Was wäre wenn es das Cannabisverbot nie gegeben hätte - ein Gedankenexperiment

Alle Themen, die sonst nirgendwo hingehören könnt ihr hier diskutieren.
pepre
Beiträge: 973
Registriert: Di 19. Okt 2021, 11:31

Re: Was wäre wenn es das Cannabisverbot nie gegeben hätte - ein Gedankenexperiment

Beitrag von pepre »

Steckling hat geschrieben: Di 15. Feb 2022, 07:16 Leider ist dieses Argument der grundsätzlichen Legitimität der Verfolgungsgesetze noch nicht ein einziges mal erwähnt worden.
:lol: :lol: :lol:

Weil dieses Faß niemand aufmachen will. Da lauert ein gewaltiger Abgrund. Das wissen alle Herrschenden (Geldadel, aka Hochfinanz und ihre Lakaien in der Politik) nur zu gut. - Man sehe sich nur den extrem zähen Verlauf der Restitutions-Verhandlungen zur Kolonialgeschichte an. Jetzt generalisiere das mal, Stichwort Vermögens- und Eigentums-Verteilung: wie hat sich das alles so ergeben, wie es jetzt ist, und wer hat die Ressourcen und die Arbeitskraft dafür tatsächlich erwirtschaftet und gestellt? Die Eliten selbst bestimmt nicht.

Gleiche Baustelle: das Hanfverbot fiel in die Zeit, als mittelalterliche Eliten ihre Pfründe in die Neuzeit retteten. Die wachsende Pharma-Industrie wollte Naturmedizin, die auf jedem Acker wächst, weg haben, damit die Leute gezwungen sind ihre Produkte zu kaufen. Der Deal Hanfverbot gegen Heroin-Lieferungen spricht dahingehend als treffliches Beispiel Bände. Oder sieh dir die tabuisierte Forschung zu Halluzinogenen an. Psylos sind der Gamechanger in Sachen Depression, aka Schwermut. Dieses Wissen findest du als völlige Selbstverständlichkeit in mittelalterlichen Heilkunde-Schriften. Problem: wächst auf jeder Kuhweide! Damit lässt sich kein Profit machen. Nur aus diesem Grund wurden viele Naturheilmittel verboten und gebrandmarkt. - Jetzt, da die allermeisten Leute es gar nicht mehr anders kennen als in Pillenform ("hochwirksame Medizin von Acker und Wiese = lächerlich"), da holt man es langsam und sachte wieder raus und verkauft es anschließend für teuer Geld.

So, jetzt reg' ich mich wieder ab... ;)
Benutzeravatar
Steckling
Beiträge: 239
Registriert: So 14. Jul 2019, 06:03

Re: Was wäre wenn es das Cannabisverbot nie gegeben hätte - ein Gedankenexperiment

Beitrag von Steckling »

pepre hat geschrieben: Di 15. Feb 2022, 08:41 [...] Da lauert ein gewaltiger Abgrund.[...]
*sic* genau das ist es eben. Wenn man erst einmal am Faden zieht...
dann wollen sie auf einmal Alle Gerechtigkeit und eine zeitgemäße Gesetzgebung haben.

Edit: und keine Atombomben
GOOD PEOPLE
CHANGE
BAD LAWS
Freno
Beiträge: 759
Registriert: Do 7. Jan 2021, 17:00

Re: Was wäre wenn es das Cannabisverbot nie gegeben hätte - ein Gedankenexperiment

Beitrag von Freno »

Nachdem meine Gedankenspiele zum Thema "Cannabis im Faschismus" nicht so große Zustimmung genossen haben, versuche ich es mal annersrum:

