Medizinisches Cannabis und Bewährungsauflagen

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Weedmango
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Medizinisches Cannabis und Bewährungsauflagen

Beitrag von Weedmango »

Guten Tag. Ich hätte mal eine Frage bezüglich Bewährung und medizinischem Cannabis.
Hoffe sie können mir weiterhelfen.

Ich habe jetzt gute 10 Jahre mit Cluster kopfschmerzen zu kämpfen
Habe Anfang des Jahres endlich die Diagnose dazu von einem Neurologen, vorher hatten die ärzte keine Ahnung was es ist.

habe mich auch eine Zeit lang selber Therapiert mit Cannabis weil ich dadurch in meinen Schmerzphasen die Nächte durchschlafen konnte und die Schmerzen tagsüber gut gesenkt habe.

Allerdings wurde ich vor einigen Jahren mit dem Anbau erwischt was zu einer Bewährung führte, dann bin ich in der Bewährungszeit wieder mit Cannabis erwischt worden, einmal Einfuhr von 2gramm ( Geldstrafe und ein Jahr bewährungsverlängerung).
Dann 2019 immer noch in der Bewährungszeit
Besitz von 4,5g.
Wurde im März 2020 verurteilt und habe nochmal parallel zur alten strafe nochmal eine neue 4 Monate Haftstrafe auf 3 Jahre Bewährung bekommen.

Dazu diesmal einen Bewährungshelfer und die Auflage das ich keine illegalen Drogen konsumieren darf
Das alle 3 Monate mit einem Urintest nachzuweisen ist. Klappt auch seit einem Jahr alle 4 Teste negativ bisher, War nur schwer in meiner letzten Schmerz Phase Ende letzen Jahres.
Es wurde inzwischen auch vom Bewährungshelfer beantragt die Zeit zwischen den Test zu verlängern, weil alles pünktlich und sauber war.

Um zu meiner Frage zu kommen

Ich hätte jetzt im Juni einen Termin für eine Cannabis Therapie.
Das wäre ein Arzt mit privat Leistungen,
Sollte ich Cannabis verschrieben bekommen
Würde das Probleme geben wenn ich das dem Gericht mitteile?
Die Test würden ja dann thc positiv sein.

Habe sorgen weil es ja ein privat Rezept ist und nicht über die Kasse läuft.

Würde mich freuen wenn mir jemand Klarheit verschaffen kann

Vielen Dank schonmal im Voraus
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Cookie
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Re: Medizinisches cannabis und Bewährungsauflagen

Beitrag von Cookie »

Privatarzt oder nicht macht keinen Unterschied, aber da Du z. Zt. bereits ein "explizites Verbot" hast, "Drogen" zu nehmen, weiß ich nicht, wie das Gericht das beurteilt... ich würde beim Gericht einfach "blöd" nachfragen, was mit einer solchen Therapie ist. Mehr als "nein" sagen können sie nicht. Ggf. auch mal einen Anwalt fragen / einschalten?!
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Martin Mainz
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Re: Medizinisches cannabis und Bewährungsauflagen

Beitrag von Martin Mainz »

Eine vom Arzt verschriebene Therapie geht vor, das Gericht hat hier eigentlich keine Wahl. Wichtig ist, das offen zu kommunizieren.
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M. Nice
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Re: Medizinisches cannabis und Bewährungsauflagen

Beitrag von M. Nice »

Merke: Medizinisches Cannabis ist keine illegale Droge :mrgreen:
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Re: Medizinisches cannabis und Bewährungsauflagen

Beitrag von Cookie »

Ach so, dann ist ja alles klar ;).
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Weedmango
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Re: Medizinisches Cannabis und Bewährungsauflagen

Beitrag von Weedmango »

Ok, das mit dem das es dann ja nicht mehr illegal ist, weil es ja verschrieben ist, hatte ich jetzt schon öfter gelesen, aber auch das die weil privat Rezept zicken machen können.

Ja dann bleibt wohl nichts über als das mal anzufragen
Reicht ja bestimmt wenn ich meinem Helfer Bescheid sage
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Re: Medizinisches Cannabis und Bewährungsauflagen

Beitrag von Cookie »

Weedmango hat geschrieben: Fr 12. Mär 2021, 20:30 ..., aber auch das die weil privat Rezept zicken machen können.
Zicken können sie immer machen, aber Arzt ist Arzt und Rezept ist Rezept. Der Arzt hat Therapiehoheit. Wenn er verschreibt, gibt es dazu auch einen Grund. Dass er privat eher verschreibt, ist die logische Konsequenz aus bürokratischem Unsinn. Viel Erfolg!
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Weedmango
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Re: Medizinisches Cannabis und Bewährungsauflagen

Beitrag von Weedmango »

Dankeschön für die Antworten.
Ich werde auch mal berichten wie es ausgeht
Oder auch was mein Bewährungshelfer so sagt.
Weedmango
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Re: Medizinisches Cannabis und Bewährungsauflagen

Beitrag von Weedmango »

Hallo :)
Hab das mal mit nem Anwalt abgeklärt eure Antworten waren richtig
Wenn der Arzt verschreibt ist das kein Thema.

