Cannabis und Führerschein (ohne Rezept)

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Martin Mainz
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Re: Cannabis und Führerschein (ohne Rezept)

Beitrag von Martin Mainz »

Caner hat geschrieben: Mo 7. Mär 2022, 19:01 Spielen da eventuell andere Sachen eine Rolle? Telefon abhören? Verwandte, Nachbarn, Freunde die einen bei der Polizei verpfeifen?
Eher unwahrscheinlich, wenn so was vorliegt gibts in der Regel ne Hausdurchsuchung. Wenn du allerdings schon mal wegen BTM aktenkundig wurdest, stehst du bei Kontrollen auf der Prüfliste.
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Cookie
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Re: Cannabis und Führerschein (ohne Rezept)

Beitrag von Cookie »

Telefon abhören ist ohnehin sehr unwahrscheinlich. Ohne einen triftigen Grund wie ggf. Terrorismus oder (hier) "Betrieb einer Großplantage" brauchst Du Dir deshalb keine Sorgen zu machen.
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Ser74
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Re: Cannabis und Führerschein (ohne Rezept)

Beitrag von Ser74 »

Hey Cannabis Freunde, ich wurde letztes Jahr unter Einfluss berauschender Mittel (Cannabis) im Straßenverkehr angehalten und habe ne Geldstrafe bekommen, ich hatte auch nichts dabei. Nach paar Monaten hab ich einen Brief von der Führerscheinstelle erhalten mit Tatvorwurf dass ich regelmäßig konsumieren würde und mir wurde eine MPU mit 12 Monaten Abstinenznachweis aufgebrummt obwohl es meine erste Tat war.

Mein Anliegen: Ich hab gelesen dass wenn ich im Nachhinein Cannabis Patient werde diesen Abstinenznachweis nicht machen muss und auch nur ein ärztliches Gutachten um meinen Führerschein wieder zu erhalten. Kennt sich jemand mit dem Thema aus und kann mir mehr Informationen darüber geben. Wäre sehr dankbar dafür. Liebe Grüße
SteaZy711
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Aufhören mit dem Kiffen um Existenz zu retten

Beitrag von SteaZy711 »

Hallo an alle. Ich bin der Stefan 30 jahre alt.
Ich habe letzte woche Donnerstag meinen Führerschein bestanden und wurde den samstag darauf mit meinem Roller angehalten. Das übliche ist passiert: urintest abgegeben ( positiv). Dann mit auf die wache und blut abgeben.
Ich bin vorher 3 jahre mit dem roller ohne führerschein gefahren was schon fast filmreif wäre.
Naja das war ein weckruf für mich.

Ich kiffe seit ca 15 jahren. Seit 6-7 jahren täglich. In den letzten 3 Jahren hat sich mein konsum auf den abend beschränkt(2-3 joint's mit a 0.3g - 0.5g).
Am 1.4.22 habe ich aufgehört (letzter joint am 30.3 abends mit ca 0.1g).


Jetzt habe ich 2 fragen:
1. Wann bekomme ich Entzugserscheinungen? Ich habe 1-2 mal ne pause über die jahre gemacht und kenne es das am nächsten tag sofort der entzug einsetzt(schwitzen/konzentrations probleme)
Darum bin ich etwas stutzig da ich bis jetzt keine auswirkungen bemerke.

2. Was für eine strafe darf ich nun erwarten ? Im internet findet man so viele verschiedenen Theorien.
Ich bin vorher nie auffällig geworden im straßenverkehr und mir wurde auch keine auffällig Fahrweise vorgeworfen.
Sollte ich meinen Führerschein nun verlieren ist meine existenz bedroht.
Ich würde mich freuen hier eine antwort zu bekommen.

In diesem sinne noch einen schönen tag
Stefan

Ps. Hoffe das ist der richtige berreich des forums für diesr frage. Falls nicht bitte löschen
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Cookie
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Re: Entzug - wann werde ich wieder klar im Kopf?

Beitrag von Cookie »

Zu 1: Normalerweise gibt es keine "Entzugserscheinungen" da es keine(n) Sucht / Entzug gibt. Das ist also völlig normal. Ich "kiffe" seit rund 35 Jahren, davon seit 30 Jahren "täglich". Völlig ohne Probleme. Auch wenn ich mal nichts habe.