"Berlin - Hauptstadt der DDR: Der Vorsitzende des Staatsrats der DDR und Generalsekretär des Zentralkomitees der SED - - - Erich Honecker - - - bekräftigte, daß die Versorchungsla-che stabil is. Jeder Bürcha erhält zu Ferienbeginn 200g Gannabis ! Urlaubsreisende innerhalb der DDR sind nach wie vor berechticht, ihre Urlaubs-Sonderzuteilung am Ferienort unter Vorlage ihrer Ferienplatz-Zuweisungs-Bescheinigung des FDGB in Empfang zu nehmen. Urlaubsreisende im sozialistischen Ausland erhalten ihre Urlaubs-Sonderzuteilung unter Vorlage ihres Visums an den Grenzübergangsstellen. Der Vorsitzende des Zentralkomitees der DDR und Generalsekretär des Staatsrats der SED - - - Erich ... äh (blätterblätterraschelraschel) ... Honegga - - - betonte, daß die Urlaubs-Sonnersudeilung für Ferienreisende ausschlichlich zum Gerauch am Ferienort bestimmt ist und eine illegale Verbringung über die Bezirksgrenzen des Ferienortes bzw aus dem sossialistischen Ausland in die DDR auf das allaschdrenggschde geahndet werden wird un ausm nichsossialisdischn Ausland sowieso !"

Wäre die DDR dann wirklich untergegangen ?
Benutzeravatar
Steckling
Beiträge: 239
Registriert: So 14. Jul 2019, 06:03

Re: Was wäre wenn es das Cannabisverbot nie gegeben hätte - ein Gedankenexperiment

Beitrag von Steckling »

Heute bekäme niemand mehr ein Cannabis Verbot gegen das Volk durchgepeitscht. Denn im Gegensatz zu damals wäre man heute gezwungen die massive Aussetzung der Freiheitsrechte zunächstmal zu begründen.
GOOD PEOPLE
CHANGE
BAD LAWS
Parade
Beiträge: 224
Registriert: Di 21. Aug 2018, 10:23

Re: Was wäre wenn es das Cannabisverbot nie gegeben hätte - ein Gedankenexperiment

Beitrag von Parade »

Steckling hat geschrieben: Do 10. Mär 2022, 06:13 Heute bekäme niemand mehr ein Cannabis Verbot gegen das Volk durchgepeitscht.
Das bezweifel ich mittlerweile.
In Dauerschleife in Medien wiederholt läßt sich auch heute vieles "durchpeitschen" - wer das kritisiert oder anzweifelt ist out
Freno
Beiträge: 759
Registriert: Do 7. Jan 2021, 17:00

Re: Was wäre wenn es das Cannabisverbot nie gegeben hätte - ein Gedankenexperiment

Beitrag von Freno »

Steckling hat geschrieben: Di 15. Feb 2022, 07:16 Ich wollte im Grunde auf die Schlussfolgerung hinaus dass die Kriminalisierung und Verfolgung von individuell konsumierenden Menschen niemals einen demokratischen Prozess durchlaufen hat.
(...)
Das ist nüschdt besonderes. Die höchste Freiheitstrafe "lebenslänglich" für Mord wird nach einer Vorschrift verhängt, die - wenn ich mich recht erinnere - 1943 aufgrund des Ermächtigungsgesetzes von 1933 durch den Reichsjustizminister und den Reichsinnenminister erlassen worden war. (Der Führer war damals anderweitig beschäftigt gewesen.) Eingefügt wurde damals insbesondere das "Mordmerkmal" der "Heimtücke" - dafür gab es, ausserhalb der Tötungsdelikte - ein extra Nazi-Gesetz über "Heimtücke" Einfach mal googlen oder in Wiki gucken !

Dieses Nazi-Gesetz also über Mord ist, nach der Rechtssprechung des BGH, niemals aufgehoben worden, auch nicht durch das Kontrollratsgesetz, daß alle Vorschriften nazistischen Inhalts aufgehoben hatte. "Heimtücke" hätte sich bewährt, meinte der BGH. Nur die Todesstrafe ist durch "lebenslänglich" ersetzt worden.

Wemma also Leute "lebenslänglich" (faktisch sind es ja zumeist "nur" 15 Jahre) in den Knast schmeissen kann aufgrund eines Gesetzes von den Nazis, dann kammer doch auch Cannabis einfach so verbieten, ohne "demokratischen Prozeß" ? Oder ?