Hatte heute zwischenzeitlich vor meinem
Eigentlich termin im Juni , nochmal nen Termin bei meinem Neurologen, hab mich einfach mal getraut und gefragt wie das mit Cannabis gegen meine Schmerzen aussieht, er sagt das sei nicht zugelassen bei Cluster Kopfschmerzen, jemand ne Ahnung ob das stimmt oder ich rausfinden kann ob das stimmt?
Bzw sehen kann wofür Cannabis alles zugelassen ist?
moepens
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Re: Medizinisches Cannabis und Bewährungsauflagen

Beitrag von moepens »

Für Cluster-KS und chronische Migräne gibt es oft gleiche Behandlungsoptionen die einigermaßen gleich gut wirken. Jedoch ist die Wirkung von Cannabis bei Migräne deutlich besser, eine Studie zeigte z.B. dass es bei Cluster-KS nur gut wirkt wenn in der Kindheit bereits eine Migräne vorhanden war (https://www.cannabis-med.org/german/bul ... p?id=515#2). V.a. mangelt es an Studien und guten Belegen für eine generelle Wirksamkeit bei Cluster-KS. Damit lässt sich die Therapie vom Arzt schwerer begründen. Es gibt einige Cluster-Patienten die Cannabis verschrieben bekommen, wieviele eine KÜ haben ist mir nicht bekannt.
Es gab da einen Fall bei dem nach einer Ablehnung der Anspruch gerichtlich leider nicht durchgesetzt werden konnte: https://www.aerztezeitung.de/Wirtschaft ... 32358.html
Auf dieses Urteil könnte sich die Kasse also stützen bei einer Ablehnung, und das hilft der Patientenseite natürlich nicht bei der Argumentation. Im Endeffekt ist es aber absolut entscheidend dass der Arzt hinter der Therapie steht.
Neurologen dürften das nochmal kritischer sehen als Schmerztherapeuten, es gibt da mindestens einen Verband der Cannabis in Blütenform ganz ablehnt. Der Weg über ein Privatrezept ist sicher einfacher.

"Zugelassen" im eigentlichen Sinn sind Cannabisblüten als Medikament für keine Indikation, eine solche Zulassung können nur Fertigarzneimittel erlangen. Dronabinol (THC) ist zugelassen gegen Übelkeit bei einer Chemotherapie, Sativex (THC&CBD) ist zugelassen gegen Spastiken bei einer MS und Epidyolex (CBD) steht vor der Zulassung gegen besondere Formen kindlicher Epilepsie.
Weedmango
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Re: Medizinisches Cannabis und Bewährungsauflagen

Beitrag von Weedmango »

Ok dann wollte mein Neurologe einfach nicht
Der kam auch direkt mit an das man von Psychosen bekommen usw..🤦🏻‍♂️

Naja dann hoffe ich das der andere Arzt mehr ahnung hat von diesem Thema
Amid
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Re: Medizinisches Cannabis und Bewährungsauflagen

Beitrag von Amid »

Weedmango hat geschrieben: Fr 12. Mär 2021, 21:40 Dankeschön für die Antworten.
Ich werde auch mal berichten wie es ausgeht
Oder auch was mein Bewährungshelfer so sagt.
Moin mein Lieber ,
haste den schon eine antwort erhalten und ist es nun durch auch mit den Auflagen?
Amid
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Re: Medizinisches Cannabis und Bewährungsauflagen

Beitrag von Amid »

Guten Morgen,

könnte mir bitte hier einer sagen wie es jetzt gelaufen ist ? Hat das Gericht die Auflagen dahingehend abgeändert ?

Vielen Dank und >schönen Sonntag noch.
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Martin Mainz
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Re: Medizinisches Cannabis und Bewährungsauflagen

Beitrag von Martin Mainz »

Hallo Amid.

Das wird dir nur der Threadersteller, weedmango, erzählen können. Da musst du dich wohl etwas in Gedult üben müssen.
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Wenn ich einen Fehler gemacht habe, bitte einfach eine PN an mich :mrgreen:
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wackenwolle85
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Re: Medizinisches Cannabis und Bewährungsauflagen

Beitrag von wackenwolle85 »

Servus in die Runde

Also ich habe einen ähnlichen fall bei mir bewährungsauflagen alk und Drogen Screenings und Auflage diese Substanzen nicht zu nehmen logischerweise

Bei mir ist es so ich habe jetzt medizinisches vom Arzt verschrieben bekommen wegen verschiedener Krankheiten darunter Migräne Rheuma Epilepsie Schlafstörungen und chronischen Schmerzen

Anfangs war ich skeptisch ob ich das durchbringe mit den Auflagen

Aber wenn vom Arzt verschrieben (Aussage von einem Anwalt) muss man lediglich dem Gericht mitteilen das man jetzt Cannabis auf Rezept verschrieben bekommt

Man reicht das Rezept ein sozusagen als Nachweis und fordert das sie es erlauben zu konsumieren mit einem Hinweis in den Auflagen das man es zu medizinischen Zwecken einnehmen darf weil es dazu beiträgt das das Wohlbefinden der Gesundheit dadurch deutlich verbessert wird !!

Wichtig ist das man offen darüber spricht die können sich zwar querstellen allerdings dürfen sie keinem Menschen Medizin die verschrieben wird verweigern bzw. ablehnen

Von daher hast du ein Rezept hast du es geschafft und die können einem gar nix !!!


Noch ein Zusatz was mich wirklich verwundert hat


Wird man ohne Rezept mit thc beim Autofahren erwischt gibt es Strafe

Ist man Rezept Patient mit Cannabis und man wird mit dem Auto angehalten passiert gar nichts man darf offiziell wenn man es konsumiert hat Autofahren

Vorausgesetzt man fühlt sich dazu im Stande und baut keinen Mist logischerweise

Das war’s erstmal
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