragten, wann der letzte Cannabiskosum stattfand. Ich fühlte mich mäßig ertappt und (notlügte) vor zwei Tagen.
Naja ich wurde selbstverständlich ins nächste Krankenhaus gekarrt um mir dann unfreiwillig Blut abnehmen zu lassen.
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Das soweit zur Vorgeschichte. In Anbetracht meines doch nicht gerade spärlichen Konsumverhaltens rechne ich mit >1ng/ml -OOH und eines neuen Revier-Rekords in Bezug aufs Abbauprodukt.
Ich besitze seit sechs Jahren die Fahrerlaubnis und habe keinerlei Einträge in Flensburg. Darüberhinaus fahre ich nie, wenn ich etwas geraucht habe! - Also nicht am selben Tag.
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Es wird sich wahrscheinlich auf eine Ordnungswidrigkeit ~ 500€ / 1 Monat Fahrverbot ~ belaufen.
Aber soweit ich das Richtig verstanden habe, kommt das wirkliche Übel erst mit der Post der Führerscheinstelle.
Nun ist es so, dass ich Student bin und gerade die Semesterferien in der Heimat genieße jedoch etwaige Post zur Meldeadresse geschickt wird.
Die Führerscheinstelle fordert dann wohl in dem Schriebsel auf, mich wohl umgehend zum Drogenscreening zu melden um meine Abstinenz vom teuflischen Kraut nachzuweisen.
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Am schicksalhaften Abend „vernichtete“

ich die Restbestände und schmiedete triebhaft Ausreisepläne für angrenzende, als akzeptabel befundene Länder ( die Niederlanden sind bestimmt ganz nett

)
Nein Scherz, ich mag die BRD eigentlich zu großen Teilen.
Ich habe selbstverständlich vor, den Konsum auf Null zu halten, schon alleine um auf kommende Drogenscreens vorbereitet zu sein.
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Jetzt zu meinen Fragen:
1. Werde ich meine FE auf Dauer verlieren?
2. Nach welchem Zeitraum ist mit Post von der Führerscheinstelle zu rechnen?
3. Beim, von der Führerscheinstelle veranlassten, Drogenscreening werden ausschließlich Urinproben genommen?
3.1 Ich frage, weil ich kein Kind von Unterernährung bin und meine Fettzellen sicherlich noch in mehreren Monaten nur so mit Abbauprodukten Umsichwerfen.
4. Sollte ich über Rechtsbeistand zum Abwenden einer MPU nachdenken?
4.1 Ich werde mit großer Wahrscheinlichkeit eine MPU verkacken, weil ich in solchen Situationen furchtbar aufgeregt bin.
4.2 Darüber hinaus sind meine finanziellen Mittel als Student, milde ausgedrückt, bescheiden und ich würde einem Anwalt dann doch lieber meine Kohlen in den Rachen drücken.
4.3 Also ist es möglich, eine Abstinenz und Trennungsvermögen von Konsum&Verkehr ohne MPU nachzuweisen?
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Der nachfolgende Teil kann gerne überflogen werden, ich möchte nur ein paar Gedanken zu meiner ganzen Situation loswerden:
Wie man vielleicht an einigen Stellen lesen konnte, bin ich kein Kind von Traurigkeit und bereue eigentlich nicht, drei Jahre meines Lebens durch Cannabiskonsum „ruiniert“

zu haben. Im Gegenteil, ich studiere erfolgreich ein MINT-Fach und habe mit meinen 24 Jahren bereits meine Traumbranche gefunden, habe eine abgeschlossene Berufsausbildung und bin absolut glücklich über meine derzeitige Lebenssituation.
Wenn an Valentinstag nicht zufällig Kommissar Unfreundlich und Sergeant „Ich klemm dir die Beine aufn Rücksitz ein“ das innige Bedürfnis gehabt hätten, statt ihrer Frauen, halbstarke Golf-IV-Fahrer zu überwältigen, würde ich mich natürlich besser fühlen.
Aber jetzt wo man zwangsweise mit der Thematik konfrontiert wurde, fühlt man sich wie es Schwerkrimineller! Je mehr ich darüber nachdenke, umso absurder kommt mir diese ganze Thematik vor. Vorallem weil ich jetzt von meinem Bafög noch diesen ganzen Scheiß und ggf. noch einen Anwalt abstottern muss. Böse Zungen behaupten ein Aufbessern der Staatskasse.
Vorab schonmal vielen Dank für eure Hilfe und liebe Grüße!