Das BGB, daß unser Wirtschaftsleben bis heute bestimmt, ist 1900 in Kraft getreten, beschlossen durch einen Kaiserlichen Reichstag, wo Frauen, Neger und Schwule nicht wahlberechtigt waren und von Wilhelm II. verkündet worden. Den hat auch keiner gewählt gehabt. Gleiches gilt übrigens für das Handelsgesetzbuch (HGB), die Zivilprozeßordnung (ZPO), das Strafgesetzbuch (StGB) und die Strafprozeßordnung (StPO) und noch viele andere Gesetze mehr.

Der Gesamtsozialversicherungsbeitrag der Arbeitnehmer, der durch den Arbeitgeber an die Krankenkasse als Einzugsstelle abzuführen ist, beruht auf einer persönlichen Initiative von Hermann Göring - auch so 1 Nazi-Gesetz. Auch das 1. deutsche Naturschutzgesetz ist von den Nazis erlassen worden und die Reichskanzlei Adolf Hitlers war die erste deutsche Behörde, in der Nichtraucherschutz verwirklicht worden war und es regelmässig vegetarische Mahlzeiten gab im "Restaurant zum fröhlichen Reichskanzler" (Adolf Hitler) !

Ich würde also auf "demokratische Prozesse" nicht unbedingt zu großen Wert legen wollen.
Benutzeravatar
Cookie
Beiträge: 5028
Registriert: Sa 27. Aug 2016, 14:20

Re: Was wäre wenn es das Cannabisverbot nie gegeben hätte - ein Gedankenexperiment

Beitrag von Cookie »

Freno hat geschrieben: Sa 12. Mär 2022, 22:28 ... dann kammer doch auch Cannabis einfach so verbieten, ohne "demokratischen Prozeß" ? Oder ?
Nein. Denn dann könnten wir alles verbieten, was "Spaß macht"... das wäre - oder ist - aber das Gegenteil eines demokratischen Staates!
"A mind is like a parachute. It doesn't work unless it's open." - Frank Zappa
Benutzeravatar
FraFraFrankenstein
Beiträge: 1030
Registriert: Fr 27. Sep 2019, 18:00

Re: Was wäre wenn es das Cannabisverbot nie gegeben hätte - ein Gedankenexperiment

Beitrag von FraFraFrankenstein »

Freno hat geschrieben: Do 3. Mär 2022, 20:45 Nachdem meine Gedankenspiele zum Thema "Cannabis im Faschismus" nicht so große Zustimmung genossen haben, versuche ich es mal annersrum:
...

Wäre die DDR dann wirklich untergegangen ?
Lieber Freno, ich denke es ist viel Klüger, dir nicht, auf deine Frage, zu antworten. :lol:
Rauch gehört nicht in die Lunge. Rauchen ist die schlechteste Art Cannabis zu konsumieren. Vapen ist da wesentlich besser geeignet. Maximal 200°C
Freno
Beiträge: 759
Registriert: Do 7. Jan 2021, 17:00

Re: Was wäre wenn es das Cannabisverbot nie gegeben hätte - ein Gedankenexperiment

Beitrag von Freno »

FraFraFrankenstein hat geschrieben: Mo 14. Mär 2022, 13:10
Freno hat geschrieben: Do 3. Mär 2022, 20:45 Nachdem meine Gedankenspiele zum Thema "Cannabis im Faschismus" nicht so große Zustimmung genossen haben, versuche ich es mal annersrum:
...

Wäre die DDR dann wirklich untergegangen ?
Lieber Freno, ich denke es ist viel Klüger, dir nicht, auf deine Frage, zu antworten. :lol:
Wer schweigt, kann Philosoph bleiben ! :mrgreen:
pepre
Beiträge: 973
Registriert: Di 19. Okt 2021, 11:31

Re: Was wäre wenn es das Cannabisverbot nie gegeben hätte - ein Gedankenexperiment

Beitrag von pepre »