Zu 2: Das übliche... d. h. das Verfahren wird vermutlich eingestellt, das heißt aber leider nicht, dass Du bei denen nicht "gespeichert" bist.
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SteaZy711
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Re: Entzug - wann werde ich wieder klar im Kopf?

Beitrag von SteaZy711 »

Danke für die antwort.
Also spielt der blutwert keine rolle im bezug auf das urteil ?
Ich habe den ein oder anderen bekannten die das auch durch haben und da habe ich berichte gehört von 1 monat fahrverbot bis hin zu führerschein entzug.
Das ist allerdings auch schon über 8 jahre her bei denen
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Cookie
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Re: Entzug - wann werde ich wieder klar im Kopf?

Beitrag von Cookie »

Ich kann Dir nicht sagen, was daraus wird, aber üblich ist das nicht. Wenn Du noch nicht aufgefallen bist und nicht groß was dabei hattest sehe ich eigentlich keine Probleme. Der Fehler war die "freiwillige" Abgabe Deines Urins, aber das ist jetzt Geschichte.
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SteaZy711
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Re: Entzug - wann werde ich wieder klar im Kopf?

Beitrag von SteaZy711 »

Okay das beruhigt mich wenigstens ein bisschen.
Ja ich weiß das es ein fehler war aber ist es nicht mittlerweile so das die polizei dich dann mit auf die wache nehmen darf für eine blutprobe ? Es läuft doch dann eh darauf hinaus dachte ich mir
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M. Nice
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Re: Aufhören mit dem Kiffen um Existenz zu retten

Beitrag von M. Nice »

Hi SteaZy711
schau mal hier:
https://fuehrerscheinkampagne.de/fakten ... schritten/

Ab einem Nanogramm THC pro Milliliter Blut (Blutserum) gibt es Probleme. Beim ersten Mal erwischen lassen kostet es 500 Euro Bußgeld, zwei Punkte in Flensburg und Fahrverbot von einem Monat, evtl. noch eine MPU.

Freiwillig Urin abgeben, niemals.

MfG
M. Nice

*edit Betreff*
Rauchst du zwei Stund Hanf hinein, wirst du müd und schläfst bald ein!
SteaZy711
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Re: Aufhören mit dem Kiffen um Existenz zu retten

Beitrag von SteaZy711 »

Danke für die antwort M. Nice.
Aber ist es nicht so das wenn man die Urinprobe verweigert man sowieso mit auf die wach muss um Blut abzugeben ?
Ich dachte immer die müssten dann erst die Staatsanwaltschaft kontaktieren und sich das okay dafür holen. Aber das scheint mittlerweile anders zu sein.
Habe gelesen bei gefahr in Vollzug haben sie das recht dich einzupacken. Und bei einem verdacht wäre es gefahr in vollzug wenn die mich weiterfahren lassen würden.
Irgendwie so hatte ich's gelesen 🤷‍♂️
Gruß
SteaZy711
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Re: Aufhören mit dem Kiffen um Existenz zu retten

Beitrag von SteaZy711 »

Ach und eine frage hätte ich noch.
Spielt es eine rolle ob man in der probezeit ist ?
Gruß
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M. Nice
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Re: Cannabis und Führerschein (ohne Rezept)

Beitrag von M. Nice »

Wann darf die Polizei mir Blut abnehmen | Rechtsanwalt Christian Solmecke
https://www.youtube.com/watch?v=zWs5itRInOU


Während der Probezeit mit Drogen am Steuer erwischt:
Erster Verstoß
- Probe­zeit­ver­länger­ung auf 4 Jahre
- Auf­bau­seminar

Zweiter Verstoß
- Verwar­nung
- Em­pfehlung zu einer verkehrs­psycho­logischen Bera­tung

Dritter Verstoß
-Ent­zug der Fahr­er­laubnis

https://www.bussgeldkatalog.de/drogen-am-steuer/
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Paykoman
Beiträge: 2
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Re: Cannabis und Führerschein (ohne Rezept)

Beitrag von Paykoman »

Hallo,

Kann mir jemand sagen welchen cut off wert die Polizei bei Tests benutzt. Ich habe im Internet schon viel gelesen von 10ng/ml bis 150ng/ml. Da die Polizei ja die Bürger überführen will denke ich das 50ng/ml benutzt wird damit nicht so viele falsch Positiven Test bei rum kommen. Ist die Annahme richtig?

