https://www.aerzteblatt.de/news/magnetr ... 80b6976594
Studie:
https://jamanetwork.com/journals/jamaps ... le/2832297
Magnetresonanztomografie macht Verbindung zwischen Cannabis und Psychosen sichtbar
Da geht's mal wieder um Stimmungsmache¹. Selbst die Autoren der Studie schränken bereits im vierten Satz ein:
Despite evidence that individuals with a cannabis use disorder (CUD) are at elevated risk of psychosis and that the neurotransmitter dopamine has a role in psychosis, the mechanism linking cannabis use and psychosis remains unclear.
Zudem: die Einschränkung der Probanten auf "Cannabis use disorder" läßt mal wieder die Henne/Ei-Problematik komplett offen. Dann ist die Aussage "wir sehen bei CUD-Patienten neuronale Aktivität in Bereichen des Gehirns, die auch bei Psychosen aktiv sind" wenig sinnig. Das ist eine rein statistische Erfassung von elektrischer Aktivität gegen ein "Standardgehirn" (weiß, männlich, Student in den USA aus der Mittelschicht). Die Chancen stehen gut, dass man bei anderen Gruppen (Sportler, Künstler, Stressopfer, whatever) ähnliches finden würde.
Generell: das Zusammenspiel von Dopamin, Serotonin, Noradrenalin, etc im Gehirn ist nach wie vor ein Buch mit sieben Siegeln. Über Mutmaßungen reicht das nicht hinaus. Die altbekannten SSRI/NSRI² wirken nur minimal besser als Placebos (oder verschlimmern aufgrund
UAW sogar den Gesamtzustand). Die Forschung steht hier nach wie vor ganz am Anfang. Inwieweit andere Stoffe im µg oder gar ng-Bereich beteiligt sind ist noch völlig unklar. Die hohe Responsivität des Gehirns auf zB Halluzinogene³ legt dies aber nahe.
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¹ Herausgeber des "Deutschen Ärzteblattes" ist die BÄK höchstselbst. Das ist ein Klaus Reinhardt-Gefälligkeits-Artikel.
² Das soll keine Verteufelung sein: bei immerhin ca 20% der Patienten wirken sie wie gewünscht.
³ Die Prohibition hat "erfolgreich" jegliche Forschung diesbezüglich nahezu komplett verhindert. Erst langsam nimmt das Fahrt auf und wird sogar als "Gamechanger" erkannt.