Sind die Regierungen der Welt (völlig egal ob demokratischer, sozialistischer, kommunistischer oder monarchischer Prägung) nicht eher Plutokratien oder gar Kleptokratien? Oder bewegen wir uns bereits im Bereich von institutionalisierten, oligarchischen Theokratien, die das Kapital und "die Wirtschaft" zur Gottheit erhoben haben? - Das sind die grundsätzlichen Fragen, die beantwortet werden müssen. Erst gaaaanz lange danach kann man sich mit "was wäre wenn"-Spielchen vergnügen... ;)
Freno
Beiträge: 759
Registriert: Do 7. Jan 2021, 17:00

Re: Was wäre wenn es das Cannabisverbot nie gegeben hätte - ein Gedankenexperiment

Beitrag von Freno »

@prepe

Dann fang ma an damit, die grundsätzlichen Fragen zu beantworten ! Ich bin sehr gespannt, ob und wenn ja: was dabei herauskömmt, wobei ich allerdings keinen Hehl daraus mache, daß mein Interesse an den Antworten auf die "große Frage nach dem Sinn des Lebens, der Welt und überhaupt: ALLEM" vor allem psychoanalytischer und psychopathologischer Natur ist.
Benutzeravatar
Steckling
Beiträge: 239
Registriert: So 14. Jul 2019, 06:03

Re: Was wäre wenn es das Cannabisverbot nie gegeben hätte - ein Gedankenexperiment

Beitrag von Steckling »

#fünfizgtausend
In 100 Tagen Legislatur mit Entkriminalisierungsversprechen wurde also weiterhin alle 3 Minuten ein ansonsten braver Bürger allein wegen seiner Kunsumvorliebe zu einer Strafe verurteilt. Nebst anschließendem Führerscheinentzug, Therapieplatzverlust, Kindesentzug, Jobverlust, Wohnungsverlust usw.. die Folgen sind bekanntlich so vielfältig wie dramatisch.
Eine vergleichbare Einschränkung von Freiheitsrechten wird aus gutem Grunde aktuell bekämpft im Bundestag. Dabei stellt sich genau die gleiche Problematik: ohne gesellschaftlichen oder gesundheitlichen Nutzen würden alle 3 Minuten teils dramatische Schicksalsschläge gegen ansonsten unbescholtene Bürger herbei geführt.

Bürger aufgrund ihrer politischen oder gesellschaftlichen Einstellung, ihrer Konsumvorliebe oder ihrer Religion zu belangen nennt sich glaube ich Faschismus. Und nun muss ich mir selbst eingestehen: Hätte es das Cannabis Verbot bisher nicht gegeben, nun wäre die perfekte Zeit in der irgendein Arschloch ganz sicher eines erfinden würde und es mit etwas medialem Talent auch durchdrücken könnte.

can be closed, ich habe meine Hoffnung aufgegeben
GOOD PEOPLE
CHANGE
BAD LAWS
Benutzeravatar
Cookie
Beiträge: 5028
Registriert: Sa 27. Aug 2016, 14:20

Re: Was wäre wenn es das Cannabisverbot nie gegeben hätte - ein Gedankenexperiment

Beitrag von Cookie »

Wenn sich begründete Hoffnung auf eine bessere Zeit bei massivem Verdruss auf die Politik so anhört als stünde man vor einer neuen Prohibition statt der Legalisierung ;)...
"A mind is like a parachute. It doesn't work unless it's open." - Frank Zappa
Parade
Beiträge: 224
Registriert: Di 21. Aug 2018, 10:23

Re: Was wäre wenn es das Cannabisverbot nie gegeben hätte - ein Gedankenexperiment

Beitrag von Parade »

Steckling hat geschrieben: Mi 23. Mär 2022, 05:51Bürger aufgrund ihrer politischen oder gesellschaftlichen Einstellung, ihrer Konsumvorliebe oder ihrer Religion zu belangen nennt sich glaube ich Faschismus.
So hart würde ich das nicht bezeichnen, da ist eine Personengruppe eben nicht so wichtig, oder stigmatisiert. Heutzutage könnte man auch sagen nicht-systemrelevant.

