Als Rechtsform habe ich den eingetragenen Verein gewählt und somit im Privatrecht angesiedelt. Das ganze ergibt sich aus der Notwendigkeit der mittelfristig weiterbestehenden "Illegalität" durch das BtmG. Die Vorraussetzung für CSCs sind aus meinen Augen:
1.) Entkriminalisierung der geringen Mengen durch Änderung des § 31a BtmG von KANN-Vorschrift in SOLL-Vorschrift
2.) Festschreiben der "geringen Menge für Cannabis auf drei Pflanzen
Also gut, wie sieht nun so ein Modell-Club aus: Ich habe mal 20 Mitglieder als "Durchschnittsgröße" gewählt und drei Hanfpflanzen pro Mitglied dürfen angebaut werden.
Der Modell-Club wirft 5,4kg Cannabisblüten pro Jahr ab, was pro Mitglied 270g bedeutet (22,5g pro Monat). Das ist nur ein Durchschnittswert, da die meisten weniger aber auch einige viel mehr konsumieren werden.
Einen Mitgliedsbeitrag gibt es in diesem CSC nicht, alles wird über den umsatzsteuerpflichtigen Verkauf von Hanfblüten zum Preis von 6 Euro pro Gramm finanziert. eventuell erhobene Mitgliedsbeiträge wären sowieso Steuerfrei, so dass sie für das Steueraufkommen keine Rolle spielen.
Ferner habe ich noch 3 Euro pro Mitglied und Monat an "sonstigem Umsatz" eingerechnet. Dies könnten Getränke oder Papers oder ähnliches sein.
Mein Gefühl sagt mir, dass dieser Modell-CSC weit mehr als 20 Mitglieder "versorgen" könnte, da 5,4kg schon ein recht stattlicher Ertrag pro Jahr sind. Vermutlich könnten 60 bis 100 Mitglieder damit versorgt werden.
Der Verkauf des gesamten Jahresertrags brächte dem Staat fast 6.300 Euro an Mehrwertsteuer, dem CSC blieben 26.800 Euro um die Kosten zu decken und davon Steuern zu bezahlen.
Auf der Kostenseite stehen in diesem Falle hauptsächlich Stromkosten, da der gesamte Anbau unter Kunstlicht geschieht. Die Wasserkosten sind minimal und ferner habe ich noch eine Pauschale von 15% für sonstige Betriebsausgaben veranschlagt.
Die Stromkosten habe ich folgendermaßen modelliert: Hier schlummern meines Erachtens die meisten Fehler, aber irgendwie musste ich ja rechnen.
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Zumindest mir kamen die Stromkosten von 16.000 Euro für "Rund-um-die-Uhr"-Anbau realistisch vor. Vermutlich würde es aber etwas weniger sein, da man nicht von 365,25 Tagen "Vollbetrieb" ausgehen kann.
Fazit:
Der Modell-CSC wirft ca. pro Jahr 7.300 Euro an Steuern ab:
Die Umsätze werden mit 19% Mehrwertsteuer beaufschlagt, was 6.300 Euro ausmacht.
Für die Berechnung der Körperschaftssteuer von 15% gibt es einen Freibetrag von 5000 Euro, deshalb werden nur 180 Euro fällig.
Die Gewerbesteuer ist abhängig vom Hebesatz der Gemeinde, in der der CSC steht. Der Durchschnittshebesatz für die BRD ist laut Wikipedia 390%. Hier gibt es keinen Freibetrag. o.ä. Der Model-CSC zahlt ca. 840 Euro an Gewerbesteuer.
Zusätzlich wird auf die Körperschaftssteuer noch der Solidaritätsbeitrag erhoben, was hier knappe 10 Euro ausmacht.
Wenn man das ganze nun auf die Bundesrepublik Deutschland hochrechnet kommt man zu interessanten Zahlen: Ich habe zur Abschätzung der Anzahl der CSCs in Deutschland einfacher Weise angenommen, dass es einen CSC pro 1000 Einwohner gibt. Demnach gäbe es 1,6 Millionen "Kiffer", die in solchen Clubs "organisiert" wären, was mir wiederum realistisch erscheint, wenn man bedenkt, dass diese Clubs locker alle 6 Millionen Kiffer in Deutschland versorgen könnten, wenn man die Gesamterntemenge von 432 Tonnen betrachtet!
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Fazit:
Durch Cannabis Social Clubs, die als e.V. organisiert wären, ließe sich in der BRD ca. eine halbe Milliarde Euro an Steuern eintreiben.