Vielen Dank im Voraus
HabAuchNeMeinung
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Registriert: So 1. Jun 2014, 02:17

Re: Cannabis und Führerschein (ohne Rezept)

Beitrag von HabAuchNeMeinung »

Hallo und herzlich willkommen hier im Forum,

Welche Tests mit welchem CutOff genutzt werden entscheidet mWn das jeweilige Präsidium selbst. Da gibt es soweit ich weiß keine Vorgaben.
Auch 20ng Cut Offs sind möglich, da es ja im Moment darum geht den Konsum einer illegalen Droge nachzuweisen.
Aber ja, ein Bekannter von mir (Polizeibeamter in Hessen) hat mal davon gesprochen, daß bei ihnen auf der Dienststelle 50er CutOffs genutzt werden.

HabAuchNeMeinung
Paykoman
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Registriert: Mo 9. Mai 2022, 20:34

Re: Cannabis und Führerschein (ohne Rezept)

Beitrag von Paykoman »

Ok vielen Dank für die Antwort. Dann hoffe ich das in Hamburg auch 50ng genutzt werden
Salve
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Registriert: Di 17. Mai 2022, 17:13

Was kommt auf uns zu?

Beitrag von Salve »

Hallo erstmal,
wir also ein Kumpel (21 Jahre alt) und ich ( 22 Jahre alt) wurden am Wochenende von der Polizei rausgezogen. Nach langem hin und her wurde bei meinem Kumpel ein Bluttest gemacht und 2 leere Dosen mit Anhaftungen gefunden. Der Bluttest wird höchstwahrscheinlich positiv sein. Er hatte aber bis dato noch nie was mit der Polizei zu tun. Also stellt sich die Frage was wird ihm blühen? In der Probezeit ist er auch nicht mehr. Bei mir wurde ein Grinder mit Anhaftungen gefunden. Da ich mit 16 schon ein Mal was wegen BtMG hatte (geringe Menge glaube es waren 2g) deswegen auch schon Urintests und Sozialstunden machen musste (Bayern halt) stellt sich auch bei mir die Frage was auf mich zu kommen könnte? Ich war Beifahrer dennoch bin ich noch in der Probezeit und in dem Grinder waren nicht Mal mehr 0.1 also wirklich Anhaftungen. Ich freue mich über jede Antwort.
Liebe Grüße
HabAuchNeMeinung
Beiträge: 620
Registriert: So 1. Jun 2014, 02:17

Re: Was kommt auf uns zu?

Beitrag von HabAuchNeMeinung »

Salve hat geschrieben: Di 17. Mai 2022, 17:21 Hallo erstmal,
wir also ein Kumpel (21 Jahre alt) und ich ( 22 Jahre alt) wurden am Wochenende von der Polizei rausgezogen. Nach langem hin und her wurde bei meinem Kumpel ein Bluttest gemacht und 2 leere Dosen mit Anhaftungen gefunden. Der Bluttest wird höchstwahrscheinlich positiv sein. Er hatte aber bis dato noch nie was mit der Polizei zu tun. Also stellt sich die Frage was wird ihm blühen?
Hallo erstmal und Herzlich willkommen hier im Forum,