Ich würde als Beispiel auf die USA verweisen, da gibt es die sogenannte Opioidkrise. Da wurden von Ärzten Opioide zur Behandlung auch von alltäglichen Schmerzen verschrieben, und viele wurde abhängig.
2017 wurde der medizinische Notstand ausgerufen. 2021 waren es trotzdem 100000 "Drogentote".

Wikipedia: "Laut der US-Behörde CDC sind von 1999 bis März 2021 fast 841.000 Menschen an einer Drogenüberdosis verstorben. Der größte Teil von ihnen war von Schmerzmitteln abhängig geworden, die zuvor verschrieben worden waren."

Egal? Zu stigmatisiert? Oder abwarten bis sich das von selbst erledigt weil die Schmerzmittel-Abhängigen irgendwann wegsterben? 100000 im Jahr noch nicht genug?
Steckling hat geschrieben: Mi 23. Mär 2022, 05:51Und nun muss ich mir selbst eingestehen: Hätte es das Cannabis Verbot bisher nicht gegeben, nun wäre die perfekte Zeit in der irgendein Arschloch ganz sicher eines erfinden würde und es mit etwas medialem Talent auch durchdrücken könnte.
Mediales Talent, oder mit irgendeiner anderen Macht. Cannabis-Nutzer oder die Pflanze stigmatisieren, und immer wieder wiederholen - was wiederholt wird wird Wahrheit, da können weniger genannte Fakten auch dagegen sprechen.
Benutzeravatar
Steckling
Beiträge: 239
Registriert: So 14. Jul 2019, 06:03

Re: Was wäre wenn es das Cannabisverbot nie gegeben hätte - ein Gedankenexperiment

Beitrag von Steckling »

Es gibt kein einziges haltbares Argument für eine Strafverfolgung wegen Cannabis.
GOOD PEOPLE
CHANGE
BAD LAWS
Parade
Beiträge: 224
Registriert: Di 21. Aug 2018, 10:23

Re: Was wäre wenn es das Cannabisverbot nie gegeben hätte - ein Gedankenexperiment

Beitrag von Parade »

Steckling hat geschrieben: Fr 25. Mär 2022, 03:19 Es gibt kein einziges haltbares Argument für eine Strafverfolgung wegen Cannabis.
Deshalb ordne ich derartige Gesetze unter religiöse Regel ein, das wieso oder warum ist nach einiger Zeit kaum noch hinterfragbar. Einmal eingeführt werden die wie eine religiöse Regel weitergeführt, da kann man auch mit einer Wand reden.
pepre
Beiträge: 973
Registriert: Di 19. Okt 2021, 11:31

Re: Was wäre wenn es das Cannabisverbot nie gegeben hätte - ein Gedankenexperiment

Beitrag von pepre »

Steckling hat geschrieben: Fr 25. Mär 2022, 03:19 Es gibt kein einziges haltbares Argument für eine Strafverfolgung wegen Cannabis.
Falsch! Mit hochwirksamer Medizin, die quasi in jedem Schrebergarten wächst, kann die Pharmaindustrie keinen Gewinn machen. Einzige Maßnahme gegen diesen "Wildwuchs" ist also ein Verbot. - Du siehst: ziemlich stringent, wenn man ein kapitalistisches Weltbild zugrunde legt. ;)

Wobei ich spezifizieren muss: ein Kapitalismus, der zur Akkumulation des Geldes bei Eliten führt. Volkswirtschaftlich betrachtet wäre natürlich "billige Medizin für alle" viel sinnvoller. - Summa summarum ist das der Kampf Zentralisten vs. Dezentralisten. Eliten können in zentralen Strukturen viel effektiver und weitreichender parasitieren als in dezentralen.
freifahrt
Beiträge: 113
Registriert: Fr 15. Okt 2021, 21:41

Re: Was wäre wenn es das Cannabisverbot nie gegeben hätte - ein Gedankenexperiment

Beitrag von freifahrt »

Parade hat geschrieben: Fr 25. Mär 2022, 00:01
Steckling hat geschrieben: Mi 23. Mär 2022, 05:51Bürger aufgrund ihrer politischen oder gesellschaftlichen Einstellung, ihrer Konsumvorliebe oder ihrer Religion zu belangen nennt sich glaube ich Faschismus.
So hart würde ich das nicht bezeichnen, da ist eine Personengruppe eben nicht so wichtig, oder stigmatisiert. Heutzutage könnte man auch sagen nicht-systemrelevant.
Für mich ist das den Nagel auf den Kopf getroffen, Steckling! Für mich drückt sich Steckling noch vorsichtig mit ihrer vollkommen korrekten Annahme aus.

Ärzte, Krankenpfleger, Lehrer, Polizisten, Rechtsanwälte, Schriftsteller, Künstler, Musiker und und und alle konsumieren Cannabis und systemrelevant ist für Dich wohl nur der brave gehorsame Soldat?
Parade, lebst Du im gleichen Deutschland wie ich?

Und wie bitte soll die Opium-Kacke hier unser Cannabis-Problem lösen? Diese ewige Verquickung, obwohl die beiden Sachen aber auch rein gar nichts miteinander zu tun haben, wenn man mal von der Illegalität absieht, passt hier auch gar nicht rein.

Das Cannabis-Verbot verstößt seit Anbeginn bekanntermaßen gegen vielerlei Menschenrechte. Die Amis haben gesehen wie das hier mit den Juden „erledigt wurde“ und dachten dabei wohl an ihre eigenen ungeliebten „Volksgruppen“. Sodann wurden die Cannabis-Konsumenten, die Nutzer des neu erkorenen Mörderkrautes, des neuen Volksfeindes, zu den „amerikanischen Juden“ erklärt, die mit allen Mitteln verfolgt, bestraft und öffentlich ausgegrenzt wurden - und der WELT schien es zu gefallen, es ist der Alltag für viele.

Es gab tatsächlich nie einen vertretbaren gesundheitlichen Grund warum Cannabis verboten sein sollte und schließlich ist es ein Jahrtausende altes, im Grunde weltweites, Kulturgut von dem es keinerlei schlechte Überlieferungen aus den Vorzeiten gibt! Diese „schlechten, bösen Ansichten über Cannabis sind also noch nicht einmal 100 Jahre existent und überstehen keine Prüfung!

Parade, man kann aus der Kirche einfach austreten wie man auch in einem vorgeblich demokratischen Rechtsstaat erkanntes Unrecht zur Sprache bringen muss und darf – vollkommen legal!

Aber weil Du nicht mit der Wand reden willst Parade redest Du hier also lieber „sinnvoll“ über Stecklings Auffassungsgabe? :roll:
Benutzeravatar
Martin Mainz
Board-Administration
Beiträge: 4587
Registriert: Di 22. Mär 2016, 18:39

Re: Was wäre wenn es das Cannabisverbot nie gegeben hätte - ein Gedankenexperiment

Beitrag von Martin Mainz »

Bleibt bitte friedlich und bitte nicht die Judenverfolgung mit dem Cannabis-Verbot vergleichen.
Ehrenamtlicher Foren-Putzer

Wenn ich einen Fehler gemacht habe, bitte einfach eine PN an mich :mrgreen:
Bitte seid nett zueinander - die Welt da draußen ist schlimm genug
freifahrt
Beiträge: 113
Registriert: Fr 15. Okt 2021, 21:41

Re: Was wäre wenn es das Cannabisverbot nie gegeben hätte - ein Gedankenexperiment

Beitrag von freifahrt »

Jo Martin,

dann sagen ich es doch mal in den Worten aus dem Medien-Archiv:

https://www.br.de/kultur/gesellschaft/b ... g-100.html
Harry Anslinger nutzte das Verbot der Pflanze letztlich dazu, mexikanische und afroamerikanische Minderheiten und die Jazz-Subkultur im Land zu kriminalisieren und zu verfolgen.
Friedlich ist immer einfacher, Sachlichkeit ist da ein guter Friedensbewahrer :mrgreen:
Antworten

Zurück zu „Sonstiges“