Für solche Fragen gibt es eigentlich eine eigene Rubrik (Repression&Rechtsfragen).
Martin wird sich bestimmt darum kümmern, das es dort landet.
Nun zu deinen Fragen:
Kommt drauf an ob dein Kumpel über dem erlaubten Grenzwert für THC von 1ng/ml im Blut liegt, wovon auszugehen ist (Wann wurde denn das letzte Mal vor der Kontrolle konsumiert und wie oft wird den so Konsumiert?)
Dann kommt folgendes auf ihn zu:
1. Ein Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das BTMG.
Dieses wird zu 99% eingestellt werden, wobei man das in Bayern nie genau
sagen kann.
2. Ein Ordnungswidrigkeiten Verfahren wegen Teilnahme am Straßenverkehr unter dem Einfluß von Betäubungsmitteln. Strafe 500.- Euro und ein Monat Fahrverbot, Zusätzlich die Kosten für die Blutentnahme und die Auslagen (ca. 200-300 Euro)
3. Ein Verwaltungsrechtliches Verfahren mit dem Ziel der Entziehung der Fahrerlaubnis. Wiedererteilung erst nach Vorlage einer positiven MPU.
Salve hat geschrieben: In der Probezeit ist er auch nicht mehr. Bei mir wurde ein Grinder mit Anhaftungen gefunden. Da ich mit 16 schon ein Mal was wegen BtMG hatte (geringe Menge glaube es waren 2g) deswegen auch schon Urintests und Sozialstunden machen musste (Bayern halt) stellt sich auch bei mir die Frage was auf mich zu kommen könnte? Ich war Beifahrer dennoch bin ich noch in der Probezeit und in dem Grinder waren nicht Mal mehr 0.1 also wirklich Anhaftungen. Ich freue mich über jede Antwort.
Liebe Grüße
1. Ein Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das BTMG.
Dieses wird zu 99% eingestellt werden, wobei man das in Bayern nie genau
sagen kann.
2. Mitteilung an die Führerscheinstelle.
Diese kann dann entweder gar nix unternehmen (vermutlich) oder ein ärztliches Gutachten zur Feststellung der Konsumgewohnheiten fordern (eher unwahrscheinlich).

Für euch beide weiterhin ein Vermerk in Polas als BTM Konsumenten, was bei jeder weiteren Kontrolle entsprechende Maßnahmen nach sich ziehen wird.

Guckst Du hier:
https://fuehrerscheinkampagne.de/
https://www.zeit.de/wissen/2014-10/mari ... ettansicht
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/dr ... .1349840-0

Als Tip:
Falls sich die Polizei nochmal meldet wegen einer Vorladung oder so.
Diese unbedingt ablehnen und nicht hingehen.
Goldene Regel wenn die Polizei einen als Beschuldigten führt:
KEINE AUSSAGE NIEMALS!

NIEMALS CSU wählen!!!!

HabAuchNeMeinung
Zuletzt geändert von HabAuchNeMeinung am Di 17. Mai 2022, 21:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Martin Mainz
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Re: Cannabis und Führerschein (ohne Rezept)

Beitrag von Martin Mainz »

HabAuchNeMeinung hat geschrieben: Di 17. Mai 2022, 18:13 Für solche Fragen gibt es eigentlich eine eigene Rubrik (Repression&Rechtsfragen).
Martin wird sich bestimmt darum kümmern, das es dort landet.
so isses
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Wenn ich einen Fehler gemacht habe, bitte einfach eine PN an mich :mrgreen:
Bitte seid nett zueinander - die Welt da draußen ist schlimm genug
Salve
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Registriert: Di 17. Mai 2022, 17:13

Re: Cannabis und Führerschein (ohne Rezept)

Beitrag von Salve »

Danke für die schnelle Antwort! Da mein Kumpel am Tag davor konsumiert hat (mittags) wird der Grenzwert sicher überschritten sein. Zum Thema MPU bzw ärztliches Gutachten, wäre es sinnvoll das wir beide erst Mal eine längere Pause einlegen? Kann das die Entscheidung positiv beeinflussen? Vorallem beim ärztlichen Gutachten? Denn ich denke Mal das wen man eine MPU bekommt dann wird ein negativer Test nicht wirklich ausschlaggebend sein. Die Frage ist auch ob mein Kumpel dann sicher eine MPU bekommt? Wir sind in der nächsten Zeit eigentlich gar nicht auf ein Auto angewiesen deswegen jetzt der der Twist aufhören oder nicht ( wir haben jetzt erst Mal eine Pause eingelegt). Hätte man denn überhaupt genug Zeit negativ zu werden um das ärztliche Gutachten zu bestehen bzw sind dort Nachweise der Abstinenz von nöten und wäre es eine Option Patient zu werden ( viele Kumpels sind das bereits) um diese Maßnahmen zu entgehen?
HabAuchNeMeinung
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Re: Cannabis und Führerschein (ohne Rezept)

Beitrag von HabAuchNeMeinung »

Hast Du Dir denn mal die Links durchgelesen? Da sollten schonmal einige deiner Fragen beantwortet werden. FÜr deinen Kumpel kommt es darauf an wie lange er auf die Fahrerlaubnis verzichten kann.

Ich versuche es mal Dir es trotzden mal kurz zu erläutern.

Zum Thema Führerschein gibt es zwei Kategorien, die dazu führen, daß man im Sinne der Fahrerlaubnisverordnung geeignet ist ein KFZ zu führen:
1. Einmaliger Probierkonsum
2. gelegentlicher Konsum mit Trennvermögen
Nicht geeigent ist man bei
1. gelegentlichem Konsum ohne Trennvermögen
(das was bei deinem Kumpel angenommen werden wird)
2. regelmäßiger Konsum (täglicher oder fast täglicher Konsum)

Daher ist es zunächst wichtig das Ergebnis der Blutentnahme in Erfahrung zu bringen. Diese kann man nach 2 - 4 Wochen bei den Polizeibeamten erfragen, die die BE durchgeführt haben.

Bei deinen Kumpel wird es vermutlich in etwa wie folgt ablaufen:
Sobald die Werte der Blutentnahme feststehen und die Fahrerlaubnisbehörde davon Kenntnis erhält kann sie "berechtigte Zweifel" an seiner Eignung äussern.
Das macht sie i.d.R. so, daß sie relativ kurzfristig eine MPU (innerhalb von max 3 Monaten) von ihm fordern wird.
Diese kann er aber kaum bestehen, da in der Regel zum Bestehen die Strategie "Abstinenz" gewählt wird. Diese setzt aber eine belegte Abstinenz von mindestens 6 Monaten voraus, je nach "Problemtiefe" auch 12 Monate.
->
Er kann die kurzfristige MPU mit Abstinenz nicht erfolgreich bestehen und daher wird ihm die Fahrerlaubnis entzogen werden.

Wenn er die Strategie "einmaliger Probierkonsum" wählt besteht zwar die Möglichkeit die MPU zu bestehen, dann müssen die Blutwerte dazu passen und er braucht ne glaubhafte Story warum er genau an diesem Tag das erstemal in seinem Leben konsumiert und danach ins Auto gestiegen ist. Ist die MPU negativ wird ihm die Fahrerlaubnis entzogen werden

Wenn er die Strategie "kontrolliertes Kiffen mit Trennvermögen" wählt besteht zwar auch die Möglichkeit die MPU zu bestehen, dann muss er aber nachweisen, dass er in Zukunft trennen kann.
->
Ab jetzt nur noch sehr moderater Konsum (max 1 - 2x pro Monat) und danach das Auto mind. 72h stehen lassen. Das ganze sollte er dann dokumentieren (Kifftagebuch). Die Chancen sind aber IMO sehr gering damit die MPU zu bestehen.
Ist die MPU negativ wird ihm die Fahrerlaubnis entzogen werden.
Einzelheiten findet man z.B. im Verkehrsportal

Du siehst das Thema ist relativ komplex und nix was man mal nebenbei "abreisst".
Alles in allem ist es auch eine "Geldfrage" denn so ne MPU kostet ja ne Stange Geld und wie lange man auf die FE verzichten kann. Wenn dein Kumpel seinen Führerschein also "schnell" (so max 12 -18 Monate ohne Fahrerlaubnis) wiederhaben will sollte er den Konsum sofort komplett einstellen und sobald er clean ist mit den entsprechenden Abstinenznachweisen beginnen. Er kann feststellen ob er Clean ist indem er sich selbst testet.
(Schau mal hier: https://hanfverband-forum.de/viewtopic. ... 373#p94373)
Wenn er die nächsten 15 Jahre auf seine FE verzichten kann braucht er gar keine MPU, er wird dann aber nicht vor 2038 wieder legal Autofahren können.

Bei einem ÄG sollte man auch clean sein.
-> Konsum komplett einstellen, selbst testen

Nachträglich Patient werden nutzt für die Vergangenheit nix und "schützt" auch in Zukunft nicht vor Maßnahmen der Fahrerlaubnisbehörde (siehe "Nachbarthread
https://hanfverband-forum.de/viewtopic.php?f=12&t=6949)

HabAuchNeMeinung
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